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MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 24.11.2013 18:05von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
MONOKEL im Gasthof Medingen - das ist für mich immer wieder ein Fest. Gestern war es mal wieder soweit. Band und Saal passen für mich irgendwie zusammen wie der Arsch auf den Nachtopf. Ich habe da immer die Bilder der Säle meiner Jugendzeit vor Augen und schon diese Erinnerungen sind ein Teil meines persönlichen Festes. Alles erinnert mich hier irgendwie an die gute alte Zeit, Auch wenn der Saal optisch seine besten Zeiten längst hinter sich zu haben scheint, ist er für die Fans von MONOKEL, ENGERLING, SHAWUE oder RENFT immer noch eine Institution. Zum einen spielen genannte Bands regelmäßig in Medingen und zum anderen ist die Atmosphäre dort einmalig. Es riecht dort nach Bier, Schweiß und sonstwas, eine Mischung - die für die Säle damals typisch war. Die Austattung ist einfach und sie entspricht sicher nicht heutigen Standards, aber damals waren solche Säle am Wochenende für uns die Welt.
Wer will, kann sein Bier in Medingen auch noch aus der Flasche trinken. Dieser Charme der endsiebziger Jahre ist wie ein Freifahrtsschein für die Gedankenreise in die eigene Vergangenheit.Außerdem trifft man dort immer viele bekannte Gesichter. Ich finde es jedenfalls super, dass die Wirtsleute immer noch jedes Jahr diese Konzerte veranstalten.
"Der Blues berührt, wenn man Glück hat, die Seele." (B.B. King)
Dieser Spruch passt auch ganz gut zu MONOKEL, finde ich. Die Kraftblueser stehen mit ihrer Musik auch für ein Lebensgefühl und ihre Songs sprechen den Fans oftmals aus der Seele. Seit mehr als 35 Jahren tourt das Boogiemobil nun schon über Land und immer noch entfachen die Musiker ein solides Feuerwerk aus kräftigen Rock und Blues. In den Sälen, Clubs und auch auf diversen Festivals heizt MONOKEL den Fans immer noch ein und das mittlerweile generationenübergreifend. Das Boogiemobil setzt noch lange keinen Rost an und es wird hoffentlich noch lange rollen, denn MONOKEL-Mugge ist zeitlos und sie hält uns wohl auch jung.
Nach dem Intro, dem Gang der Musiker auf die Bühne und dem Anstöpseln hatte man den Eindruck, dass die Akteure und Instrumente gleichermaßen unter Strom standen. Endlich gaben die Jungs uns wieder eine satte MONOKEL-Vollbedienung. Die Kraftblues-Turbine wurde angeworfen und die Luft im Saal begann förmlich zu brennen. Mit „Wahrheiten“ startete die Kraftblues-Gang gut gelaunt und sehr rockig in die Konzertnacht. Die 4 MONOKEL- Musiker überschütteten das Publikum mit ihrer siedendheißen Mischung aus Blues und Rock. Das war wieder mal nix für Stillsitzer. Bis weit nach Mitternacht hatten die Besucher noch ausreichend Gelegenheiten sich zur Musik schaffen und sie nutzten diese auch aus. Das konnte man deutlich sehen, denn die Leute tanzten, zappelten, wippten ordentlich mit. Logisch, dass da auch die Temperatur im Saal ständig zunahm. Besonders bei den MONOKEL-Hits wie zum Beispiel „Das Monster vom Schilkinsee“ war das der Fall. „Das Monster“ ist übrigens eines der wenigen Lieder, welche das Thema Alkoholismus aufgreifen.
„Oh Well“ von Fleetwood Mac war dann schon der erste internationale Klassiker aus den sechziger Jahren und diesen sang Bernd „Kuhle“ Kühnert. Lange vor den kommerziellen Alben wie „Rumours“ und „Task“ spielte Fleetwood Mac übrigens noch ganz astreinen Blues. Solche internationalen Edelsteine sind ja ein gefundenes Fressen für die Gitarren-Zwillinge der Kraftblues-Brigade und ein paar solcher dieser Klassiker kann man bei jeder MONOKEL-Mugge hören. Michael „Lefty“ Linke und Bernd „Kuhle“ Kühnert zelebrierten mit ihren Gitarren wieder Saitenkunst von allererster Güte. Ihre Solos und faszinierenden Gitarrenduelle ließen die Herzen der Fans vor Freude hüpfen. Am Ende vereinten sich die Töne der 12 Gitarrensaiten mit Pitti’s Bass-Grollen und dem Schlagzeuggewitter von Dicki wieder zu einer Einheit aus Melodie und Rhythmus.
Nach dem etwa eine Minute dauernden von Micha Linke gespielten träumerischen Gitarren-Intro, zählte Schlagzeuger Dicki ein und die gesamte Band setzte zum „Kindertraum“ ein.
Das rockte wieder ordentlich. Dieser stampfende, treibende Rhythmus von Bass und Schlagzeug, die leicht ruppigen Gitarren und Leftys Gesang ergaben ein absolut mitreißendes Gebräu an Tönen.
Mit nicht nachlassender Spielfreude ging es weiter im Text. Unter anderem gab es vor der Pause auch noch „Schwarze Marie“ und „Komm zu mir“.
In der zweiten Runde drehte sich die Kraftblues-Turbine schwungvoll und munter weiter. Unter anderem konnten wir Berlin“, Immer noch da“ und Wie die Großen“ hören. Bei „Ahaha“ wurde dem Publikum die Aufgabe gestellt, den höchst schwierigen Refrain („Ahaha Ahahe, mir tut das Herz so weh, wenn ich dich so seh…“) zu singen und die Band schien von den Sangeskünsten der Medinger Besucher sehr angetan zu sein.
„Nie wie Vater“, auch so ein Lied, was man richtig nachvollziehen kann. Leider ist es erst in den neunziger Jahren entstanden. Ende der 70er /Anfang der 80er hätte das durchaus MEIN Lied werden können. Der Generationenkonflikt, der Mief der Kleinstadt“ – auch mir war das vor Jahrzehnten nämlich nicht unbekannt. Trotzdem höre ich „Nie wie Vater“ heute mit anderen Ohren. Ich habe längst meinen Frieden mit meinem „Alten“ gemacht. Froh bin ich darüber, dass das bereits Jahre vor seinem Tod geschah. Heute fehlt er mir. Aber der Sensenmann war und ist unerbittlich.
Von den internationalen musikalischen Meilensteinen spielten Lefty, Kuhle, Dicki und Pitti unter anderem auch noch „ Little Red Rooster“ (Willie Dixon, Rolling Stones) und das grandiose “A Fool For Your Stockings” (ZZ Top). Mit der gesamten Songauswahl des Abends konnte man mehr als zufrieden sein, denn bis zum offiziellen Finale mit den MONOKEL-Hymnen "Boogiemobil" und "Bye, bye Lübben City" jagte ein Kracher den anderen. Natürlich legte die Band dann auch noch etwas nach.
Gruß Kundi
RE: MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 24.11.2013 20:26von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Bin jetzt auch Medingen kundig - geniale Spielstätte - das Essen richtig nett und auch bezahlbare Getränke, sieht aus wie eine Puppenstube, die Bühne. War nämlich dort bei Wunderbuntd und hab mir von meinem Mann einen übelsten Rüffel eingefangen, weil ich aus Termingründen nicht drüber geschrieben habe.
RE: MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 26.11.2013 21:20von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Zitat von PMausM im Beitrag #2Gefällt mir gut, dass Dein Angetrauter an uns abwesende WuBu-Fans gedacht hat. Mal sehen, wie das weiter geht. Vielleicht schreibt er beim nächsten Mal selbst
Bin jetzt auch Medingen kundig - geniale Spielstätte - das Essen richtig nett und auch bezahlbare Getränke, sieht aus wie eine Puppenstube, die Bühne. War nämlich dort bei Wunderbuntd und hab mir von meinem Mann einen übelsten Rüffel eingefangen, weil ich aus Termingründen nicht drüber geschrieben habe.
Noch ein paar MONOKEL-Bilder
Gruß Kundi
RE: MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 27.11.2013 00:24von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
RE: MONOKEL KRAFTBLUES 23.11.13 Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 29.11.2013 20:10von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
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