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Rock- & Bluesnacht 13.07.13 Spremberg
Rock- & Bluesnacht 13.07.13 Spremberg
in Konzertberichte 2019 und älter 14.07.2013 19:20von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ein erstes kurzes Statement:
Wo soll ich anfangen? Die jährliche Rock- und Bluesnacht im Biergarten des Hotels "Zur Post" mit MONOKEL KRAFTBLUES und weiteren Musikern ist für viele Fans eigentlich DAS Highlight im Kraftblues-Jahr.
Die Veranstaltung erfreut sich wachsender Beliebtheit Auch Lissi und ich starteten gestern pünktlich zur Mission an den Bühnenrand nach Spremberg und freuten uns auf einen geilen musikalischen Abend mit vielen Freunden. Wir hatten noch nicht mal den Biergarten betreten, da erreichte uns schon die Nachricht, dass Michael "Lefty" Linke, der Gitarrist und Sänger der Kraftblues-Brigade seit Donnerstag im Krankenhaus liegt. Er hatte einen Schlaganfall. Plautz, diese Botschaft hat ganz schön gesessen.
An dieser Stelle wünschen wir Micha alles Gute und eine unkomplizierte Genesung.
Die Mugge fand trotzdem statt. Den Anfang machte das MIKE SEEBER TRIO. Von Mike sind wir ja Super-Auftritte gewöhnt und auch in Spremberg enttäuschte das MIKE SEEBER TRIO mit Gästen nicht. JOHNNY MASTRO & MAMAS BOYS aus Kalifornien folgten als nächste Band. Bis dato kannte ich die Amerikaner nicht, aber die haben mit ihrem dreckigen, harten und rauhen Blues ordentlich Betrieb gemacht. Klasse!
Das MONOKEL-Programm wurde etwas umgestellt und die musikalischen Gäste spielten das ganze Konzert der Kraftblues-Brigade mit. Steffi Breiting, Mike Seeber, Buzz Dee, Tobi Hillig, Matze Stolpe, Lello Hansen(Rainer Lojewski) und sogar MONOKEL - Fan Uwe rockten mit Kuhle, Pitti und Dicki die Hütte ( in dem Fall das Zelt) bis zum Siedepunkt. Das Publikum stand auch wie eine Wand hinter der Band. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl war schon phantastisch.
Am Ende der Mugge gesellten sich JOHNNY MASTRO und seine Musiker auch noch zu den MONOKEL - ALLSTARS. Bis kurz nach 01.00 Uhr ging es auf der Bühne heiß her.
Jetzt gibt es erstmal Fotos, Fotos, Fotos.
Gruß Kundi
RE: Rock- & Bluesnacht 13.07.13 Spremberg
in Konzertberichte 2019 und älter 17.07.2013 21:31von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ich möchte nun noch ein paar Gedanken zur Rock- und Bluesnacht in Spremberg verlieren.
Für einen richtigen Bericht fehlt mir einfach die Zeit.
Der Biergarten des Hotels „Zur Post“ in Spremberg liegt unmittelbar am Ufer der Spree.
Spree und der Stadtname Spremberg haben die etwas mit einander zu tun? Höchstwahrscheinlich ja, den der Name Spremberg soll den Überlieferungen zufolge aus der Bezeichnung Spree am Berge entstanden sein. Ich selbst tue mich zwar etwas schwer in der Stadt bzw. im näheren Umfeld richtige Berge zu entdecken, aber womöglich bin ich auch nur verwöhnt, weil ich daheim das wunderschöne Lausitzer Bergland vor der Nase habe.
Abgesehen davon fühle ich mich ganz wohl in dem kleinen Städtchen Spremberg wenn ich mal das Vergnügen habe dort zu verweilen. Vor Jahrzehnten hatte ich auch mehrmals sehr schöne Urlaube am Spremberger See erlebt. Die letzten Jahre war ich dann „nur“ noch zu Muggen in dem kleinen Spreestädtchen, aber auch diese Ausflüge waren immer sehr angenehm.
Die Blues- und Rocknacht am Spremberger Hotel „Zur Post“ hat sich von Jahr zu Jahr gemausert. Sie zieht immer mehr Besucher aus nah und fern an. Die Veranstalter reagierten darauf und im Jahre des Herrn 2013 stand die Bühne angrenzend an die hintere Stirnseite außerhalb des Zeltes. So war noch mehr Platz für die Besucher vorhanden. Versorgungsstände für die durstigen Kehlen waren im mehr als ausreichenden Umfang vorhanden. Wem der alte Schlachtruf „7 Bier sind ein Schnitzel, es gibt nur nichts zu trinken dazu“ nicht reichte, konnte natürlich auch noch feste Nahrung in Form von frisch Gegrilltem zu sich nehmen. Das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite. Der einzige Wermutstropfen war die Erkrankung und das Fehlen von Michael Linke. Ich fand es aber sehr gut und richtig, dass die Fans darüber nicht im Unklaren gelassen wurden, sondern offiziell von der Bühne herunter über den Sachverhalt aufgeklärt wurden. Eine derartige transparente Verfahrensweise beugt übrigens auf Gerüchten vor.
Es war noch taghell als das MIKE SEEBER TRIO die Rock- und Bluesnacht 2013 musikalisch eröffnete. Übrigens habe ich den Ausnahmegitarristen Mike erstmals am 20.06.2009 an selber Stelle live erlebt. Damals nannte er sich noch TEXAS-MIKE. Er trug zwar sein Basecap verkehrt herum, was ich persönlich absolut nicht mag, aber er überzeugte mich schon damals mit seinem Können. Das MIKE SEEBER TRIO besteht in seiner jetzigen Besetzung seit dem Jahr 2012. In Philipp Rösch(Bass) und Tobias Ridder(Schlagzeug) hat
Der Gitarrist engagierte und handwerklich gute Mitstreiter gefunden. Es ist ein echtes Power-Trio, welches bekannte Fremdsongs und auch eigene Titel spielt. Die beiden Neuen wissen genau, was der Meister an den 6 Saiten für ein Rhythmus-Fundament braucht, um sich voll entfalten zu können. Allen 3 Musikern ist die Spielfreude deutlich anzumerken. MIKE SEEBER scheint mit der Gitarre zu verwachsen und seinem Gesicht sieht man manchmal richtig an wie MIKE die einzelnen Töne lebt. Für mich war das Lied „Der Spieler“ fast das Sahnehäubchen des Auftrittes. Warum schreibe ich fast? Ganz einfach, weil das MIKE SEEBER TRIO mit „Es gibt Momente“ von Hansi Biebl einen wunderschönen und leider fast in Vergessenheit geratenen Song wiedererweckt hat. Wie die Musiker das Lied interpretiert haben, war ein absoluter Hammer. Das großartige Trio wurde zeitweise noch durch Buzz Dee und Tobias Hillig verstärkt. Das war ein Fest für die Ohren. Übrigens ist MIKE SEEBER seit Frühjahr diesen Jahres Endorser der Edel-Gitarrenschmiede Knaggs. Endorser kann man ganz frei mit Werbepartner und Unterstützer umschreiben. Er befindet sich bei Knaggs übrigens in illustrer Gesellschaft, denn auch Nils Lofgren(von Bruce Springsteen’s E-Street-Band) und Steve Stevens(Gitarrist bei Billy Idol) sind Partner der Firma.
Nach einer ganz kurzen Pause kamen JOHNNY MASTRO & MAMAS BOYS auf die Bühne. Von der ersten Minute an war die Devise des Quartettes Attacke, Attacke, Attacke. Ein kräftiges, donnerndes Schlagzeug( gespielt von Joost Tazelaar, da Gary Ferguson verhindert war), ein in die Magengrube fahrender, donnernder und grollender Bass ( (MIKE „MISSISSIPPI“ HIGHTOWER)waren die Basis für einen kraftvollen Blues. Diese Mugge war nichts für Trauerklöße. Die gesamte Band glich einem musikalischen Vulkan. Ungezähmte Spielfreude, ein druckvoller, rauher und wilder Sound sowie eine gute Show bliesen einem förmlich die (nicht vorhandene) Mütze vom Kopf. Ich kannte keinen einzigen Song der Jungs, die Texte waren beim ersten Mal auch nicht voll zu erfassen, aber das spielte für mich keine Rolle. SMOKEHOUSE BROWN an der Gitarre malträtierte die Saiten zeitweise wie ein Irrer und zauberte dabei locker herrliche Solos aus den Ärmeln. Ich glaube kurz vor Schluss sind im gleich mehrere Saiten auf einmal gerissen. Aber der uneingeschränkte König dieses munteren Quartettes aus Kalifornien ist JOHNNY MASTRO. Mit seinem phantastischen Mundharmonikaspiel führte er die Fans bis zur Extase, trieb sie zum Höhepunkt oder gar zum musikalischen Orgasmus, anders kann ich es nicht in Worte fassen. Oft kniete er auf dem Bühnenboden bei seinen Solos. Der Mann muss nicht nur eine Pferdelunge haben, sondern mindestens zwei. Wenn er nicht die Mundharmonika jubilieren ließ, sang er nämlich auch noch. Stille stehen war bei der famosen und mitreißenden Mugge gar nicht möglich. Das Publikum tanzte und klatschte, ich bin sogar geneigt zusagen, es tobte vor Begeisterung. So viele anerkennende Pfiffe und die ganzen Beifallsstürme nach besonders schönen Solos sowie als Dank zum Abschluss der Show wünscht sich wohl jeder Musiker mal. Kleiner kostenloser Tipp von mir: Die Band kommt im Herbst wieder nach Deutschland…
BERND „KUHLE“ KÜHNERT, STEFFI BREITING, TOBIAS HILLIG und MATZE STOLPE eröffneten dann mit den leisen Tönen der Ballade „Rettungsboot“ den MONOKEL- Gig und der wurde auch eine sehr spannende Sache. Natürlich gab es einige MONOKEL-Hits, aber es waren ein paar weniger als sonst. Dafür herrschte auf der Bühne während des ganzen Auftrittes ein ständiges Kommen und Gehen der Musiker. Bei einigen Songs spielte „LELLO“ HANSEN (Rainer Lojewski) neben DICKI GRIMM am zweiten Schlagzeug. MONOKEL-Gründungsmitglied Sebastian Baur, vielen heute besser als BUZZ DEE bekannt, sang die uralten und sehr selten gespielten Perlen „Emil“ und das „Lumpenlied“. Zeitweise spielten mit KUHLE, BUZZ DEE, TOBI und MIKE 4 Gitarristen gleichzeitig. Dazu kamen noch MATZE STOPLPE’s Mundharmonika, PITTI PFLÜGER’s Bass und das Schlagzeug von Dicki bzw. die Schlagzeuge, wenn LELLO auch trommelte. Junge, war das ein fetter Sound. STEFFI BREITING sang ein paar internationale Songs wie „Love Me like a Man“. und „Pride and Joy“. Einen MONOKEL-Song sang einer, der sonst nur vor der Bühne steht. Uwe ist ein Fan, den wir schon auf vielen Konzerten getroffen haben. Er hat seine Sache super gemacht. Ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ob er "Das Monster vom Schilkinsee" oder Bye Bye Lübben City“ gesungen hat. Das ist eigentlich auch für den Bericht gar nicht so wichtig. Fakt ist, dass es allen Spaß gemacht hat. Als BUZZ DEE später beim „Kindertraum“ die letzte Strophe entfiel, sprang Uwe auch noch mal hilfreich auf die Bühne. Es störte übrigens niemanden, dass es an dieser Stelle textlich kurz klemmte.
Im zweiten Teil des Konzertes wurden uns dann noch internationale Klassiker wie „Home Boy“, „Rock 'n' Roll Outlaw“ (ROSE TATTOO), „Fool für your Stockings“ (ZZ TOP) und noch einige andere förmlich um die Ohren geblasen.
Am Ende griffen auch noch JOHNNY MASTRO & MAMAS BOYS ins Geschehen ein. Die zwei Mundharmonikas von MATZE STOLPE und JOHNNY MASTRO im Duett und im Duell zu erleben, war noch mal ein Highlight.
Kurz nach 01.00 Uhr war dann Schicht im Schacht mit Livemugge. Es war ein sensationeller Abend, der uns noch lange beflügeln wird.
Gruß Kundi
RE: Rock- & Bluesnacht 13.07.13 Spremberg
in Konzertberichte 2019 und älter 22.07.2013 19:53von MuddyLives • | 2 Beiträge | 5 Punkte
Hallo Kundi
Danke für deinen tollen Bericht und die schönen Fotos. Leider ist dir ein kleiner Fehler beim Johnny Mastro line-up unterlaufen.
Gary Furguson hat zwar Jimmy Goddall ersetzt, konnte aber leider an diesem wunderbaren Wochenende in Spremberg nicht dabei sein. Für ihn saß am Schlagzeug Joost Tazelaar aus den Niederlanden. Der sitz normalerweise bei Big Pietv/d Pluijm und/oder dem Matt Schofield Trio am Schlagzeug.
Wir sehen uns im Oktober/November wieder.
Am 30.10. in der Quetsche oder am 2.11. in Altdöbern bei Gerd.
RE: Rock- & Bluesnacht 13.07.13 Spremberg
in Konzertberichte 2019 und älter 22.07.2013 20:07von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Herzlich Willkommen im Forum und DANKE für den Hinweis sowie für das positive Feedback. Als schreibender Musikfan freue ich mich sehr, wenn meine Schreiberei auch bei den Musikern bzw. beim Management positiv auffällt. Ich habe selbstverständlich den Drummer im Bericht aktualisiert.
Ich hoffe, dass es im Herbst bei mir mit einem der beiden Termine in Weißwasser oder Altdöbern auch klappt. Notiert habe ich sie beide. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da auch noch einige Leute aus dem Forum mitkommen (Ich winke mal mit dem großen Zaunpfahl in Richtung der Forenmitglieder im Erzgebirge, in Dresden und in EE)
Herzliche Grüße
Kundi
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