Das Stadt-, nein, das Parkfest in Hainichen hat jedes Jahr ein paar musikalische Acts. Dieses Jahr am Sonnaben gab es auf der Hauptbühne Gipsy. Gipsy habe ich in den späten 80gern in Chemnitz in der Mensa erlebt, das hatte schon was, lief doch da auch Ihre Marie im Rundfunk der DDR hoch und runter. Nach 2003 habe ich die nochmal in Hainichen erlebt. Fredy Lieberwirth am Bass hat die Band 1977 gegründet. Davor war Fredy Manager bei Satori. Diese Band, oder das was es davon noch gibt, oder wieder gibt, die stehen auch noch auf meiner To do Liste.
Richtig Lust hatte ich nicht, S war arbeiten. Aber die Aussicht, ein paar Bekannte zu treffen ließ mir keine Ruhe. Auf zum Parkfest Hainichen, 15 min Fußweg sind ja kein Grund, zu Hause zu bleiben. Pünktlich 20 Uhr ging es los. Ein für mich neuer Sänger, Martin „Maertel“ Müller, es war ihm anzuhören, das er aus Franken ist. Fredy Lieberwirth am Bass, ein Drummer aus Böhmen, den Namen habe ich nicht verstanden, ebenso nicht den Gitarristen und den Keyboarder. Der Mann an den Tasten, das könnte schon Frank Zückmantel gewesen sein, den habe ich mal bei Brigitte Stefan & Meridian erlebt, da hat er einiges mit komponiert.
Die Freilichtbühne war gut gefüllt, und tatsächlich traf ich ein paar Freunde. Lange hatte ich mir nicht vorgenommen zu bleiben, denn für den Sonntag hatten wir eine Einladung zu einem 60. Geburtstag, da hieß es, früh aufzustehen.
Aber erst mal wurde ein Bierchen geholt und eine Fischsemmel verdrückt. Das liebe ich so an den Stadtfesten, neben der musikalischen Umrahmung. Freunde und Bekannte, die man ein ganzes Jahr nicht gesehen hat, die trifft man dort. Die, die es in die Welt verschlagen hat, kommen, wenn es die Eltern noch gibt, oft zum Stadtfest. Dazu Fassbier und deutsches Fastfood. Warum deutsches Fastfood? Ich liebe es, eine Roster, eine Fischsemmel, ob nun ein Bismarckhering oder eine Matjessemmel, oder Lachsersatz, oder ein Nackensteak, ein Schaschlyk, ein Kesselgulasch, eine Pilzpfanne, gebackene Mandeln, Krapfen, oder … Aber ich schweife ab.
Wenn man mal abtanzen will, dann sind Gipsy die richtige Wahl, das auch im 42. Jahr nach der Gründung. Die Fläche vor der Bühne füllte sich langsam, als ich dann gegen 22 Uhr gegangen bin, da war schon einiges an Begängnis vor der Bühne. Die Musiker beherrschen Ihr Handwerk. Also, nach 42 Jahren sollte das schon sein, noch dazu wenn man die Herkunft der Musiker kennt. Was wurde bis 22 Uhr gespielt? Whiskey in the jar, Sweet Home Alabama, Solsbury Hill von Peter Gabriel. Jetzt schreibe ich mal das ab, was mein Notizprogramm aufgenomen hat, was autokorrigiert ins Handy kam: Learning Tobey Flyer, Exe oder the tiger, ich hoffe Ihr habt es erkannt, hier die richtige Version: Learning to fly von Tom Petty und Eye of the Tiger von Survivor. Der Sänger hat sich dann als Sweet Fan geoutet, was kam, Fox on the run, Beds are burning von Midnight Oil, Because the night, Against the wind von Bob Seeger, Loosing my religion. Dann der Song von Gipsy : „Marie“ . Weiter ging es mit Stand by me. Danach folgte ein ganzer Block mit CCR: Proud Mary, Have You ever seen the rain, Bad moon rising. Martin Müller war seine Begeisterung für John Fogerty anzumerken. Weiter ging es mit It´s my live von Bon Jovi. An dieser Stelle trat ich den Heimmarsch an. Es war 22.00, wie schon gesagt, Sonntag ging es früh weiter.
Ich weiß nicht, was ich noch verpasst habe. Gegen 23 Uhr kam ein starker Wind auf und etwas später gab es ein Gewitter mit etwas Regen.
Ich hatte aufgrund der Umstände meinen Fotoapparat nicht mit, nur das Handy. Die Qualität der Fotos ist entsprechend. Deshalb gibt es auch kein Filmchen. Was mir nicht gefallen hat, das war der Sound. Dort wo ich mit meinen Bekannten saß, kam nicht viel an. Die Gitarre war nicht besonders gut zu hören, alles klang, als wäre ein Vorhang vor der Bühne, irgendwie schwammig, dumpf. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht wieder zu Gipsy gehen soll, wenn es sich ergibt.