Ich hatte mir nach dem GUNDI-Film vorgestellt :“Wenn jetzt wenigstens ein kleiner Teil derer, die sich den Film angesehen haben, und die beeindruckt waren, auch mal ein Konzert mit GUNDIs Musik besucht, dann werden diese Lieder auch wieder einem breiteren Publikum zugänglich“. Am letzten Sonntag gab es für uns wieder die Gelegenheit seine Lieder zu genießen. Im Gut Saathain im Elbe-Elster-Kreis hatte der hiesige Verein das Programm „Engel über dem Revier“ mit den Schauspielern MIRKO WARNATZ und JAN SCHÖNBERG von der Neuen Bühne Senftenberg auf dem Plan. Wir hatten diesen Abend kurz nach der Premiere im Januar 2014 schon einmal erlebt und waren damals sehr beeindruckt. Das konnte man schon noch mal erleben.
Sehr überraschend war am Sonntag der Besucherzuspruch (Veranstaltungsbeginn 17 Uhr) im Festsaal des Gut Saathain. Trotz traumhaftem Spätherbstwetter waren sehr viele Leute erschienen, schätzungsweise zwischen 150 – 200 zahlende Zuschauer. Na ja, vielleicht hat der Film von ANDREAS DRESEN doch ein bißchen geholfen. Auf der Bühne fehlte natürlich das wunderschöne Bild von GUNDI mit seiner Gitarre von der damaligen Bühnendeko nicht, dazu Schutzhelm und das graukarierte Waschkauenhandtuch aus seiner Tagebauzeit.
Die beiden Künstler hatten ein recht vielseitiges Instrumentarium dabei. Vor allem Multiinstrumentalist MIRKO WARNATZ brachte mit der Vielfalt seiner Instrumente sehr viel Abwechslung und auch teilweise eine neue Stimmung in GUNDIs Lieder. Ob das nun eine Gitarre war, verwandtschaftliche Instrumente wie Dulcimer, Banjo, Lapsteelgitarre, Geyerleier und Ukulele oder auch eine Bodhran. Beide spielten völlig ohne elektrische Verstärkung, mal abgesehen von einigen Songs, bei dem JAN SCHÖNBERG den E-Bass einstöpselte. Bei der Songauswahl blieben keine Wünsche offen.
Meiner Meinung nach ist dieses Programm auch sehr für „GUNDERMANN-Einsteiger“ geeignet. Wer noch nicht viel außer dem Film über den Songpoeten aus der Lausitz weiß, erfährt durch die zahlreichen Zwischentexte viel über sein Leben. Für diese Passagen wurden Interviews, Anekdoten und Texte von GUNDI verwendet.
Das Publikum war von Anfang an begeistert. Am Ende Standing ovations und natürlich gab es noch Zugaben. Mit dem letzten Lied schickten die beiden auf der Bühne ihre Zuhörer zufrieden und glücklich „Nach Haus“.
Leider ist dieses Programm nicht mehr Bestandteil des Theaterspielplanes, sondern wird nur noch auf Anfrage, so wie in Saathain, gespielt.