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el Paniko & das Katastrophenorchester 24.06.18 Bergstadtfest Freiberg
el Paniko & das Katastrophenorchester 24.06.18 Bergstadtfest Freiberg
in Konzertberichte 2019 und älter 28.06.2018 17:42von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
In Freiberg feiert man nicht einfach so Stadtfest. Man legt dort Wert auf die bergmännische Tradition. Jahrhunderte waren die Stadt und die Umgebung ja vom Bergbau geprägt. Noch bis zum 1969 wurde im Freiberger Revier unter anderem Silber, Zink und Blei abgebaut. Den Bezug zum Bergbau findet man heute noch zum Beispiel in Bezeichnungen wie Bergstadt Freiberg, die Universität der Stadt heißt Bergakademie (und hat sich auf die akademische Ausbildung künftiger Berg- und Hüttenleute spezialisiert). Das Stadtfest von Freiberg heißt folgerichtig also auch Bergstadtfest.
Seit dem Jahr 1986 feiern die Freiberger ihr Fest traditionell am letzten Juni-Wochenende. Die am vergangenen Sonntag ausgeklungene 33. Auflage stand im Zeichen des Silbers. Vor 850 Jahren wurde hier in der Gegend das erste Silber gefunden. Freiberg feierte anno 2018 also im Silberrausch. Das Bergstadtfest ist ein großes Volksfest, welches insgesamt 4 Tage dauert. Zu den vielen Höhepunkten gehörte selbstverständlich die Bergparade am Sonntag, welche durch die Altstadt führte. Auch das gehört zu Freiberg.
Zu jedem ordentlichen Stadtfest gehören Bühnen mit ansprechenden und Leute anlockenden Kulturprogramm. Auch ich riskierte im Vorfeld ausgiebige Blicke in die Planungen der Freiberger für ihr 33. Bergstadtfest vom 21. bis 24. Juni 2018 und wurde fündig. Am Sonntag gegen 16:30 Uhr sollten die UDONAUTEN und LINDIANER auf dem Freiberger Untermarkt auf ihre Kosten kommen. Die von einem bekannten sächsischen Radiosender betreute Medienbühne schickte dafür keinen geringeren Klangkörper der heiteren Muse als el Paniko und das Katastrophenorchester ins sonntagnachmittägliche Kaffeekränzchenzeitrennen.
Die im Jahr 2004 gegründete Truppe hat sich als LINDENBERG-Coverband ganz nach oben gearbeitet und sich eine große Fangemeinde erspielt. Sogar der große Meister, die Nachtigall aus Gronau, also UDO LINDENBERG himself rockte schon mit dem Karl-Chemnitz-Städter Katastrophenorchester und seinem Double el Paniko. Das sagt ja wohl eigentlich schon alles.
Mittlerweile spielen el Paniko und das Katastrophenorchester deutschlandweit. „Molls Laden“ Magdeburg, „Olafs Werkstatt“ Neustadt/Dosse, „Harmonie“ Bonn, „Heiligen Mühle“ Erfurt oder die Freilichtbühne des Kulturhauses Spandau in Berlin sind nur einige Läden, welche das klingende, singende Unterhaltungsorchester panikvirusmäßig bisher mit ihrer Show beehrte. Dazu standen dieses Jahr auch auf der Medienbühne eines sächsischen Radiosenders große Stadtfeste wie das Plauener Spitzenfest, Stadtfest Leipzig und eben Bergstadtfest Freiberg auf dem Programm.
Auf Grund der Verkehrslage war die Anreise nach Freiberg am Sonntag etwas beschwerlich und umständlich. Aber was tut man nicht alles für eine leckere Mugge. Oder sollte ich besser Leckermugge schreiben? Zur Webseite der Band kommt ihr übrigens über www.leckermugge.de
Jedenfalls stand ich pünktlich auf dem Freiberger Untermarkt. Der Platz war außerordentlich gut besucht. Sämtliche Sitzplätze an den aufgestellten Biertischgarnituren waren besetzt. Dahinter und daneben standen ebenfalls noch viele Besucher. Nur der Streifen zwischen Sitzplätzen und Bühne blieb zunächst frei. Dort tummelten sich mit Beginn der öffentlichen Beschallung durch das Katastrophenorchester die echten mit dem Panikvirus infizierten Freunde und Fans.
Was mal wieder nicht so ganz stimmte, war der Zeitplan. Die Bühne wurde gerade noch für el Paniko und das Katastrophenorchester angerichtet. Dem musste selbstverständlich auch ein Soundcheck folgen. Bei dieser öffentlichen Klangprobe erlebten wir schon eine echte und nette Überraschung denn Mr. „el Paniko“ Heiko Weiß fing da plötzlich an folgende Worte zu singen:
„Wir legen ab und fahr'n nach Singapur mit 'nem Schiff aus schäbigem Holz.
Auch wenn der Wind uns das Segel zerreißt, wir müssen weiter, immer weiter, was soll's…“
Die Kenner wissen natürlich, dass es sich hierbei um die wunderschöne KEIMZEIT-Ballade „Singapur“ handelt. Das Stück ist eines meiner Lieblingslieder der Leisegang-Gang. KEIMZEIT sollten am frühen Abend ja an selber Stelle auch noch aktiv werden. Insofern war Heikos Gesang auch ein schöner Willkommensgruß. Da hat der liebe Heiko aber Glück gehabt, dass er nicht gekling-klangelt hat, denn da hätte es von mir bestimmt in diesem Bericht eine spitze Bemerkung gegeben. Da muss bei mir jede Band durch, die „Kling Klang“ spielt.
Kurz nach 17:00 Uhr strömten als Einmarschmusik die orchestralen Klänge von „Stärker als die Zeit“ aus den Boxen und wehten über den Platz. Da setze bei mir gleich wieder Herzklopfen kostenlos ein. Für mich sind „Durch die schweren Zeiten“, „Stärker als die Zeit“ und „Eldorado“ von der letzten Studio-Scheibe einfach die besten und emotionalsten LINDENBERG-Balladen seit langem. Da werde ich bei jedem Hören butterweich. Schon dieses mafiafilm-mäßige klingende Instrumentalteil reicht da aus. Übrigens auch der große UDO LINDENBERG hatte diese Melodie zuletzt bei seinen Shows als Intro gewählt.
Als „el Paniko“ Heiko Weiß seine aus Stanislav Březňák (Lead-Gitarre), Mario "Wolle" Wolf (Schlagzeug), Finn "McHugin" Weber (Bassgitarre, Gesang), Kristian Kaiser (Keyboard), Christian Riesche (Keyboards) und Winfried Richter (E-Gitarre, Akkordeon, Gesang) bestehende Mannschaft auf die Bühne führte, war ich in Freiberg nicht im Silber- dafür aber im LINDENBERG-Rausch.
Wenn man den Frontmann Heiko während der Show so als el Paniko sah und hörte, war da sehr viel LINDENBERG dabei. Der Junge ist in allem, was er als LINDENBERG-Double auf der Bühne tut, richtig gut und sehr authentisch. Stimme, Gestik, Mimik, ganze Bewegungsabläufe bis hin zu des Meisters ungelenken Tanzschritten waren in Freiberg wieder so stilecht, dass sie zusammen mit der Bühnengarderobe die Illusion perfekt machten Man könnte fast glauben, einen Abkömmling oder eine jüngere Ausgabe von uns UDO vor sich zu haben.
Die Band entfaltete mit Liebe, Lust und Laune ein panikorchestermäßiges Soundgewitter. Das Katastrophenorchester rockte wie die Hölle und ihr ganz großes Plus war ihre Geschlossenheit. Dabei möchte ich die einzelnen Leistungen der Männer keinesfalls schmälern. Das war schon solides Instrumentalhandwerk. Letztendlich muss aber bei so einer Show der Gesamteindruck und das gesamte Klanggefüge stimmig sein. Erst das gute Zusammenwirken aller Beteiligten vom Frontmann, über die Saiten- und Tasteninstrumente bis hin zum Schlagzeuger, macht den musikalischen LINDENBERG-Braten so richtig fett. Das war bei Heiko und seinen Kollegen erwartungsgemäß so der Fall.
Leider hatte das Ensemble nur ca. eine Stunde Spielzeit zur Verfügung. Sonst spielen el Paniko und sein Katastrophenorchester bis zu 3 Stunden. Da blieben diesmal zwangsläufig viele Hits und auch der eine oder andere Gag auf der Strecke. Aber das ist meinerseits auch jammern auf hohem Niveau, denn selbst wenn die Truppe volles Programm fährt, habe ich immer noch nicht genug LINDENBERG für einen Abend und zwangsläufig werden auch immer einige meiner Lieblingslieder fehlen.
Wenn Sänger und Bassist auf der Bühne vor „Schwäche“ umfallen, ist es bei el Paniko und seinem Katastrophenorchester Zeit für die bandeigene Doktorin „Doris Zisch“ und ihre alkoholischen Stärkemittel. Das ist eine immer wieder gern gesehene, witzige Showeinlage und Doreen erledigt diesen Job mit viel Herz. Auch am Sonntagnachmittag kamen die beiden Herren nach einer promillehaltigen Oralinjektion wieder auf die Beine. Um keine „Schwächeepidemie“ auf der Bühne zu riskieren, verarztete sie auch noch die restlichen Bandmitglieder. Nur deshalb konnte die Show, die jeder sehen will, auch weitergehen 😉
Eine Abfolge der gespielten Lieder kann und möchte ich hier nicht aufschreiben. Aber die Setlist war trotz der Kürze sehr ausgewogen und berücksichtigte alle Zeiten aus LINDENBERGS langer Karriere. So durften sich die Zuhörer über Hits wie „“Mein Ding“, „Cello“, „Reeperbahn“ (1990), „Plan B“ oder „Honky Tonky Show“ freuen.
„Bei Horizont“ waren dann auch Sangesmut und Sangeskraft der Freiberger gefragt. Dazu begab sich Zeremonienmeister el Paniko sogar unters sitzende Volk an die Biertischgarnituren.
Manchmal im Leben kann eine Stunde echt lang sein, aber diese Stunde Mugge mit el Paniko und seinem Katastrophenorchester verging wirklich wie im Fluge und viel zu schnell.
Gruß Kundi
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