Mission Bühnenrand - Das private Muggenpilgerforum mit Herz und Verstand

Das war wieder mal so ein Tag, da hätte man sich teilen mögen. Bernd Rump trat mit seiner CD Vorstellung in Konkurrenz mit Gundermann und Ronaldo. Beide Events fanden ihre Anhänger und auch für Bernd hatten sich etliche Leute aufgemacht in den Kunsthof Gohlis. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und Bernd Rump konnte sicher sein: Die Leute, die da waren, sie waren wegen ihm erschienen.
Der altgediente Liedermacher wollte es noch mal wissen und produzierte im Studio von Jens und Soldi Lommatzsch (WunderbunTd) eine CD mit seinen schönsten Liedern. Er hatte es schwer, sich zu entscheiden. So wurden es 22 Titel, die auf der Scheibe "Ein Stückchen Himmel" zu hören sind.
Im Kunsthof erklangen viele Titel der neuen CD, aber auch Lieder, die er schon lange singt und die bei seinen Konzerten nicht fehlen dürfen.
Am Piano wurde er begleitet von Soldi Lommatzsch, die Bernd auch gesanglich unterstützte. Die Technik machte der Frontmann von WunderbunTd höchst persönlich.
Zu Bernd Rump gäbe es viel zu erzählen. Sein Schaffen verfolgt Hartmut Helms von Anfang an. Er hatte sich auf den weiten Weg von Halberstadt nach DD gemacht und wird da sicher ausführlich erzählen. Schön, dass wir uns mal wieder gesehen haben.

Mir ist Bernd Rump auch schon früh begegnet, aber nur im "Poesiealbum". So hieß eine Heftreihe mit Gedichten von jungen Autoren, die es zu DDR Zeiten gab. Ich hab die eine Zeit lang gekauft, da ich bei Walter Michel vom Theater in Karl Marx Stadt 5 Jahre lang einen Rezitatorenzirkel besuchte. Es hat mir nicht geschadet.

Ein Fan der Singebewegung der DDR war ich schon immer und höre auch heute noch gerne diese Sachen. Bernds künstlerisches Schaffen begann in Dresden mit einer Singegruppe der TU.
Aus dieser Zeit ist ein Lied auf der Scheibe, das heißt "Siebenlied".

Als Künstler wahrgenommen habe ich Bernd Rump erst im Zusammenhang mit der Rio Reiser Coverband WunderbunTd aus Voigtsdorf bei Freiberg. Die Wunderbunten haben bei ihren eigenen Titeln Texte von Bernd Rump verwendet und ab und zu erlebten wir ihn zu verschiedenen Veranstaltungen mit der Gruppe. Auch Solo haben wir ihn im Kunsthof schon gesehen.
Es ist uns immer wieder eine Freude, seine Lieder zu hören. Nun sind sie für die Nachwelt auf eine kleine, silberne Scheibe gepresst.

Viele Lieder gäbe es zu erwähnen, die Auswahl fällt schwer. Mir persönlich hat es besonders "Caroline, Caroline" angetan. Dort setzt er der Neuberin ein Denkmal. Wie sie war er auch Theaterdirektor, nur eben in einer anderen Zeit. Auch ein weiteres Stück hat mich sehr berührt "Als das Kind geboren war", dieser Song hat auch autobiographische Züge.

Mit einem längst vergangenen Land und einer verflossenen Zeit setzt sich " Goodbye Marlen" auseinander. Ein Rückblick ohne Häme.
Überhaupt mag ich seine Texte. Er bringt viele Sachen auf den Punkt. Die Texte der heutigen "modernen" Titel sind anders. Sie lassen keinen Raum zum um die Ecke denken, es gibt kaum noch Metaphern, sage mal ketzerisch, das würde einen großen Teil der Jugend wohl überfordern. Die wollen auch Musik als Fast Food. Gut,dass es noch Liedermacher gibt, wo man sich aufgehoben fühlt.
Einer seiner Klassiker ist "Nach Norden". Als ich den das erste Mal hörte, dachte ich, es sei ein "Gundermann". Den Titel kann man auch auf der CD "Ein Stückchen Himmel" nachhören. Wunderschön auch "Was ich mir noch wünschen möchte". Die Lieder und Chansons stammen aus mindestens 50 Jahren und sind doch total zeitlos. Soldis einfühlsame Begleitung auf dem Piano machte das Konzert rund.
Ein großer Wermutstropfen ist für uns die ungewisse Situation des Kunsthofs Gohlis. Bernd gab dazu noch ein Statement ab. Soll hier eine Spielstätte gekillt werden, wie es sie nicht noch einmal gibt? Wir fühlen uns dort einfach wohl, die Bewirtung ist klasse und das Haus mit den vielen Katzen wunderschön. Hoffentlich gibt es noch ein Happy End.

Hier kommt Caroline.

Bilder

Wenn ich das lese, bin ich traurig...
Ich wollte doch auch dahin!!!
Aber ich war einfach nach SFB zu breit, um nicht zu sagen "tot"... Mein Körper sagte, bis hierhin und nicht weiter...
Ich habe es nicht mehr geschafft. Mein Körper sagte STOPP.