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KRAUSE Band 07.10.16 beim Elbtal Weinlauf Meißen
KRAUSE Band 07.10.16 beim Elbtal Weinlauf Meißen
in Konzertberichte 2019 und älter 10.10.2016 19:53von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Das vergangene Wochenende war wieder mal viel zu kurz. Außerdem war auf Grund unseres Klassentreffens (35 Jahre nach Schulabschluss) am Sonnabend für die Muggenpilgerei nur noch der Freitag möglich. Aber auch da gab es durch einen langen Arbeitstag und private Verpflichtungen schon Einschränkungen, weil ich entferntere Konzerte nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Das war jedoch auch kein Beinbruch, denn ich konnte immerhin Wunschzettelbingo spielen, denn in Meißen spielte die KRAUSE Band aus Leipzig. Seit Jahr und Tag hatte ich die 1996 unter dem Namen KRAUSE DUO gegründete Truppe bereits unter Beobachtung gehabt und diesmal waren sie dran.
Krause Duo hieß übrigens auch das legendäre zweisitzige, motorisierte Versehrtenfahrzeug aus DDR-Produktion für bewegungseingeschränkte Menschen. Unter anderem wurden auch Teile von Simson Suhl (z. B. der 50 ccm -Zweitaktmotor) in diesem dreirädrigen Fahrzeug mit Dach verbaut. Gefertigt wurden diese motorisierten Krankenfahrzeuge allerdings nicht im Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Suhl, sondern im VEB Fahrzeugbau und Ausrüstungen Brandis. Heute sind diese Fahrzeuge übrigens auch längst Kult und die Krause Duos werden zu Liebhaberpreisen gehandelt. Doch kommen wir jetzt lieber zurück zum ursprünglichen Thema.
In Meißen fand am 08. Oktober 2016 der 14. Elbtal Weinlauf statt. Das ist eine Laufsportveranstaltung der besonderen Art, denn hierbei geht es nicht um Ergebnisse und vordere Plätze, sondern ganz allein um entspannte Bewegung in landschaftlich reizvollen Gegend des Elbtales mit seinen Weinbergen und auch der eine oder andere Schluck Wein der ansässigen Winzer kann unterwegs probiert werden. Die unterschiedlichen Laufstrecken zwischen 10 und 30 Kilometern dürfen gelaufen, gejoggt oder auch gewandert werden. Mittlerweile gehen bei dieser Veranstaltung bis zu 3000 Starter auf die Strecke. In einem großen Festzelt konnte abends am Freitag und am Sonnabend bei Livemusik, Diskjockey und gastronomischer Versorgung auch ordentlich abgehottet werden. Freitag bestritt die KRAUSE Band im Wechsel mit einem DJ den Unterhaltungsteil.
Da es eine abendfüllende Veranstaltung war, kam es auch nicht so auf das ganz pünktliche Erscheinen an. Dennoch konnte ich mir die Band in mehreren Blöcken von insgesamt ca. 2 - 2, 5 Stunden Spielzeit anhören.
Die KRAUSEs sind ein Trio gestandener Musiker, die schon seit Jahrzehnten erfolgreich im Musikgeschäft mitmischen und die einen exzellenten Ruf als Liveband genießen.
Da wäre zunächst mal der Frontmann, Sänger und Gitarrist Michael Brödel zu nennen. Vielen ist er unter seinem Künstlernamen Larry B. sicherlich besser bekannt. Erfahrungen sammelte Larry schon in den achtziger Jahren bei Kapellen wie LOGO und ZEBRA. In seiner Vita stehen auch noch solche namhaften Bands wie KARUSSELL (LP "Sonnenfeuer“ 1994) und die STERN COMBO MEISSEN (2008 - 2012). Larry singt aktuell auch noch in verschiedenen anderen Bands wie CYRIL, TOXIC SMILE und dem PHIL COLLINS-, GENESIS- und PETER GABRIEL-Coverprojekt abacab. Wobei man bei der letztgenannten Kapelle auch nicht kleinlich sein muss, den die 3 KRAUSEs gehören alle ebenfalls zu Abacab und sie spielen live auch viele Klassiker von COLLINS, GENESIS und GABRIEL als KRAUSE-Band.
Zweiter Mann im Bunde ist Gitarrist und Keyboarder Bernd "Fleischmann" Fleischer. Er war schon Anfang der 80er Jahre in der Gruppe BLOCK aus Limbach-Oberfrohna. Die Truppe habe ich im Mai oder Juni 1981 mal in Zwickau live gesehen, viele Erinnerungen habe ich aber nicht mehr daran. Ich könnte nicht mal beschwören, ob der Fleischmann da mitgespielt hatte. BLOCK hatte sich jedenfalls auch durch die Rockgeschichte gecovert. Auf jeden Fall war damals auch Musik von BOB MARLEY dabei, der kurz zuvor gestorben war. Später musizierte er in so bekannten Bands wie BRIGITTE STEFAN & MERIDIAN und BERLUC. Nach der Wende kam zeitweise auch die legendäre Leipziger Band FACTORY OF ART dazu. Bernd Fleischer ist zuweilen auch noch solistisch oder mit der Band ZELINKA unterwegs.
Alle guten Dinge sollen ja drei sein, bei KRAUSE ist Burkhard "Moppel“ Möbius (Gitarre, Gesang) der dritte Mann in der Musikerrunde des Ensembles. Moppel fand seinen Weg über viele Amateurbands zur SCHUBERT-BAND und später auch 7 Jahre lang zu MORGENTAU.
Die 3 Herren der KRAUSE-Band können also aus einem riesigen Pool unterschiedlicher musikalischer Lebensläufe und Erfahrungen schöpfen. Möbius und Brödel sind Gründungsmitglieder von KRAUSE, Fleischer kam 1999 dazu.
Das Festzelt in Meißen war sehr gut gefüllt. Die Leute waren außerdem bei bester Laune und feierwillig. Bühne, Licht und Tontechnik waren für Auftritte in diesem Rahmen ganz brauchbar. Versorgungsstände mit Speisen und Getränken waren im erforderlichen Umfang vorhanden und niemand musste nach einem Bier oder einer Wurst lange anstehen. Kurz bevor ich das Zelt betreten hatte, hatte die amtierende Weinkönigin ein Fass mit einem edlen Tröpfchen Elbwein angestochen und davon schenkte sie den Besuchern den einen oder anderen Schluck in ihre Becher / Gläser ein.
KRAUSE sorgte alsbald für ordentliche Musik und es dauerte gar nicht lange, da drehten sich die ersten Tanzpaare zu den von den Herren Brödel, Möbius und Fleischer gespielten Weisen.
Die Band spielte eine Reihe Lieder von PHIL COLLINS, GENESIS und PETER GABRIEL. Das hatte ich auch erwartet und das war sogar sehr schön. Zum einen konnte man hier die Stimmgewalt und die Vielseitigkeit von Larrys Stimme hervorragend heraushören, denn COLLINS und GABRIEL haben doch sehr unterschiedliche Rockröhren. Mich haben an diesem Abend die Gesangsleistungen von Larry bei „Sledgehammer“ und „Salsbury Hill“ nicht kalt gelassen, ganz im Gegenteil – das war ganz großes und heißes Gesangskino. Zum anderen konnte man auch beobachten / hören wie ausgewogen und gekonnt sich die gesamte KRAUSE Band im musikalischen Spagat zwischen Originaltreue und eigenständigen Interpretationen der Coversongs bewegte. Das Trio hat schon das richtige Gespür und das richtige Händchen dafür. Von der Beherrschung der Instrumente muss man da eigentlich auch nicht mehr reden. Die Jungs sind Meister ihres Faches und sie üben ihr musikalisches Handwerk auch mit viel Liebe aus.
„Every Breath you take“ von THE POLICE stammt aus dem Jahr 1983. Da war STING noch ein ganz junger Hüpfer (ich übrigens auch), aber mit seiner sensationellen Stimme machte er schon damals die Frauen reihenweise schwach und nicht nur die. Die Nummer hat mich von KRAUSEs auch sehr beeindruckt.
Es gab da eigentlich mehrere Lieder, die ich besonders gut fand. „Sultans of Swing“ und „Walk of Life“ von den DIRE STRAITS waren zum Beispiel dabei. Mag sein, dass da auch meine persönlichen musikalischen Vorlieben mit eine Rolle spielten. Aber diese Musik ist nun mal echte handgemachte Gitarrenmusik und nicht so synthesizerlastig wie der DEPECHE MODE-Kram, denn die KRAUSE-Band auch spielte.
Larry Brödel führte unaufgeregt mit wenigen Worten durch das Programm. Ich fand das gut und richtig. Der Publikumszuspruch gab ihm auch recht. Je länger das Trio spielte umso mehr Leute tanzten direkt vor der Bühne. Aber auch von den Sitzplätzen an den Biertischen kamen immer wieder Beifall und begeisterte Pfiffe.
Gestört hat mich eigentlich nur der Pausenfüller von DJ. Der spielte wirklich von der Frau die mit Atemnot durch die Schlafenszeit rennt, über die vom Mann und Liebhaber 100O Mal ausgetrickste und beschissene Dame alles was bei mir den Würgereflex auslöst. Furchtbar, der Mann schreckte selbst vor schlimmsten Bierzeltunsinn nicht zurück. Aber ich stand das tapfer durch und wurde unter anderem auch noch mit einer ordentlichen Deutschrockrunde von den KRAUSE-Musikern belohnt. Da wären zunächst „Horizont“ und „Ich mach mein Ding“ vom altmeisterlichen Hutträger, Wortkünstler, Gesangsakrobaten und Überlebenskünstler aus Gronau zu nennen. „Auch „Tage wie dieser“ von DIE TOTEN HOSEN ist immer wieder toll anzuhören.
Die Band hatte ihr Programm auch in punkto Deutschrock sehr geschickt gestrickt, denn sie sprachen ganz selbstverständlich mehrere Generationen an. Für uns Lebensältere waren das eben UDO LINDENBERG und die HOSEN. „Applaus, Applaus“ von den SPORTFREUNDEN STILLER war auch nicht schlecht. Der Nachwuchs ging natürlich eher bei Liedern wie „Vom selben Stern“ (ICH UND ICH), „Nur in meinem Kopf (ANDREAS BOURANI) oder „Haus am See“ von PETER FOX ab. Insgesamt war das eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Sache in diesem Festzelt mit der KRAUSE-Band.
Ich machte mich aber dann ziemlich schnell vom Acker, denn am nächsten Abend zu unserem Klassentreffen wollte ich unbedingt fit sein und dazu brauchte ich meinen (Schönheits-)Schlaf. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Larry, Moppel und Fleischmann. Wann das sein wird, kann ich heute noch nicht sagen, aber KRAUSE hat mich unter Garantie nicht das letzte Mal an ihren Bühnenrand gesehen.
Gruß Kundi
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