Vielen Dank Petra für deine bewegenden, sehr persönlichen Eindrücke - ein Konzertbericht der anderen Art, der mich sehr berührt hat. - Einige Zeilen möchte ich aufgreifen: ich finde dieses Über-seinen-eigenen-Schatten-springen auch immer sehr spannend ( und auch dank dieses Forums entdecke ich Musiker für mich, die ich vorher nicht oder kaum kannte ). - Seit ich 1983 die Amiga-Version „Vun drinne noh drusse“ erstanden habe gehört Wolfgang Niedecken mit und ohne BAP zu den Musikern, die mich permanent begleitet haben. Habe ich auch anfangs relativ wenig verstanden so hat sich das nach und nach erschlossen, und dank des Internets und der Seite bap-fan.de gibts ja auch hochdeutschen Hilfen zur Textverständlichkeit. Niedecken ist einer, der was zu sagen hat und dies auch tut. Egal, ob Liebeslied, humorig-kauzige Betrachtungen über die FC-Fans - oder eben ganz besonders seine politisch Haltung. Frühere Songs wie „Kristallnaach“ später dann „Kron oder Turban“ und besonders „Noh Gulu“ beweisen dies. Im Jahr 2004 war Niedecken zum ersten Mal in Norduganda und traf dort unter anderem auf jene Gruppe von Minderjährigen, deren Eltern sie zum Schutz vor Rebellen Nacht für Nacht in die Stadt Gulu schickten. Seither engagiert sich Niedecken mit Projekten wie Rebound 1 und 2 in Uganda für die Resozialisierung ehemaliger Kindersoldaten oder minderjähriger Zwangsprostituierten. Und er tut es ohne großes Aufsehen. - Die zwei Bücher, die mit ihm und über ihn geschrieben worden, sind keine eitle Selbstdarstellung eines Rockstars - sie lassen uns teilhaben an seinen Ideen, Anschauungen, Irrungen, ob als Maler, Musiker, Kunstkritiker, Familienvater. Die Rückkehr ins Leben nach seinem Schlaganfall reflektierte er mit einem wundervollen, rein akustischen Solo-Album. Und nun gibt es „Die Geschichte vom gezogenen Stecker“ - ein Hochgenuss, nix zum Nebenbeihören.- Ich freue mich für dich, Petra, dass er dich überzeugen konnte! Wenn du mehr wissen ( und hören ) möchtest - schreib mir einfach!