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Roger Glover - "The Butterfly Ball & The Grasshoper's Feast"
Roger Glover - "The Butterfly Ball & The Grasshoper's Feast"
in CD-, DVD- und Buchveröffentlichungen 03.05.2013 19:58von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Ich erfülle mir an dieser Stelle einfach einen Wunsch, indem ich hier an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen besondere Platten aus meiner Sammlung vorstellen werde. Die sind zwar nicht neu, sondern eher steinalt, sind aber meist so außergewöhnlich, dass selbst unsere Enkel noch damit etwas anfangen können - hoffe ich. Ich hoffe auch, damit dem einen oder anderen Anregung zu geben, mal etwas abseits vom Mainstream nach Musik zu suchen, die man auch nicht jeden Tag hören wird, weil man dazu auch wirklich in Stimmung sein sollte. Ich wünsche mir, das Entdecken meiner alten Kamellen macht Euch ein wenig Freunde:
„The Butterfly Ball And The Grasshopper’s Feast“, Roger Glover (1974)
Rockmusiker geraten gern mal auf Abwege und dies ganz bewusst, ja sogar gern, denn sie tun es musikalisch. Dann geschehen Dinge und entstehen Projekte, die der allwissende Fan oftmals gar nicht so recht einordnen kann oder einfach verdrängt, weil es ihm nicht in den Kram passt. Anderen wiederum bringt man Verehrung entgegen, weil sie, endlich weise und grau geworden, das pflegen, was sie eigentlich schon immer machen wollten. Der eine macht Jazz, ein anderer Swing und der nächste beides mit einer Big Band.
Und dann gibt’s noch diejenigen, die schon vor runden 40 Jahren locker und flockig „neben der Spur“ agierten und dabei hörbar Spaß hatten. Über Tellerränder hinaus und Genregrenzen hinweg sind Kleinode entstanden, die zu entdecken, sich auch heute noch lohnt. Ein solches Projekt realisierte im Jahre 1974 der gerade bei DEEP PURPLE gefeuerte ROGER GLOVER mit „The Butterfly Ball And The Grasshopper’s Feast“.
Eine illustre Schar Musiker stand ihm damals zur Seite, von RAY FENWICK an der Gitarre, bis, nur als Beispiel, EDDIE HARDIN an den Tasten. Glover hatte nicht mal Berührungsängste, seinen Platzhalter bei Deep Purple, GLENN HUGHES, als Sänger für die Langrille einzubeziehen. Deshalb agieren auf der kleinen Märchenplatte, oder ist sie eher eine Rockoper für Kinder, eine bunte Schar von Musikern und Sängern fröhlich neben- , nach- und miteinander, während sie eine Geschichte von einem Fest der Tiere aus dem Wald, von der Wiese und vom Feld erzählen. Der Hörer erfährt, wie sich die Tiere auf ihr Fest vorbereiten, sich freuen und dann auch die Feier in der Nacht unter dem Motto „Love Is All“ gemeinsam begehen. Das alles wirkt natürlich, schon der unterschiedlichen Charaktere wegen, gewollt sehr menschlich, denn ein jeder von uns kennt diese Vorfreude auf ein besonderes Fest und das Gefühl danach, es möge am liebsten und für immer so schön bleiben.
Sollte sich jemand lauter Rocksongs vorstellen, dann wird er enttäuscht sein, denn das kleine Poem ist eine Sammlung gänzlich unterschiedlicher Songperlen, die Figuren und Stimmungen symbolisieren und das geschieht mittels, im besten Sinne, einfacher Liedern. Das bindende Glied zwischen all den, im wahren Leben so unterschiedlichen Tieren, ist die Liebe und so gänzlich anders, wie jedes der Tiere ist, so unterschiedlich kommen auch die Songs daher.
So singt gleich zu Beginn GLENN HUGHHES die Figur der Biene namens „Harold the Herold“ und wenig später tritt der Hase „Harlequin Hare“ in Gestalt von NEIL LANCASTER als Ein-Mann-Band auf. Es gibt einen Maulwurf „Old Blind Mole“, wie im richtigen Leben eine hässliche Kröte und, was ich ganz besonders reizvoll finde, den Vogel „Kingfisher“, gesungen von JIMMY HELMS, der wartet und wartet und weiß nicht genau, worauf.
Sie alle, und noch einige mehr, bereiten sich auf das Fest vor und jeder Song, den man zu hören bekommt, ist eine kleine Entdeckung der besonderen Art. Die rockige Figur des „Sir Maximus Mouse“ füllt EDDIE HARDIN mit seiner Stimme und einem knackigen Orgelsolo perfekt aus und die Rolle des „Froggy“ auf dem nächtlichen Schmetterlingsball singt kein Geringerer als RONNY DIO mit der Hymne „Love Is All“, deren Motto quasi über allem steht. DIO singt auch am Ende der fröhlichen Feier auf dem Heimweg sein „Homeward“ und endet mit dem Gedanken „I’d like to stay for ever and dance the night away“ (am liebsten würde ich für immer bleiben und die Nacht hindurch tanzen).
Die meisten der Songs schrieb ROGER GLOVER allein. Bei einigen wurde er von EDDIE HARDIN, RONNIE DIO und MICKY LEE SOUL unterstützt. Als Vorlage für diese musikalische Zauberwelt, die eigentlich als Solo-Album von JON LORD geplant war, das wiederum ROGER GLOVEDR produzieren sollte, dient das Kinderbuch „The Butterfly Ball“ (Der Ball der Schmetterlinge) von ALAN ALDRIDGE, der manchem vielleicht als Autor des legendären Beatles - Songbooks bekannt ist und der auch das Cover für diese Platte gestaltete. Ich habe dieses schöne Stück Mitte der 70er Jahre von meinem Freund David aus Schottland geschickt bekommen und konnte schon nach dem ersten Hören von der Musik nicht mehr lassen. Bis heute hat sich das nicht mehr geändert.
Im Jahre 1978 erschien bei Amiga die LP „Geschichtenlieder“ von Reinhard Lakomy und Monika Erhard, die, Zufall oder nicht, einem vergleichbaren Ansatz folgt. Da hatte ROGEER GLOVER die kleine Rock-Oper vom Ball der Schmetterlinge schon live auf die Bühne der Royal Albert Hall gebracht (1975) und RONNY DIO durch IAN GILLAN ersetzt. Dieses Event kann man inzwischen auch als DVD zu Hause zu bewundern.
Danach arbeitete ROGER GLOVER an seinem zweiten Solo-Werk „Elements“, das, 1978 auf Platte veröffentlicht, mit einem völlig anderem Konzept überrascht. Der „Ball der Schmetterlinge und das Fest der Grashüpfer“ aber stellt in der Discografie der Rockmusik das etwas andere bleibende und herausragende Kleinod für den Musikliebhaber dar, das für meine Begriffe in jeder gut aufgestellten Plattensammlung einen Platz haben kann.
Siehe auch hier: http://www.mein-lebensgefuehl-rockmusik....0Roger%20Glover
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: Roger Glover - "The Butterfly Ball & The Grasshoper's Feast"
in CD-, DVD- und Buchveröffentlichungen 05.05.2013 17:09von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Natürlich kenne ich Roger Glover, aber die "The Butterfly Ball & The Grasshoper's Feast" ist völlig an mir vorbei gegangen.
Deine Plattenvorstellung liest sich sehr gut und macht Lust sich dieses Märchen mal anzuhören.
Danke für Deinen Beitrag.
Hartmut, Du hast Dir hier einen Wunsch erfüllt. Jetzt wünsche ich mir auch etwas:
Es darf gerne die eine oder andere Scheibe mehr aus deinem Fundus sein, die Du uns ans Herz legen kannst
Natürlich können und dürfen auch die anderen Mitglieder hier ihre Schätze an die Leserschaft herantragen.
Gruß Kundi
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