Sonny und Anthony Thet in der Dresdner Dreikönigskirche am 03.10.13
In der Dresdner Neustadt wurde am Einheitsfeiertag das traditionelle Bürgerfest gefeiert, die gesamte Hauptstrasse bis zum Goldenen Reiter war eine einzige Fressmeile. Mal kurz durchgelaufen, kurz am Goldenen Reiter eine Weile der Coverband
P 70 gelauscht und dann zu unserem eigentlichen Ziel.
Musik zwischen den Welten, unter diesem Motto war das Konzert in der Dresdner Neustadt angekündigt. SONNY THET von der Gruppe BAYON zusammen mit seinem Sohn ANTHONY THET und seiner Band.
Bei den Gedanken an die Gruppe BAYON kommen mir wieder Erinnerungen an das erste Konzert mit dieser Band. Es war im Herbst 1971, da kam die Matinee am Sonntagvormittag in Mode, Beginn 10:00 Uhr, wäre wohl zu heutigen Zeiten schwer machbar.
Und da stand dann eine junge Studentengruppe mit ein paar Exoten aus Kambodscha um den Bandgründer CHRISTOPH THEUSNER aus Weimar im Kino in Riesa auf der Bühne und zeigte mal eine ganz andere Musikrichtung. Sie erzeugten schon damals eine immense Spielfreude und „Die Lerche“, „Der Mangobaum“ und „Stell Dich mitten in den Regen“ gehörten damals zu meinen Favoriten des Ostrock.
Eine gut gefüllte Dreikönigskirche war erwartungsfroh auf das kommende eingestimmt, die beiden spielten nicht das erste Mal hier, sondern hatten auch schon einen gewissen Teil Stammpublikum.
Den ersten Teil vor der Pause bestritt Sonny Thet als Solist zusammen mit seinem Cello. Es erklangen die Barcarole aus der Suite Nr. 4 von Bayon, eine Cellofassung von Ennio Morricones „Es war einmal in Amerika“ sowie Titel seiner beiden Solo-CD´s „Cello Royal“ und „Zauberland“.
Sonny ist ein wahrer Meister auf diesem Instrument, er spielt es in den unterschiedlichsten Variationen , es wird gezupft, gestreichelt, geschlagen oder sanft berührt. Die Klangvielfalt ist einfach umwerfend.
Nach der Pause, die sich über eine halbe Stunde hinzog, musizierten Vater und Sohn gemeinsam. Anthony führte zwischen den Titeln sehr locker und informativ durch das Programm.
Er erzählte von seinen Vorbildern in Sachen Gitarrenspiel , das waren B. B. KING und BUDDY GUY, von dem er auch den Titel „Feels light rain“„ brachte, inzwischen von seiner Band des Abends begleitet. Die war handverlesen und international getreu dem Motto des Abends „Musik zwischen den Welten“.
Auf der Bühne waren SEBASTIAN BERTRAND aus Frankreich an der Orgel, ILJA MULAJ aus dem Kosovo an den Drums und ACHIM HILGERT (klingt recht deutsch) aus Puerto Rico am Bass..
Unbedingt hervorzuheben war noch ANTHONYS Eigenkomposition „It just takes time“, das auch schon bei seinem Besuch in ZOELLNERS „Cafe Größenwahn“ sehr gut ankam.
Zum Ende gab es als Höhepunkte internationale Klassiker. Mit dem Abschlußtitel des Konzerts bekräftigte ANTHONY seine Sympathie für die ROLLING STONES mit dem Hit „You can´t always get what you want“ .
Für die Zugaben hatten sie sich „Purple rain“ von PRINCE und den CAT STEVENS-Titel „Father and son“ aufgehoben, wirklich ganz genial von ANTHONY interpretiert. Und die Dreikönigskirche hat eine ganz tolle Akustik.
Ein wirklich gelungener, in der ersten Hälfte sehr anspruchsvoller Konzertabend , war nach knapp 3 h (mit Pause) zu Ende. Wir haben es nicht bereut, was auch gleich als Empfehlung für zukünftige Konzerte der beiden gelten soll.
Die Bilder sind schlecht, aber Blitz war nicht erwünscht, was an diesem Ort auch akzeptiert wurde.