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R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 09:33von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Es gibt so viele, die gern sagen: Der Ostrock ist tot. Wer gestern auf dem Hutberg war, wurde eines Bessern belehrt. Ich war schon oft auf den Hutberg bei den Puhdys, aber so einen Andrang wie gestern habe ich noch nicht erlebt. Keine Ahnung, wie viele Leute sie da reinlassen, aber die Moderatoren ließen dann zusammenrücken, um noch mehr Besucher unter zu bringen. Als ich sah, wie viele Menschen auf den Hutberg gepilgert waren, um ausschließlich Bands von hier zu hören, wurde mir richtig warm ums Herz. Und mal ganz laut: Danke RSA! Das ist ein Sender, der zu seinem 10. Geburtstag einfach für die Leute und die Künstler von hier was auf die Beine stellt.
Mal auf Musiker zu setzen, die 50 , 40 oder sogar mehr Jahre auf der Bühne stehen, ist im allgemeinen Jugendlichkeits – Wahn mutig, aber auch einträglich, wie dieses Konzert zeigte.
Auch viele User und Leser von hier hatten es nach Kamenz geschafft und man fand sich.
Auf den Hutberg hoch zu kommen, gestaltete sich für mich diesmal wieder als ein Abenteuer, da ich noch nicht wieder so fit bin.
Hatte den oberen Parkplatz gewählt, tut dies niemals!!
Die Abstelle für die Autos erwies sich als ein Stoppelfeld, auf dem aus unerfindlichen Gründen die Stellplätze für die Autos gepflügt waren. Man kam sich vor, wie auf hoher See und wurde von einer Staubwolke eingehüllt. Die Kosten für das Waschen des Autos werden die Parkgebühren um ein Vielfaches überschreiten. Jedenfalls versicherte mir der Wächter, ich würde diesmal nicht zugeparkt, wie Pfingsten bei den Puhdys. Dies stimmte ausnahmsweise.
Aber dann kam der Hit, es gab keinen Weg auf den Hutberg, man musste über ein endloses Stoppelfeld, durch einen Wald und durch Wiesen um den oberen Eingang zu erreichen. Ich ahnte nichts Gutes für den Rückweg.
Am Einlass war ich kurz vor dem Herzinfarkt. Sagte doch der Möchte- gern --Wächter zu mir, die Kamera müssen sie draußen lassen. Hätte für mich bedeutet, zurück zum Auto und dann? Nachhause! Nochmal hätte ich es nicht auf den Hutberg geschafft. Aber das Diskutieren zeigte Wirkung, denn er verwies mich an seinen Chef. Der meinte cool, diese Kamera können sie gern mit rein nehmen, ich hab ja nur eine Knipskiste. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Dieser Menschenauflauf auf dem Hutberg in Kamenz beschäftigte mich schon. Es war eigentlich kein unmittelbares Ostrock Publikum, was man so kennt. Die Stars waren ganz andere, nämlich Böttcher und Fischer von RSA. Sie verstehen es einfach, die Leute zu begeistern und wenn davon die Bands von hier profitieren, umso besser.
Es fällt mir dazu ein Gleichnis ein: Fragte ich einen Lehrling, der im Zoo Leipzig war, was er alles so gesehen hat. Die Antwort war: Den Pfleger der Hyänen, den Pfleger von Horst dem Lama… Wer Zooserien guckt, weiß was ich meine… . So schlecht ist dieses Gleichnis aber nicht, Böttcher und Fischer als Pfleger der Musik von hier.
Als Eintritt für den Hutberg musste man 45 Euro berappen. Viele fanden das zu viel. Ich schließe mich dabei nicht aus. Aber als sie beste Unterhaltung von 17.30 Uhr bis nach Mitternacht boten und das non Stop, musste ich meine Meinung ändern. Es waren 12 Ostbands aufgeboten und wo findet man so was nochmal? Außerdem gab es eine Parallelveranstaltung in Magdeburg, wo der „Rest“ der Bands von hier spielte. Auf den Hutberg spielten die Ossis, Michael Barakowski, Falkenberg, Berluc, Pankow, Frank Schöbel, Ute Freudenberg, City, Renft, Lift, Stern Combo Meissen und Electra. Nicht zu vergessen: Böttcher und Fischer, die auch die Vertretung der Puhdys übernahmen.
Im Vorfeld wurde von den „Kundigen“ diskutiert, die Bands würden eh nur ihre ollen Kamellen darbieten, ich hätte auch darauf getippt. So war es aber nicht. Viele Künstler demonstrierten, dass Ostrock eben nicht nur das Absingen von „Alt wie ein Baum“ ist, sondern dass sich dieses Genre in der heutigen Zeit durchaus weiter entwickeln kann.
Sehr clever, wie Frank Schöbel, Ute Freudenberg, Pankow, IC und City dieses Podium nutzen, um zu zeigen, was sie Neues haben. Für meine Begriffe zu sehr im Gestern verhaftet spielte Renft. Damit hatten sie wohl die Besucher etwas überfordert.
Das Programm startete vorfristig, schon 17.30 Uhr mit den Ossis und Carie van Heden. Sie waren die Warmmacher und haben das super gemeistert. Bei einigen Bands war die Personalbesetzung nicht so einfach, weil Rockhaus in Magdeburg spielte und die Ossis und auch Pankow umbesetzen mussten. Bei Pankow spielte übrigens der Universalbasser Axel Schäfer, den wir von Stern, Wenzel und als Vertretung von Harry bei den Puhdys kennen.
Leider musste die Stern Combo Meissen auf ihrer Seite mitteilen:
Am vergangenen Dienstag musste unser Freund und Kollege Thomas Kurzhals aufgrund einer schweren Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wir sind traurig und müssen nun abwarten… In seinem Sinne entschieden wir uns dafür, die kommenden Konzerte stattfinden zu lassen.
Ich drücke ihm alle verfügbaren Daumen.
Die technische Seite bei diesem Event von 7 Stunden Dauer war sicher eine Herausforderung. Die Umbaupausen waren kurz und wurden von Böttcher und Fischer mehr als nur überbrückt. Sympathisch und lustig, so kamen sie mir ihren Moderationen daher. Sie waren eben nicht nur die Pausenclowns.
Ich hatte den Eindruck, alle Bands spielten live und ohne doppelten Boden. Heute ist das nicht mehr selbstverständlich.
Ab 18.00 Uhr sorgte Frank Schöbel gleich für Stimmung auf den Rängen. 50 Jahre auf der Bühne sind mit Lotoseffekt an ihm abgeperlt. So junge und dynamische Ausstrahlung, das macht ihm keiner nach. Viele seiner Titel waren neu, er hat es gar nicht notwendig, nur die Lieder zu spielen, mit denen er bekannt wurde. Auch Neues zündete. Aber das Highlight war für mich „Schreib es mir in den Sand“, den ich vor kurzem erst bei Omega gehört hatte. Es gab einen Wettbewerb um die schönste Sonne, der Gewinner durfte Frank Schöbel hinter der Bühne treffen. An vielen Ecken auf dem Hutberg leuchteten gebastelte Sonnen und eine Besucherin erschien sogar in einem Sonnenkostüm. Ich glaub, sie hat gewonnen.
Mit Spannung wartete ich auf Michael Barakowski , der von den Ossis begleitet wurde. Diesmal hat er mir ausgesprochen gut gefallen, leider hatte er nur zwei Titel. Zeit, die nie vergeht ist ein Klassiker, der nicht tot zu kriegen ist und er wurde lauthals mitgesungen.
IC und Böttcher und Fischer, das ist schon ein Gespann. Falkenberg leitete die Böttcher und Fischerchöre, tausende Menschen sangen: Eine Nacht voller Ewigkeit, eine Nacht wie im Fieber. Der Text wurde sogar eingeblendet.
Nach Falkenberg kamen für mich die heimlichen Favoriten des Abends, die Rocker von der Küste.
Auch sie wussten zu begeistern. Sie rockten, bis die sprichwörtlichen Fetzen flogen. Übrigens hatte jede Band ein anderes Bühnenbild, was zum Thema passte. Die Lichttechniker waren sehr fleißig und sorgten mit dafür, dass die 7 Stunden nicht langweilig wurden. Bei Berluc sprühte es Funken und Feuerbälle stiegen auf und ein Flugzeug startete. Das Intro war natürlich „Hallo Erde“. Ganz besonders habe ich mich über meinen Lieblingstitel „Glaube an dich“ gefreut und ich tu mein Bestes.
Als Überraschung gab es noch einen Aushilfsschlagzeuger bei Berluc. Böttcher trommelte gekonnt „Smoke on the Water“.
Sehr toll fand ich, Pankow mal wieder zu sehen. So oft haben sich unsere Wege noch nicht gekreuzt. Andre Herzberg versteht es auch, Show zu machen und das wurde mit viel Beifall quittiert.
Pankow wurde von Renft abgelöst. Mit „Wer die Rose ehrt“ schickten sie Grüße an Cäsar.
City startete mit „Für immer jung“ und brachte Farbe ins Programm. Leider war für mich dann Schluss. Es begann zu schütten.
Meine Regenjacke hielt wieder mal nicht dicht, die Kamera drohte zu ersaufen und ich hatte ja noch den weiten Weg übers Feld vor mir. Schweren Herzens verpasste ich den Sachsendreier. Aber diese Bands hab ich dieses Jahr schon oft gesehen und hab sicher auch wieder mal Gelegenheit dazu.
In strömenden Regen machte ich mich auf die Socken Richtung oberen Parkplatz auf nicht vorhandenen Wegen durch Wald und Wiese und hoffte, dass das Wolfsrudel von Kamenz nicht auf alt und zäh steht.
Aber es erschien ein Silberstreif am Horizont in Form vom Technischen Hilfswerk. Sie haben tatsächlich mit großen Scheinwerfern das Stoppelfeld erhellt.
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 11:13von karsten • | 170 Beiträge | 365 Punkte
Der Ostrock lebt. Der beste Beweis gestern in Kamenz auf der Hutbergbühne. Ein großes Dankeschön an RSA für das was dort auf die Beine gestellt wurde. Auch schön die Gesangseinlagen vom Böttcher und Fischer Chor. die 7000 Menschen sangen Alt wie ein Baum, Kling Klang aber auch Lieder wie Kam ein kleiner Teddybär, Wenn Mutti früh zur Arbeit geht und Immer lebe die Sonne ( natürlich auf deutsch und russisch ), und die Massen waren textsicher.
Leider kam bei City dann der typische Kamenzregen auf , aber das stört ja solche Bühnenrandhasen wie wir es sind auch nicht. Regenjacken an und weiter bis weit nach Mitternacht.
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 11:51von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Wer mich kennt, weiß, viel Herzblut stecke ich in meine Seite bei Youtube, Mopsfideler Ostrock. https://www.youtube.com/user/pmausm Mir geht es da darum, zu zeigen, was die Künstler von hier heute so machen. Dabei ist mir auch wichtig, zu zeigen, was passiert so auf den Bühnen des Ostens, egal welche Künstler da aktiv sind, ob aus Ost oder West.
Was mir in meiner Sammlung gefehlt hat, war Michael Barakowski. Na ja, nun nicht mehr.
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 12:06von Anke68 • | 302 Beiträge | 699 Punkte
Michael Barakowski hab ich mal so Mitte der 80er bei uns auf dem Markt erlebt, zusammen mit Ralf "Bummi" Bursy, wenn ich mich richtig erinnere. Nun kommt er am Mittwoch mal wieder zu uns in seine Heimatstadt, wenn Isabell Schmidt und Rockhaus hier spielen. Da bin ich auch schon recht gespannt drauf.
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 12:07von Beli • | 35 Beiträge | 81 Punkte
Der Link zur Bildergalerie von R.SA
http://www.rsa-sachsen.de/2570100/Nachri...tival_2013.html
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 13:42von Peggy • | 336 Beiträge | 707 Punkte
Petra und Karsten, wenn ich so Eure Eindrücke vom gestrigen Hutberg-Erlebnis der besonderen Art lese, bin ich fast ein bisschen traurig, nicht dabei gewesen zu sein.
Bin gespannt und freu mich auf alles Weitere in Wort und Ton von Euch und anderen Kamenz-Pilgerern!
"Von jedem Tag will ich was haben, was ich nicht vergesse ..."
https://www.facebook.com/peggy.jacob.391?ref=tn_tnmn
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:23von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:26von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:28von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:31von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: R.SA Sommerfestival 2013 Hutberg Kamenz
in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:32von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
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in Konzertberichte 2019 und älter 01.09.2013 15:35von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
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