Wie sagte doch so schön Grigori Kossonossow: Es entwickelt sich bei uns, Genossen Bauern, nichts dagegen zu sagen. Die Kuh im Propeller ist legendär.
Das Leben an sich ist Entwicklung, ob bei den Bauern oder bei den Künstlern ist egal. Eine neue musikalische Entwicklung konnte ich seit Dezember 2017 verfolgen. Hans die Geige erzählte von einem geheimen Projekt und es fiel die Bezeichnung Speed Metal. Hans die Geige reizte es, mal etwas ganz neues auszuprobieren. Wenn man 45 Jahre in Sachen Musik unterwegs ist, ist es an der Zeit für Veränderungen. Da kam ihm die Anfrage von Klaus Scharfschwerdt recht, der auch auf der Suche nach neuen musikalischen Ufern war.
Es war schnell klar, ein fünfter Aufguss von "Alt wie ein Baum" wird es nicht werden. Es gibt ja schon vier und die Welt wartet bestimmt nicht auf eine Nummer Fünf.
Das Adjektiv "neu" schaffte es in den Bandnamen, um genau zu sein, das Projekt nennt sich Scharfschwerdts Neuland. Wo "neu" draufsteht, wird auch konsequent musikalisches Neuland beschritten. Die beiden gestandenen Ostrocker einigten sich auf eine einmalige musikalische Vision. Sie wollten fortan mit drei Saiten -Virtuosen und einem Drummer spielen. Laut, schnell und rhythmisch sollte es sein. Dazu mussten neue Titel geschrieben werden, die dieses Team gemeinsam entwirft. Zu Hans und Klaus gesellte sich noch Thomas Glatzer als Gitarrist und Keyboarder. Der ist kein Unbekannter. Manchmal hat er schon bei Bell Book & Candle ausgeholfen und er spielt noch in einer Coverband. Das Quartett komplett macht die bezaubernde Sylvia Eulitz am Cello. So ungewöhnlich wie die Besetzung ist die Musik. Sie wird nicht jedermanns Darling werden, aber die Kenner und Musikliebhaber sind schon total gespannt drauf.
Zum 45. Bühnenjubiläum von Hans die Geige erhielten die Fans schon mal drei Titel als Kostprobe. Die Premiere war geglückt. Es gab erste Buchungsanfragen. Die Neuländer lassen sich da aber nicht hetzen, ganz in Ruhe wollen sie Proben und für eine CD Titel schreiben. Das Jahr 2019 wird wohl heran kommen, bis sich die Vier aufmachen, die Säle der Republik zu rocken.
Deshalb war es zum 11. Fantreffen bei Hans die Geige ein absolutes Highlight, mal einen Blick in die Kinderstube der Band werfen zu dürfen und dem neuen Baby bei den ersten Schritten zuzusehen. Ich kann euch sagen, es ist schon ganz schön moblil.
Die Fantreffen bei Hans Wintoch und seiner Frau Dani haben schon lange Tradition.
Sie finden immer in Gladowshöhe bei Strausberg statt. Dort wohnt Hans und er hat dort ein großes Grundstück gekauft, was für Konzerte geeignet ist. Von einem privaten Treffen von Fans und Musikern hat sich das Treffen immer mehr zu einem Konzert Höhepunkt entwickelt. Neben vielen bekannten Künstlern gab Hans im Laufe der Jahre auch oft jungen Musikern eine Chance.
Mit viel Liebe zum Detail wird jedes Treffen vorbereitet und Hans und Dani sind immer exzellente Gastgeber. Bisher schafften sie es ohne Eintritt. Das Event ist aber gewachsen, Bühne, Technik und Security wollen bezahlt sein und da ist es folgerichtig, dass auch die Fans einen kleinen Beitrag leisten. Für 9 Euro einschließlich Prosecco plus ein Konzert von Hans die Geige und dann gleich noch eins von Scharfschwerdts Neuland, ich finde das ist immer noch ein Schnäppchen. Auch die private Atmosphäre ist einmalig in Gladowshöhe. Die Fans kennen und schätzen sich. Man findet immer interessante Gesprächspartner.
Eine riesige Torte als Präsent zum 45. musste als erster Programmpunkt angeschnitten und verteilt werden.
Den Anfang machte Hans die Geige mit altbewährten Titeln. So gab es "Ave Maria", "Der Mensch" , "Deutschland" und noch viele interessante Sachen aus dem Schaffen. Der Abschluss des Solo Teils war wie immer das Perlenhaarmädchen.
Nach einer kurzen Umbaupause begaben wir uns auf Entdeckungsreise ins Neuland. Es war schon finster und die Lichtshow um so schöner. Dani gibt sich immer ganz viel Mühe, die Künstler toll in Szene zu setzen. Neben dem Musikalischen spielt das Optische immer eine Rolle. Für Neuland waren diesmal auch zwei Tontechniker dabei.
Die Liste der gespielten Titel wird immer länger. Jetzt können schon 7 Titel präsentiert werden. Einige hatten in Gladowshöhe Premiere.
Das Konzert begann mit dem Instrumentaltitel "Ghost". Es ist überhaupt so, dass fast die Hälfte der Titel reine Instrumentaltitel sind. Hier kann die Band ihre Passion voll ausleben, es wird gestrichen und gezupft, getrommelt und die Tasten bearbeitet. Mich freut es, denn diese Titel eignen sich sehr gut als Begleitmusik zum Joggen.
Dann spielten sie das schon bekannte "Neuland" sowie "YYZ" von einer kanadischen Band Rush. Daran hängt besonders das Herz von Klaus. Ist wie für ihn geschrieben. Ganz neu war "Nie mehr". In dem Lied geht es darum, dass man auf seine eigenen Bedürfnisse hören soll um glücklich zu werden.
Auch ganz neu ist "Hoolahoop" . Auch wenn Hans den Reifen nicht fand, die Textidee ist klasse. Ein sehr schöner Instrumentaltitel ist "Pitch". Der Stichwortgeber dafür ist Thomas Glatzer.
Verabschiedet hat sich das Quartett mit dem inzwischen schon bekannten und beliebten "Flieg mit mir". Das ist ein richtiger Ohrwurm.
Seit meiner letzen Begegnung mit der Band wurde die Bühnenshow ausgefeilter und perfekter.
Nach dem Konzert gab es noch eine Autogrammstunde und ein Song Voting. Leider habe ich nicht mitgekommen, welcher Titel der Favorit des Publikums wurde.
Mir haben sie alle gefallen, war sehr schwer, sich da zu entscheiden.
Ich wünsche der ganzen Band weiter so glückliche musikalische Einfälle und freue mich auf den offiziellen Start des Projekts.
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