Apfeltraum zu Dritten. Oederan, das Haus am Klein- Erzgebirge hatte auf Grund der Beliebtheit der Apfelträumer, die das Erbe von Cäsar Peter Gläser pflegen, wieder zur Mugge geladen. Das dritte Jahr hintereinander kamen die Söhne von Cäsar zur Musiktenne in Oederan. Horst, der Veranstalter, ist ein Cäsar Verehrer und hat sich damit auch einen eigenen Wunsch erfüllt.
Ich konnte alle drei Mal dabei sein und muss sagen, dieses dritte Konzert war das allerbeste. Wo Cäsar drauf stand war auch Cäsar drin. Das Programm wurde wesentlich erweitert und auch die neuzeitlichen Titel von Cäsar bekamen endlich ein Podium. Mit "Im Bauch des Riesen" wurde mir ein unausgesprochener Wunsch erfüllt.
Bei Apfeltraum spielen Robert und Moritz Gläser, der geniale Big Jo Stolle und an der Gitarre der brillante Mauro Pandolfino . Leider ist am Schlagzeug Jürgen Schötz nicht mehr dabei. Er ist abgeflattert zu Krähes Band. Für mich war nicht nur sein Spiel einzigartig, er hatte ja auch schon in Cäsars Band gespielt und das adelte ihn. Der neue Schlagzeuger (mit Namen kann ich nicht dienen) hat mir aber auch ganz prima gefallen. Er versteht auf jeden Fall sein Handwerk.
Ich wette, ein Teil der Leute war erschienen, weil sie wissen wollten, wie sich diesmal Robert und Moritz auf der Bühne verstehen. Beim letztmaligen Auftritt dissten sie sich und das war natürlich Stadtgespräch in Oederan. Robert erklärte es so, es ist eben Liebe zwischen uns und kleine Streitereien sind schnell vergessen. Es kam also diesmal nicht zur Gläserklirren.
Dafür aber zum Gläserrücken. Moritz rückt immer mehr in den Mittelpunkt der Band und das ist gut so. Robert setzte das Gläserrücken natürlich auf seine ganz eigenwillige Art und Weise um. Er stieg im Saal auf den Tisch und verrückte die Gläser. Ohne Robert würde die Stimmung nie so schnell steigen. Er reißt einfach die Besucher mit und fordert Gesangseinlangen heraus. In den Song "Ich und der Rock" das Steigerlied mit allen Strophen zu integrieren, da muss man erst mal drauf kommen. So was funktioniert aber nur im Erzgebirge.
Viele Klassiker hatten sie im Programm. Die Apfeltraum Band gehört zu den Fleißigen im Lande. Sie spielten fast drei Stunden. Diesmal ausschließlich Titel die mit Cäsar im Zusammenhang stehen.
Für mich ein absoluter Höhepunkt war der Mitternachtsblues. Sie erinnerten damit an den vor genau 20 Jahren verstorbenen Gerulf Pannach. Seine Texte sind unsterblich.
Big Jo Stolle war für die blueslastigen Titel aus der Renft Zeit zuständig. Das Publikum hört immer wieder gern "Zwischen Liebe und Zorn" oder "Hol mich nach Norden" oder das Gänselieschen.
Den Titel "Apfeltraum" haben sie super interessant arrangiert und die Besucher feierten die Band besonders bei diesem Lied. Ohne "Wer die Rose ehrt" würden sie eh von keiner Bühne kommen. Inzwischen gehe ich viel lieber zu Apfeltraum als zu Renft. Die Titel erhalten hier eine Frischzellenkur und ich glaube, sie sind in guten Händen.