Erja Lyytinen am 09.03.2018 im Liveclub „TanteJU“ in Dresden
Die finnische Bluesmusikerin, die 2006 mit Rufs Records "Blues Caravan" ihr Debüt in deutschen Clubs gab, gastierte zum zweiten Mal im Liveclub "Tante JU".
Erja Lyytinen ist in der Bluesgemeinde mittlerweile keine Unbekannte mehr und hat sich in den letzten 10 Jahren weiterentwickelt. Ich bin schon lange ein Fan und verfolgte ihre musikalischen Stationen seit Anbeginn. Sie ist übrigens bei Live-Konzerten auch die von mir meistbesuchte ausländische Musikerin (neben Randy Hansen männlich) und am Freitag war es für mich bereits das 9. Konzert. Zu ihren Stärken zählt neben der großen Freude an Live-Auftritten besonders das feine Spiel mit der Slide -Gitarre. Man kann mit gutem Gewissen zu ihren Konzerten gehen und wird nicht enttäuscht, so war es auch diesmal.
Am 09.März kamen etwas über hundert Besucher in den Club. Es hätten gern mehr sein können, aber die Szene ist nun mal nicht die Größte und eigentlich etwas Spezielles, oder auch nicht. Wie sich bei Erja Lyytinen´s Auftritt herausstellte, ist die neue CD „Stolen Hearts“ nicht nur bluesig, sondern hat auch Rock, Pop und Balladenelemente zu bieten.
Die Band, die völlig neu formiert wurde, betrat 20.15 Uhr die Bühne und legte durchweg ein abwechslungsreiches, handwerklich perfektes Konzert ab. Im Mittelpunkt stand und spielte natürlich Erja Lyytinen, die - wie immer gut gelaunt - das Konzert mit ihrer Gitarre dirigierte. Ihre feinfühlige, weibliche Stimme hätte bei einigen Titeln mehr technische Unterstützung gebraucht. Dies ist (nur) ein kleiner Kritikpunkt an die Bandeigene Technik. Sonst waren Klang, Licht, Bühne und Akustik (wie im Club "Tante JU" üblich) wieder saugut.
Die Tourband besteht aktuell aus den jungen Musikern:
Erja Lyytinen (lead vocals, guitars)
Jaakko Pöyhönen (drums)
Kasperi Kallio (keys)
Tatu Back (bass)
Der Kern des Programmabends war die aktuelle Scheibe „Stolen Haerts“, aber es wurden auch einige Coverversionen in eigener Weise umgesetzt und waren für Liebhaber der klaren Slide-E-Gitarre sicher ein Genuss zu hören (auch für mich). Das aktuelle Album kann ich Musikliebhabern, die Blues der abwechslungsreichen Art mit modernen Klängen mögen, sehr empfehlen. Das Schöne an so einem kleinen Konzert ist, das man ganz nah dabei sein kann, das Publikum durchgängig interessiert und auch fachkundig ist. Der Abstand zwischen Zuhörer und Band bleibt recht klein und wirkt vertraut. Das macht Spaß und lässt meist (trotz weniger Besucher) den Abend zu etwas ganz Besonderem werden.
Wollen wir hoffen, dass die Bluesszene und kleinen Konzerte in einer Zeit, wo meist nur Masse zählt, weiterleben.
Ein feiner Abschluss des Konzertabends wurde die „Maxi“ Version des Rockklassikers „Steamy Windows” von Tony Joe White und das Publikum war sehr zufrieden..., für mich ein Musikabend, der sich wieder mal gelohnt hatte..., eine kleine, aber feine Mugge - auch mit bekannten, vertrauten Zuhörern am Bühnenrand, und natürlich gab es noch das eine und andere Gespräch nach dem Gig … Live is Live.