Den amerikanischen Singer/Songwriter JOSEPH PARSONS haben wir schon einige Zeit im Auge. Auch schon einige Konzerte von ihm besucht. Seine Musik ist eine Mischung aus Rock, Folk und etwas Country, passt in keine Schublade.
Er tritt solo auf, mit seiner Band (mit dem genialen Gitarristen ROSS BELLENOIT) und auch bei den bekannten US RAILS ist er eine ganze Zeit aktiv gewesen. Aber das ist noch nicht alles. Mit den gestandenen Singer/Songwritern CHRIS BURROUGHS, TERRY LEE HALE und TODD THIBAUD aus Amerika wurde 2002 das Projekt HARDPAN aus der Taufe gehoben. Man kannte sich untereinander von verschiedenen Konzerttourneen und merkte, dass man gut miteinander kann. Ein gemeinsam produziertes Album kam auf den Markt und die Kritiker waren begeistert. Dieser typische Sound war geprägt von akustischen Gitarren und einem tollen mehrstimmigen Gesang der vier Künstler. Dazu gab es eine ausgedehnte Europa-Tour. Danach war aber von HARDPAN lange nichts zu hören. Jeder der Musiker hatte genug mit seinen eigenen Projekten zu tun. 2015 war dann endlich wieder eine Reunion-Tour angesagt. Dort reifte die Idee zu einem neuen Album. Die Realisierung erfolgte nun endlich 2017 in sehr kurzer Zeit. Es wurden „Nägel mit Köpfen“ gemacht. 12 Songs sind drauf. Jeder der Bandmitglieder hat 3 beigesteuert, bei denen er jeweils auch den Hauptgesangspart übernimmt.
Zur Albumveröffentlichung tourt nun HARDPAN ab Ende Oktober für reichlich 3 Wochen quer durch Deutschland. Am letzten Freitag war Station in Singwitz bei Bautzen. Wir waren zum ersten Mal dort, interessante Location. Der Besucherzuspruch war auch recht ordentlich. Die Autokennzeichen verrieten, dass einige doch ganz schöne Anfahrtswege für diesen Abend auf sich genommen hatten. Sie sollten nicht enttäuscht werden.
Es wurde eine Mugge mit ungebremster Spielfreude auf der Bühne. Wie diese eigentlich verschiedenen Musiker mit ihren unterschiedlichen Stimmen zusammen harmonierten, das war schon sehr bemerkenswert. Und es waren die kleinen zufälligen Momente auf der Bühne, die den Abend zu einem echten Erlebnis werden ließen. Wie CHRIS förmlich in seinem Gitarrenspiel (er spielte meistens die einzige elektrische Gitarre) aufging oder die Augenblicke, als TERRY seine Dobro so richtig „streichelte“. Im hinteren Teil der Bühne stand eine Art Kiste als „Minischlagzeug“, auf der die Musiker abwechselnd bei einigen Titeln etwas trommelten.
Vom neuen Album waren die meisten Songs im Programm. Hier war ich besonders von „The Hands That Hold The Reins“ von CHRIS BURROUGHS und der wunderschönen Ballade „One Clear Thought“ von TODD THIBAUD angetan. Sein Mundharmonikaspiel bei dem älteren Lied „To Bury An Angel“ war schon das halbe Eintrittsgeld wert. Der eigentliche Höhepunkt war dann JOSEPH PARSONS Ohrwurm „No Disguise“, den man sich als letzte Zugabe aufgehoben hatte.
Wir hatten ein großartiges Konzert erlebt, unbedingt weiter zu empfehlen, wem diese Art Musik zusagt. Aber viel Zeit bleibt nicht mehr. Hier in der weiteren Umgebung spielen sie nur noch zum Abschluss der Tour am 19.11. in der Kultlocation St. Barbara in Lichtentanne. Wer weiß, ob und wann sie sich in Zukunft nochmals zusammenfinden.