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Sommermugge 12.08.17 Kunsthof Mockethal
Sommermugge 12.08.17 Kunsthof Mockethal
in Konzertberichte 2019 und älter 17.08.2017 20:25von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Für mich wurde an diesem 12. August 2017 Mockethal, ein dörflich anmutender Ortsteil von Pirna, wieder einmal zu Muggethal. Der direkt im alten Ortskern gelegene Kunsthof Mockethal veranstaltete mit mehreren musikalischen Gästen seine jährliche Freiluftveranstaltung unter dem Titel Sommermugge. Da „musste“ ich natürlich hin zu dieser Sommermugge in Muggethal.
Übrigens habe ich gelesen, dass die erstmals im Jahr 1417 als Mütal erwähnte Ortschaft im Laufe der Zeit mehrere Namensänderungen erlebte. So hieß diese Siedlung einhundert Jahre später Mackenthal und noch mal 30 Jährchen darauf nannte man das Dörfchen offiziell Muckethal (leider nicht in der uns Musikfans geläufigen Schreibweise Mugge als Bezeichnung für ein Konzert). erst um 1791 setzte sich die Schreibweise Mockethal durch.
Der Kunsthof rückte vor ziemlich genau 2 Jahren das erste Mal in meinen Blickpunkt und ich habe dort schon mehrere Konzerte besucht. Der von der Malerin Ute Nitzsche und von Jörg Nitzsche betriebene Hof mit seinen 2 Gebäuden wartet mit einer Ferienwohnung für zahlende Gäste, mit Atelierräumen und mit Kursen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten für die Öffentlichkeit auf. Ich habe Ute und Jörg schnell schätzen gelernt, weil sie sich tatsächlich selbst sehr für Musik und andere Künste interessieren. Man trifft sie einzeln oder zu zweit oft bei Konzerten im Q 24 Pirna (wo sie sich auch aktiv in den Verein einbringen) und auch in der "Tante Ju" zu Dresden, beim Elbhangfest oder im kunsthofgohlis wurden sie schon von mir gesichtet.
Ute und Jörg haben meinen Respekt, weil sie etwas bewegen wollen. Sie haben dabei in den vergangenen Jahren auch schon viel erreicht und sie lassen sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen.
Mit ihrem Kunsthof Mockethal und den dazu gegründeten Verein TonArt (www.tonart-ev.com) möchten sie Kunst, Kultur und Musik auch und gerade im ländlichen Raum etablieren. Gleichzeitig sollen junge Musiker und Künstler insbesondere aus der Umgebung gefördert werden und sie haben im Kunsthof Mockethal auch die Möglichkeit aufzutreten bzw. ihre Werke zu präsentieren. Für uns Konsumenten ist der Hof ein weiterer Ort Konzerte im kleineren Rahmen zu genießen und mit Gleichgesinnten sowie den "Machern" von Musik und Kunst zwanglos ins Gespräch zu kommen.
Ich bin gerne in dieser Kulturoase. Die Atmosphäre ist locker, gelöst, offen und frei von irgendwelchen Zwängen. jeder Konzertbesuch auf dem Kunsthof Mockethal war und ist für mich ein besonderes Ereignis. Wenn man nicht gerade aus Stein ist, bekommen die eigene Denkfabrik unter den Haaren sowie Herz und Seele bei jeder Visite auf dem Kunsthof Nahrung für mehrere gute Lebenstage.
Diese Sommermugge schien unter keinem guten Stern zu stehen. Darauf werde ich später noch kommen. Das Wetter meinte es zumindest sehr gut an diesem Abend und verzichtete auf böse Wasser-, Wind- und andere garstige Wetterspiele.
Die unentwegten Macher vom Kunsthof und vom Verein TonArt e.V. hatten nichts unversucht gelassen, um die Sommermugge 2017 zu einer erfolgreichen und gut besuchten Veranstaltung zu machen. So wurden mit JAN PREUß, BIG JOE STOLLE & MAURO PANDOLFINO sowie der Band EXILE außergewöhnliche Künstler eingeladen. Auch die anderen Rahmenbedingungen wie Technik, Licht, Versorgungstand für Fest- und Flüssignahrung, Sitzplätze waren vorbereitet und es stand sogar ein Einweiser an der Dorfstraße bereit, welcher die Anreisenden auf zusätzliche Parkplätze hinwies. Die Macher hatten wirklich Herzblut investiert und auch viele sogenannte kleine Dinge berücksichtigt.
Die Werbung im Vorfeld wurde ebenfalls sehr umfangreich betrieben. Das ging über das Internet, über örtliche Aushänge an verschiedenen Stellen, bis hin zur Mundpropaganda. Im Rahmen der Pirnaer Hofnacht am 06. August in der Altstadt verteilten die Aktivisten auch noch ca. 900 Handzettel mit den Informationen und Kerndaten zur Mockethaler Sommermugge. Leider blieben die Besucherzahlen trotzdem deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nicht mal die Zahl 100 wurde geknackt. Ich verstehe die Leute in Pirna nicht, da wird so oft gemeckert, dass nichts los ist und dann lässt man sich trotzdem so einen Leckerbissen vor der eigenen Haustür entgehen. Andere Besucher sind wegen dieses Konzertes extra aus Spremberg oder aus dem Berliner Raum angereist.
Also unter einen guten Besucherstern stand die Mockethaler Sommermugge nicht. Aber damit noch nicht genug. Wenige Tage vor dem Ereignis fiel auch noch der Sänger der gebuchten Band EXILE wegen einer Erkrankung aus. In gemeinsamer Absprache entschieden sich Veranstalter und Bandmusiker Tobias Hillig das Konzert doch nicht zu canceln. Stattdessen sollte die aus Steffi Breiting, Volkmar Große und Tobi Hillig bestehende Band SWEET CONFUSION einspringen. Das wurde auch noch rechtzeitig im weltweiten Netz publik gemacht. Ich freute mich sogar schon auf diese Kapelle. Doch der böse Stern, der MICK SZUTOR von EXILE die fette Angina bescherte, hatte noch einen schwarzen und bösen Trumpf im Ärmel. Er ließ den SWEET CONFUSION-Bassisten Volkmar mit defektem Auto auf der Autobahn bei Dessau stranden. Er hatte keine Chance mehr pünktlich nach Mockethal zu kommen. Aber auch diese böse Stern-Falle wurde noch umschifft und zwar grandios. Steffi und Tobi entschieden sich dazu ein paar Lieder allein und einen zweiten Konzertteil mit Unterstützung von Big Joe Stolle & Mauro Pandolfino zu spielen. Der Programmablauf wurde kurzfristig auch entsprechend umgestrickt.
Nach der erforderlichen Feinjustierung stellte sich die Sommermugge ablaufmäßig wie folgt dar:
- Jan Preuß und Steffen Rose mit Ausschnitten aus ihrem neuen RIO REISER-Programm.
- Big Joe Stolle und Mauro Pandolfino,
- Steffi Breiting und Tobias Hillig,
- Steffi Breiting, Tobias Hillig, Mauro Pandolfino, Big Joe Stolle.
Im Vorfeld wurde der Beginn des Konzertes auf 18:00 Uhr festgelegt. Das wurde in etwa auch so beibehalten. So hatten alle beteiligten Musiker auch ordentliche Spielzeiten. Das lohnte sich natürlich ebenfalls für die Zuhörer. Ungefähr 5 Stunden dauerte dieses schöne Livemusikspektakel. Mir schwant, dass manche Leute besondere Erwartungen an meinen Konzertbericht haben, denen ich jedoch höchstwahrscheinlich nicht gerecht werde. Es ist nun mal so, dass man nicht jede Regung, jeden Ton oder jeden Gesichtsausdruck einer Musikerin oder eines Musikers in Worte fassen kann. Auch bestimmtes Hintergrund- und/oder Geschichtswissen ist nicht unendlich. Möglicherweise schreibe ich heute über den einen Künstler ein paar Zeilen mehr als über die anderen Musiker, die in Mockethal aufgetreten sind. Das hat auch nichts mit einer Wertung zu tun. Da spielen eher andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel ob ich in der Vergangenheit über diese Musiker schon in anderen Berichten schrieb. Bei Steffi, Tobi, Big Joe und Mauro habe ich das in zurückliegenden Zeiträumen jedenfalls schon mehrmals getan. Daher bitte keine voreiligen Schlüsse aus meinen Bericht ziehen.
Im Schein der Abendsonne betraten Sänger Jan Preuß und Pianist Steffen Rose die Bühne. Beide hatte ich noch nie livehaftig gehört und gesehen. Allerdings hatte ich neben ihrer Musik im Netz auch noch sehr viel Gutes gelesen und von anderen gehört. Zum Beispiel war unser Freund und Liedermacher Akim Jensch aus Osnabrück schon länger von Jan Preuß und seiner Musik begeistert. Das führte dann auch zur Bildung des Duos SONDERSCHICHT und zum gemeinsamen Erarbeiten neuer Songs. Der Sänger, Texter, Liedermacher Jan Preuß wurde aber auch durch Band Jan Preuß & die Geheime Gesellschaft bekannt. Steffen Rose spielte dort ebenfalls mit. Leider gab die Geheime Gesellschaft im April ihr letztes Konzert. Übrigens war auch Klaus "Funky" Götzner ein Geheimgesellschafter. Funky spielte mit Rio Reiser ja bereits in den 70er Jahren bei TON STEINE SCHERBEN zusammen. Zu Jan Preuß ist weiterhin zu sagen, dass er zusammen mit Ricardo Liebsch im Jahr 2015 die Parkbühne Fürstenwalde zu neuem Leben erweckte. Nach ungefähr einem Jahr hat sich Jan dann zurückgezogen.
Jan Preuß erklärte uns mit einigen Worten, was es mit seinem neuen Programm "Das alles und noch viel mehr" auf sich hat und dass die offizielle Premiere erst im Herbst in Fürstenwalde erfolgen würde. Er hat uns aber für diese Sommermugge schon einige Ausschnitte mitgebracht. Die ganze Chose dreht sich mit Liedern und Geschichten um RIO REISER. Wenn wir so wollen erlebten wir die Vorpremiere.
Der Fürstenwalder ist seit Jahrzehnten von RIO bzw. TON STEINE SCHERBEN fasziniert und diese ganzen Songs gehören zu seinem Leben. Da bin ich ganz bei Dir, lieber Jan - hätte ich da gerne gerufen. Ich unterließ es. Der Sänger merkte aber trotzdem, dass ich auch RIO-fiziert bin. Wahrscheinlich hat er eine Antenne für andere Fans oder er leitete das ganz einfach daraus ab, dass ich fast jedes Lied mitsang. Wir sprachen nach dem Konzert noch kurz über unsere persönlichen Drähte zu RIO und seinem Schaffen.
Wer die "Am Piano"-CDs aus RIO REISERS musikalischen Nachlass kennt, oder sich an einzelne solo am Klavier begleitete Lieder während seiner Konzerte erinnern kann, der wird wissen, dass das ganz intensive, emotionale, magische und unvergessliche Momente waren, wenn RIO ganz allein agierte. Die Lieder entfalteten so entblättert von den anderen Instrumenten und nur von RIOs Stimme sowie seinem Klavier-Spiel getragen ein neues Eigenleben. Deshalb ist der selbige Ansatz der Herren Preuß und Rose auch sehr passend.
Der Auftritt von Jan und Steffen hat mir sehr gut gefallen. Die Mischung aus Liedern, Informationen zu den Songs und deren Entstehung sowie deren Verknüpfung mit eigenen Erfahrungen und Gefühlen richtig gut dosiert. Da war kein Wort zu viel oder überflüssig.
Ein Sänger, der seine eigene Seele in jedes Lied legte und ein Pianist, der nahezu unauffällig und doch höchst wirksam jeden Ton setzte, ließen bekannte und eher nicht so bekannte Klangperlen aus REISERs musikalischen Erbe im neuen Musikgewand erstrahlen: Das hörte sich vielleicht auch mal neu (weil ungewohnt) und doch auch modern an. Diese so leise und spartanisch begleiteten Lieder passen sehr gut in die jetzige Zeit. Wobei ich der Meinung bin, dass viele, viele RIO- Gesangsstücke sowieso zeitlos sind.
Was mir an dem mehr als 1 Stunde dauernden Auftritt auch zusagte, war die Balance zwischen sehr bekannten und eher weniger bekannten Lieder. Da hat Jan Preuß wirklich ein glückliches Händchen bewiesen. Die bekannten Gassenhauer wie "Junimond" und "König von Deutschland" erleichterten auch den völlig Unbeleckten den Zugang zum Künstler RIO REISER und seinem Werk. Dazu gesellten sich weitere Klassiker wie "Der Turm stürzt ein" oder "Jetzt schlägt's 13". Vom weißen Album "Keine Macht für Niemand" war der "Rauch-Haus-Song" dabei.
Eine schöne Geschichte rankt sich um das Lied "S.N.A.F.T." vom schwarzen Doppelalbum. Der Kollege Preuß erzählte sie auch gleich in seiner Ansage. Das Stück sollte ursprünglich "Sanft" heißen. Beim Abtippen des handgeschriebenen Textentwurfs wurde jedoch versehentlich "snaft" geschrieben. Das führte zur Idee hinter jeden Buchstaben einen Punkt zu setzen (also "S.N.A.F.T.") , um so für die Konsumenten die Verwirrung erstmal komplett zu machen.
Mir hatten es in der Mockethaler Sommernacht aber besonders die anderen Lieder angetan. So hat RIO REISER ja auch unter anderem MARLENE DIETRICH gecovert. Jan Preuß wählte davon unter anderem "Ich werde dich lieben". Das war eine wunderschöne Interpretation. da fällt mir ein, dass RIO auch mal "Wenn ich mir was wünschen dürfte" von Marlene interpretierte, das hätte auch sehr gut in dieses Programm gepasst. Aber Jan Preuß merkte ja sowieso an, dass wir an diesem Abend lediglich Ausschnitte aus dem neuen Programm erleben würden. Man darf also auf weitere Liedschätze bei der Premiere im Oktober bzw. bei den nachfolgenden Konzerten gespannt sein. Was das Duo Preuß/ ROSE uns zeigte, machte auf jeden Fall schon Lust auf mehr.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit Big Joe Stolle und Mauro Pandolfino in Richtung Blues und Bluesrock. Eberhardt "Big Joe" Stolle kann man nach mehr als vier Jahrzehnten Musiker-Dasein und fast 67 Lebensjahren wohl mit Fug und Recht als Urgestein bezeichnen. Er spielte bei SOFT und mit KARUSSELL, er gehörte zur Leipziger Blues-legende MAMA BUSUTO und er war von 1980 an bis 1990 die Stimme sowie die Bluesharp der Bluesband ZENIT. Seit diesem Jahr ist er auch wieder das Aushängeschild von ZENIT, denn Big Joe hat alte und neue Kollegen um sich geschart und die Band wiederbelebt. "Let the good Times roll "wie der Blueser sagt, oder wie ich es übersetze genieße das Leben.
Die Anfangs-90er Jahre musizierte Big Joe mit der INTERCITY BAND und Alexander Blume. Dann entschied er sich für seinen eigenen Weg. Schallplatten mit ZENIT und einige eigene CDs belegen sein Schaffen auch hörbar für die heimische Musikanlage.
Stolle ist heute solo, im Duo, mit Band zu erleben. Außerdem ist er auch noch mit APFELTRAUM und ZENIT unterwegs. Bei den letztgenannten zwei Kapellen muggt auch sein Bühnenpartner Mauro Pandolfino.
Der Italiener Mauro Pandolfino kam im Jahr 2009 nach Berlin und blieb. Der begnadete Gitarrist machte sich sehr schnell einen guten Namen in der Szene. Da ist es auch kein Wunder, dass er in vielen Bands spielt (-e). Mit BLACK CAT & KITTEN, DVORA DAVIS & BAND, SAINT LU (die spielten unter anderem auch auf der DAVE STEWART-Tour) und die CARLOS DELELANE Band seien nur einige Bands genannt. Ich hatte den spielfreudigen Italiener vor allem bei und mit APFELTRAUM erlebt.
Big Joe und Mauro spielten Rock- und Blues-Klassiker. Mit 2 Gitarren, 2 Gesangsstimmen und 2 bzw. 3 verschieden gestimmten Bluesharps. Da ging die Post richtig ab. Viele Lieder waren den Zuhörern ja aus ihrer Jugendzeit geläufig. Zu hören waren unter anderem der "Muddy Water Blues" sowie MUDDY WATERS seine Edelsteine "Hoochie Coochie Man" und "Got My Mojo Workin’".
"Walking by myself" von GARY MOORE war auch so ein richtiger Treffer. Aber, liebe Freundinnen und Freunde der gepflegten Abendunterhaltung, den Volltreffer landete BIG JOE bei mir diesmal mit "Still I'm sad" von den YARDBIRDS. Bei diesem Stück musste ich echt schlucken, denn in meinen Kopf lief da zeitgleich die deutschsprachige Version "Einsamkeit". Dieser tiefe Gesang. besonderes dieses ahahahahahahahahahaha, war der absolute Hammer und der traf auch noch voll auf die Zwölf. Warum nehmt ihr CÄSARs Version nicht mal mit ins APFELTRAUM-Programm, lieber Big Joe? Nicht nur mich würde das freuen.
Das muss ich euch auch noch erzählen, denn das fiel mir im Zusammenhang mit der tiefen Stimme auch noch ein, nämlich dass BIG JOE STOLLE ein gern gesehener musikalischer Gast auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt ist und er dort außerdem auch noch einen hervorragenden Weihnachtsmann für die Kinder spielt.
Dann war die Bühne frei für das äußerst sympathische Paar Steffi Breiting und Tobias Hillig. Beide kennen wir ja schon viele Jahre als Gäste bei Bands wie MONOKE KRAFTBLUES, ENGERLING, DIRK ZÖLLNER, WALDI WEIZ. Außerdem sind auch ihre Bands MOODS OF ALLY, MasterPeace und SWEET CONFUSION immer eine Livekonzertbetrachtung wert.
Die ganzen anderen Bands und Projekte der beiden Einzelpersonen lass ich heute hier mal ganz galant weg.
Steffi und Tobi spielten mit Leib und Seele Lieder mit viel Soul. Nicht umsonst nennen sie bei der Band SWEET CONFUSION ihre Mugge auch Acoustic Soul. Die goldene, raue Kehle der blonden Sängerin und die goldenen Hände des Gitarristen zauberten ein Musikgespinst der Extra-Klasse. Das war Musik, die man schlichtweg nur genießen kann und will.
"Love me like a Man", "Angel from Montgomery" und "Love has no Pride" stammen im Original von der amerikanischen Blues- und Country-Sängerin BONNIE RAITT. Ich glaube mich zu erinnern, dass diese Sängerin neben ARETHA FRANKLIN zu Steffis Lieblingssängerinnen gehört.
Aber Frau Breiting kam uns dann auch noch deutsch. Die Ballade "Madame" handelte von einer "leichten Dame ". Das Stück wurde von Steffi sehr einfühlsam gesungen und der Text war auch interessant. ich habe aber keine Ahnung, wo das Lied herkommt. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen? Beim zweiten in unserer Muttersprache gespielten und gesungenen Lied des charmanten Duos aus Thüringen bin ich aber sattelfest. Das war "Whisky" von KARUSSELL. Diese Version war etwas anders als das Original und mit nur einer Gitarre auch dünner instrumentiert, was für manche Ohren sicher gewöhnungsbedürftig ist, aber ich finde dafür nur Komplimente: sagenhaft, toll, großartig.
In der letzten Konzertrunde erlebten wir Steffi Breiting, Tobias Hillig, Big Joe Stolle und Mauro Pandolfino als Quartett und zwar ungeprobt. Bei so hervorragenden Musikern konnte das nun folgende Musizieren eigentlich nur außergewöhnlich und packend werden. Das wurde es natürlich auch. Musiker aus echtem Schrot und Korn machen aus solchen ungeplanten Sachen ja Sternstunden und wir erlebten sie in Mockethal mit der eigentlich aus der Not geborenen Vierer-Bande Breiting, Hillig, Stolle und Pandolfino. Die zwei Ausnahme-Gitarristen Mauro und Tobi, der Bluesharp-König Big Joe und Goldkehlchen Steffi machten die folgenden Minuten tatsächlich zum stimmungsmäßigen und musikalischen Höhepunkt des Abends. Man sah der Frau und den 3 Männern die Freude auch deutlich an.
Mit "These Boots Are Made for Walkin'" von NANCY SINATRA und dem durch RAY CHARLES bekanntgewordenen Klassiker "Hit the Roadjack" brachten die Musiker auch das Publikum noch mal richtig in Schwung und zum Mitsingen.
Nach mehr als 5 Stunden toller Livemusik hatten sich die Musiker ihren Feierabend und die umliegenden Anwohner ihre Ruhe redlich verdient. Es ist ja auch nicht zu verachten, dass die Leute in den umliegenden Häusern den Veranstaltern von Kunsthof und Verein keine Knüppel in die Beine werfen. Diese Art friedliche Koexistenz von Musikfreunden und Anwohnern ist wirklich nicht genug zu würdigen. das ist nicht überall so.
Mit einem Lächeln stieg ich in meine technische Kalesche CEEDrik und diese trug mich sicher nach Hause. Das selige Lächeln in meinem Gesicht wollte nicht so schnell verschwinden und das war gut so.
Herzlichen DANK an Veranstalter, Musiker und Gäste für diese angenehmen Stunden.
Gruß Kundi
Fotos Jan Preuß und Steffen Rose Teil 1
RE: Sommermugge 12.08.17 Kunsthof Mockethal
in Konzertberichte 2019 und älter 23.08.2017 07:49von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Wer es noch nicht weiß, es gibt eine Seite, auf der versucht wird, die Tradition des Terminkalenders fortzuführen:
http://www.musikrockt.de/
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: Sommermugge 12.08.17 Kunsthof Mockethal
in Konzertberichte 2019 und älter 23.08.2017 11:53von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Lieber Steffen,
das geht's den Menschen wie den Leuten
Auch mir gehen trotz manchmal sehr intensiver und aufwändiger Recherchen einzelne Muggen durch die Lappen.
Das ist leider so.
Was unser Blueser 54 Mattias auch in Hinsicht der Terminverwaltung geleistet hat, merken wir jetzt ganz deutlich.
Vom menschlichen Verlust und seinem Fachwissen rund um den Blues rede ich da noch nicht mal.
Der von Hartmut vorgestellte Link ist ein neuer Mosaikstein für die Terminsuche, der mich hoffnungsvoll stimmt.
Trotzdem wäre es auch schön, wenn hier in unserem Forenkalender weiter Termine erscheinen würden. Ich kann es leider allein nicht leisten.
Gruß Kundi
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