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,,MASCHINE " am 28.1.2017 in der ,, Großen Freiheit 36 " in Hamburg
,,MASCHINE " am 28.1.2017 in der ,, Großen Freiheit 36 " in Hamburg
in Konzertberichte 2019 und älter 30.01.2017 22:28von Günthi • | 202 Beiträge | 450 Punkte
Als ich die Schreckensmeldungen las, das die aktuelle Tour von ,, Maschine " von 18 Konzerten auf nur noch 11 Konzerte geschrumpft ist, war ich zuerst ein wenig
schockiert. Das hier und da mal ein Termin gestrichen wird, ist ja nichts ungewöhnliches. Das gibt es ja bei vielen Künstlern. Hatte ich auch gerade mit den ,, Scorpions " so
erlebt. In der Regel werden dann die Konzerte nachgeholt, aber hier bei ,, Maschine " wurde bis auf eins der Rest ersatzlos gestrichen. Natürlich war ich dann doch beruhigt und glücklich, das von den beiden nördlichsten Terminen wenigstens die Fans in Hamburg diesen Konzertabend erleben dürfen.
Ich hatte bereits im Dezember 2015 den Tour-Plan gesehen, und war doch ein wenig überrascht, das ,, Maschine " zum ersten Mal ein Konzert in der ,, Großen Freiheit 36 "geben wird. In diesem eher kleinen Club hatten ja noch nicht einmal die ,, Puhdys " ein Konzert gegeben. Dort hätten sie auch ein Akustik-Konzert geben können. Aber auch ein Akustik-Konzert hatten die ,, Puhdys " leider nicht in Hamburg gegeben. Dazu mussten die Nordlichter stets weit reisen.
Und nun durfte zu aller Überraschung ,, Maschine " ausgerechnet auf dem Hamburger Kiez ein Konzert geben.
Die ,, Große Freiheit 36 " liegt, wie schon der Name sagt, in der Straße ,, Große Freiheit " direkt an der Reeperbahn. Einst war das ja mal die sündigste Meile der Welt, aber davon ist nichts mehr übrig geblieben. Viele der damaligen Clubs sind längst geschlossen, und rotten nun so vor sich hin.Aber die Veranstaltungshäuser sind
noch lebendig wie eh und je. Einer davon ist die ,, Große Freiheit 36 " . Hier tobt noch das pralle Leben. Dieser Laden ist mir schon seit Jahrzehnten eine vertraute Adresse, denn bereits Anfang der 70er Jahre habe ich diesen Schuppen kennen gelernt. Nur damals war es noch kein Veranstaltungszentrum, sondern eine Discothek und trug
den Namen ,, BLOW UP " . Der Laden war da natürlich nur an den Wochenenden geöffnet, und vor 22 Uhr war da noch nichts los.
Seit dem 19. September 1985 trägt es die heutige Adresse, und von da an gaben sich die Weltstars, oder die, die es werden wollten, die Klinke in die Hand. Ich habe dort auch so etliche Bands live erlebt. Dazu gehören ,, Nazareth " , ,, Uriah Heep " , ,, Fischer-Z " , ,, Robert Plant " , ,, Dave Edmunds " und ,, Hawkwind " . Legendär und unvergesslich bleiben für mich aber das Club-Konzert von ,, Peter Maffay " und das Mitternachtskonzert von ,, Golden Earring " .
Und nun sollte auch ,, Maschine " die Ehre haben, mit seiner Band dort ein Konzert zu geben.
Die Parkmöglichkeiten sind dort allerdings alles andere als ausreichend. Parkplätze sind Mangelware, und die wenigen und kleinen Plätze sind regelmäßig dicht geparkt.Es bleiben nur Ortskenntnisse, oder lieber gleich öffentliche Verkehrsmittel. Mir ist diese Gegend aber bestens vertraut, da diese mal während meiner Dienstzeit meine zweite Heimat war. Somit entschied ich mich mit dem Auto zu fahren.
Das Wetter spielte auch mit. Es war trocken,fast windstill, aber doch recht kalt. Mit meinem Bruder machte ich mich dann so gegen 17 Uhr auf die Fahrt nach Hamburg. Trotz einer Umleitung erreichte ich schon nach 45 Min. Fahrt die Gegend in der Nähe der ,, Großen Freiheit " . Ich fand schon nach einer einzigen Fahrt um den Block eine geeignete Parklücke . Nach rund 10 Min. und etwa 250 Metern erreichten wir eben nach 18 Uhr den Veranstaltungsort. Nur wenige bekannte Fans konnte ich direkt am Einlass begrüßen. Der bekannteste war sicher Marcus-S aus Berlin. Das überraschte mich keineswegs, denn ihn traf ich bisher auf fast jeder Veranstaltung .
Und nun hieß es stehen und warten. Die Security war eifrig am werkeln , und immer wieder ging die Tür auf, und man hatte einen Blick direkt zur Bühne. Es war alles aufgebaut, und der Soundcheck war wohl auch längst gewesen. Von der Straße bis zur Bühne sind es kaum mehr als 30-40 Meter. Nach und nach wurde die Besucherschlange immer länger, und die Rufe nach dem Einlass in den Musiktempel immer lauter. Langsam wurde es auch denen etwas zu kalt, die eine Woche zuvor in Leipzig mit strengerer Kälte zu tun hatten.
Punkt 19 Uhr wurde endlich die Kette abgehakt, und nach einer üblichen Leibesvisitation ging es rein in den Musikschuppen. Da ich den Laden ja gut kannte, hatte es sich für mich gelohnt, lieber eine Stunde vor dem Konzert zu stehen, als hinterher drei Stunden zu stehen. Es gibt dort nur wenige Sitzgelegenheiten. Vier runde Stehtische und nur rund 10 Barhocker standen zur Verfügung. Da die ersten Fans gleich zur Bühne rannten, konnte ich mir gleich einen Tisch und zwei Hocker sichern, und damit einen guten Blick zur Bühne.
Jetzt hieß es nur noch schnell in den Keller zum WC und an die Bar, um nicht den ganzen Abend durstig am Tisch zu setzen. Bier 0,3l = 3,50 € , und die gleiche Menge an Wasser = 3 € . Hamburg war schon immer etwas teurer mit den Getränken. Schon nach einer halben Stunde schien die Hütte voll zu sein. Naja, was heißt voll. Nur an der Bühne war es etwas dichter, aber ansonsten konnte man sich bestens im gesamten Saal bewegen. Ich schätze auch, das es wohl kaum mehr als 400 Besucher waren.Deshalb blieb der obere Rang auch den gesamten Abend über gesperrt. Während zu den ,, Puhdys " oder auch den ,, ROCKLEGENDEN " auch viele jüngere Besucher anwesend waren, hat man hier doch überwiegend die ältere Generation gesehen.
Die eine Stunde Wartezeit ging doch recht flott vorbei. Punkt 20 Uhr wurde es dunkel,bzw.hell auf der Bühne , und das Intro zum ,, Neubeginner " setzte ein. Mit großem Applaus wurde ,, Maschine " mit seiner neuen Band vom Publikum begrüßt. Ohne große Unterbrechung ging es gleich über zu ,, Unterm Himmel Von Berlin " .
Wie üblich begrüßte ,, Maschine " die anwesenden Besucher mit den üblichen Worten . ,, Hallo Hamburg " , es ist schön wieder hier zu sein. Normaler weise wäre es damit getan, aber diesmal erwähnte er es extra, zumal er erzählte, das er ja schon oft in Hamburg auf der Bühne stand. Aber mit den ,, Puhdys " standen sie fast immer in der ,, Fabrik " auf der Bühne, und erst im letzten Sommer standen sie noch zusammen mit ihren Freunden von ,, City " und ,, Karat " als ,, ROCKLEGENDEN " im Stadtpark auf der Bühne. Aber hier in der ,, Großen Freiheit 36 " steht er zum ersten Mal auf der Bühne. Es ist auch eine sehr kleine Bühne, und da hatten die Musiker nicht all zu viel Bewegungsfreiheit. Aber das störte niemanden, denn hier behielt eh jeder seinen Platz ein.
Beeindruckend fand ich es, das ,, Maschine " hier bis auf einen Song das gesamte neue Album live vorstellte. Das hat es zu ,, Puhdys-Zeiten " nicht gegeben. Normal werden meist 2-5 Songs vorgestellt. Nur hier konnte ,, Maschine " nichts falsch machen, denn hier hat es jeder neue Song verdient live gespielt zu werden. Auch verstand es ,, Maschine " sehr gut die neuen Songs mit den Songs des ,, Maschine " Albums gut zu mischen. Allerbeste Unterstützung hatte er durch seine Begleitband. Mir selber sind zwar nur Haspe und ,, Christian Liebig " bestens bekannt. Die anderen drei Musiker hatte ich das erste Mal gesehen. Trotzdem eine tolle Begleitband. Beeindruckend fand ich auch die Vielseitigkeit von Haspe. Egal, ob Gitarre, Mandoline oder die Doppelhals-Gitarre, er spielte jedes Instrument einfach ausgezeichnet.
Die neuen Songs kamen recht gut an beim Publikum, obwohl die meisten diese Songs an diesem Abend zum ersten Mal hörten. Jedenfalls ging es mir so. Viel Freude kam auf, als mit drei Songs nacheinander an alte ,, Puhdys-Zeiten " erinnert wurde. Auch im neuen Gewand kamen ,, November Im Mai " , ,, Wenn Träume Sterben " und die ,, Boote Der Jugend " gut an. ,, November Im Mai " wurde auch gesanglich noch von ,, Jule Neigel " mit unterstützt, die nach ,, Regen " von ,, Maschine " gefragt wurde, ob sie noch einen Song mit ihm singen wolle. Natürlich wollte sie.
Als zweiten Gast begrüßte ,, Maschine " zum Song ,, So Viel erlebt " ,, Ela Steinmetz " von ,, Elaiza " . An den beiden Alben hatten ja noch Heinz-Rudolf Kunze, Janos-Mecki-Kobor von ,, Omega " und Wolfgang Niedecken von ,, BAP " mit gewirkt. Auch sie hätten es verdient zu ihren beigesteuerten Songs live mit auf der Bühne zu stehen. Nur leider hätte das den finanziellen Rahmen gesprengt, und so musste ,, Maschine " diese Songs für die Hamburger Fans alleine singen.
Langsam näherte sich das Ende des Abends. Nach den ,, Helden Meiner Generation " verabschiedete sich die Band. Selbstverständlich wurde sofort lautstark der Zugabenteil eingefordert. Die ersten zwei Songs ,, Geh Zu Ihr " und ,, Wenn Ein Mensch Lebt " trug ,, Maschine " alleine und sitzend vor. Zu den ,, Silberstreifen " kam dann noch einmal die Band zur Begleitung auf die Bühne.
Erneut nahm ,, Maschine " wieder den Platz auf dem Hocker ein, und nur mit der Gitarre in der Hand gab es noch drei Leckerlis aus alten ,, Puhdys-Zeiten " . Mit ,, Lebenszeit " , den ,, Eisbär`n " , und ,, was Bleibt " durfte das Publikum noch einmal textsicher mitgrölen.
Zum krönenden Abschluss kamen dann die gesamte Band und , sowie ,, Jule Neigel " und ,, Ela Steinmetz " ein letztes Mal auf die Bühne , um mit ,, Maschine " gemeinsam ,, Auf Das Leben " zu singen.
Nach zwei Stunden endete um Punkt 22 Uhr dieser wirklich schöne Konzert-Abend. Und ich war froh und glücklich das dieses Konzert nicht auf die Streichliste gelandet ist. So einen Abend mit ,, Maschine " und seinen Gästen werde ich mit Sicherheit wohl nicht noch einmal erleben. Ich kann nur jedem Fan dieses Konzert bestens empfehlen.,, Maschine " hat es wirklich nicht verdient vor so wenig Publikum zu spielen. Auch wenn hier in Hamburg die ,, Große Freiheit 36 " nur zur Hälfte gefüllt war, so hatte ,, Maschine " sichtlich Spaß und Freude dran noch einmal in Hamburg auf der Bühne gewesen zu sein. Zumindest glaube ich das.
Einen Fotoknipser hatte ich gar nicht erst mitgenommen. Meine Digi-Kamera macht ohne Blitz eh keine brauchbaren aufnahmen, und ich hätte diese sicher auch nicht mit rein bekommen. Bei youtube gibt es einige Videos aus Hamburg zu sehen, und da musste selbst das Smartphone schon recht hoch gehalten werden, um überhaupt was von der Band zu sehen. Aus einer hinteren Entfernung kann man die Aufnahmen eh vergessen.
Von mir gibt`s daher nur das Tourposter zu sehen, welches ich durch Zufall auf meiner Fahrt zu meiner Arztpraxis in Hamburg-Fuhlsbüttel entdeckte.
Bis zum nächsten Mal
Günthi
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