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ERIC FISH & FRIENDS 20.01.2017 Eastclub Bischofswerda
ERIC FISH & FRIENDS 20.01.2017 Eastclub Bischofswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 30.01.2017 17:28von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Nach über einem Monat Zwangspause hatte ich mir für Freitag, den 20. Januar 2017 den Besuch des Konzertes von ERIC FISH & FRIENDS im Eastclub Bischofswerda auf die Fahnen geschrieben. Ich freute mich auf die Mugge und auch darauf ein paar liebe Freund*innen aus dem FISH-Umfeld zu treffen. Ich bin ja nun auch schon ca. 10 Jahre auf den Spuren von ERIC FISH unterwegs und ich habe dabei einige liebe Menschen getroffen und in mein Herz geschlossen. Es sind „verrückte“ Fans, die manchmal hunderte Kilometer für eine FISH-Mugge auf sich nehmen und die auch schon mal fast komplette Touren begleiten.
Der Eastclub in Schiebock ist ja überregional als Konzertort bekannt und das besonders als Metalkonzert-Schmiede. Hier gibt es öfter mal richtig was auf die Ohren von PRO PAIN bis SIX FEET UNDER. Aber auch Punk-, Ska-, Rock- und Pop-Konzerte kann man zuweilen in diesem Schiebocker Club live erleben. Der Laden ist nicht übermäßig groß, aber er ist trotzdem seit mehr als 20 Jahren auch nicht wegzudenken aus dem Kulturleben Ostsachsen. Die Ausstattung ist zwar spartanisch, aber vielleicht macht das neben dem ausgewählten Programm und den fanfreundlichen Preisen auch gerade den Reiz des Eastclubs aus. Verdursten muss natürlich niemand in Schiebocks Liveclub und die Auswahl ist da auch ganz brauchbar.
ERIC FISH spielt mehr oder weniger regelmäßig im Eastclub und an diesem Freitag im Januar anno 2017 trafen die FISHe und ich zum dritten Mal an diesem Ort auf einander. Es war an diesem Abend ein kurzer Ritt zur Mugge für meinen neuen CEEDrik (der korrekterweise eigentlich CEEDrik III. heißen müsste), denn Bischofswerda liegt wirklich nur ca. 15 Kilometer von meiner heimatlichen Hazienda entfernt. In Zeiten schlechten Wetters und knapper Barmittel war das also genau der richtige Ort für mich.
Das Winterwetter kostete den Eastclub und die Künstler sicher ein paar Zuhörer und Besucher. Der kleine Saal war deshalb leider auch nicht ausverkauft Manche Leute bleiben bei diesen frostigen Temperaturen halt lieber am heimischen Kamin. Die Anwesenden erlebten dafür jedoch ein ausgesprochenes musikalisches Highlight mit toller Akustikmugge von zwei Bands.
ERIC FISH hat ja bei seinen Konzerten immer interessante Bands oder Solisten im Vorprogramm. Ich habe da schon tolle musikalische Entdeckungen gemacht. Irgendwie ist das auch eine tolle Talenteförderung, die ERIC so betreibt. Angenehm finde ich auch, dass der Kollege FISH diese Künstler bei den Konzerten auch immer höchst selbst mit ein paar persönlichen Worten ansagt. Mit der Band KIMKOI aus Thüringen hat der FISH-Meister tatsächlich wieder einen ordentlichen und kapitalen musikalischen Bandfisch an Land gezogen. Dieses von Sänger/Gitarrist Michael Schock und Gitarrist Lars Buchenau in verschiedenen Besetzungen und mit zum Teil wechselnden Musikern betriebene Bandprojekt ist ein Ableger der nicht ganz unbekannten Alternative Rock-/Neue Deutsche Härte-Band SCHOCK bzw. hat seine Wiege in dieser Formation. SCHOCK steht bzw. stand für sogenannte dunkle Musik. Vier Alben und eine EP stehen bisher zu Buche. Seit Gründung von KIMKOI ruht das dunkle SCHOCK-Rockgespenst.
KIMKOI hatte anfangs Lieder von SCHOCK akustisch gespielt und etwas später haben Michael Schock und Lars Buchenau begonnen eigene Lieder für diese Band zu schreiben. Im September 2014 erschien das Debutalbum der Band. In Bischofswerda präsentierte sich KIMKOI als Quartett. Neben Michael und Lars mit ihren Klampfen waren ein Schlagzeuger und ein Keyboarder dabei. Die Jungs präsentierten ihre eigenen Lieder mit Herzblut und abwechslungsreichen Klängen. Sehr gut haben mir zum Beispiel die wandelbare Gesangsstimme von Michael und die filigrane Gitarrenarbeit von Lars gefallen. Der Sänger hat auch sehr sympathisch mit dem Publikum gearbeitet und die Zuhörer so richtiggehend in das Konzert eingebunden. Nach einer knappen Stunde beendeten die KIMKOI-Musiker ihren Auftritt mit dem bekannten und leider auch heute noch aktuellen DIE ÄRZTE -Song „Schrei nach Liebe“ (ja, das ist der mit dem herrlichen Arschloch-Ruf) vom 1993er DÄ-Comeback-Album „Die Bestie in Menschengestalt“.
Nach einer kurzen Umbaupause war dann endlich FISH-Zeit. Die FISHe sind ja nach dem Ausscheiden von Cellist B. Deutung und dem für viele auch überraschenden Ausscheiden von Uwe Nordwig aus der Band zum Trio geschmolzen. FISH & FRIENDS bestehen jetzt aus ERIC FISH, Gerrit Hecht und Rainer Michalek. Zusätzlich verstärkt zur Zeit Schlagzeuger Friedemann „Friedel“ Mäthger von STAUBKIND bei einigen Konzerten die FISHe. Auch in Bischofswerda war Friedel dabei. Das aktuelle Album „Mahlstrom“ wurde ja auch schon mit Schlagzeug-Unterstützung eingespielt. Ich war schon gespannt wie sich die veränderte Bandzusammensetzung auf den Sound von ERIC FISH & FRIENDS auswirken würde.
Langweilig wurde auch dieses FISH-Konzert nicht. Wenn Meister ERIC und seine Musikercrew auch nicht mehr so überlange Konzerte von 4 und mehr Stunden Dauer wie in vergangen Zeiten spielen, brauchen die Fans trotzdem immer noch einen langen Atem: 22.30 Uhr wurde die FISH-Zeit mit „Des Lebens Lauf“ und dem Titelsong des aktuellen Albums „Mahlstrom“ eingeläutet und bis gegen 01.10 Uhr folgte ein bunter, umfangreicher Blumenstrauß dufter Melodien. So wurden die über 2,5 Stunden reine Spielzeit FISH & FRIENDS in Bischofswerda auch wieder eine Messe des guten Musikgeschmacks. Alte und neue Songs, FISH-eigene und Fremd-Lieder (auch Coversongs genannt) wechselten sich ab und dieses muntere Liederkarussell drehte sich geschwind mit ganz eigenen Begleittönen.
Da wäre zuerst die sehr markante Gesangsstimme von Ober-FISH ERIC zu nennen. Sein Lautorgan klingt sehr ungewöhnlich und ist deshalb auch mit einem extrem hohem Wiedererkennungswert gesegnet. Diese Stimme hört man einfach überall raus und ERIC vermag es sie wie ein Instrument einzusetzen. Dabei trifft er manchmal bei mir direkt bis ins Seelenmark. Wärme und Kälte, Liebe und Hass, Freud und Leid, Leben und Tod – ERIK FISH singt wie das Leben und er singt auch von allen Aspekten des Lebens mit all seinen Träumen, Gedanken, Wünschen, Hoffnungen, Höhen und Tiefen, Erlebnissen, Siegen und Stolpersteinen.
Dieser Mann hat viel zu sagen und das tut er auch in seinen Liedern, aber auch in seinen Ansagen. Da lohnt sich das intensive und aufmerksame Zuhören immer. Ich folge den Gedankenwegen eines ERIC FISH jedenfalls gerne. Man kann sie so schön mit seinen eigenen Lebensansichten vergleichen und seinen eigenen Standort zu dem des Sängers ins Verhältnis setzen.
ERIC FISH & FRIENDS haben von der neuen Platte viele Songs wie zum Beispiel „Kreuzfahrt“, „Geben und Nehmen“, „Millionen Meilen“, „Zeit verstreicht“ oder „Momente“ im derzeitigen Liveprogramm. Die Truppe ist selbstbewusst genug, das zu tun und die Lieder haben einfach auch das entsprechende Potential dazu. Aber auch auf FISHige Evergreens wie „Anders sein“ und Marietta“ brauchte keiner zu verzichten.
Mit GUNDERMANN-Songs wie „Soll sein“, „Kämpfen wie Männer“ und „Krieg“ rannte das ERIC FISH-Ensemble nicht nur bei mir offene Scheunentore ein. GUNDIs Lieder gehören zu mir und meinem Leben, sie gehören aber auch zu dieser Region und selbstverständlich zu diesem ganzen Land.
Wenn ERIC FISH sich in bestimmte Lieder so vergafft und verliebt hat, dass er diese auch selbst mit seinen Freunden interpretieren möchte, dann passieren manchmal ganz extravagante Sachen. Viele dieser Perlen werden erstmal so zerfleddert, seziert und untersucht, dass nur noch das Songgerippe übrigbleibt. Aus diesen Resten bauen dann die Musiker um ERIC FISH neue, im Prinzip eigenständige Versionen der Lieder, die ihren ganz besonderen Reiz haben, weil sie manchmal gänzlich anders als das Original klingen. Dabei scheuen die Musiker auch vor Rockhämmern wie „Twisted Transistor“ von KORN oder „Rooster“ von ALICE IN CHAINS nicht zurück. Was die Jungs aus den POTHEAD-Krachern „Indian Song“ und I’m A Sinner too“ Neues gezaubert hatten, durften wir auch in Schiebock wieder erfahren.
Bei ruhigen Nummern wie „Cathedral“ von CROSBY, STILLS; NASH & YOUNG oder „Walk on the Ocean“ konnten die Zuhörer mal verträumt auf den seichten Tönen mitsegeln und ihre Gedanken wandern lassen.
„Scheißegal“ war zwar eine der allerletzten Lieder des Abends, aber ich bin überzeugt davon, dass keiner Konzertbesucherin und keinem Konzertbesucher dieser Muggenabend scheißegal war. ERIC FISH & FRIENDS haben auch diesen Gig für mich wieder zu einem tiefgreifenden Gedanken-Waschtag und berührenden Seelenstriptease werden lassen. Manchmal braucht Mensch so etwas einfach, um wieder in die richtige Lebensspur zu kommen bzw. diese nicht zu verlassen.
Gruß Kundi
Fotos Vorband KIMKOI
RE: ERIC FISH & FRIENDS 20.01.2017 Eastclub Bischofswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 31.01.2017 10:52von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Hallo Kundi, Danke für den Beitrag und ich weiß ja das du ein großer FISH Fan bist.
Hm, es ist bissl ruhiger um ihn geworden und ich habe ihn selber lange nicht live gesehen. Das es ruhiger geworden ist, liegt aber auch daran das er nicht jedes Ding mitmacht und seinen Stil treu bleibt.
Ich mag sein "Friends" Programm eh lieber als die "Subway" Sachen.
Ich persönlich finde es eh nicht so kritisch wenn man in Nischenmusikrichtungen paar Fans weniger hat und dafür sich nicht belügt. Ist im Blues ähnlich.
RE: ERIC FISH & FRIENDS 20.01.2017 Eastclub Bischofswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 31.01.2017 13:36von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Achso und wie ich gesehen habe und auch gerade gelesen auf einer anderen Seite ist der Uwe Nordwig nicht mehr dabei...bissl Schade. Aber Ok, interessant jedenfalls welches großes Spektrum er in seinen Programm hat. Ich muss jedenfalls auch wiedermal hin. Früher was das Publikum ziemlich jung, da war ich vor 8 Jahren schon ein Alter....
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