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Apfeltraum 16.12.16 Dresden Tante Ju
Apfeltraum 16.12.16 Dresden Tante Ju
in Konzertberichte 2019 und älter 17.12.2016 15:04von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: Apfeltraum 16.12.16 Dresden Tante Ju
in Konzertberichte 2019 und älter 17.12.2016 15:10von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: Apfeltraum 16.12.16 Dresden Tante Ju
in Konzertberichte 2019 und älter 20.12.2016 18:30von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
In Anbetracht der Tatsache, dass ich eine Woche zuvor schon bei APFELTRAUM war und auch einen Bericht dazu verfasst hatte, fasse ich mich diesmal etwas kürzer.
Dresdens bester Liveclub "Tante Ju" war der Gastgeber der APFELTRAUM-Mugge am Freitag, den 16. Dezember 2016. Da war meiner Mutter Sohn natürlich mit von der Partie und überpünktlich stand ich auf der Matte des Einlasses des genannten Clubs.
Auch wenn es am Anfang etwas zäh mit dem Zulauf von Konzertbesuchern lief, war die Halle zum Beginn des Gigs doch für einen Freitag doch ganz annehmbar mit ca. 100 - 150 Leuten aus nah und fern gefüllt. Positiv war, dass darunter doch überdurchschnittlich viele FreundInnen und Bekannte waren. Gefreut habe ich mich besonders, dass mit Tina und Mary auch zwei langjährige Wegbegleiterinnen und Bühnenrandmissionarinnen mit mir gemeinsam diesen tollen Abend verlebten. Außerdem tauchten auch wieder Leute auf, die auch schon eine Woche zuvor in Altdöbern vor der APFELTRAUM-Bühne standen.
Die technischen Rahmenbedingungen für die Mugge waren, mehr als brauchbar. Die große Bühne mit der schönen Lichtanlage und die Tontechnik boten den Musikern beste Arbeitsbedingungen und den Fans einen optisch und akustisch einwandfreien Konzertgenuss.
APFELTRAUM ist nach den ca. 1,5 Jahren ihres Bestehens als Band aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Darüber bin ich auch sehr froh. Natürlich ist CÄSARs Musik weitab von Mainstream, beliebiger, bedeutungsloser Musikplätscherei und Modetrends. Partyvolk und Hirnlos-Denkakrobaten wird man bei CÄSARs Erben kaum finden. Aber der sächsische Ausnahmemusiker PETER "CÄSAR" GLÄSER und seine Musik haben immer noch seine Fans und Liebhaber. Dieses Projekt stieß und stößt daher auf sehr breite Akzeptanz, weil es durch die beteiligten Musiker musikalisch wertvoll umgesetzt wird und last but not least, weil es ihnen Herzensangelegenheit ist.
Wer, wenn nicht CÄSARs Söhne, sein langjähriger Schlagzeuger (immerhin spielte Jürgen 12 Jahre mit CÄSAR), sein Kollege und Wegbegleiter Big Joe Stolle kann denn glaubwürdiger und näher an CÄSARs Vermächtnis dran sein??? Mit Mauro Pandolfino haben die 4 einen echten Ausnahmegitarristen für ihre Band gefunden und was das Bemerkenswerte ist, dass er zu Anfang völlig unbelastet in Sachen CÄSAR war. Inzwischen ist Mauro jedoch nicht nur mit dem Songmaterial vertraut, sondern wohl selbst zum Fan dieser Musik geworden. das entnehme ich zumindest meinen eigenen Beobachtungen bei den Konzerten. Wer so leidenschaftlich spielt, wer so sichtbar in der Musik aufgeht, der hat CÄSARs Lieder nicht nur verstanden, der hat sich ebenso verinnerlicht.
Die Band spielte in Dresden das gleiche Programm wie eine Woche zuvor in Altdöbern. Das störte mich jedoch nicht, denn jeder Konzertabend ist trotzdem etwas anders. Hier und da spielten die Musiker vielleicht auch mal etwas anders, zum Beispiel bei einem Solo. Außerdem war meine Tagesform auch etwas anders und so rückten diesmal für mich auch ganz andere Liedzeilen und oder Melodien in den Vordergrund. Meine eigenen Emotionen
APFELTRAUM fuhren zwar auch wieder Achterbahn, aber sie nahmen in Dresden eine andere Strecke als bei bisherigen APFELTRAUM-Konzerten. Aus den zuvor genannten Gründen kann ich rückblickend auch weder bei der Band noch bei mir selbst Eintönigkeit erkennen. Ganz im Gegenteil, all das zeigt doch auch, dass CÄSARs Musik wirklich noch lebt.
Nein, man muss für PETER "CÄSAR" GLÄSER keinen Tempel bauen. Das würde ihm auch nicht gerecht werden. Er war zwar ein Ausnahmemusiker, aber in erster Linie war er ein Mensch. Er hatte Stärken und Schwächen wie wir alle auch, es gab zudem sicher Brüche in seiner Biografie, was ihn aber so einzigartig machte, waren vor allem seine Musik, seine Bescheidenheit und seine offene Art. CÄSAR hat nicht nur hörbare Spuren hinterlassen, seine virtuellen Fußabdrücke sind auch in unseren Herzen zu finden. Wenn seine Lieder gespielt werden, und wenn sie noch dazu von seinen Söhnen Moritz und Robert gespielt werden, dann sind das die besten Denkmäler für den großartigen PETER "CÄSAR" GLÄSER. Für mich ist jeder CÄSAR-Song zugleich ein Monument.
Die APFELTRAeUMer hielten sich in der "Tante Ju" an ihren eigenen Fahrplan und an ihre bekannte Arbeitsteilung. So teilten sich Big Joe, Robert und Moritz den Gesang und die Ansagen. Zuerst erfrischten sie unsere Ohren aber mit ihrem astreinen Satz- oder Chorgesang bei "Was mir fehlt".
CÄSAR wirkte mehr als 40 Jahre als Musiker und einige Lieder aus allen Phasen seines künstlerischen Schaffens bei RENFT, KARUSSELL und seinen eigenen Bands durften wir auch an diesem 16. Dezember wieder hören. Heute möchte ich allerdings nur ein paar gespielte CÄSAR-Perlen nennen.
Die musikalischen 5 APFELTRAeUMer kann man im weitesten Sinne auch mit Fechtern vergleichen. Sie können mit dem musikalischen (Balladen-)Florett genauso gut umgehen wie mit dem kraftvollen (Rock-)Säbel. Das sachkundige Publikum honorierte das selbstverständlich auch mit dem entsprechenden Applaus.
Wie einst PETER "CÄSAR" GLÄSER und THOMAS "MONSTER" SCHOPPE zu RENFT-Zeiten lieferten sich Moritz Gläser und Big Joe Stolle bei zwischen "Liebe und Zorn" einen wunderbaren gesanglichen Schlagabtausch. Die gesamte Band entfaltete an den notwendigen Stellen auch den entsprechenden musikalischen Druck.
"Steig ein" und "Im Bauch des Riesen“ aus CÄSARS ROCKBAND-Phase kamen beim anwesenden Publikum wieder besonders gut an. Das sollte auch für die Band ein Gradmesser sein, dass die Lieder von CÄSARs eigenen Bandprojekten bei den Fans nicht vergessen sind und dass sie auch sehr gerne gehört werden. In CÄSARs musikalischen Nachlass warten noch einige solcher Schätze auf die Hebung aus der Versenkung. Vielleicht gehen es die 5 Herren in der Zukunft behutsam an und erfreuen uns noch mit der einen oder anderen Überraschung aus diesen Zeiten. Nur Mut, meine Herren! ;-)
Bei APFELTRAUM trafen wieder Spielfreude, Können, Experimentierfreude und ein Quäntchen musikalische Straßenköter-Gene (für den rauen und ungeschliffenen Sound) aufeinander. Ähnliches zeichnete ja auch RENFT dereinst aus. Melodien, Töne und Rhythmus bildeten eine breitgefächerte Symbiose, welche nicht nur einfach so hörenswert waren, sondern bei mir sogar zeitweise zu einem regelrechten Hörrausch führten.
Wenn sich bei einem APFELTRAUM-Konzert so eine einfühlsam interpretierte Ballade wie "Wiegenlied für Susann" oder "Lieb ein Mädchen" erstmal in die Gehörgänge eingeschlichen hat, dauert es nur Sekundenbruchteile bis die eigene Seele strahlt. Ich glaube, PETER GLÄSER würde es gefallen was seine beiden Söhne Robert und Moritz mit APFELTRAUM veranstalten und wie bei ihnen seine Lieder klingen.
"Der Apfeltraum" als letztes Lied des regulären Sets, war wieder viel zu früh zu vernehmen. Das schrie ja schon von allein nach ein paar Zugaben und es wurden wieder 3 Lieder nachgelegt. Big Joe Stolle lieferte uns eine traumhaft schöne und spannende „Als ich wie ein Vogel war" -Version. Übrigens war der Originaltitel im Jahr 1974 Bestandteil der Filmmusik des DEFA-Films "Für die Liebe noch zu mager?"
Zwei Lieder zum Erinnern, Nachdenken und Innehalten bremsten dann die Mugge ganz sanft zu ihrem Ende hin ab. Dieser besinnliche Ausklang wärmte nochmal die Seele.
Die 2,5 Minuten "Wer die Rose ehrt" waren wieder meine einsamsten Minuten während des gesamten Konzertes, aber diese selbstgewählte Einsamkeit tat auch wieder gut. Robert Gläsers einfühlsam gesungene "Besinnung" setzte dann einen würdigen und guten Schlusspunkt unter ein glänzendes Konzert.
Gruß Kundi
RE: Apfeltraum 16.12.16 Dresden Tante Ju
in Konzertberichte 2019 und älter 20.12.2016 19:55von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
Danke Gundolf, für Deinen berührenden Text.
Ich hoffe die kommen bald wieder zu uns.
Teile von denen werden bei uns am 27.12. im SPIZZ auf der Bühne stehen, bei der Veranstaltung " Zeit der Besinnung" die seit einigen Jahren an verstorbene Leipziger Musiker erinnert.
Danke Tina, für die Bilder, ich habe bei uns nur Wenige mit Handy gemacht.
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