Der 29.März ist eigentlich der Geburtstag meiner Schwester. Aber es war Sonntag und auch kein runder Geburtstag, deshalb war für mich eine andere Party angesagt. Und die Partyband spielte auch noch live. Zum Glück für alle die wie ich am Montag früh wieder raus müssen begann das Konzert der Puhdys diesmal schon um 18 Uhr. Wie schon im Oktober des letzten Jahres begleitete mich mein Sohn. Es war etwa sein 5.Konzert in 10 Jahren. Für einen nicht so richtigen Puhdys-Fan ein ganz guter Durchschnitt. Zu seinen Lieblingsbands kann er leider nie gehen, denn die existieren alle nicht mehr bzw. nicht mehr in der Originalbesetzung. Beatles, Queen und Abba. Für einen 16-jährigen ein erstaunlicher Musikgeschmack. Muss wohl am Vater liegen.
Jetzt aber zurück zum Ereignis des Tages.
Bei richtigem Sch…lechten Wetter kamen wir am Friedrichstadtpalast an, aber drinnen wartete ja der Sonnenschein. Erst mal in Person von Ina Nowakowski, die uns beide herzlich begrüßte und nach kurzem Talk viel Spaß wünschte. Wie schon im Oktober in der O2-World, als Uwe Hassbecker nicht weit von uns saß, so waren diesmal zwischen Jörg Stempel und uns nur noch 3 Plätze dazwischen. Prominenz die man im Osten kennt war also auch wieder anwesend.
Das Akustik-Konzert begann wie auf der gleichnamigen CD mit der Auftritts-Serenade worauf ein relativ aktueller Song folgte: „Unser Schiff“.
Den nächsten Song kündigte Maschine an mit den Worten, dass die meisten der hier anwesenden bei Entstehung des Titels noch gar nicht geboren waren. 1977. Nach Protesten durch das „ältere“ Publikum erwiderte Maschine: Hätte ich lieber sagen sollen, dass die meisten hier damals schon ihren Rentenbescheid bekommen haben“ ? Und wieder grosses Gelächter unter den Zuschauern.
„Perlenfischer“ hieß der Song und gleich danach noch einer vom selben Album, „Wenn Träume sterben“.
Und schon wurde das „2.Leben“ beantragt und im Anschluss die jungen Helfer der „alten“ Puhdys vorgestellt. Conrad Oleak, Andy Birr und Nick Scharfschwerdt.
Ein „Hit“ jagte weiterhin den nächsten, eine bunte Mischung von den 70ern („Erinnerung“) bis heute („Die Welt ist ein Wunder“). Leider fehlte wiederum der aktuelle Titel „Sternenstunden“.
So bunt gemixt ging es auch nach der Pause weiter. Da kamen allerdings die grossen Kracher der 70er, bei denen es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen hielt. „Geh zu ihr“, „Wenn ein Mensch lebt“, „Lebenszeit“, „Alt wie ein Baum“ und zum Schluß wie immer die „Rockerrente“.
Fast hätte ich ja vergessen zu erwähnen, dass noch ein kleiner Gast mit auf der Bühne stand. Beim Titel "Lebenszeit" wurde Peter Meyer am Keyboard von seinem Enkel Ludwig unterstützt.
Ein Titel kam natürlich noch als Zugabe, der in Berlin immer sein muss. Auch wenn der Text wegen einer ganzjährigen Formschwäche des EHC leider nicht ganz aktuell ist: „Hey wir woll´n die Eisbärn sehn“.
Und zum Schluß der wohl beste Song, den die Puhdys jemals gemacht haben: „Das Buch“.
Dieser Titel weckt immer wieder Emotionen und ist textlich leider noch immer aktuell.
So vergingen also 2,5 h wie im Fluge, aber das nächste Berlin-Konzert wurde schon angekündigt. Am 11.Juli kann man die Puhdys dann zum letzten Mal Open Air in der Hauptstadt sehen. Bis dahin, bleibt gesund liebe Puhdys und Danke – für die Musik meines Lebens.