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05.03.2015 PUHDYS zum letzten Mal in Villingen-Schwenningen - Der etwas andere Konzertbericht
05.03.2015 PUHDYS zum letzten Mal in Villingen-Schwenningen - Der etwas andere Konzertbericht
in Konzertberichte 2019 und älter 13.03.2015 19:38von hcg-aue • | 20 Beiträge | 42 Punkte
Am Donnerstag (05.03.2015) war das letzte Konzert der PUHDYS in Villingen-Schwenningen.
Mein Freund Thomas Hirt hatte mir den Floh ins Ohr gesetzt, die PUHDYS im legendären Villingen-Schwenningen sehen zu müssen. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe die ganze Aktion nicht be-reut.
Die Karte habe ich schon vor fast einem Jahr gekauft. Auch ein Hotel hatte ich zum gleichen Zeit-punkt gebucht. Die Empfehlung von Thomas war das „Mercure Hotel Am Franziskaner“. Dass das ein super Tipp war, sollte sich noch herausstellen.
Nach Villingen-Schwenningen (im Folgenden mit „VS“ abgekürzt) bin ich dann als Banner-Träger gefahren. Romy hatte mir noch mitgeteilt, dass Micha mich in VS unterstützen wird. Welcher Mi-cha? Er wird sich bei dir melden, hatte Romy gesagt. Es meldete sich dann Micha Lemaa. Wer ist das? Profilbild: ein Nutella-Glas mit Schal. Na toll. Ich habe ihm dann geschrieben, dass ich gerne seine Unterstützung in Anspruch nehme, er mich ansprechen soll, da ich kein Bild von ihm vor Au-gen hätte.
Die Vorbereitungen begannen schon am Freitag, dem 27.02.2015. Ich holte das Banner 4.0 im Hap-py-Shop in Chemnitz ab. Am anschließenden Wochenende wurden alle Vorbereitungen getroffen (Banner, Stifte, Flyer, Kabelbinder und Werkzeug, Eintrittskarte und Hotelreservierung, Fanklei-dung und Fotoapparat bereit gelegt, eingepackt und im Auto verstaut). Am Montag ging es dann früh erst einmal nach Mainz zur Arbeit. Am Donnerstag hatte ich noch eine Beratung in Frankfurt. 11:45 Uhr war Schluss. Noch schnell in die Kantine Mittag essen und dann 12:10 Uhr Start in Rich-tung VS. Zur Autobahn war es nicht weit. Auf dieser war nur mäßiger Verkehr. Überall dort, wo keine hässlichen runden weißen Schilder mit rotem Rand und irgendwelchen Zahlen drauf standen, ließ ich meinen 150 Dieselpferdchen freien Lauf. So ging es auf längeren Abschnitten mit 220 km/h zügig dem Ziel entgegen. Die Baustellen unterwegs bremsten nur das Tempo ein, waren aber kein Problem. Nach 2,5 Stunden waren die über 300 km geschafft. 14:40 Uhr stellte ich mein Auto hinter einem Mercedes mit dem Kennzeichen S-MA… am Hotel ab. Ja, in dem Hotel, das ich gebucht hat-te, übernachteten auch die PUHDYS samt Crew! Aber es war kalt in VS. Statt 11°C, wie in Frankfurt, nur noch 5.
Nach etwa einer Stunde traf dann Thomas Hirt im Hotel ein. Wir plauderten erst noch eine Weile in meinem Zimmer und sind dann in der Stadt etwas essen und trinken gegangen. Auf dem Weg nach unten fuhr ein junger Mann im Aufzug mit uns, der mir bekannt vorkam. Ich konnte ihn aber nir-gends zuordnen. Er hatte uns freundlich gegrüßt und lächelte die ganze Zeit. Erst beim Konzert ging mir ein Licht auf: es war Lukas Schaaf, der am Keyboard unterstützte. Conrad war diesmal nicht dabei.
18:30 Uhr waren Thomas und ich wieder im Hotel, um Banner usw. zu holen. 15 Minuten später sind wir dann in Richtung Neue Tonhalle losgezogen. Kurz vor 19:00 Uhr waren wir vor Ort. Es wur-de schon eingelassen. Also sofort hinein, um so viel Zeit wie möglich zum Unterschriften sammeln zu haben. Gleich nach dem Einlass sprach mich jemand an. „Hallo, ich bin Micha.“ Den kannte ich. Den hatte ich schon getroffen. Auf alle Fälle im Herbst an und in der o2-World in Berlin. Und nun kam ich „alter Mann“ ins Schwitzen. Eigentlich macht Micha, ein noch junger Mann, einen sehr ru-higen, zurückhaltenden Eindruck. Hier legte er sich aber sofort mächtig ins Zeug. Ich kam noch nicht einmal zum Jacke ausziehen. Schnell war der richtige Platz für das Banner gefunden. Micha fragte auch gleich noch einen Security (die waren insgesamt sehr zurückhaltend, außer Kontrolle der Ein-trittskarten habe ich keine Aktionen bemerkt), ob wir das Banner dort hinhängen dürften. Keine Probleme. Mit den von mir mitgebrachten Kabelbindern befestigten wir das Banner an einem Ge-länder an der „Haupteinflugschneise“. Micha hatte von mir inzwischen die Stifte erhalten und sprach die Leute an. Ich verteilte zuerst noch meine Flyer (wie in Annaberg-Buchholz) und half dann beim Stifte verteilen und einsammeln und machte Fotos. Anfangs ging es etwas träge. Aber je mehr Unterschriften auf dem Banner waren, umso mehr Fans kamen und unterschrieben. Viele fragten auch, was es damit auf sich hat. Nach dem wir geduldig immer wieder die entsprechenden Antworten gaben, sagte man uns sehr oft „Das ist aber eine tolle Idee!“. Das ist nicht nur ein Lob für Micha und mich, sondern vor allem für die „Erfinder“ der Aktion! Das ging so bis zehn Minuten vor Konzertbeginn. Da suchten wir einen geeigneten Platz für das Banner während des Konzerts. Eine Möglichkeit, das Banner für die PUHDYS sichtbar aufzuhängen, gab es auch hier nicht. Ich hatte aber auf der Bühne genug Platz zwischen Bühnenrand und den Monitor-Lautsprechern ausfindig gemacht. Dabei fiel mir die Idee von Karsten im Berliner Friedrichstadt-Palast ein. Ich wurde zum Plagiator. Kurz vor 20:00 Uhr kamen dann noch Kai und Melanie auf die Bühne, um Werbung für Maschines Buch und Solo-Album, Quasters CD und den Merchandise-Stand zu machen. Als die bei-den die Bühne verließen, legten wir das Banner im Bereich vor Quaster bis Bimbo aus. Für die Her-ren gut sichtbar.
Das Konzert wurde pünktlich 20:00 Uhr eröffnet. Aber nicht musikalisch sondern mit Worten. Auf der Bühne stand ein Mann, den ich nur aus Erzählungen von Thomas kannte: Dieter Sirringhaus. Er, seines Zeichens Stadtjugendpfleger, ist der „Hauptschuldige“ daran, dass die PUHDYS in VS spielen. Seit 1982 waren sie immer wieder dort. Die interessante Geschichte wurde mit kurzen Worten er-zählt. Man hätte daraus aber auch ein Abend füllendes Programm machen können, glaube ich.
Nachdem Dieter Sirringhaus die Bühne unter viel Beifall wieder verlassen hatte, wurde es nun mu-sikalisch. Die Gäste Lukas, Andy und Nick kamen auf die Bühne und begannen zu spielen, Klaus schlich in sein „Aquarium“ und dann wurde es laut. Unter dem Jubel der Fans kamen Maschine, Quaster, Bimbo und Eingehängt auf die Bühne und nahmen ihre Plätze ein. Das Konzert nahm sei-nen üblichen Lauf. Die Set-List habe ich fotografiert, ist also bei den Fotos dabei (diese habe ich schon am Sonntag gepostet). Die Herren auf der Bühne waren super drauf. Die Fans mussten sich erst warm laufen. So war die Stimmung anfangs etwas verhalten. Bis zur Pause gab es nur wenige Titel, bei denen Fans sich von den Stühlen erhoben.
Nun kam die Pause. Micha und ich gingen nach vorn und hielten das zu den Fans gedrehte Banner hoch und winkten mit den Stiften. Es dauerte nicht lange und wieder kamen Fans zum Unter-schreiben. Und wieder wurden die Fragen gestellt. Und wieder hieß es: „Eine tolle Idee!“ Da be-merkte ich eine Frau mit etwas teurerem Fotoapparat auf der Bühne, die das Banner fotografierte. Ich sprach sie an, ob sie von der Presse sei und von der Aktion wüsste. Die Antworten waren „Ja“ und „Nein“. Und sofort hatte ich einen „Pressetermin“ am Hals. In einem kurzen Gespräch erläu-terte ich ihr unsere Aktion und beantwortete auch noch einige weitere Fragen. So bin ich in den „Schwarzwälder Boten“ gekommen. Hubert Bayer hat am Wochenende netter Weise den Link ge-teilt. Die Reporterin hat wie üblich aber ihren Interpretationsspielraum genutzt. Nicht alles habe ich so gesagt, wie es dort steht. Auch bin ich nicht der Held der Aktion, wie dort zu lesen. Diese Ehre gebührt Anderen. Das möchte ich hier klarstellen.
Nach dem zweiten Titel nach der Pause kam die Bandvorstellung in fast gewohnter Weise. Nur war Eingehängt nicht der Schwiegervater von Walter Ulbricht (mit dem hätten wohl einige Einheimische auch nichts anfangen können), sondern von Konrad Adenauer. Insgesamt kamen Maschines Witze-leien bei der Bandvorstellung in VS besser an, als auf den Konzerten im Osten. Es folgten noch sechs Titel und die beiden bekannten Zugaben.
Als die Musiker die Bühne verlassen hatten, ging Micha mit dem Banner Richtung Ausgang und platzierte es dort geschickt auf dem Boden. Es musste eigentlich jeder daran vorbei.
Ich kümmerte mich erst noch um die Set-List. Die Roadies brauchten diesmal recht lang. Viele Fans standen vor der Bühne und hofften, dass die PUHDYS noch einmal nach vorn kämen, was nicht geschah. Lukas kam aber noch einmal auf die Bühne und sammelte einige seiner Utensilien ein. Auf das Rufen der Fans reagierte er und kam an den Bühnenrand. Ich sprach ihn auf die nachmittägliche Aufzugfahrt an („Wir sind heute zusammen Aufzug gefahren.“). Er sagte nur: „Ich weiß. Ich habe PUHDYS-Klamotten gesehen und gedacht, sagst mal lieber nichts.“ Er war von der Resonanz der Fans sehr beeindruckt. Viele lobten sein Spiel und seine Spielfreude. Bei meiner Frage nach einer Set-List sagte er, dass er nur über seine verfügen könne. Diese holte er auch. Er sollte aber auch Autogramme geben und hatte keine Autogrammkarten. So sollte auch die Set-List herhalten. Er ließ mich noch ein Foto machen, dann wurde das Blatt halbiert. Eine Hälfte mit seinem Autogramm habe ich erhalten!
Auf dem Weg zu Micha sah ich viele Fans, die noch andächtig auf ihren Stühlen saßen. Man konnte es wohl nicht wahrhaben, dass es das allerletzte Mal war. (Ich habe bis zu dem Moment zum Glück noch einige Konzerte vor mir.) Micha war immer noch eifrig am Wirbeln. Ich war beeindruckt. Die Fans gingen scharenweise zu Boden, um sich auf dem Banner zu verewigen. Viele, die schon unter-schrieben hatten, kamen noch einmal, betrachteten beeindruckt das Banner und suchten ihre Un-terschrift. „Eine tolle Idee!“ war wiederholt zu hören. Es war nach 23:00 Uhr, als wir das Banner einrollten und die Tonhalle verließen. Draußen fragte ich Micha, wo er denn hin müsse. „Ins Fran-ziskaner.“ sagte er. „Da sind wir ja im gleichen Hotel. Und mit den PUHDYS zusammen.“ antwortete ich ihm. Dass die PUHDYS auch in dem Hotel übernachteten, wusste er nicht und konnte es im ers-ten Moment gar nicht fassen.
In der Longe saßen dann auch Maschine, Andy und Nick mit Dieter Sirringhaus. Später kamen noch Lukas und Kai dazu. Micha lud ich auf ein Bierchen an die Bar ein. Das hatte er sich redlich verdient. Mit Maschine kamen wir noch kurz wegen eines Knöllchens an seinem Auto ins Gespräch. (Vor dem Hotel ist Parken nur zum Ent- und Beladen erlaubt. Dafür erhält man ein entsprechendes Ti-cket an der Rezeption. Dann soll man das Auto in ein Parkhaus fahren. Ich hatte das gemacht.) Ma-schine hatte Sorge, dass er abgeschleppt wird und fragte uns, ob wir uns auskennen würden. Er ließ das Auto trotzdem stehen. Ohne weitere Folgen. Kurz nach 1:00 Uhr sind wir dann aufs Zim-mer.
Am nächsten Morgen hatte ich mich wieder mit Thomas verabredet. Zum Frühstück. Er war pünkt-lich 08:30 Uhr da. Mit dem Hotel hatte ich alles geregelt, so dass wir uns sofort einen schönen Platz im Frühstücksrestaurant suchen konnten. Kurze Zeit später kam Maschine. Kurze Begrüßung. Er setzte sich etwas abseits an einen Tisch, an dem sich nach und nach der Rest der Mannschaft ver-sammelte. Da war Maschine aber schon wieder weg. Aber nicht ohne dass Autogramm- und Fo-tojäger Thomas Erfolg vermelden konnte. Ich assistierte gern. Etwas später kam auch Micha und setzte sich mit zu uns. Wir nutzten die komplette Frühstückszeit aus, wurden am Ende höflich ge-beten, in die Longe zu wechseln. Noch waren aber unsere „Zielpersonen“ Quaster und Bimbo im Raum. Aber auch diese wurden entsprechend gebeten. Das war die Gunst der Stunde. Autogram-me, Fotos und mit Quaster ein etwas ausführlicheres Gespräch über seine Projekte. Ich kann nur sagen: Es wird spannend!
Vor dem Hotel standen rauchend noch Nick und Bimbo. Fotos mit Nick. „Wartet doch auf meinen Vater!“ waren seine Worte. Als Antwort erhielt er die Bemerkung, dass dieser schon „gestellt“ wurde. Und mit Bimbo neben Fotos auch noch ein kleiner Plausch. Thomas Freund Oliver war mit Sohn noch gekommen. Der kleine Julian fragte Bimbo, der seine E-Zigarette rauchte: „Warum rauchst du denn deinen Kugelschreiber?“ – schöner Kindermund! Als alle Fotos im Kasten waren, holte ich meine Sachen vom Zimmer. Ich hatte ja noch über 500 km Heimweg vor mir und es war inzwischen elf Uhr durch. Als ich wieder vor dem Hotel ankam, wartete Bimbo immer noch auf sei-nen Chauffeur. Er fuhr bei Quaster mit. Kurze Zeit später war Quaster mit Auto aber da und ab ging es nach Mosbach. Auch ich wollte nun los. Da fragte Oliver, ob denn sein Sohn noch unterschreiben könne. Selbstverständlich entrollte ich das Banner noch einmal im Kofferraum von Olivers Auto und Julian verewigte sich voller Stolz als letzter Unterschreiber in VS auf dem Banner. Nun, kurz vor 12, brach ich wirklich auf. Nach fünf und einer halben Stunde hatte ich das Banner wieder sicher ins Erzgebirge gebracht.
Es waren sehr schöne Stunden in VS. Die Stimmung war insgesamt toll. Am meisten bewegt hat mich aber wieder die Resonanz auf unsere Banneraktion. Die Begeisterung und Freude der Leute zu spüren war schon fantastisch.
Ich bedanke mich bei Micha Lemaa für die fantastische Unterstützung! Er ist der wahre Held von VS.
Außerdem ein großer Dank an Thomas Hirt. Kennengelernt habe ich ihn in den Gruppen auf Face-book. Wir haben einige Male gechattet. Dabei hat er mir den Eingangs erwähnten Floh ins Ohr ge-setzt. Nun kam der Termin und ich war auf ihn gespannt. Als wir uns dann zum ersten Mal sahen, war es „das war schön, wir haben uns gesehen und uns unterhalten wie wenn wir uns schon 25 Jahre kennen würden“, um Thomas zu zitieren. Ich bin heute dankbar, dass ich ihn kennengelernt und mich nach VS „locken lassen“ habe. Ich freue mich riesig auf Kamenz. Dort werden wir gemeinsam, dann auch mit seiner Frau, den Hutberg rocken und die Zeit drum herum gemeinsam verbringen. Auch im gleichen Hotel werden wir übernachten.
RE: 05.03.2015 PUHDYS zum letzten Mal in Villingen-Schwenningen - Der etwas andere Konzertbericht
in Konzertberichte 2019 und älter 14.03.2015 08:31von hcg-aue • | 20 Beiträge | 42 Punkte
Für alle Interessierten auch noch die Set-List. Da ich in diesem Jahr zu so vielen Konzerten gehe, bei denen sich die gespielten Lieder wiederholen, ist mir die Stimmung wichtiger. Denn das was sich von Konzert zu Konzert ändert (von wenigen Ausnahmen, die man überall trifft, abgesehen) sind die Fans.
Es ist immer wieder schön, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die man bis dahin nicht kannte. Ich bin beeindruckt von dem, was die PUHDYS hinterlassen. Eine riesige Menschenmenge, die sich super versteht. Egal ob "Ossi", "Wessi" oder "Wossi". Hier hat die Einheit wirklich statt gefunden! An viele Stellen und in vielen Köpfen in unserem Land noch nicht.
Danke "PMaus"!
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