Freude schöner Götterfunken- Maxs Repkes Club der toten Dichter mit ihrem neuen Schiller-Programm
Die Ankündigung des neuen Programms des Clubs der toten Dichter hatte neugierig gemacht, auf der einen Seite stand ja mit Schiller ein literarisches Schwergewicht auf dem Zettel, andererseits waren beim letzten Programm meiner Meinung nach mit Katharina Franck und den Rilke-Texten sehr hohe Maßstäbe gesetzt worden. Die Bandbesetzung ( Maxs Repke, Andreas Sperling, Tim Lorenz und Markus Runzhauser) wurde erstmals nicht verändert, nur gibt es mit dem Hamburger Dirk Darmstaedter einen neuen Sänger.
Der letzte Sonnabend mit dem Konzert in Pirna bot sich für einen Besuch an. Die Parkplatzsuche gestaltete sich diesmal nicht so schwierig wie beim letzten Mal im Q 24, als wohl sämtliche verfügbaren Strassen in der Innenstadt wegen einer Laufveranstaltung gesperrt waren. Die Kleinkunstbühne Q 24 war zu dieser Veranstaltung voll bestuhlt, es gab aber auch keine freie Platzwahl, ziemlich ungewöhnlich. Da wir vorbestellt hatten, gab es immerhin noch Reihe 2. Und es war so gut wie ausverkauft.
Nach Vorrede und Begrüßung durch Dirk und Maxs sprang gleich beim zweiten Titel „Hoffnung“ der Funke auf das Publikum über und es entwickelte sich während des gesamten Konzertes eine ganz tolle Stimmung. Die etwas rhythmischeren Titel (Hoffnung, Räuberlied) kamen in der Zuschauergunst besser an .Den Musikern sah man ihre Spielfreude deutlich an, Neuling Dirk Darmstaedter fügte sich nahtlos ein und wechselte sich mit Club-Begründer Maxs Repke in der Anmoderation der einzelnen Titel ab. Nach dem dritten Titel kündigte Maxs für die restliche Zeit bis zur Pause die Interpretation der Glocke an, was sich natürlich als Scherz herausstellte. Er übernahm wie bei den vergangenen Dichtern wieder einen Teil der Gesangparts, aber auch Markus Runzhauser und Spatz Sperling interpretierten jeweils einen Titel. Vorallem letzterer lebte seine Musik mit vollem Einsatz , sein Mienenspiel während der Musik war einfach grandios. Auch wenn es bei dem einen oder anderen Titel bei Dirks Gesang kleine Probleme mit dem Verstehen des Textes gab, soll das den tollen Gesamteindruck keinesfalls schmälern, es war ja erst das 5. Konzert der Tour.
Die Bandvorstellung von Maxs Repke vor dem letzten Titel war wieder ein besonderes Highlight des Abends, hier wurden Anekdoten zu den einzelnen Musikern hervorgekramt und zum Besten gegeben. Außerdem sollte dabei der Puli (Publikumsliebling des Abends), gemessen am Applaus der Zuschauer für jeden Musiker, gekürt werden. Mit dem letzten Titel war es aber noch nicht getan. Die Musiker mußten 3 Zugaben bringen und als Abschluß gab es nochmals die Ode an die Freude im gemeinsamen Chor mit dem Publikum, die von Spatz Sperling mit seinem bekannten Mini-Piano am vorderen Bühnenrand sitzend begleitet wurde.
Fazit: Live ist eben live, ich hatte die CD schon vor dem Konzert gehört und war nicht auf Anhieb voll überzeugt, ist aber auch bei so einer sogenannten Klassikkost kein Wunder.
Die Texte haben auch in der Neuzeit nichts von Ihrer Aktualität verloren, nachfolgend ein Auszug aus dem Titel „Hoffnung“ :
Es reden und träumen die Menschen viel,
von besseren künftigen Tagen
Nach einem plötzlichen goldenen Ziel,
sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wieder jung,
doch der Mensch hofft immer auf Verbesserung.
Engagierte professionelle Musiker, ein tolles Publikum und eine zufriedene Mannschaft des Q 24, die wieder mal ein volles Haus hatten. Ein gelungener Konzertabend.
Mit Bildern war natürlich bei den festen Plätzen nicht viel, wobei ich auch um Nachsicht bitte, da ich mich erst mal mit den technischen Prozedere vertraut machen muß.