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Vicki Vomit & Die Misanthropischen Jazz-Schatullen 23.12.14 Dresden
RE: Vicki Vomit & Die Misanthropischen Jazz-Schatullen 23.12.14 Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 27.12.2014 20:42von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Hier mein ganz kurzes Fazit zur Mugge:
Die Konzerte von VICKI VOMIT UND DIE MISANTHROPISCHEN JAZZ-SCHATULLEN am Vortag des Heiligabend in Dresden stehen mittlerweile ganz dick in vielen persönlichen Kalendern. So wie es aussieht, brauchen manche Leute vor dem Gabenfest und nach all dem Geschenkebesorgungs- und Festvorbereitungsstress noch so eine freudbetonte musikalische Auszeit. Die Weihnachtstour von VICKI VOMIT durch einige ostdeutsche Städte ist ganz einfach Kult geworden. Es wunderte mich daher überhaupt nicht, dass der Liveclub "Tante Ju" deswegen sogar an einem Dienstag hervorragend besucht war.
Übrigens verbirgt sich hinter dem Künstlernamen VICKI VOMIT der Thüringer Musiker JENS HELLMANN. In den frühen 80er Jahren war er Bassist der Erfurter Band PRINZZ. MIt der Sängerin KERSTIN RADTKE als Sängerin. Die Kapelle machte sehr NDW-lastige Musik und hatte mit "Ich steh auf DT 64" und "Liebe im Fahrstuhl" auch 2 recht erfolgreiche Lieder. Ende der 80er Jahre wandte sich die Kapelle der härteren Musik zu und benannte sich in BLITZZ um. BLITZZ existierte bis bis in die frühen neunziger Jahre. 1994 erschien das erste Album von VICKI VOMIT „Ein Schritt nach vorn“ und Lieder wie Arbeitslos und Spaß dabei" und "Wohin mit Omas Leiche" erlangten sehr schnell Kultstatus, auch weil diese Lieder auf diversen Party-Samplern Verwendung fanden. Auch ich wurde über so einen Sampler auf VICKI VOMIT aufmerksam. Heute ist der Künstler zumeist solo als Kabarettist und als Gastgeber der Reihe Comedylounge im Lande unterwegs. Diverse CD-Alben, zwei Musik-DVDs und 2 Kabarett-DVDs sind Beleg für VICKI VOMITs Schaffen.
Doch kommen wir zurück zum zahlreichen und erwartungsfrohen Publikum am letzten Dienstag in der "Tante Ju". Zunächst heizte die Chemnitzer Band 4 Pin Socket aus Chemnitz den Leuten ordentlich ein. Die Jungs gingen mit Spielfreude und Feuereifer an ihre Mission Anheizen für VICKI VOMIT. Die Unbekümmertheit und der rockig-punkige Sound der Band kam beim Publikum auch sehr gut an. Ob das nun Alternative Rock war oder amerikanisch geprägter Punk der Neuzeit oder vielleicht sogar eine Mischung dessen, kann und will ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall waren die Melodien eingängig, temporeich und gitarrenlastig. Einziger Makel für meine Ohren war der englischsprachige Gesang. Aber das ist wie immer Geschmackssache.
Ohne langes Gefackel ging es dann nach der erforderlichen Umbaupause mit VICKI VOMIT UND DIE MISANTHROPISCHEN JAZZ-SCHATULLEN los. Während das schon einige Jahre bekannte Intro von der Konserve lief, marschierten die Musiker der Band an ihre Arbeitsplätze. Mit dem Gassenhauer "Hartz 4" ging die Livmusikshow von VICKI VOMIT UND DIE MISANTHROPISCHEN JAZZ-SCHATULLEN endlich richtig scharf los. Das Publikum war sofort in Mitmachstimmung und schon bei "Tach, Herr Chef" und besonders bei den Worten "Ich mag sie nicht" hörte man schon die ersten Massenchöre. Übrigens ist der Song gecovert . Das Original ist vom Liedermacher-Duo Joint Venture, welches aus Götz Widmann und dem leider bereits im Jahr 2001 verstorbenen Marin "Kleinti" Simon bestand.
VICKI VOMIT UND DIE MISANTHROPISCHEN JAZZ-SCHATULLEN boten erwartungsgemäß eine rockige und witzige Show. VICKI besingt in seinen Liedern humorvoll Menschen wie Dich und mich, aber auch bekannte Politiker und/oder mittlerweile in Vergessenheit geratene Personen des öffentlichen Lebens. Oft hält er uns dabei einen Spiegel vor das Gesicht. Es gibt sogar Menschen, die merken das nicht mal. Lieder wie "Superdepp, "Miss Beinebreit", Zigeunermädchen" oder das einem bekannten Gefängnisinsassen mit Vornamen Uli gewidmete "Heiße Nächte in Landsberg" haben Biss und sind sicher nicht immer politisch korrekt, aber so soll es ja auch sein bei VICKI VOMIT.
MIt der kraftvollen Band im Rücken rockte VICKI VOMIT (Gesang, Gitarren,Mundharmonika) was das Zeug hielt. Das aus Ines Nabel (Keyboards), Jeanine Langgemach(Bassgitarre), Tobi Hillig(Gitarren) und Alex Wicher (Schlagzeug) bestehende Ensemble stärkte dem Meister aber auch ordentlich den Rücken. Fett, laut und rockig dröhnte es aus den Boxen. Volle Attacke auf die Lachmuskeln, die Tanzbeine und die Ohren war also angesagt.
Das Publikum wogte und pogte und sang laut und ausgiebig bei Titeln wie "Mandy ist ein Opfer der Mode","Wohin mit Oma's Leiche" oder "Küssen mit Angelika" mit.
Im Zugabenteil wurden dann noch einige Hits wie "Arbeitslos und Spaß dabei", "kleine Meerjungfrau", "Ich habe Steffi Graf gekillt" oder "Liebe mit Claudia" medleyartig zusammengefasst.
Es war insgesamt ein gutes Konzert, aber mir fehlten doch ein wenig die optischen Showelemente früherer Muggen, die einst der Punkt auf dem Konzert- "i" waren. Ich erinnere mich da gerne an die Weihnachtskonzerte früherer Jahre von VICKI im "Alten Schlachthof". Das soll aber keine Generalkritik sein, denn Spaß hat der Abend natürlich trotzdem gemacht ;-).
Gruß Kundi
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