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Halloween-Party mit SHAWUE am 31.10.14 open air in Ruhland
Halloween-Party mit SHAWUE am 31.10.14 open air in Ruhland
in Konzertberichte 2019 und älter 04.11.2014 21:56von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ganz Ruhland schien vorigen Freitag zur Halloween-Party am Schützenhaus auf den Beinen zu sein. Ich sage es gleich frei heraus, Halloween interessiert mich nicht die Bohne.
Ich war am Reformationstag nur wegen der Freiluftmugge von SHAWUE in Ruhland. Die Folkrockband aus Luckau und besonders ihre Konzerte begeistern mich ja nun auch schon einige Jahre.
Auch dieses letzte open air des Jahres war wieder ein Knaller, ganz konkret war es ein message Folk-Knaller. Message Folk gibt es schließlich nur von SHAWUE
Ich war sehr gespannt auf diese Mugge, denn die Bandbesetzung hat sich in den letzten Monaten auf 2 Positionen geändert. Gitarrist und Schlagzeuger sind neu.
In den nächsten Tagen werde ich versuchen, noch einen kleinen Bericht von der Halloween-Mugge mit SHAWUE in Ruhland zu verfassen.
Heute gibt es erstmal nur ein paar Fotos von mir.
Gruß Kundi
RE: Halloween-Party mit SHAWUE am 31.10.14 open air in Ruhland
in Konzertberichte 2019 und älter 06.11.2014 21:12von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Es gibt Sachen, die muss ich nicht mögen. Dazu gehören ganz klar auch einige Sachen, die in den letzten Jahren aus Amerika hierher schwappten. Mir fallen da auf Anhieb der Valentinstag, Sportarten wie American Football und Baseball oder die Benennung von Sportvereinen (besonders Eishockey, Basketball) mit Tiernamen ein. Selbstverständlich gehört auch Halloween zu diesem ganzen amerikanischen Quatsch. Ich möchte aber niemandem den Spaß verderben. Wem das alles gefällt, der / die soll sich von mir aus auch daran erfreuen.
Trotz meiner Abneigung war ich am 31. Oktober zum 14. Ruhlander Halloweenfest. Das Fest wurde vom Karnevalclub Ruhland e.V. ins Leben gerufen und ist in den vergangenen Jahren zur Veranstaltung mit der größten Publikumsresonanz der Kleinstadt gewachsen. Nicht nur die Karnevalisten, auch die örtliche Feuerwehr, das Gasthaus "Schützenhaus", der Bürgermeister und viele andere fleißigen Helfer tragen zum Gelingen des Halloweenfestes bei. Irgendwo habe ich etwas davon gelesen, dass bei vergangenen Halloweenfesten in Ruhland schon mehr als 1500 Besucher gezählt wurden. Weniger mögen es heuer auch nicht gewesen sein. Für eine Ortschaft mit gerademal rund 3750 Einwohnern ist das schon eine gewaltige Hausnummer, finde ich.
Auch im Jahr 2014 waren also wieder hunderte Menschen auf den Beinen, um diesem Spektakel mit Umzug durch die Stadt bis zum Schützenhausplatz, großen Lagerfeuer, Wahl von Miss und Mister Halloween und Livemusik beizuwohnen. Erstmals war auch ich zum Halloweenfest auf den Schützenhausplatz in Ruhland zu finden. Natürlich war ich eigentlich nur wegen der Livemugge von SHAWUE gekommen. Ich werde jetzt sicher nicht zum Halloween-Fan werden, aber ich bin schwer beeindruckt und es nötigt mir schon absoluten Respekt ab, was hier in Ruhland auf die Beine gestellt wurde. Alles war gut organisiert und auch die Versorgung mit Speisen / Getränken klappte wie am Schnürchen. Sehr viele Leute waren kostümiert und damit meine ich nicht nur die Kinder. Spaß hatten wohl alle Besucher.
Das Wetter war für diese Jahreszeit angenehm mild und ich wartete an der kleinen open air-Bühne ganz entspannt auf SHAWUE. Die Preisverleihung für die besten Kostüme, ein Hexentanz und so weiter verkürzten die Wartezeit.
Ein paar Minuten nach 20.00 Uhr war endlich Zeit für die Livemusik. Ein Intro und etwas Bühnennebel kündigten SHAWUE an. Nach ein paar Augenblicken enterten die Musiker dann auch die Bühne. Der erste Song des Abends "Macht die Leinen los" war gleichzeitig Signal für die Wartenden und Befreiungsschlag für die Band. Im Scheinwerferlicht konnte man sehen, dass sich das von Lutz Neumann geleitete Ensemble kleidungsmäßig auch ein wenig an das Halloweenfest angepasst hatte. Der Bandchef hatte zum Beispiel "ein Messer im Kopf" und der neue Gitarrist Friedrich Gierach trug eine nummerierte Häftlingsmütze. Aber das sieht man ja auch auf den Fotos. Das Konzert war nach meinem Empfinden wieder wie eine kleine Reise angelegt. Jedes Lied war eine Reisestation. Lutz Neumann machte wieder hervorragend den Kapitän und führte das Publikum als Reiseleiter sicher durch diesen musikalischen Trip.
Da möchte ich an dieser Stelle doch gleich die zwei neuen Bandmitglieder von SHAWUE vorstellen. Neu am Schlagzeug ist Lucas Hilbrich. Ich weiß es nicht ganz sicher, aber der Junge soll bei Maik Müller das Trommeln gelernt haben und dieses Jahr im Frühjahr seine Prüfung an der Musikschule abgelegt haben. Besagter Maik Müller trommelt übrigens gelegentlich bei electra, wenn Falk Möckel verhindert ist. Neuer Gitarrist ist Friedrich Gierach. Friedrich könnte ein Schüler von Lutz Neumann sein. Lutz unterrichtet meines Wissens ja auch. Zeit zu fragen hatte ich am Freitag aber nicht.
Ich weiß gar nicht, das wievielte Mal in der über 25 jährigen SHAWUE-Geschichte Lutz Neumann nun neue Leute in die Band eingearbeitet hat. Andere Musiker hätten bei diesen Personalsorgen vielleicht längst aufgegeben. Der Mann brennt einfach für die Musik und das finde ich auch imponierend. Immer wieder baut er auch junge Leute als Musiker auf.
Lucas und Friedrich haben ihre Sache bei der Mugge meiner Meinung nach ganz ordentlich gemacht. SIe fügten sich sehr gut in die Band ein. Der typische SHAWUE-Sound blieb deutlich erkennbar. Die Shawue-Musik ist von Hause aus absolut rockig, tanzbar und abwechslungsreich. Der SHAWUE'sche message Folk enthält ja auch Elemente von Rock, Blues, amerikanischen (Folk-)Rock bis hin zum Punk. Die Mischung macht es eben. SHAWUE steht nicht umsost für allerfeinsten deutschsprachigen Folkrock. Damit müssen die beiden Neuen bei SHAWUE auch klarkommen und das tun sie auch. Besonders Friedrich Gierach ist bei SHAWUE ganz schön gefordert, denn er muss ja auch einige Solos auf seinen 6 Gitarrensaiten spielen. Das hat er auch schon voll drauf. Gerade die E-Gitarre spielt bei dem Sound der Gruppe SHAWUE auch eine wichtige Rolle. Vielleicht ging er deshalb auch ziemlich konzentriert und ernst zu Werke. Es dauerte jedenfalls seine Zeit bis man mal ein Lächeln in seinem Gesicht sah.
Die Band als Ganzes wirkte wieder sehr geschlossen. Jedoch war nicht ganz so viel Action wie sonst auf der Bühne. Das lag vielleicht auch an der relativ kleinen Bühne. Da war es für die Musiker gar nicht so einfach, sich nicht gegenseitig zu behindern. Aufpassen musste man da schon. Bassist Burkhard Mette dürfte diesmal die meisten Bühnenmeter zurückgelegt haben. Der Mann war sehr oft auf Achse. Na ja, dem liegt ja SHAWUE-Musik doch im Blut. Er war ja schon von 1992 bis 1999 bei SHAWUE und gehörte zu der legendären 4er-Bandbesetzung mit Lutz Neumann, Christian "James" Müller und Burkhard Tische. Seit 2013 ist er wieder im SHAWUE-Boot und ich finde, dass das der Band gut tut.
Auch in Ruhland machte SHAWUE wieder ordentlich Betrieb und nicht von ungefähr begannen einige Leute vor der Bühne zu tanzen. Die SHAWUE-Mugge ging bei vielen Besuchern direkt in Hirn, Herz und Beine. Jede SHAWUE-Mugge ist ja etwas anders. Immer wieder werden TItel aus dem Programm rausgenommen, dafür finden andere Lieder plötzlich wieder den Weg in die Setlist. Gerade für die Leute, die SHAWUE häufiger live erleben, ist das eine sehr schöne Geschichte. Die Band hat so immer irgendwelche musikalische Leckerbissen als Überraschung für Konzertnomaden, Muggenpilger und häufige Konzertgänger mit. So konnte ich mich in Ruhland zum Beispiel über "Der Wind weint um Mary", "Wie ein Stein" und ganz besonders über "Fernsehabend" freuen. Der letztgenannte Song fungiert bei mir ja wegen seines Refrains ("Probieren sie doch unsere neue Nudeln, die sind wie hausgemacht und schmecken echt zum Kugeln. Legen sie doch mal ne Pause ein. Unsre Nudeln schmecken wie der Sonnenschein") ja unter dem TItel Nudellied. Es ist ein sehr schönes und bissiges Lied, welches die Gewaltorgien, die Ströme von Blut und den Schwachsinn aufs Korn nimmt, die den Konsumenten von den TV-Machern vorgesetzt werden. Den Text hatten Frontmann Lutz Neumann und Basser Burkhard Mette übrigens damals gemeinsam verfasst. In Ruhland kam das Lied besonders gut, denn im Publikum waren ja einige als Zombies, Vampire, Hexen oder Schweine kostümiert. Das war dann schon ein schicker optischer Rahmen für den "Fernsehabend".
Allzeit-Favoriten wie "Scheißkerl", "Sie hatte diese Welt nicht gern", "Dann schrei", "Ich komm heim" und "Sie tanzt auf ihren Rädern" fehlten aber selbstverständlich auch zur Halloween-Party nicht. Ganz Besonders gelungen fand ich auch wieder das"Volkslied", welches sich mit der einigen unserer Lansleuten eigenen deutschen Arroganz auseinandersetzt. Der Text stammt übrigens aus der Feder vom Bassisten.
Bevor ich langsam zum Ende komme, möchte ich noch zwei Instrumente erwähnen, die bei SHAWUE nicht mehr wegzudenken sind und die besonders kennzeichnend für den folkigen Sound der Band sind. Das sind zum einen die von Lutz Neumann gespielte Mandoline und zum anderen Heike Neumann's Geige. Beide Saiteninstrumente haben ja ein ganz eigenes und unverkennbares Klangbild. SHAWUE reizt als Band diese beiden Folk-Trümpfe aber auch sehr geschickt aus. Geige und Mandoline sind stimmig in Programm und Sound verankert.
SHAWUE spielte an diesem Abend wieder ein ganz tolles Programm. Es war zwar etwas kürzer als wir es von der Band gewöhnt sind, aber es war immer noch lang genug um von einem ganzen Konzert reden zu können. Da habe ich schon Bands mit viel kürzerer Spielzeit gesehen.
Natürlich kam SHAWUE nicht ohne Zugaben von der Bühne. Die Nachspielzeit war zwar relativ kurz gehalten, aber das war, wie das leicht verkürzte Konzert insgesamt dem Zeitplan der Organisatoren geschuldet. Den herzlichen Schlussaplaus hatte sich die Band wieder mal mehr als nur verdient.
Gruß Kundi
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