#1

Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 27.04.2014 13:21
von Lissi | 61 Beiträge | 141 Punkte

Als mein Bruder mir am Freitag verkündete es geht morgen zu Electra, sagte ich nur schaun wir mal,denn ich hatte nicht so den richtigen Bock drauf. Aber wie das Leben manchmal so spielt,bekam ich doch noch Lust auf dieses Konzert,nicht zu letzt da eine gute Freundin mich persönlich eingeladen hat. Naja und da es ja nun auch die Abschiedstour der Band ist,dachte ich, da muß man ja auch einfach mal wieder ein Konzert mit Electra erleben,es ist auch schon ziehmlich viel Zeit vergangen seit dem Letzten.
In Ebersbach angekommen gleich gute Freunde getroffen und gemeinsam auf den Einlass gewartet. Da ich schon mal im OKV war, wußte ich das es ziehmlich kalt in der Halle ist aber das enderte sich natürlich im laufe des Konzerts.
Ich bin ja nun mal nicht der große Berichteschreiber aber ich möchte doch wenigstens kurz schreiben, das es mir richtig gut gefallen hat. Die Band hatte Spaß auf der Bühne und das kam auch richtig gut an beim Publikum. Viele konnten nicht still stehen obwohl es ja auch Sitzgelegenheiten mit weis gedeckten Tischen gab und es wurde auch kräftig mitgesungen.
Mich beschlich so das Gefühl,jetzt wo die Band das nahe Ende kommen sieht werden sie immer besser. Mein unbestrittener Lieblingssong ist natürlich immer noch Rafaels Bild von der Sixtinischen Madonna. Naja, auf jeden Fall werde ich noch ein paar Konzerte besuchen von Electra bevor sich für diese band der Vorhang schließt.


LG Lissi


was zum angucken gibt es auch - Ihr entschuldigt doch bitte das es keine Profiausgabe ist

zuletzt bearbeitet 27.04.2014 13:24 | nach oben springen

#2

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 27.04.2014 17:16
von Tina mit Hut | 329 Beiträge | 742 Punkte

Da lauf ich vor dem Konzert eine Runde durch den Saal und da seh ich doch wirklich Lissi ich hab mich so riesig gefreut und natürlich auch auf Kundi :-)
Es war ein sehr schöner Abend mit euch

hier ein paar Fotos

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#3

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 27.04.2014 17:17
von Tina mit Hut | 329 Beiträge | 742 Punkte

und noch ein paar

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#4

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 27.04.2014 21:17
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Es war ein ganz tolles electra-Konzert vor ca. 220 - bis 250 begeisterten Personen. Die Männer um Bernd Aust waren absolut super in Form und vor allen Dingen konnte man deutlich sehen, dass sie richtig Spaß an der Mugge hatten. In der Setlist fanden sich auch ein bzw. zwei Überraschungen.

Ich werde versuchen in den nächsten Tagen noch ein paar Zeilen in die Tastatur zu hämmern.
Mit Fotos kann ich aber sofort dienen

Gruß Kundi

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zuletzt bearbeitet 27.04.2014 21:22 | nach oben springen

#5

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 27.04.2014 21:37
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Ich schrieb doch,dass ich mit Fotos sofort dienen kann

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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#6

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 10.05.2014 13:13
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe nun doch noch ein paar Zeilen zur Mugge gezimmert Vielleicht liest sie sogar noch jemand

Vor 45 Jahren gründeten Studenten der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" zu Dresden die Band electra. Niemand ahnte damals, dass diese Gruppe zwischen Elbe und Oder-Neiße-Friedensgrenze mal zu den wichtigsten Rockformationen des Landes zählen würde. Schon gar nicht war abzusehen, dass electra im Jahr 2014 immer noch existiert und erfolgreiche Konzerte gibt. Doch wir müssen uns langsam an den Gedanken gewöhnen, dass die Männer um Bandchef Bernd Aust nächstes Jahr in den electra-Ruhestand gehen. Bis dahin gibt es aber noch viele Gelegenheiten die Band noch mal live zu erleben. "THE LAST WALTZ electra auf Abschiedstour" heißt das letzte aktive Kapitel der Dresdner Rocklegende. Apropos Dresden - electra ist immer eine Dresdner Band geblieben. Auch das finde ich mehr als bemerkenswert. Ich bin ja selbst auch so ein heimatverwurzelter Typ.

Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre verknüpften international Bands wie Ekseption aus Holland, Jethro Tull oder Emerson, Lake & Palmer musikalische Vorlagen aus der Klassik mit moderner Rockmusik. Mit Werken von Mozart, Bach,, Ravel, Chatschaturjan oder Mussorgski eroberten diese Bands die Plattenteller und Konzertsäle. Auch eine junge, ambitionierte Band aus Dresden begann sich für diese Symbiose aus Rock und Klassik zu interessieren. Da die Musiker auf Grund ihrer soliden Ausbildung ihr Handwerk verstanden und musikalisch den damaligen Zeitgeist trafen, spielten sie sich schnell in die oberste Liga der Rockbands in der DDR. Mein electra-Urknall kam aber erst mit dem 1980 erschienene Album "electra 3", Mit dieser Scheibe fand ich Zugang zur electra-Musik. Auch die etwas später erschienene Rocksuite "Die sixtinische Madonna" war für mich ein musikalisches Meisterwerk. 1976 war ich offensichtlich für die auf Langspielplatte veröffentlichten Klassik-Adaptionen einfach noch zu jung. Heute liebe ich gerade auch solche Stücke.

Die Bandgeschichte von electra ist relativ turbulent. Das Musiker-Karussell drehte sich häufig. Einige wie Gisbert Koreng, Peter "Mampe" Ludewig oder Stephan Trepte sprangen ab oder wurden abgesprungen und kehrten Jahre später zur Freude der Fans zu electra zurück. Auch musikalisch machten Bernd Aust und Kollegen in den 45 Jahren einige Schwenks bis hin zum Poprock. Das möchte ich jetzt aber nicht alles auswalzen. Was electra aber seit den Gründungstagen bis heute anhaftet, ist der Ruf eine grandiose Liveband zu sein und davon können wir uns bis nächstes Jahr auf den Konzerten der laufenden Abschiedstour noch mal überzeugen.

Ich sage es mal ganz deutlich, das Konzert in Ebersbach war nicht mein letztes electra-Konzert. Ich werde solange es geht noch den einen oder anderen electra-Termin mitnehmen. Mir ist einfach noch nicht nach Abschied. Lissi schrieb in ihrem Beitrag, dass sie das Gefühl hat, das die Band jetzt mit dem Ende vor Augen noch besser geworden ist. Ich sehe das ähnlich. Auffallend ist, dass die Musiker augenscheinlich viel lockerer agieren und auch deutlich sichtbar noch mehr Spaß auf der Bühne haben. Klar sieht manches bei electra aus wie imme. Zum Beispiel, wenn der Herr Trepte zu Herrn Lipske geht und die zweite GItarre in Form einer Luftgitarre spielt oder wenn Ecki und Kuddel bei "Wie im Film" gemeinsam in die Hocke gehen und anschließend aufstehen und ihre Instrumente über den Kopf heben. Aber manche Blicke und Handbewegungen, ein kleines Lächeln für den Kollegen waren da mehr als sonst.

Musikalisch gibt es sowieso überhaupt nicht zu meckern. Die Musiker brillierten alle an ihren Instrumenten. Jeder von ihnen hatte auch die Möglichkeit seine Stärken auszuschöpfen und den Publikum zu präsentieren. Da beginnen wir mal mit dem Bandchef Bernd Aust, der wie immer abwechselnd Querflöte, Saxofon und Keyboard spielte. Ich gehe jetzt mal besonders auf sein Querflötenspiel ein, denn dieses Instrument ist wohl wie kein anderes typisch für Aust und meiner Meinung nach auch sein Markenzeichen. Vergleiche zu Ian Anderson, den Querflöten-Derwish von Jethro Tull tun sich auf und diese sind sicher gewollt. Anderson hat ja auch einen Riesenanteil daran, dass die Querflöte in die Rocksparte Einzug hielt. Das Intrument wird ja in der Rockmusik anders gespielt als im klassischen Bereich, nämlich oft rauher und mit stimmlicher Unterstützung in Form von Grunzen, Summen und/oder Mitsingen der auf dem Instrument gegriffenen Tönen. Oft wird in der Rockmusik die Querflöte auch überblasen.
Dass Ian Anderson auf der Querflöte Autodidakt ist, wissen viele gar nicht. Das unterscheidet ihn übrigens von Bernd Aust, der bekanntlich ja die Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden absolvierte und dabei auch seine künstlerischen Fähigkeiten und die Fertigkeiten auf seinem Hauptinstrument vervollkommnete.

Anderson und Aust liegen mit ihrem Flötenspiel gar nicht sehr weit auseinander. das wissen wir Fans schon seit Jahrzehnten und auf der "THE LAST WALTZ electra - Abschiedstour" kann man sich davon noch mal überzeugen. Das geht sogar so weit, dass der electra-Kappellenleiter mit seiner Querflöte nicht nur im musikalischen Revier des Herrn Anderson wildert, sondern auch optisch Anleihen bei ihm nimmt. Sehr markant und bekannt ist ja der sogenannte Kratzfuß, bei dem Anderson Querflöte spielt und dabei auf einen Bein steht, während das andere Bein angewinkelt ist. Bernd Aust kann das natürlich auch nicht schlecht. Ähnlich sieht es aus, wenn die Querflöte fast wie ein Dirigentenstab zur Motivation des Publikums geschwenkt oder rhythmisch über den Kopf gehoben wird.
Natürlich spielte electra in Ebersbach auch einige Stücke aus dem Fundus von Jethro Tul und Bernd Aust blies uns allen ausgezeichnet den Marsch.. Zum Beispiel bei "Bourrée" aus Bachs "Suite für Laute in e-Moll" oder beim Hit "Locomotive Breath". Zur großen Freude und Überraschung vieler Fans kramte electra in Ebersbach auch noch etwa 10 Minuten vom legendären Konzeptalbum Thick As A Brick" in die Setliste. Das war alles andere als "Dumm wie Brot" oder "Dumm wie Bohnenstroh", was "Thick As A Brick" sinngemäß übersetzt bedeutet.
Wenn wir schon bei den Jethro Tull-Liedern sind, möchte ich auch gleich Sänger Gisbert Koreng ein kleines Loblied singen bzw. schreiben. Gisbert geht gerade bei den Tull-Songs aus sich heraus und gesanglich passen ihm "Locomotive Breath" und "Thick As A Brick" eigentlich wie eine zweite Haut. Auch die electra-eigenen Lieder wie "Einmal ich, einmal du, einmal er", "Frau im Spiegelglas" oder "4 Milliarden in einem Boot" bringt er leidenschaftlich und sauber rüber Selbstverständlich darf man seinen tollen Gesang beim Gary Moore-Klassiker "Still got the Blues" auch nicht vergessen. Zur Erinnerung und Vervollständigung möchte ich noch erwähnen, dass Gisbert Koreng viele Jahre nicht auf der Bühne zu sehen war.
Koreng sprang ja nach jahrelanger Ruhezeit als Musiker erst im Jahr 2007 wieder als Sänger bei electra ein nachdem sich Stephan Trepte bei einem Bühnenunfall verletzt hatte und er blieb auch nach Treptes Gesundung dabei. So hatten wir einige Jahre das Privileg electra mit 3 Sängern (Trepte, Ludewig, Koreng) zu erleben. Nachdem "Mampe" Peter Ludewig leider im Jahr 2012 mit damals 71 Jahren aus gesundheitlichen Gründen in die Rockerrente gegangen ist, teilen sich Trepte und Koreng die Gesangsparts.

Stephan Trepte, die zweite verbliebene Nachtigall der Dresdner Combo, zählt zweifellos zu den besten Rocksängern des Landes. Mit seiner eindringlichen, ausdrucksstarken und unverwechselbaren Stimme hat er mit den Bands Lift, electra und Reform einige Lieder produziert, die das Prädikat besonders wertvoll mehr als verdienen. Ich nenne mal 3 Beispiele von Lift und 3 von Reform: "Mein Herz soll ein Wasser sein, "Atlantis", Tochter Courage" "Ich suche dich", "Das hab ich nicht so gern", Der Löwenzahn". Trepte ist auch heute noch ein sehr guter Sänger, obwohl die Jahre nicht spurlos an ihn und seinen Stimmbändern vorbeizogen. Das ist aber ein völlig normaler Vorgang und das ist auch ausdrücklich keine Kritik. Ganz im Gegenteil, ich bin sehr froh, dass wir diese Stimme noch eine Weile live hören dürfen. Der Mann hat einfach Charisma als Frontmann. Dass Stephan dazu noch eines der letzten aktiven Originale der Szene ist, ist auch nicht unter denTeppich zu kehren. Wer das Buch "Geschichten vom Sachsendreier" kennt oder und/oder Veranstaltungen des "kleinen" Sachsendreiers besucht hat, weiß was ich meine. Gerade solche heute zum Teil witzig klingenden Geschichten um Alkohol, Frauen und andere "Verfehlungen" zeigen uns doch auch, dass sich hinter dem Rockstar Stephan Trepte ein Mensch mit Leib und Seele befindet, ein ausgesprochenes Schlitzohr noch dazu. Hach, ich liebe diesen Kerl einfach.

Doch kommen wir nun zu den Duftmarken der Sangeskunst, die der Herr Trepte bei der Mugge setzte. Da möchte ich zu allererst der gesamten Band ein Kompliment machen, dass sie so viele Lieder wie nie zuvor von Reform ins Programm genommen haben. Es waren insgesamt vier: "Wenn die Blätter fallen", He Schwester küss mich", "Dicke Bohnen" und "Wie im Film". Die genannten Songs gehören zwar seit Jahren zu electra-Auftritten mit Trepte, aber meines Wissens nicht alle 4 an einem Abend. Vermutlich ging das rein von der Spielzeit her auch erst seit Mampe's Ausstieg. Der Sound der Magdeburger Band war sehr speziell und unter anderem durch 2 Elektro-Gitarren geprägt, Die Männer von electra strickten aber sehr passende Arrangements und es ist einfach eine geile Sache, dass wir diese Perlen jetzt noch live erleben dürfen. Reform war seinerzeit (bis zur Auflösung 1986) eine interessante Band und Stephan prägte sie als Sänger, Komponist und teilweise auch Texter sehr nachhaltig. Ich fand seine Darbietung der Reform-Songs in Ebersbach einfach grandios. Was Trepte mit seiner Stimme aus der Manuel v. Senden-Popballade "Nie zuvor" rausholte, trieb mir ebenso förmlich die Freudentränen ins alternde Gesicht. Nie zuvor hätte ich gedacht, dass man dieses Stück stilistisch so aufwerten kan, dass es durch Treptes Gesang nun die Bezeichnung ROCKballade verdient. "Goldhamster" und "Einmal Amerika" klingen sicher ganz passabel, reißen mich aber nicht vom Hocker. Das werden andere wieder ganz anders sehen.

Der Satzgesang der Band bei dem in italienischer Sprache gesungenen Madrigal von Orlando di Lasso, dem Fürsten der Musiker des 16.J ahrhunderts war wieder sensationell. Übrigens singt der Herr Trepte bei diesem Teil nicht mit. Das Madrigal ist ja schon von jeher Bestandteil der Rocksuite "Die sixtinische Madonna" und leitete auch bei diesem Konzert „Das Bild" ein. Ich finde diese Einleitung aus dem Bereich der Klassik einfach saustark, wenn auch ein direkter Bezug zwischen Orlando die Lassi und dem Maler Raffael die Santi nicht gegeben ist. Der Musiker wurde erst nach dem Ableben des Malers geboren. Aber man muss ja auch nicht alles mit logischen Betrachtungen zerreden.;-) Trepte interpretierte "Das Bild" dann wieder in einer Art und Weise, die dem Zuhörer faktisch den Atem verschlägt. Übrigens versprach Bernd Aust in seiner Ansage allen Anwesenden Freikarten für die Aufführung der kompletten Rocksuite „Die Sixtinische Madonna“ mit Chor und Orchester am 15. August auf dem Theaterplatz Dresden im Rahmen des Stadtfestes. Schöner Scherz von Herrn Aust, denn die Stadtfest-Konzerte in der sächsischen Landeshauptstadt sind sowieso kostenlos.
Die größte Überraschung des Konzertes für mich war The House of the Rising Sun", welches Mitte der 60er Jahre durch die Version der Animals zu Weltruhm kam. Bernd Aust und seine Truppe hatten das Stück zwar schon zu ihrem 35 jährigen Jubiläum gespielt. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass electra in den letzten 7 Jahren dieses Lied im Programm hatte. Dabei hat die electra-Fassung deutlich mehr Pepp und Rhythmus als das Original. Übrigens hatte Schlagzeuger Falk Möckel hier auch seinen großen Auftritt und trommelte ein ordentliches Solo, damit seine älteren Kollegen auch mal kurz ins Sauerstoffzelt konnten. Das mit dem Zelt ist natürlich nur ein kleiner Scherz.

Überhaupt war wieder deutlich zu sehen und vor allem zu hören, was für hervorragende Einzelmusiker sich in electra zusammengefunden haben. Bei Gitarrengott Ecki Lipske muss ich jetzt aber aufpassen, dass ich nicht übertreibe vor Begeisterung. Der Herr Lipske ist einfach ein Gitarrist, der wirklich phänomenale Klänge aus den Saiten seiner Klampfen holt. Außerdem "lebt" er die erzeugten Töne sichtbar mit und diese auch ins Gesicht geschriebene Leidenschaft zum Beispiel bei "Still got the Blues" fasziniert mich. Dass Lipske über electra hinaus ein vielseitiger Gitarrero ist, wissen die Fans von den Crazy Birds, von Drugstore, von der Ecki Lipske-Combo(Aufzählung ist nicht vollständig) und auch viele seiner Musikschüler. Menscheln muss es, dann läuft der Laden für mich auch, Ecki ist menschlich gesehen auch ein feinerTyp- ruhig, bescheiden und mit leisem Witz.

Fast von Anfang an bei electra ist Bassist Wolfgang „Kuddel“ Riedel. Sein Bass-Solo mit Geigenbogen (oder ist es ein Cellobogen? na ja, eigentlich egal) ist auch nach Jahrzehnten immer noch nicht abgedroschen und zählt noch immer zu den Höhepunkten eines electra-Auftrittes. Warum ihm die Techniker gerade beim Solo das Licht entzogen erschloss sich neimanden und verstimmte den Bassisten noch dazu. Die Lichtshow meinte es sowieso an diesem Abend nicht gut mit Kuddel. Er schien stellenweise genervt, weil ihm das rote Licht voll ins Gesicht knallte. Aber der meister der tiefen Töne kämpfte sich wacker durch das Konzert und dass er ein toller Bassist ist, wissen wir ja schon immer.
Als Andreas "Bruno" Leuschner die bekannte an die Königin der Instrumente (bekanntlich wird die Orgel oft so bezeichnet)) erinnernde Passage spielte, die "Tritt ein in den Dom" einleitete, war der Gipfelpunkt des Abends erreicht. Der musikalische electra-"Dom"verzaubert den Zuhörer mit seiner Feierlichkeit und Erhabenheit den Zuhörer ähnlich, vielleicht sogar intensiver, wie den Betrachter eines solchen Sakralbauwerkes. Leider war damit aber auch schon fast das Ende des großartigen Konzertes erreicht. Aber natürlich gab es einen Zugabenteil nachdem der Besitzer des Hauses und Veranstalter noch eine Rede über die angespannte Situation des OKV hielt. Den absoluten Schlusspunkt setzten Stephan und Bruno mit dem leisen "Seh` in die Kerzen".

Gruß Kundi


zuletzt bearbeitet 10.05.2014 13:15 | nach oben springen

#7

RE: Electra im OKV Ebersbach am 26.04.2014

in Konzertberichte 2019 und älter 10.05.2014 14:24
von Drachenuli | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte

Genau so,habe ich das auch letzten Sonnabend in Markkleeberg z.Stadtfest erlebt.
Ich kann es bloss nicht so gut und fundiert beschreiben.

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