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UFO und 7ieben live am 08.05.2010 im "Tante Ju" zu Dresden
UFO und 7ieben live am 08.05.2010 im "Tante Ju" zu Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 07.12.2013 08:11von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ich habe mal wieder in meinem Archiv gekramt und noch einen Bericht aus dem Jahr 2010 gefunden:
UFO live am 08.Mai 2010 im Liveclub "Tante Ju" zu Dresden
Vorband: 7ieben
Eigentlich hatten Lissi und ich für den Sonnabend wieder völlig andere Pläne gemacht.
Aber wann bekommt ein einfacher Fan wie ich schon mal die Gelegenheit UFO für lau zu sehen? UFO sollte in Dresden spielen und kurzfristig wurde die Band 7ieben als Vorband engagiert. Obwohl Gästelistenplätze für die Jungs rar waren, dachten sie an mich und boten mir einen ihrer Listenplätze an. Ich war tierisch überrascht und natürlich über diese Einladung sehr erfreut. Aufgeregt erreichten wir Dresden. Rund um den Liveclub "Tante Ju" waren schon viele Autos geparkt und an den Kennzeichen konnte man deutlich sehen, dass die Fans für ein gutes Konzert auch weite Wege auf sich nehmen. Sie kamen aus Wolfsburg, Brandenburg, Plauen, Zittau oder sonst woher und sie wollten die legendäre Band UFO live erleben. Doch noch mussten sie sich etwas in Geduld fassen. Dann öffneten sich endlich die Türen einer der besten Konzertadressen Dresdens und bis zur Mugge füllte sie die Halle mehr als ordentlich. Im "Ju" ist das Warten ja kein Problem, man kann ganz in Ruhe bei einem Bierchen kulturvoll quatschen und so die Zeit gut überbrücken.
Beim Personal kommt dabei keinerlei Hektik auf. Die Leute erfüllen die Wünsche der Gäste freundlich, zuvorkommend und schnell.
Vor dem Konzert haben wir noch kurz die aktuelle Gefühlslage bei 7ieben geprüft. Die Jungs waren schon etwas aufgeregter als sonst, aber das ist durchaus verständlich. Bald wurden sie von der Warterei erlöst und sie konnten endlich auf die Bühne.
Die jungen Wilden von 7ieben haben dann als Vorband wirklich gut gerockt. Sie konzentrierten sich bei ihrem Auftritt auf Songs von ihrem aktuellen Album "Lupus und Lea" und haben damit auch bei dem gestanden Publikum Anklang gefunden. Eine Dresdner Hardrockband, die auch noch deutsch singt war für viele der weit gereisten Besucher sicher bis dato unbekannt. Ich bin ja schon ein paar Jahre von 7ieben begeistert. Mich hat es immer etwas gewundert, dass Lissi und ich bei 7ieben - Konzerten eigentlich immer die Ältesten im Publikum waren. An diesem Sonnabend war es aber anders, denn ein gestandenes Hardrockpublikum jenseits der 40 oder gar 50 war extra in Dresden im "Tante Ju" zusammen gekommen, um UFO zu sehen.
Alle warteten sie geduldig auf den Hauptact. Plötzlich stehen 4 junge Sachsen auf der Bühne und lassen es krachen. Da haben einige im Publikum bestimmt erstmal verwundert geschaut und gehorcht.
Doch 7ieben wären nicht 7ieben, wenn sie diese Herausforderung nicht annehmen würden. Mit "one woman show" starteten sie in das Abenteuer "Anheizen für UFO" und die Jungs gingen ordentlich in die Offensive. Frontmann Christoph zog wieder seine explosive Show ab und war damit natürlich der Blickfang auf der Bühne. Passend dazu knallten die Jungs uns den Titel "Bleib in Bewegung" um die Ohren. Bei fast jedem Konzert von 7ieben erinnere ich mich an die berühmte Werbung vom trommelnden Duracell - Hasen. Wie der Trommelhase auch scheint der Herr Meißelbach eine fast unerschöpfliche Energie zu haben. Mit "Von der Sonne lernen", "Ultima ratio" und "Cuba Libre" waren weitere Stationen des UFO - Abenteuers der vier glorreichen 7ieben.Mit "Schrei" verabschiedeten sich die Jungs leider schon vom Publikum. Es gab aber zur Belohnung für den beherzten Auftritt auch reichlich Beifall für die Jungs.
Das freut mich für 7ieben sehr. Auf Grund ihrer Leistung haben sie sich so einen Auftritt auch vollkommen verdient.
Ich dachte nach der Mugge an meine ersten 7ieben - Konzerte zurück. Damals kannte in meinem Umfeld niemand diese Band, bis auf unsere verdiente Foren - Ostrock-Aktivistin aus dem Striegistal. Aber bei ihr hatte das wieder spezielle Gründe.
Mittlerweile ist 7ieben für viele Rockfans ein Begriff und ein ganz klein wenig habe ich mit meiner wiederholten Berichterei von 7ieben - Konzerten dazu beigetragen ;-).
UFO legte dann eine Hardrock-Orgie vom Feinsten hin. Mit sagenhafter Spielfreude und guter Laune ging es mit der Band auf Zeitreise durch die Rockgeschichte. Der Schweiß floss in Strömen und die Fans waren selig. Mit "Let It ROLL" startete UFO die Show und wir hoben im "Tante Ju" ab mit einer Band, die auf eine über 40 jährige Geschichte zurück blicken kann. Eigentlich ist die Musik von UFO ja zeitlos, gut gemachter klassischer Hardrock eben. Sänger Phil Mogg hat ein Stimmorgan, das unverwechselbar ist. Mogg ist ein agiler Frontmann. Er bewegt sich ordentlich auf der Bühne, ist mal weiter vorn am Bühnenrand zu finden und mal bei einem seiner Kollegen zu Besuch. Außerdem traktiert er gerne seinen Mikrofonständer, das sieht einfach gut aus. Dazu hat er auch immer mal einen Scherz auf den Lippen Dabei ist es egal, ob er mit einer jungen Konzertbesucherin flirtet oder ob er über sein Bühnenbier urteilt. Erst war es übrigens ein Dresdner Felsenkeller, später dann Heineken;-).
Die Setlist war bunt gemischt. Die Band setzte nämlich nicht nur auf ihre allseits bekannten Klassiker wie "Lights Out", "Love to love" oder "Too Hot To Handle". UFO stellte mit Saving Me", "Stop Breaking Down" und "Hell Driver" auch ein paar Songs vom letzten Album "The Visitor" vor.
UFO hatte ihre erfolgreichste Zeit in den siebziger Jahren und diese Ära ist untrennbar mit dem deutschen Gitarristen Michael Schenker verbunden. Mit seinem Gitarrenspiel, vor allem seinen Solos hat er den Sound von UFO mitgeprägt.
Bis in die 2000er Jahre hinein verließ Schenker mehrmals wegen persönlicher Differenzen die Band und kehrte wieder zurück. Mit Vinnie Moore hat UFO aber mehr als eine Kopie oder einen Ersatz für Schenker gefunden. Seit 2003 spielt er bei der Band. Moore hat einfach den Blues / Rock in sich und er spielt eine sagenhafte Leadgitarre. Bei 2 oder 3 Stücken griff er kurzzeitig auch zur auf ein Gestell montierten Akustikgitarre. Er senkt außerdem den Altersdurchschnitt von UFO, denn er ist erst Mitte 40.
Während der gesamten Bandgeschichte von UFO drehte sich das Personal-Karussell ziemlich kräftig. Auch Schlagzeuger Andy Parker als Gründungsmitglied der Band war schon mal weg vom Fenster. Jetzt ist er wieder dabei und er macht unauffällig, leicht angestrengt wirkend seinen Job am Schlagzeug.
Hier und da gibt es bei UFO auch Keyboardklänge zu hören, mal nur ein paar Töne als Intro zu einem Titel und manchmal als seichter Begleitteppich. Dafür zuständig ist Paul Raymond, der ansonsten die zweite Gitarre spielt. Der Junge machte mir am meisten Spaß, alleine seine Haartracht ist noch im original 70er Jahres-Stil. Am Besten beschreibt man die Frisur wohl so: mit der Matte hätte er in den siebziger Jahren auch sehr gut zu Sweet gepasst. Nach diesem kleinen Scherz geht es nun aber ernsthaft weiter. Mit seiner Klampfe war Raymond sehr oft vorne am Rand der Bühne zu finden und er legte sich ordentlich ins Zeug.
Fehlt nun nur noch der Mann am Bass, der hieß in Dresden kurzfristig Peter Pichl. Stamm-Basser Pete Way ist ja schon seit längerer Zeit erkrankt und eigentlich wurde er von Barry Sparks zu Beginn der Tour gut vertreten. Doch Sparks musste jetzt auf Grund der Erkrankung eines Familienmitgliedes die Tour unterbrechen. Mit Pichl hatten die Jungs dann gleich das richtige As im Ärmel, denn er spielte schon das aktuelle Album" "The Visitor" mit ein. Der Mann hat übrigens lange Jahre bei Running Wild für die tiefen Töne gesorgt.
Die alten Haudegen UFO haben in Dresden deutlich gezeigt, dass sie es nach all den Jahren immer noch drauf haben.
Sound und Licht waren okay, die Band hat ordentlich gerockt und der Spaßfaktor war hoch.
Für meinen Geschmack war die Show vielleicht 2 oder 3 Titel zu kurz, aber das ändert absolut nichts am positiven Gesamteindruck.
Manche kennen ja mein Faible für T-Shirts. Da wurde ich auch noch positiv überrascht, denn aktuelle UFO -Tour-Shirts gab es für 15 Euros und so ein tolles Angebot schlage ich doch nicht aus.
Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei der Band 7ieben bedanken: Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ihr mich zu diesem großartigen Konzert eingeladen habt. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man als einfacher Fan so eine Form der Wertschätzung durch eine Band erfährt. Natürlich sehen wir uns bald wieder bei 7ieben live ;-)
Gruß Kundi
Fotos 7ieben
RE: UFO und 7ieben live am 08.05.2010 im "Tante Ju" zu Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 07.12.2013 17:59von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Danke für den Konzertbericht - 7 ieben interessiert mich immer noch - tolle Band und ich muss dort mal wieder was zur Hebung des Altersdurchschnitts tun. Wenn ich mir das so anschaue, ist bei der Band über so viele Jahre Kontinuität drin, wenig Besetzungswechsel und in Sachen Choreographie sind sie sowieso unschlagbar.
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