Ein kulturell wertvoller Tag geht jetzt zu Ende, obwohl meine beiden "Favoriten" ("Dick Brave" & "Nena") jetzt gerade auf der Bühne stehen, ich aber schon Zuhause bin. Für heute hab ich genug gesehen.
Gegen 9 Uhr aus dem Haus, dann mit Auto (P+R), S-Bahn-Pendelverkehr mit 2x umsteigen und dann noch U-Bahn trotzdem pünktlich am Brandenburger Tor angekommen.
Auf meinem "Wunschzettel für den Vormittag stand eigentlich nur eine Band, die ich in der Vergangenheit schon 2x als Vorband der Puhdys erleben durfte. THE CLOGS.
Um diese für Musiker wohl sehr frühe Zeit, 11 Uhr, traten sie als erste Band des Tages auf. Ein bisschen taten sie mir leid, denn als die Moderatorin ihre Ansage machte war ich noch der Einzige, der direkt vor der Bühne zu finden war. Ich packte meine Videokamera und meinen Fotographierapparat aus und dann konnte es losgehen.
Aber schon nach den ersten stimmungsvollen Takten hielten einige Besucher an, lauschten und sangen sogar mit. Irgendwie ansteckend, diese Glamour-Songs der 70er.
Da könnte ich auch stundenlang zuhören. Von The Sweet über Abba, Deep Purple, Harpo, Kiss oder John Miles bis zu Queen´s "We Will Rock You" war die musikalische Bandbreite sehr groß.
Und das ganze mit ungewöhnlichem Musikinstrumenteneinsatz wie dem Akkordeon und der Querflöte. Irgendwie erinnern mich The Clogs immer an Dr.Kinski. Die grossen Hits, aber mal etwas anders dargeboten.
Leider war nach 35 min. schon Schluss, denn trotz 4 Bühnen war überall volles Programm angesagt.
Und nach den Clogs wartete schon das "Randy-Newman-Projekt". Sagt mir nicht viel, deshalb bin ich erst mal weiter um den Auftritt einer Musikerin zu bewundern, deren Namen ich seit den 80ern kenne. Obwohl sie diesen vor einiger Zeit geändert hat, um "erwachsener" zu klingen. Aus Jule Neigel wurde "Julia Neigel".
Von ihr bin ich immer noch fasziniert, denn diese jung gebliebene Künstlerin ist über die riesige Bühne gerannt, als wäre sie eine 20-jährige. So viel Elan, Begeisterungsfähigkeit und Einbeziehung des Publikums. Einfach Klasse.
Ein Video davon gibt´s auch gleich. Das muss man gesehen haben.
Auf meinem Weg zurück zur ersten Bühne bin ich noch einigen "Promis" begegnet, schließlich war ich ja wegen der Musik dort, aber initiiert wurde das ganze von der SPD und deren Mitglieder, Frank-Walter Steinmeier und Andrea Nahles liefen mir über den Weg. Schnell mal von weitem geknipst. Auch einen, mit dem ich gar nichts anfangen kann, kennt außerhalb von Berlin sicher auch keiner. Bischof Wölki. Vielleicht wird er ja mal Papst, dann hab ich ein Foto zum verkaufen.
An der Bühne angekommen spielten gerade "Simon & Garfunkel Revival". Die Songs kennt man ja, animieren auch gern zum mitsingen, aber ich glaube, wer die Originale mal live gehört hat bemerkt Unterschiede.
Mit hat´s trotzdem gefallen, denn ich hab Paul & Art nie im Original gehört und fand es deswegen gut.
An der nächsten Bühne spielte eine Spasskapelle aus Erfurt, sie nennen sich "Acoustica". Gut gemachte Rockmusik, nicht ganz ernst zu nehmen, aber die machten auch ganz schön Stimmung und sorgten für manchen Lacher.
Dann kam ich nochmal an der grossen Bühne vorbei, auf der gerade "Luxuslärm" für Luxuslärm sorgten. Auch nicht so schlecht, aber nicht unbedingt meine Musik.
Kurz vorm Ausgang überlegte ich noch, ob ich jetzt noch fast 90 min. warte, um mir nach 1996 endlich mal wieder "Die Prinzen" anzusehen, aber dann wollte ich doch irgendwann nach Hause.
Fazit: Ein Samstag mit so viel Programm gab´s lange nicht und ich sag nur: Es war schön.
Jetzt noch ein paar Fotos vom Tage.
P.S. Fotos vom Julia Neigel Auftritt kommen später, zusammen mit dem Video.