Es ist Freitag
(08.08.2013)
Ein Tag, am dem es früh schon pieselt,
an dem die Bettkante dich rammt,
ein Tag mit schweren Augenlidern
ist früh zu Scheitern schon verdammt.
Du stehst im Bad vor deinem Spiegel,
ein Typ wie Heinz glotzt dort heraus,
am liebsten gleich zurück in’s Bettchen,
an so ’nem Tag bleibt man(n) zu Haus.
Du merkst, die Zahnpasta ist alle,
das Wasser aus dem Hahn kommt kalt,
der Klodeckel klemmt deine Finger
und Blasmusik vom Nachbarn schallt.
Dein Gürtel hat ein Loch zu wenig,
die Hose ist dir viel zu klein,
du musst dich bücken, autsch dein Rücken
und kommst kaum in die Socken rein.
In Schweiß gebadet, außer Atem,
kommst du gehetzt zur Küche rein
und wie von Zauberhand geleitet,
stößt dort der Herd dein and’res Bein.
Jetzt bleibe mutig, nicht verzagen,
der Morgenkaffee bringt dir Ruh’,
beim Brötchen schneiden klemmt das Messer,
schon siehst du dir beim Bluten zu.
Die Hand gebunden, Mull umwickelt,
bist hungrig und ganz schön geschafft,
so startest du den Weg zur Arbeit
frühmorgens dann mit letzter Kraft.
Hinein in’s Auto, starten, fahren,
jetzt um die Ecke, fast bei Rot,
die Bremsen quietschen, hinten kracht es
und vorn liegt eine Katze tot.
Nun hat dein Blechfreund eine Beule,
der Hintermann kocht rot vor Wut
und vor dir liegt ’ne tote Katze,
du hast ’ne Schramme unter’m Hut.
Wieso bist du nicht heim geblieben?
Warum liegst du nicht mehr im Bett?
Heut’ wär’ dein freier Tag gewesen,
es könnt’ so schön sein, ruhig und nett.