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Crazy Birds und Rauschhardt in Dresden 1.11.12
Crazy Birds und Rauschhardt in Dresden 1.11.12
in Konzertberichte 2019 und älter 30.04.2013 20:06von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
Mitten in der Woche zu einem Konzert zu fahren, kommt bei mir nur selten vor, aber wenn Crazy Birds zusammen mit Rauschhardt auf einer Bühnen stehen, dann muss man da einen weg finden
Ich mag die Crazy Birds sehr gern, bin regelmäß bei ihren Konzerten zu finden. Rauschhardt hatte ich bis zu diesem Tag noch nicht Live gesehen, aber durch Basti und Jäcki Reznicek war mir die Band ein begriff.
Und es war ein sehr schöner Abend!
Hier ein paar Fotos von Crazy Birds
RE: Crazy Birds und Rauschhardt in Dresden 1.11.12
in Konzertberichte 2019 und älter 30.04.2013 20:08von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: Crazy Birds und Rauschhardt in Dresden 1.11.12
in Konzertberichte 2019 und älter 01.05.2013 11:25von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ohne Flax und Krümel von mir ein paar Worte zur Mugge:
In den Studentenclub Bärenzwinger verirre ich mich nur ganz selten. Das hat aber nix damit zu tun, dass ich den Veranstaltungsort nicht mögen würde. , sondern hat was mit meinem eigenem Tourplan zu tun, der mich meistens an andere Orte führt, wenn im Bärenzwinger gemuggt wird. Der Donnerstag war aber bei mir fest gebongt, denn die CRAZY BIRDS wollten als Vorband den Laden für den Hauptact RAUSCHHARDT ordentlich anheizen.
Der kleine Bärenzwinger platzte an diesem Abend aus allen Nähten. Lange vor dem Beginn lag schon ein vorfreudiges, gespanntes Gewisper in der Luft und schwebte durch die Räumlichkeiten bis hin zur Bühne. Als die CRAZY BIRDS mit „Are You Gonna Go my Way“ von Lenny Kravitz die Rock-Party eröffneten, wich die ganze Spannung und die Rockparty begann. Bassist Tom Vogel röhrte diesen Klassiker kernig ins Mikrofon und die gesamte Band fetzte mit diesem Song gleich von Null auf Hundert los. Die Drums knallten, die beiden E-Gitarren sangen ihr an Jimi Hendrix erinnerndes Lied und der Bass pumpte mit seinen tiefen Gegroll noch zusätzlich Energie in den Saal. Ich glaube, da trauten manche im CRZAZY BIRDS-Neulingen im Publikum ihren Ohren kaum, was da für ein Rockgewitter durch de den Saal hallte. Die CRAZY BIRDS waren wieder die Spielfreude pur und die Freunde härterer Klange kamen natürlich voll auf ihre Kosten. Im Stil volle Rock-Attacke ging es munter weiter mit „Run to You“ von Bryan Adams und mit Gitarrist Sascha „Sergio“ Aust am Mikro. Das Stück kommt bei der Band noch um einiges wuchtiger als beim kanadischen Rock- Holzfäller aus den Boxen. Die CRAZY BIRDS haben ihre Saiten-Äxte wohl besser geschliffen und dadurch bringen sie „Run to You“ sehr viel kraftvoller rüber.
Doch die Musik und das handwerkliche Können von Angela Ullrich, Ecki Lipske, Sascha Aust und Tom Vogel sind es nicht alleine, die mich bei den CRAZY BIRDS so fesselt. Da kommen noch die Lockerheit /Leichtigkeit mit der die Show zelebriert wird und eine Extrabrise „Verrücktheit“ dazu. Die Musiker haben Spaß und Freude an der Mugge. Sie nehmen sich selbst nicht so wichtig, dafür nehmen sie sich aber gerne mal gegenseitig liebevoll auf die sprichwörtliche Schippe. Diese spontanen, augenzwinkernden und gutmütigen Frotzeleien zwischen den Songs sind immer wieder erheiternd. Besonders Tom und Sascha geben auf der Bühne „ihren Affen gerne mal ein Stück Zucker“ und sie überraschen mit ihren witzigen Einwürfen und Dialogen sogar ihre Kollegen immer wieder aufs Neue.
Zwischen „Eat the Rich“ (Aerosmith), „Let Love rules“ und “Dig In”(Lenny Kravitz), “Whole Lotta Rosie” (AC/DC), “Purple Rain” (Prince) und den anderen Songs hatten die CRAZY BIRDS diesmal auch 2 Klassiker von den Beatles ausgegraben. „Helter Skelter“ vom legendären weißen Album und I Am The Walrus“ von der 1967er Scheibe „Magical Mystery Tour“ wurde so ein neues („verrücktes Vogel“-)Leben eingehaucht. Die CRAZY BIRDS spielten eine knappe Stunde und sie haben ihre Mission als Vorband allerbestens erfüllt. Deshalb gab es vom Publikum auch ordentlich Beifall für die sympathische Band.
Nach der Umbaupause hielten sich die Jungs von RAUSCHHARDT auch nicht lange mit der Vorrede auf. Als Frontmann Rob Reynolds mit sympathischer Reibeisenstimme „Fade Away“ sang, erinnerte mich sein Gesang sehr an den großartigen Peter Gabriel. Rob sang mit vollem körperlichen Einsatz und holte im Laufe des Abends scheinbar auch noch das letzte aus sich raus. Stimmlich war er ganz große Klasse, sehr wandelbar und ich hatte den Eindruck, dass er sich die Seele aus dem Leib singt. Übrigens befreite der Mann sich sehr schnell von seinen Schuhen und spielte dann barfuss. Der Typ ist richtig sympathisch. Er erklärte uns gleich, dass sein Deutsch ziemlich bescheiden ist und er deshalb in seiner Muttersprache sprechen wird. Niemand nahm ihm das krumm.
„Deal with the Devil“ begann mit kleinen Vorspiel bei dem sich Schlagzeug und Stromgitarre abwechselten, bevor dann Bass und Keyboard einstimmten Die Musik wurde deutlich rockiger. Dass war schon richtig klassischer 80er Jahre Hardrock, was RAUSCHHARDT uns streckenweise um die Ohren knallte. Aber sie wilderten den ganzen Abend über auch in anderen Bereichen von Pop bis Blues. RAUSCHHARDT hat zwar den Musikmarkt ganz sicher nicht revolutioniert, aber anhörens- und empfehlenswert ist die Band trotzdem. Das ist ganz einfach gute und handgemachte Rockmusik. Live hat mich RAUSCHHARDT absolut überzeugt. Bei der Band ist einfach niemand auf dem Ego-Trip und jeder Musiker lässt seinen Kollegen noch genügend Luft zum Atmen.
Ein paar der gespielten Songs möchte ich nun herausgreifen.
Natürlich war die Setlist mit Liedern von ihrem Debutalbum „Free Falling“ gespickt. Ergänzt wurde das Programm mit ein paar Songs von Rob Reynolds Soloscheiben. „Changes“ und „Love Jam“ stammten zum Beispiel von seinem 2008er Album „The Curious World“.
Sehr intensiv hatte ich mich mit RAUSCHHARDT bis dato noch nicht beschäftigt, aber mir kam es so vor, dass die Band live stellenweise noch einen ganzen Zacken druckvoller und rotziger agiert. Das gefiel mir besonders gut. Beim Titel „War“ musste ich sofort an AC/DC denken. Das einleitende Gitarrenriff hätte auch von den Brüdern Young geschrieben sein können. Das Lied würde meiner Meinung nach in einer riesigen Arena ein absoluter Knaller sein. Der stampfende Rhythmus und der Refrain Marke absoluter Ohrwurm würde sicher Tausende Fans ins Extase versetzen können.
„Sollys Blues“ war, wie der Name es schon vermuten ließ, ein reiner Blues bei dem mir besonders Tom RAUSCHARDT’s Sologitarre gefiel. Das Stück erinnerte mich irgendwie an Gary Moore. Bei 2 Songs stand Rob Reynolds allein auf der Bühne und begleitete sich mit der Akustikgitarre. Gefühlvolles Singer/Songwriter- Material nenne ich das der Einfachheit halber mal, um ungefähr zu klassifizieren, was Rob uns da bot.
Die Pop-Ballade „Song for you“ hätte eigentlich auch ein Meer von brennenden Feuerzeugen verdient gehabt. Das ist ein sehr einprägsames und einschmeichelndes Lied ohne in den Bereich Schnulzen abzurutschen und die Band spielt dieses Stück auch wirklich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl
RAUSCHHARDT hat mit Jäcki Reznicek einen der besten deutschen Bassisten in ihren Reihen und es ist immer wieder ein Gedicht, diesen Könner zuhören und vor allem bei der Arbeit zuzusehen. Jäcki lebt den Bass förmlich mit seinem ganzen Körper und bewegt sich auch entsprechend auf der Bühne. Dabei hat er noch Zeit mit den Damen in den ersten Reihen zu scherzen oder Bekannte etwas weiter hinten im Publikum zu grüßen. Na ja, Konzerte in Dresden sind für ihn wohl immer noch Heimspiele. Das spürt man und das wird hoffentlich immer so bleiben. Basti Reznicek trommelte grundsolide und es war in dem relativ kleinen Saal sicher nicht so ganz einfach für ihn und die Technik die richtige Lautstärke zu finden bzw. zu halten. Auch beim Backroundgesang war er zeitweise gefordert. Christof von Haniel an den Tasten spielte sehr banddienlich, dezent und unauffällig. Hier und da hätte es für meinem Geschmack auch etwas mehr Keyboard sein dürfen. Aber das soll keine Kritik von mir sein. Vielleicht stand ich einfach auch etwas zu ungünstig um den vollen Sound aufnehmen zu können.
Natürlich spielte RAUSCHHARDT noch weitere Lieder, wie zum Beispiel den Titelsong ihres Albums „Free Falling“ und man brauchte sie auch nicht lange um ein paar Zugaben betteln. Am Ende waren Band und Publikum sichtlich zufrieden. Auch ich kann für mich das Fazit ziehen, dass es sich nicht nur wegen den CRAZY BIRDS gelohnt hat, diesen Abend im Bärenzwinger zu verbringen. Den weiteren Weg von RAUSCHHARDT werde ich auf alle Fälle im Auge behalten.
Gruß Kundi
Fotos CRAZY BIRDS
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