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AKUSTIK ROCK TRIO am 21. Juni 2020 beim Straßenmusikfest in Hoyerswerda
AKUSTIK ROCK TRIO am 21. Juni 2020 beim Straßenmusikfest in Hoyerswerda
in Konzertberichte 2020 und 2021 24.06.2020 12:12von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Der 21. Juni ist in Mitteleuropa gewöhnlich der Tag der Sommersonnenwende und des kalendarischen Sommeranfangs. Aber der 21.Tag im Monat Juni ist auch der Todestag von GERHARD GUNDERMANN. Gundi starb plötzlich, unerwartet und viel zu früh am 21. Juni 1998.
Seit ein paar Jahren wird an diesem Tag auch die Fête de la Musique (zu Deutsch: Fest der Musik) begangen. Das ist eigentlich ein Feiertag der Livemusik. Auf öffentlichen Straßen und Plätzen, in Parks, Höfen und Gärten oder vor Gaststätten und Clubs musizieren zu dieser Veranstaltung die Künstler kostenlos. Was am 21. Juni 1982 in Paris begann, wird heute rund um den Erdball in 540 Städten begangen.
Das Fest der Musik ist von Freiwilligkeit, musikalischer Vielfalt, Spontanität geprägt. Der Zugang zu diesen kleinen Muggen ist kostenlos. Die Musiker/Künstler sollen durch diese zusätzlichen Auftrittsmöglichkeiten motiviert werden und auch Gelegenheitszuhörer sollen so einen kleinen Schub erhalten, künftig das eine oder andere Konzert zu besuchen. Auch in verschiedenen sächsischen Städten wurden in den zurückliegenden Jahren am 21. Juni zahlreiche Veranstaltungen unter dem Zeichen der die Fête de la Musique durchgeführt.
Die Geißel Corona macht heuer vieles anders. Auch dieses beliebte öffentliche Fest der Musik war davon betroffen. Viele Kommunen sagten die Veranstaltungen ab. In anderen Städten wurden diesmal kleinere Brötchen gebacken.
In Hoyerswerda nannten findige Köpfe das Fest in «Straßenmusik zur Sommersonnenwende « um. Ansonsten beließ man es aber beim bewährten Konzept und beschränkte sich auf ein paar ausgewählte Veranstaltungsorte in der Altstadt. Leider wurde auch um die beteiligten Künstler, deren Auftrittsorte und Auftrittszeiten ein kleines Geheimnis gemacht. Ich fand das sehr schade. Für einen Muggenpilger, Konzertnomaden und Konzertgänger wie meiner Mutter ältesten Sohn war das wenig hilfreich. Ich hatte keinen Schimmer, wer an diesem Tag wann und wo in Gunditown musizieren würde. So wurde es für mich eine Fahrt ins Ungewisse.
Als ich am späten Nachmittag auf dem Markt ankam, sah ich nur noch wie Micha Müller (MÜLLERMUGGE, Ex-PLATVORM, Ex-AGENTUR NULL) seine Instrumente gerade im Fahrzeug verstaute. Den Auftritt hatte ich also schon verpasst. Ich zog bestimmt erstmal einen Flunsch und schlenderte weiter in eine Seitenstraße Richtung Kirchplatz. Vor einem Sanitätshaus sah ich einen kleinen Menschenauflauf. Dort begab ich mich hin.
Na bitte, dachte ich, denn ich konnte sehen, dass vor dem angesprochenen Dienstleistungsgeschäft der Gesundheitsbranche gerade das AKUSTIK ROCK TRIO aufbaute.
Die Qualitäten des anno 2008 gegründeten Trios hatten sich im Laufe der Jahre auch schon bis zu mir herumgeschwiegen. Deswegen standen Katja Neumann (Ex-VICTORY), Daniel Werner (u. a. Ex-CRAYFOX, Ex-PLATVORM) und Erik Sommer (u. a. Ex-MCB, Ex-CRAYFOX) schon längere Zeit auf meinem persönlichen Wunschzettel. Aber bisher haperte es immer an unterschiedlichen Terminvorstellungen. Gut Ding will eben Weile haben. Am 29. Februar 2020 konnte ich beim Benefiz für Gambia im „Speicher No. 1" Hoyerswerda erstmal die laute Bandvariante ART ON FIRE hören. Da war ich schon beeindruckt. Nun sah ich das AKUSTIK ROCK TRIO (kurz auch ART genannt) erstmals als Straßenmusiker.
Mit einer kleinen Anlage stürzten sie sich in dieses kleine Abenteuer. Ich habe übrigens mitbekommen, dass sich die drei AKUSTIK ROCKer sehr gerne und zum wiederholten Male auch an solchen publikumsnahen Muggen beteiligen. Da auch das Trio derzeit wegen der Corona-Pandemie an akuten Auftrittsmangel leidet, war Katja Neumann (Ex-VICTORY), Daniel Werner (u. a. Ex-CRAYFOX, Ex-PLATVORM) und Erik Sommer (u. a. Ex-MCB, Ex-CRAYFOX) die Freude endlich mal wieder öffentlich zu muggen, deutlich anzumerken.
Die Frontfrau Katja Neumann begann zu singen „Mitten in der City zwischen Staub und Straßenlärm wächst ne grüne Beule aus dem Stadtgedärm…“ und ich war sofort von dieser Interpretation des von Werner Karma unter dem Pseudonym René Volkmann getexteten SILLY-Klassikers „Mont Klamott“ begeistert. Ich liebe die alten SILLY-Songs ja sowieso, aber Katja hat den Song wirklich auch sehr gut gesungen und die Gitarren-Begleitung durch die beiden Gitarristen Erik und Daniel war so etwas von edel, dass eine vor Staunen heruntergefallene Kinnlade sicher gerechtfertigt war. Diese eigenständige Bearbeitung des Liedes über den Friedrichshainer Trümmerberg war eine Ohren- und Seelenmesse für sich.
Der Auftritt des ART sollte allerdings leider nicht besonders lang werden. Die Organisatoren dieses kleinen Straßenmusik-Festivals knauserten ein wenig mit den Spielzeiten. Das geschah aber nicht aus Böswilligkeit, sondern aus dem Grund, dass auch andere Künstler ihren Auftritt und an diesem Nachmittag bekommen sollten.
Am Ende werden es für Katja, Daniel und Erik ca. 35 – bis 40 Minuten Livemugge gewesen sein. Wobei das so auch nicht ganz korrekt ist, denn das Trio bekam diesmal Verstärkung am Cajón durch Daniels 14jährigen Sohn Cédric und später durfte auch noch seine etwa 10 Jahre alte Tochter Jolina als Gesangssolistin glänzen. Ich finde, dass das gerade bei so einem öffentlichen Straßenmusik-Fest doch genau die richtige Bühne für junge Talente ist.
Aber zunächst sang Katja Neumann noch „Sweet little Rock ’n Roller“, eine Nummer, die ich als krachende Stadion-Rock-Nummer aus den 90er Jahren von der schweizerischen Band GOTTHARD in Erinnerung habe. Im Akustikgewand des ART klingt das selbstverständlich anders, aber nicht weniger faszinierend.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ein anderer Song an diesem Spätnachmittag könnte „Long Train Running“ von den DOOBIE BROTHERS gewesen sein.
Dann kam die große Stunde des kleinen etwa 10 Jahre alten Mädchens Jolina. Auch sie machte ihre Sache sehr gut. Selbstbewusst und mit viel Herz sang sie zunächst „Sattelite“ von LENA MEYER-LANDRUT. Dieses Lied brachte Deutschland im Jahr 2010 beim Eurovision Songcontest den Spitzenplatz und eine strahlende Siegerin. Außerdem landete die Nummer damals in 6 europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen) auf Platz 1 der Singlecharts.
Das andere Lied dürfte von MAX GIESINGER „Die Reise“ gewesen sein. Zumindest haben mich die gesungenen Anfangsworte „ein altes Foto in meiner Hand“ und die Refrain-Zeilen „so laufen die Jahre weiter ins Land. Wir sind auf der Reise und irgendwann kommen wir an“ auf diese Spur gebracht.
So schnell wie diese Mugge begonnen hatte, so schnell war sie leider auch schon wieder vorbei. Das AKUSTIK ROCK TRIO verabschiedete sich aber noch mit einem Titel, den sie ohne Unterstützer spielten.
Ich schlenderte anschließend über den Markt zur KUFA. Da sich dort überall musikmäßig nichts tat, brach ich meine Muggenpilgerunternehmung für diesen Tag ab und zog mit meinem „Motorpferdeschlitten“ CEEDrik Leine in Richtung Heimat.
Gruß Kundi
Anmerkung: Die Erlaubnis hier Auftrittsfotos der beiden Kinder hochzuladen, habe ich mir per Mail beim Erziehungsberechtigten eingeholt.
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