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Benefiz für Gambia 29. Februar 2020 "Speicher No. 1" Hoyerswerda
Benefiz für Gambia 29. Februar 2020 "Speicher No. 1" Hoyerswerda
in Konzertberichte 2020 und 2021 10.03.2020 20:47von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Der Veranstaltungsort und die Informationen zum Benefizkonzert:
Am 28. + 1., also am 29. Februar 20208 (wir haben schließlich Schaltjahr) startete ich am Abend die nächste Muggenpilgerunternehmung. Mein motorisierter Kumpel CEEDrik unterstützte mich hierbei wieder als zuverlässiges Transportmittel. Der urige „Speicher No. 1“ in Hoyerswerda war das Ziel unserer Reise.
Das von Chef Michael Schilling und seinem Team seit dem Jahr 2015 betriebene Lokal hat schon für viel Furore im TV, in den Printmedien und bei den Besuchern gesorgt. Obwohl der „Speicher No. 1“ etwas weitab vom Schuss in einem Gewerbegebiet am nordöstlichen Stadtrand von Hoyerswerda gelegen ist, zählt der Laden längst zu den Top-Gastronomie- und Veranstaltungsadressen in der Stadt sowie im Umland.
Die in einem ehemaligen Autohaus eingerichtete Gaststätte ist rustikal und geschmackvoll im amerikanischen Stil eingerichtet. Vor dem Eingang links steht ein amerikanischer Polizei-Streifen-Wagen. Auch die Inneneinrichtung ist stimmig. Mich erinnert das alles schon an eine Bar in Amerika. Einige Utensilien, wie das Motorrad, der Kessel, oder wie diese Kabellampen erinnern sogar ein wenig an die Autohaus-Vergangenheit des Gebäudes.
Die Speisen wie Burger, Hotdogs, Spare Ribs oder Steaks passen gut zum amerikanischen Stil des Hauses.
In der Küche wird Frischware verarbeitet. Eine umfangreiche Auswahl an Getränken von diversen Bieren, über verschiedene Whisky-Sorten bzw. –Marken bis hin zu einer riesigen Auswahl an Cocktails lässt kaum Wünsche offen. Der „Speicher No. 1“ ist sicher keine billige Imbiss-Stube, aber ich finde das Preis-Leistungs-Verhältnis dort schon in Ordnung. Qualität und auch Service haben eben ihren Preis. Die Essensportionen sind außerdem nicht nur schmackhaft, sondern auch reichlich.
Übrigens ist die Stadtrandlage kein Problem, wenn man das richtige Konzept, einen großartigen Service und freundliche, hilfsbereite Mitarbeiter hat. Der Laden „Speicher No. 1“ brummt, wie man in Alltagssprache gerne mal anerkennend sagt. Einen weiteren Vorteil hat die Lage der Gaststätte in diesem angelegenen Gewerbegebiet übrigens noch, es wird nämlich kein Anwohner mit Lärm belästigt. Kein Nachbar schwärzt die Betreiber an, wenn der Gaststättenbetrieb mal etwas länger geht und wenn es auch mal etwas lauter wird. Das mutet in der heutigen Zeit beinahe schon paradiesisch an.
Neben dem ausgewählten Speisen und Getränken besticht das Lokal durch seinen ausgesprochenen Eventcharakter. Konzerte, Lesungen, Whisky-Verkostungen sorgten schon mehr als einmal für volles Haus. Immerhin passen geschätzt ca. 100 – 130 Leute in das Lokal. Kundenfreundlich sind solche Veranstaltungen meistens an Freitagen oder Sonnabenden geplant. Es sind durchaus namhafte Künstler, die bereits im „Speicher No. 1“ auftraten. Um das zu verdeutlichen und auch um die Vielseitigkeit dieses Kulturangebotes zu belegen, möchte ich ein paar von ihnen nennen: HANS DIE GEIGE, DAVID KNOPFLER, ULLA MEINECKE, JULIA NEIGEL, LINDA FELLER, ANNE HAIGIS, SOFIA TALVIK, SARAH LESCH und BASTIAN BAND sowie BELL, BOOK & CANDLE.
Mich hat am Sonnabend wieder beeindruckt, wie schnell, aufmerksam und freundlich sich alle Leute vom „Speicher No. 1“ um die Gäste kümmerten. Vom Chef, über das Küchenpersonal bis hin zur letzten Bedienungskraft gaben alle Servicekräfte ordentlich Gas.
Leute, in dieser Schenke kann man sich auch als Muggenpilger, Konzertnomade und Konzertgänger sauwohl fühlen. Das Kulturprogramm ist tatsächlich nicht zu verachten. Schaut einfach mal ins Programm der nächsten Monate, dort findet ihr beispielsweise Country mit TEXAS RADIO, German-Irish-Folk-Rock mit NEVER WALK ALLONE, ANGELO KELLY & FAMILY, die Ostrocklegende CITY (mit NORDSTERN als Vorband), ART ON FIRE und viele andere Künstler.
Wer rastet, der rostet. Deshalb geht es bei Michael Schilling und seinem Team auch immer weiter. Wie der regionalen Presse zu entnehmen war, gibt es erfreuliche Neuigkeiten, die sicher nicht nur uns Muggenpilger, Konzertnomaden und Konzertgänger erfreuen werden. Derzeit wird nämlich der Außenbereich hinter dem Haus vergrößert und neugestaltet. Bis zu 4500 Menschen (bei Stehplätzen) oder bis zu 1800 Besucher bei Bestuhlung sollen dann dort bei open air-Konzerten Platz finden. Dazu soll auch noch ein großer Tresen kommen. Ich bin gespannt, wie das weitergeht und wer dann dort alles mal open air auftreten wird.
In den heiligen Hallen der rustikalen Kneipe fand an diesem Abend ein Benefizkonzert zugunsten der Dresden-Banjul-Organisation (DBO), einer in Gambia tätigen Hilfsorganisation, welche die Lebenssituation der Menschen vor Ort verbessern möchte. In unterschiedlichen Projekten von der Tischlerei, über die Schule bis hin zum Krankenhaus wird der Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Die Armut und die Not der Leute dort zu bekämpfen, wo sie entstehen, ist meiner Meinung nach genau der richtige Ansatz. Die DBO ist eine sogenannte Nichtregierungsorganisation. Wer sich da gerne Mal einlesen möchte kann das gerne auf der Webseite dbo-online http://www.dbo-online.org) tun.
Die Dresden-Banjul-Organisation finanziert sich aus Spenden und zu wesentlichen Teilen aus den Erlösen der jährlich im März und November stattfindenden "Rallye Dresden-Dakar-Banjul". Diese Rallye führt durch 7 Länder. Von Deutschland geht es über Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien, Senegal bis nach Gambia. Die Tour stellt an Mensch und Technik höchste Anforderungen, denn sie führt auch durch ausgedehnte Wüstengebiete. Die teilnehmenden Teams finanzieren sich und ihr Fahrzeug sowie weitere Kosten (Startgebühr, Rückflug usw.) selbst. Am Ende dieses Trips werden die teilnehmenden Fahrzeuge zugunsten der DBO versteigert. Die Rallyeteilnehmer selbst bringen auch noch weitere Sach- und Geldspenden mit.
Alle Informationen zur Rallye sind auf der Internetseite http://www.rallye-dresden-dakar-banjul.com/ nachlesbar. Die heurige Frühjahrsrallye ist am 07. März 20230 um 09:00 Uhr in Hohnstein (Sächsische Schweiz) gestartet worden.
Obwohl der Eintritt zum Benefizkonzert im „Alten Speicher“ kostenlos war, mussten sich die Besucher vorher über das Haus oder die teilnehmenden Bands um Eintrittskarten kümmern, denn die Gaststätte ist nur für ca. 130 Besucher ausgelegt. Man wollte da einfach den Überblick behalten und das war auch gut so. Das Haus war zur Veranstaltung nämlich proppenvoll.
Wie kam es eigentlich ausgerechnet in Hoyerswerda zu diesem Benefizkonzert zugunsten der Dresden-Banjul-Organisation (DBO)? Da möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen. Es waren einmal 3 junge Männer, die erlernten vor vielen Jahren gemeinsam den Beruf eines KFZ-Schlossers. Sie sind noch heute befreundet und ihr Traum war schon immer ein gemeinsames Abenteuer wie die Teilnahme an dieser Rallye. Also wurde im Vorfeld Kassensturz gemacht, sich Sponsoren und ein Auto versorgt, welches in der Werkstatt entsprechend für die bevorstehenden Strapazen umgebaut/ertüchtigt wurde und weitere Vorbereitungen getroffen. Wenn man am Ende der Rallye direkt im Gambia sein würde, wäre es doch schön, wenn man ein ausgewähltes Projekt zusätzlich unterstützen könnte.
Das hätte den Charme, dass man weiß wohin das Geld gegangen ist und was daraus wird.
Da einer der 3 Jugendfreunde Musiker bei den TUBE BOXX HEROS ist, war die Idee für dieses Benefiz geboren. So wurden 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, die TBH hatten einen zusätzlichen Auftrittstermin im Kalender und es kam Geld in die Spendenkasse. Die erste Band war gesetzt. Außerdem wurden in der Region noch weitere Bands angefragt. ART ON FIRE und NORDSTERN erklärten sich gerne bereit für den guten Zweck mitzuwirken. Jede Band bekam ungefähr eine Stunde Spielzeit. Damit war der Abend dann auch ausgefüllt, denn nach jeder Band war eine Umbaupause erforderlich.
Die Veranstaltung begann damit, dass sich die 3 Freunde Stefan Fichert, Andreas Metan und Enrico Rutkowski mit ihrem Anliegen und dem Zweck des Benefizabends den Besuchern vorstellten. Das war vernünftig und erhellend. Als Spendenbox diente ein alter blecherner 5 Liter-Kanister aus DDR-Zeiten. Dieses Gefäß wanderte mehrmals während der Mugge durch den Saal und stand ansonsten in Bühnennähe.
---Ende Teil 1---
Fotos die 3 Freunde
RE: Benefiz für Gambia 29. Februar 2020 "Speicher No. 1" Hoyerswerda
in Konzertberichte 2020 und 2021 10.03.2020 20:59von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Teil 2 - Das Konzert
Dann war endlich Zeit für die Gehörgängereinigung und Seelenmassage mit ordentlicher, ehrlicher und handgemachter Livemusik. Die TUBE BOXX HEROS enterten die Bühne und eröffneten mit einem Oldie vom Altmeister STEVIE WONDER aus dem Jahre 1992 vom Album „Talking Book“ und zwar „Superstition“. Das Lied war damals die erste ausgekoppelte Single des Albums und wurde in Amerika ein Nummer 1-Hit. Na ja, geht so dachte ich bei mir, aber etwas zu funky für meinen Geschmack. Die Kapelle belehrte mich schnell eines Besseren.
THE TUBE BOXX HEROS holten dann doch noch einige ordentliche Kellen gutdurchwachsenen Rock aus dem Tiefen ihres Repertoires. Der Sound wurde bei „Can’t Stop“ von den RED HOT CHILLI PEPPERS etwas weniger funky und mehr rockig. Das markante Gitarrenriff war mehr als Musik in meinen Ohren. Langsam konnte ich den Jungs etwas abgewinnen.
„Bound For Glory“ war die erste Single der im Jahr 2012 gegründeten Band BLACK STAR RIDERS. Diese Band war bzw. ist so eine Art Ableger von THIN LIZZY. Zumindest waren bzw. sind Musiker in beiden Bands tätig. So ganz anders wie THIN LIZZY klingen ja die BLACK STAR RIDERS auch nicht. Die Nummer kam von den HEROS ebenfalls nicht schlecht.
Tanz dich tot mit DEPECHE MODE haben wir früher auf der Disko über die Popper und New Waver gelästert. Das war damals so gar nicht unsere Musik und so aussehen wollten wie schon gar nicht. Dass man aus dem Liedgut von DeMo aber auch etwas ordentliche Mugge mit viel Gitarre machen kann, bewiesen schon Bands wie RAMMSTEIN („Stripped“) oder die Cover-Rocker THOR aus dem Erzgebirge. 1992 hatte die deutsche Band TERRY HOAX mit ihrer Version von „Policy of Thruth“ einen kleinen Hit. Das Ding lief damals beim Musiksender MTV rauf und runter. Wenn ich das richtig im Kopf habe, war das auch das erste Video einer deutschen Band bei MTV. Genau an diese Nummer wagten sich auch die TUBE BOXX HEROS heran. Die Band hatte im „Speicher No. 1“ längst neue Fans gefunden und neue Sympathien eingeheimst.
Die Musiker der TBH sind durch die Bank weg erfahrene und leidenschaftliche Haudegen, die noch gar nicht so lange in dieser Besetzung spielen. Drei der vier Männer kommen von der beliebten Pulsnitzer Band TURN AWAY, die im November 2019 nach dem plötzlichen Tod von Ronny Müller ohne ihren Sänger, Frontmann und Kopf dastand.
Sie spielten zuvor aber auch schon in anderen Kapellen wie PLAIN STEEL (Jürgen Sedlmeir, Bass und Jens Jatzwauk, Schlagzeug). Gitarrist Mario „Baron“ Zühlke habe ich vor 3 bzw. 4 Jahren im „Heavy Duty“ zu Dresden noch bei der legendären Band MCB erleben dürfen. Dazu gesellt sich noch Gitarrist und Sänger Stefan Fichert (Ex-KAPELLE OBERGEIL, Ex-PLAIN STEEL, ROCKHERZ)
Den Gesang teilten sich Stefan und Jürgen. Das brachte 2 schöne unterschiedliche Stimmfärbungen in den Klang. Der Basser sang, glaube ich, speziell die Nummern der RED HOT CHILLI PEPPERS. Unter anderem waren das der Dauerbrenner „Dani California“ und das bereits weiter oben erwähnte „Can’t Stop“.
Für mich überraschend wagten sie die Männer auch an FALCOs „Rock Me AMADEUS“. Ich fand diese Interpretation sehr gelungen. Auch „Lola Montez“ von VOLLBEAT und die FOO FIGHTERS-Nummer „Everlong“ waren alles andere als Versager.
So eine Stunde kann bei guter Musik ziemlich schnell vorbei sein. Das durften Band und Publikum an diesem Abend in Hoyerswerda gemeinsam feststellen. Zum Abschied holten die TUBE BOXX HEROS mit „Rockin’ in the Free World“ von NEIL YOUNG noch mal zum ganz großen musikalischen Schlag aus. Schweißgebadet, strahlend und zufrieden nahmen die Männer ihren Applaus entgegen. Viel Zeit zu genießen blieb aber nicht, denn der Umbau musste fix gehen. Die nächste Band wartete schon.
ART ON FIRE ist die zur lauten 5er-Rockband aufgebohrte Variante des AKUSTIK ROCK TRIOs. Die Qualitäten des anno 2008 gegründeten Trios hatten sich im Laufe der Jahre auch schon bis zu mir herumgeschwiegen. Deswegen standen Kaja Neumann (Ex-VICTORY), Daniel Werner (u. a. Ex-CRAYFOX, Ex-PLATVORM) und Erik Sommer (u. a. Ex-MCB, Ex-CRAYFOX) schon längere Zeit auf meinem persönlichen Wunschzettel aber bisher haperte es immer an unterschiedlichen Terminvorstellungen. Gut Ding will eben Weile haben.
Nun gut, da fangen wir eben mit der lauten Variante an, dachte ich abends an diesem Schaltjahrestag des Jahres 2020 in der guten Stube des „Speicher No. 1“. und stellte meine Lauschtüten freudig und erwartungsvoll auf Empfang. Wenn ich mich nicht gänzlich täusche, existiert die laute Bandvariante erst seit dem vergangenen Jahr. Schlagzeuger Stephan Wocko (u. a. Ex-PLATVORM, SOLL SEIN) und Tieftöner Remo Herkner (Ex-KAPELLE OBERGEIL, PLAIN STEEL) waren bzw. sind die beiden Rhythmiker, welche das AKUSTIK ROCK TRIO zu ART ON FIRE aufpumpen.
Das Quintett spielte während des Benefizes in Hoywoy hauptsächlich Rocksongs der 60er/70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Es sind Lieder, welche wir alle schon oft gehört haben und die wir wirklich mögen. Wer kennt nicht den mitreißenden Kracher „I want you to want me“? Das Ding ist ein echter Dauerohrwurm. Es war der erste Nummer 1-Hit der Band CHEAP TRICK in den Endsiebzigern.
Die Töne, Klänge und Laute des Liedes „Fortunate Son“ von CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL bahnten sich ihren Weg von den Instrumenten und Stimmen über die Anlage bis in den letzten Winkel des „Speicher No. 1“. Das Lied entstand während des Vietnam-Krieges und wurde damals wegen seines kritischen Textes gegen Krieg und die Herrschenden so etwas wie eine Protesthymne der Demonstranten.
ART ON FIRE spielten diesen und auch die weiteren Songs mit Schmackes und eigener musikalischer Handschrift. Das Original war deutlich zu erkennen, aber es wurde jeweils mit Zutaten von AoF verfeinert. Eine ganz besondere musikalische Färbung erfuhren diese ursprünglich von Männern gesungenen Lieder besonders durch die markante Engelsstimme von Katja Neumann.
„Up Around the Bend“ von CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und LED ZEPPELINs „D‘yer Maker“ fanden an diesem Abend auch ihren Weg in die Setlist von ART ON FIRE.
Mit der ROXETTE-Nummer „Sleeping in My Car“ und dem grandiosen Evergreen „Nutbush City Limits“ von IKE & TINA TURNER über das Leben in TINA’s heimatlicher Kleinstadt Nutbush waren aber auch zwei echte Frauen-Singstücke in der Liedfolge vertreten.
Mit „Let it Be“ hatten sich ART ON FIRE wirklich eine hammergeile Schlusshymne für ihren Auftritt ausgesucht. Aber die Rechnung hatten sie ohne die Gäste gemacht. Dieser Auftritt schrie förmlich nach einer belohnenden Zugabe und bei der ließ es die Band mit „Sharp dressed Man“ im schönsten und kraftvollen ZZ TOP-Sound noch einmal ordentlich scheppern. Auch Katja, Erik, Daniel, Stefan und Remo blieb keine Zeit den Erfolg auszukosten, denn ihnen saß die Peitsche namens Zeitdruck ebenfalls unbarmherzig im Nacken. Die nachfolgenden NORDSTERNe scharrten nämlich schon ungeduldig mit den Hufen.
Mit der gesungenen Frage „Könnt ihr mich hör`n“ schipperte die NORDSTERN nun zu einer verkürzten musikalischen Rundfahrt über die SANTIANO-Meere los. Denn es heißt ja nicht umsonst bei den Folk- und Shantyrockern „Gott muss ein Seemann sein“ und darüber lohnt es sich auch in Hoywoy zu singen.
NORDSTERN entfesselte sofort einen kleinen Orkan aus Spielfreude, Spaß und mitreißenden Rhythmen. Dabei war diesmal wegen der verkürzten Auftrittszeit eigentlich die ganze Zeit „Land in Sicht“. Aber für einen kleinen Abstecher in den musikalischen „Garten Eden“ langte es auch noch.
Die Seeleute auf Zeit segelten so hart am SANTIANO-Wind, dass wir das „Salz auf unserer Haut“ und das salzige Wasser des Meeres auf unseren Lippen spüren konnten. Mit „Santiano“ ging der muntere Segeltörn weiter.
Frontmann Andy Hube als Kapitän des fröhlichen Schiffes und Geiger Harry Kraut in der Funktion des 1. Wachoffiziers warfen sich zwischen den Liedern eifrig und verschmitzt die Wortbälle zu. Diese liebenswerten Frotzeleien zwischen den beiden Knaben lockern ja das Geschehen immer zusätzlich auf. Aber das geschah diesmal in aller Kürze. Schließlich hatte die Musik Vorrang.
Harrys Geige leitete zur Abwechslung eine kleine CITY-Flugstunde ein. Der ganze Saal hob bei „Flieg ich durch die Welt“ gedanklich ab. Dieses Lied von der CD „Am Fenster 2“ aus dem Jahr 2002 ist längst ein Klassiker geworden und auch ich höre dieses melodische Stück ostdeutsches Liedgut immer wieder gerne.
Übrigens hatte Basser Matze Liehn an diesem Abend auch noch Geburtstag. Aber vor der Feierei musste er ja erstmal seinen Job als NORDSTERNs Tiefton-Matrose noch ordentlich über die Bühne bringen und das tat er auch in gewohnter Qualität.
Gitarrist Conrad Hentsch hatte als Stromgitarren-Bootsmann alle Finger voll zu tun. Wie immer war auch er eine feste Bank für die Crew. Souverän und geschickt meisterte er jedes Solo und er spielte seine 6 Saiten auf den Punkt.
Gewöhnlich hat Keyboarder Tilo ja Dienst auf dem Oberdeck und hat von dort den besten Blick über das Meer an Zuschauern. Aber bei diesem Konzert war es ein wenig anders. Deshalb langte es diesmal auch nicht zum Ausguck, sondern lediglich zum Decks- und Tastenmatrosen.
Bei der (un-)heiligen Seefahrt wurden die Kanoniere gerne als Pulveraffen bezeichnet. Sie machten aber nicht nur Pulverdampf im Gefecht, sondern auch einen Heidenlärm mit ihren Donnerohren. Bei der NORDSTERN macht gewöhnlich der Schlagzeuger Felix den meisten Lärm., denn er feuert von seiner Schießbude mit Bass Drum, Hi Hat, Snare Drum und Toms eine Salve rhythmischen Lärm nach der anderen unters Volk. Der Drummer ist also bei der NORDSTERN der Pulveraffe und zwar der oberste.
Natürlich durfte DER CITY-Klassiker „Am Fenster“ auch bei diesem Gig nicht fehlen. Dabei holte Harry fingerfertig und ausdauernd nochmal alles aus den vier Saiten seiner Geige heraus. Die Nummer war ist und bleibt auch bei NORDSTERN einfach ein Publikumsrenner.
Diese verkürzte musikalische NORSTERN-Rundfahrt auf den Spuren SANTIANOs ging, wie das ganze Benefiz ziemlich schnell zu Ende. Schon waren wir bei der Bandvorstellung und bei „Ade, Ade“. Dabei hatten die Schiffsglocke schon längst 8 Mal geschlagen. Auf jedem ordentlichen Kahn wäre da schon die sogenannte Hundewache (von 00:00 – 04:00 Uhr) auf Deck aufgezogen. Aber NORDSTERN ließ den Abend mit der Zugabe „Hoch im Norden“ noch ganz sanft ausklingen.
Aus meiner bescheidenen Sicht war dieses Benefizkonzert zugunsten der Dresden-Banjul-Organisation (DBO) ein voller Erfolg. Herzlichen Dank allen Organisatoren, Technikern, Musikern, dem gesamten Team des Gasthauses „Speicher No. 1“ und allen Spendern für ihre Beiträge zum guten Gelingen des Abends.
Den 3 Rallye-Teilnehmern wünsche ich beim Abenteuer ihres Lebens eine erfolgreiche Tour sowie vor Ort dann noch eine hilfreiche und sinnvolle Spendenübergabe.
Gruß Kundi
Fotos TUBE BOXX HEROS Teil 1
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