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Knorkator am 15.02.2020 in der Alten Spinnerei in Glauchau
Knorkator am 15.02.2020 in der Alten Spinnerei in Glauchau
in Konzertberichte 2020 und 2021 16.02.2020 19:55von genitiv64 • | 196 Beiträge | 450 Punkte
Seit ziemlich genau 20 Jahren begleitet mich diese Band musikalisch. Es begann mit dem ESC. Ich sah den Auftritt im Fernsehen, und wusste nicht, was ich denken sollte. Mit Kunstfell bekleidete Typen rockten den ESC. Für mich stand fest, die muss ich mal life erleben. Ich glaube 2003 war es dann soweit. Seitdem habe ich ein paar Konzerte erlebt. Die Aufhören Tour habe ich verpasst. Da bin ich auf gut Glück losgefahren und stand vor einem ausverkauftem Haus.
Als sie dann mit dem Aufhören aufgehört haben, da habe ich mir dann immer die Karten bestellt, denn vor verschlossenen Türen zu stehen, das sollte mir nicht mehr passieren. Seitdem verfolge ich den Tourplan von Knorkator, dieses Jahr sollte es wieder einmal sein. Bei den Events decke ich mich seitdem mit dem Tonmaterial ein.
Korkator, das ist eine Band, die polarisiert, und das geht durch die Familie. Für mich sind das hochintelligente Texte mit harten Riffs und Beats, für andere ist das Fäkalsprache, Sexismus und Nonsens verbunden mit Krach oder Lärm. Und diese Band hat natürlich auch Wandlungen durchgemacht. Erst die pubertierende Phase, jedenfalls für mich, dann etwas komerziellere Sounds, und jetzt Songs mit aktuellen Bezügen über Krieg.
Alexander Thomas, aka Alf Ator, der Mastermind hinter Knorkator, hat in den Musikern seine Medien gefunden, um das zu transportieren, was er von sich geben will. In Gero Ivers, alias Stumpen hat der einen Sänger gefunden, der hoch singen kann, schreien kann, aber immer den Ton trifft, Sebastian Baur, alias Buzz Dee an der Gitarre, der spielt die Riffs auf den Punkt, den meisten hier sicherlich noch von Monokel bzw. Speiches M bekannt, oder auch MCB oder ich glaube Keks oder den Buzz Dees, für mich ein sehr guter Gitarrist, auf alle Fälle der stylischste Gitarrist, Rajko Gohlke am Bass, der war bei FDIO und arbeitete mit Rummelsnuff zusammen. Was er sonst noch so macht, das kenne ich nicht. Und Nick Gogow, der Sohn von „Joro“ Gogow (City). Also alles in allem tolle Musiker. Nick war ja mal weg, da war Sebastian Meyer dabei, und vorm Aufhören habe ich noch Tim Schallenberg mit erlebt, der aber auch schon 2017 viel zu früh verstorben ist.
Die bisherigen Konzerte waren für mich immer mit die lustigsten. Deshalb ging es am 15.02. nach Glauchau, und rund 30 min Fahrt, das ist machbar. Einlass war 20.30, ein Parklatz unmittelbar an der Alten Spinnerei gefunden. Wir tranken erst mal ein Bierchen, und dann ging es relativ nah an die Bühne. Es wurde bis zum Beginn immer voller, es war ausverkauft, ich schätze 1000 Leute waren da. Das Publikum äußerst gemischt. Leute um die 60 Jahre alt, Männer und Frauen, und die Jugend, ich sage mal unter 30 Jahre. Viele erkennbar an den Nickis, auch ich hatte mein altes „Ich verachte Jugendliche“ Nicki angezogen. Es war geheizt, das hätte es nicht gebraucht, denn die Massen machten schon von sich aus genug Wärme. Die Zeit bis zum Start wurde mit „Fake“ Videos überbrückt. Zu originalen Videos wurde ein neuer Ton aufgesetzt, das war lustig. Eine Vorband gab es nicht.
Pünktlich 21.30 Uhr ging es los. Am Anfang war Stumpen noch mit seinem Glitzeranzug angezogen, was ich aber bis zum Ende Ändern sollte, da hatte er nur noch eine Latex Unterhose an. Alf Ator zu Beginn ebenso in Glitzer gehüllt, dann in seinem wallenden Gewand. Zwischendurch wurde das Keyboard zertrümmert, Stumpen hatte eine halbe Diskokugel auf dem Kopf, zwei Zuschauerinnen wurden dann als Keyboardständerinnen missbraucht, Konfetti kam zum Einsatz, die beiden Mädels wurden dann über die Köpfe von der Bühne bis nach hinten gereicht, es war also wieder mal sehr unterhaltsam.
Gegenüber dem, was ich bisher bei Knorkator erlebt habe, es kamen diesmal kaum Wiederholungen, in der Action, aber eben andere Elemente. Es war also nicht langweilig in dem Sinne, dass man es schon kannte. Und Stumpen ist schon eine Rampensau, ebenso Alf Ator, Buzz Dee und Rajko. Stumpen unterhält das Publikum, und die gute Laune überträgt sich auf dasselbe. Es war einfach schön, alle hatten gute Laune.
Der Sound klar und sauber, gut abgemischt. Die Lichtshow war auch sehenswert. Die Stilistik von Knorkator, ist das heavy? Ich weiß es nicht. Nick spielt eine Double Bass Drum, das ist schon Schnelligkeit vorprogrammiert. Mit Rajko ist das ein gut abgestimmter Rhythmuspart, und die harten Riff von Buzz Dee. Alf liefert die Parts am Keyboard.
Etwas hat sich doch verändert. Sprang Stumpen früher von 3 m hohen Boxentürmen oder der Mezzanine runter auf die Bühne, ist er doch merklich ruhiger geworden, er springt zwar immer noch wie ein Derwisch auf der Bühne rum, aber es kam keine akrobatische Einlage.
Gespielte wurde aus jeder Periode etwas, abgschlossen von 2 Zugaben. Und gecovert wurde auch. Da kann ich nur sagen, das wird schon wieder etwas vollkommen anderes, wenn Alf Ator Hand an Songs wie All that she wants, oder Ring my Bell legt. Die letzten beiden Alben, Wer ist der Boss und Widerstand ist zwecklos sind auch vertreten gewesen. Und Ihr werdet es bestimmt glauben, auch da wurde kräftig mitgesungen. Ca 2 h wurde gespielt. Auch wenn ein paar „Klassiker“ fehlten, Mich verfolgt meine eigene Scheiße, Kopp in´ Arsch, Buchstabe, Arschgesicht … mir hat es nicht gefehlt. Denn Knorkator haben genügend Klassiker bzw. Songs die Klassiker werden: Erectio, Du nicht, Es kotzt mich an, Ein Wunsch, Revolution, Ich bin ja sowas von am Arsch(?), Alter Mann, Eigentum, Buchstabensuppe, Ring my Bell, All that she wants, Ich bin der Boss, Knorkator, Hardcore, Ich hasse Musik, Krieg, Die Welt ist am Ende (?), Böse, Weg nach Unten, Für meine Fans, Wir werden alle sterben, und als Zugabe Verflucht und zugenäht, Zähne Putzen, Pullern und ab ins Bett, den nächsten kannte ich nicht, und als allerletzte Zugabe Warum.
Dann war Schluß. Ich hatte mir noch die letzten beiden CD´s gekauft, die liefen inzwischen auch schon im Player, ein paar Autogrammkarten für mein anderes Hobby besorgt, und dann ging es nach Hause. Nicht nur ich hatte ein zufriedenes Gesicht. Knorkator gibt es nun auch schon 26 Jahre, und ich wünsche Ihnen, dass es sie noch ein paar Jahre gibt.
Alte Spinnerei in Glauchau
Knorkator: Deutschlands meiste Band der Welt.
Knorkator in der Wikipedia
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