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Wir singen Folge 4 18.01.20 in Meißen
Wir singen Folge 4 18.01.20 in Meißen
in Konzertberichte 2020 und 2021 20.01.2020 07:47von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Sie spannen den Bogen weit, wer schon mal bei dem Format „Wir singen“ in Meißen war, weiß, wie vielfältig dieses Liederprogramm mit Beteiligung des Publikums ist. Diesmal schlugen sie einen besonders großen Bogen, es begann mit dem alten Arbeiterlied „Vorwärts und nicht vergessen“ und endete bei Frank Schöbels „Gold in deinen Augen“. Dazwischen gab es viele tolle Lieder, bekannte und unbekannte. Es hat einfach Spaß gemacht. Dies betraf das Publikum, aber ich glaube, die Akteure sehen es auch so.
Als wir voriges Frühjahr erstmals in Meißen bei „Wir singen“ waren, steckte dieses Projekt noch in den Kinderschuhen. Es hat sich gemausert. Die Idee von Peter Braukmann und seinen Mitstreitern pákos und Tilo Schiemenz erwies sich als tragfähig und von Mal zu Mal kamen mehr Zuschauer. Es hat sich scheinbar rumgesprochen, dass in der Kleinkunstbühne Kalaputschni in Meißen, die von Tilo Schiemenz geführt wird, eine wunderschöne Kulturoase für Liederfreunde entstanden ist.
Die Grundidee dieses Liederabends ist, jeder der drei Akteure spielt ca. 10 Stücke und wo es sich anbietet, singt das Publikum mit. Dabei wird ganz auf die oft nervige Aufforderung „Nun singt mal alle schön mit…“ verzichtet. Es entwickelt sich von selbst. Es kommt auf die Stücke an, ob das Publikum mitmacht oder zuhört. So wird es auch nicht langweilig. Für ausgewählte Lieder lagen die Texte aus.
Mit dem Singen, das kann man nicht erzwingen. Ich selbst bin restlos talentlos in diese Richtung. Das macht dort auch nichts, man freut sich an der Interaktion der Künstler mit dem Publikum.
Jeder der Barden hat so seine Spezialitäten und ist solistisch auch in ganz verschiedenen Richtungen unterwegs. Peter Braukmann ist der „Folki“, er ist einer der Väter der Folkszene in der alten Bundesrepublik.
Bernd Pakosch (pákos) stammt mehr aus der Liedermacher Richtung. Er kann aber alles, wie man gestern sehen konnte, selbst Schlager von Frank Schöbel. Er ist mit einem Helene Vogt Programm unterwegs und demnächst startet sein Gundermann Projekt. Mit einem Song von seiner neuen CD „Engel“ landete er 2019 in der Liederbestenliste. Dies schaffte auch sein Kollege Braukmann mit dem Rabenlied in der Fassung von 2019.
Über den Gastgeber Tilo Schiemenz kann ich wenig berichten. Das schweigt sich auch das Net aus. Er ist Bühnenbildner und brilliert mit der Interpretation von Liedern. Er mag Wenzel und brachte auch ein Lied von diesem Künstler mit. Er pflegt Lieder aus der Vergangenheit, wie die „Elbreise“ und unternimmt einen musikalischen Ausflug in das alte Berlin. Aus seiner Band hatte er Matthias Weißbach (Violine) und Konrad Möhwald mitgebracht. Letzterer spielt auf dem Harmonium, welches sein Domizil in der Kleinkustbühne gefunden hat. Tilo mag es auch, Schüttelreime oder Gedichte vorzutragen und das macht er genial.
Zur Verjüngung des Altersdurchschnitts hatte Peter Braukmann seine Tochter Zoë mitgebracht.
Für uns einer der Höhepunkte des Abends war „Mensch, du Zauberdrache“, ein Lied von Marlene Dietrich mit einem neuen Text, gesungen von Tilo und Zoë.
Das Programm war so vielfältig und spannend, ich kann hier nicht alles aufzählen. Für mich ein Highlight war „Blinde Katharina“, diesen Titel von Klaus Hoffmann brachte pákos auf ganz berührende Art und Weise. Mit „Gold in deine Augen“ hat er einen Wusch einer einzelnen älteren Dame erahnt.
Peter hatte aus seinem Schaffen „Am Ende der Nacht“ dabei, was er mit seiner Tochter total toll auf die Bühne brachte. Von Thilo gefiel mir besonders das sächsische Heimtlied „An der Elbe grünem Strand“. Ich glaube, das kenne ich von Unfolkommens CD „Elbreise“.
Die Liederbühne in Meißen nimmt Fahrt auf. Die positive Resonaz des Publikums bewirkt weitere produktive Ideen. Mit „Wir singen extra“ werden in der Kleinkustbühne weitere Liedermacher zu erleben sein. Gehört habe ich was von Mauerbrecher. Sehr interessant für uns.
Es war ein sogenanntes Hutkonzert. Die Scheinchen wurden von Zoë in ihrem Strohhut eingesammelt. Es hat kräftig geraschelt und so muss es sein. Künstler leben entgegen der landläufigen Meinung nicht nur von Luft und Liebe.
Das nächste „Wir singen“ findet in Meißen am 28.03.20 statt. Geht mal hin.
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