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50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 17.11.2019 16:35von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Ich habe lange überlegt, ob hier der richtige Ort ist, meine ganz persönlichen Erinnerungen an die bekannteste Band des Ostens auszubreiten. Leitartikel soll das keiner werden. Eher ein Leidartikel. Ich weiß aber, dass es auch hier Fans gibt, die sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die glorreichen Zeiten bei den Puhdys erinnern. Wer damit nix anfangen kann, kann es ja gepflegt überlesen.
Am nächsten Dienstag hätten die Puhdys Goldene Hochzeit in Freiberg. Leider kam vor 4 Jahren die Scheidung. War aber folgerichtig, die letzten Jahre des gemeinsamen Musikmachens war eher eine Zweckgemeinschaft und es fehlte bei den Konzerten der berühmte Funke, der überspringt. Bei den Puhdys selbst hat es wohl genug gefunkt. Vieles ist jetzt erst in der Presse nachzulesen. Ich möchte nicht Richterin sein, jeder hat seine persönliche Sicht auf die Dinge. Aber ich muss einfach bemerken, dieses Spiel jetzt ist einer so tollen und langgedienten Band unwürdig. Kommt mir so vor, als ob 5 Kleinkinder im Sandkasten sitzen und sich mit der Schippe auf die Birne hauen: Du hast mein Förmchen geklaut, ist das Motto.
Aber wie bei jeder Auseinandersetzung , es gibt einen Auslöser für solche frei werdenden Aggressionen. Ob im Sandkasten oder im wahren Leben.
Ich kann aber wenigstens vier der alten Herren verstehen. Mehr muss man dazu nicht sagen und es ist eine ganz persönliche Sicht auf die Dinge, die mit Trauer und Enttäuschung gemischt ist.
Dass eine Band mal aufhört, wenn die Rockerrente erreicht ist, das kann man ihnen nicht verübeln. Wie diese "Scheidung" jetzt über die Bühne geht, das schon.
Aber es sind nicht nur die Musiker, die hier eine unrühmliche Show abliefern. Die Fans und Fanclubs beteiligen sich ja auch an diesem Sandkastenspiel. Ich bin bewusst in keinem dieser Fanclubs aktiv (außer "Das Buch" der ja für die gesamte Band steht und nun nur noch historischen Wert hat). Ich habe aber Hochachtung vor den Leuten, die ehrlichen Herzens für ihre Helden einstehen. Hier ist für mich aber die Grenze: Wenn aus Fans Fanatiker werden, nur um "Streicheleinheiten von ihrem Idol abzugreifen. Am Scheitern des Projekts "Puhdys" sind viele Seiten beteiligt und irgendwie ist man immer involviert, vielleicht auch ich?
Am 19.11. hatten viele gehofft, dass im Kreißsaal der Puhdys irgendwie an die Legenden erinnert wird. Der Saal bleibt verweist. 50 Jahre Puhdys und keiner geht hin? Vielleicht kommt es doch anders und ich erzähle es euch dann.
Hab meine Festplatte aufgeräumt und auf FB über 100 Bilder veröffentlicht. Das ist mein ganz persönlicher Rückblick. Seit dem Jahr 2003 haben wir eine Digicam und die war immer dabei. Ich zeige nicht die Band Bilder, ich möchte an die schönen Fanzeiten erinnern. Auf FB meinte jemand, das sind sehr emotionale Bilder. Das kommt auf die Sicht des Betrachters an. Mich hat es jedenfalls berührt, all die Menschen und Orte zu sehen, wo wir gemeinsam tolle Zeiten hatten. Manche der Fans sind nicht mehr unter uns. Auch an die sei erinnert.
Ich würde mich jedenfalls unheimlich freuen, wenn hier noch andere User ihre Archive öffnen und Bilder oder Erlebnisse posten. Für kleinlichen Fankrieg ist hier kein Platz.
Was bleibt, sind Freunde im Leben.
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 18.11.2019 12:02von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Liebe Petra,
warum soll hier nicht der richtige Platz sein für solche Erinnerungen? Gerade hier sind Deine Gedanken und Fotos doch herzlich willkommen.
Schließlich haben sich viele von uns vor 12 - 13 Jahren erst über die PUHDYS kennengelernt. Wir hatten mit den alten Herren alle gemeinsam ein paar schöne und wilde Jahre. Die Zeit möchte ich auch nicht missen.
Deinen Zeilen kann ich insgesamt auch zustimmen. Herzlichen Dank dafür, liebe Petra. Für die Fotos bedanke ich mich selbstverständlich auch. Das sind so schöne Erinnerungen. Behalten wir die, die nicht mehr unter uns sind in unseren Herzen
Über die Rolle einzelner Künstler und vor allem über die Rolle diverser Fanatiker, welche bewusst die einst vereinte Szene spalteten, möchte ich mich aber hier nicht weiter auslassen. Was da abging, ist schon traurig und beschämend genug. Ich bin heute froh, dass wir hier in unserem Forum einen Platz ohne Zank und Hader gefunden haben und dass wir auch weiter über unsere Erlebnisse berichten.
Zur Erinnerung an die alten Zeiten stelle auch ich ein paar Fotos ein.
Gruß Kundi
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 18.11.2019 15:11von 0815 • | 85 Beiträge | 192 Punkte
Mensch Petra,
Dein Resümee kann ich voll und ganz"unterschreiben"! Was da jetzt zwischen den Protagonisten abgeht ist einfach nur enttäuschend. Und wie du schon sagtest, es hat sich sich schon seit Jahren abgezeichnet das die Band schon längst keine "Männerfreundschaft" mehr ist.
Andererseits kann man natürlich auch sagen stell dir vor du müsstest fast 50 Jahre lange fast täglich immer mit den selben vier Leuten auskommen dann ist es schon eine gehörige Leistung das sie soo lange durchgehalten haben! Rund dreißig Jahre lang konnte Meyer mehr oder weniger die Band zusammenhalten ... die letzten Jahre konnte oder wollte er es nicht mehr.
Ist schade aber was uns eben bleibt ist die Erinnerung an tolle Konzerte, insbesondere die jährlichen Pfingst- Highlights am Hutberg!
Und von den anderen altgedienten Ostbands ... da sind nicht mehr so viele übrig bei denen wir uns noch zu Konzerten treffen können, schade schade ....
In dem Sinne auf ein baldiges Wiedersehen!
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 18.11.2019 21:25von Mary • | 327 Beiträge | 726 Punkte
50 Jahre PUHDYS, natürlich gehören sie auch zu meinem Leben, wenn auch nie so "besessen", wie es für einen Puhdysfan ist.
Nach Deinen Zeilen, Petra, habe ich nachgedacht und mir wurde wieder bewusst, dass DU es warst, die mich in einen verrückten Haufen führte.
Ich weiß es noch genau, es war der 15.04.2008 und hatte reinweg gar nichts mit PUHDYS zu tun.
Im Societätstheater Dresden fand die Veranstaltung "60 Jahre Amiga" statt, mit Jäcki Reznicek, Thomas Putensen und Jörg Stempel.
Und Du sprachst mich an, mein Argument, ich sei nicht nur Puhdysfan, ignoriertest Du, meintest, ich würde passen...
Und es passte wirklich. Ich lernte einen bunten Haufen verrückter Menschen kennen.
Und ich begann mich sogar zu trauen in diversen Foren zu schreiben, wenn ich auch Musik niemals wirklich beurteilen kann.
Bei mir schrieben und schreiben, wenn ich es denn noch mal tue, Herz, Ohren, Bauch...
Als ich bei Euch einstieg, fand ich irgendwann heraus, dass ich Euch unbewusst schon 2007 abgelichtet hatte bei einer Autogrammstunde im Saturn mit Harry Jeske...
Es waren abenteuerliche Zeiten. Und auch ich möchte ein paar Fotos beisteuern.
Allerdings sind ja jetzt die Regeln des Datenschutzes etwas strenger.
Also meine Bitte, nicht gleich zum Anwalt rennen, wenn Ihr ein Foto hier nicht haben wollt. Meldet Euch bitte bei Kundi, dass er das Foto entfernen soll... Danke.
"Ihr lacht weil ich anders bin. Ich lache, weil Ihr alle gleich seid."
Kurt Cobain
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 18.11.2019 21:34von Ingo • | 452 Beiträge | 972 Punkte
Bevor ich hier was zum Thema schreibe möchte ich mich erstmal vor allem beim "Chef des Ganzen" Kundi, aber auch allen anderen treuen Mitgliedern entschuldigen, weil ich in den letzten Monaten, vielleicht sogar Jahren, sehr schreibfaul geworden bin,
zumindest was diese tolle Seite hier betrifft. Das hatte nichts, aber auch gar nichts mit Euch hier zu tun, aber leider ist mir erst in den vergangenen Tagen und auch gerade durch diesen Beitrag von Petra wieder bewusst geworden, was das für eine schöne Zeit damals war.
Petra, ich kann jeder deiner Zeilen nur voll und ganz zustimmen.
Anfangs habe ich mich auch immer wieder über diese paar "Fanatiker" geärgert, aber irgendwann merkst du eben, da ist alles zwecklos, wenn gerade ihr "Vortänzer" die größte Rolle spielen will und die anderen gern aufhetzt.
Irgendwann war mir die Zeit für diesen Kinderkram zu schade und ich begann wieder kreativ zu werden. Das Ergebnis kommt in ein paar Tagen, aber dazu dann an anderer Stelle.
Jetzt zum eigentlichen:
50 JAHRE PUHDYS - wer hätte das 1969 gedacht, wer glaubte damals an "Zehn wilde Jahre" ? Wer hätte 1989 gedacht, dass es ein Comeback geben wird ? Wer hätte 1999 gedacht, dass sie nach über 40 aktiven Jahren noch immer auf der Bühne standen ?
Und wer hätte gedacht, dass wir am 19.11.2019 50 JAHRE PUHDYS feiern ? Zwar leider nicht gemeinsam bei einem Konzert im Tivoli, aber immerhin gibt es ein von "Stamping Feet" organisiertes würdevolles Erinnern an die guten alten Zeiten.
Harry Jeske war ja nach seinem Aus bei den Puhdys ab und zu mal z.B. bei Hans die Geige zu sehen, aber Gunther Wosylus ? Für mich DIE Sensation, dass Sven Hertrampf & Co. es geschafft haben, den ersten "offiziellen" Drummer nach 40 Jahren nochmal zu reaktivieren und zu motivieren. Das was beim 30 Jahre und 40 Jahre-Konzert noch Wunschdenken war, wird jetzt Wirklichkeit. Auch wenn ich persönlich nicht dabei sein werde, freue ich mich auf die zahlreichen Fotos, Videos und Berichte von diesem Ereignis in den nächsten Tagen.
Und ich muss auch mal auf meiner Festplatte aufräumen, auf der sich das eine oder andere schöne Fan-Foto aus den letzten 10 Jahren findet.
Und jetzt lasst euch nicht vom feiern abhalten, in wenigen Stunden ist es soweit und ich weiß mal wieder: Was bleibt - sind Freunde im Leben.
Alles was zu Ende ist, kann auch Anfang sein.
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 19.11.2019 07:30von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Liebe Mary, auch ich denke oft an die tollen Zeiten. Wir trafen auf bis zu 20 Freunde bei den Konzerten und es war eine ausgelassene Stimmung. Was bleibt, sind auch unsere Shirts mit dem entsprechenden Aufdruck. Tina hatte das immer organisiert. Glaube nicht, dass die noch irgendwo getragen werden heute. Ich trage heute ein Spitzenkleid in Freiberg.
Es ist ganz lieb, dass du so viele Bilder rausgesucht hast, viele habe ich nicht mehr und werde sie mir runterladen. Toll, dass die mit Jahreszahl beschriftet sind.
Lieber 0815, ich kann dir zustimmen. Wir können die Zeit leider nicht zurück drehen.
Denke, der Abgang der Puhdys hat einen Erdrutsch der Ostbands ausgelöst. Das Flaggschiff ist untergegangen.
Wisst ihr was toll ist, die verwaisten Puhdysfans treffen sich jetzt bei vielen Konzerten und freuen sich immer, sich wieder zu sehen. Am Sonnabend habe ich Hans Christoph Götze bei Haase in Freiberg getroffen. Die Freude war groß.
Das stand übrigens heute in der Freien Presse
https://www.freiepresse.de/mittelsachsen...artikel10662558
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 19.11.2019 10:53von Mary • | 327 Beiträge | 726 Punkte
Liebe Petra, Fotos, die ich hier hochlade, sind sehr klein. Falls Du eins größer willst, kurze Nachricht. Dann schicke ich es Dir etwas größer.
Abschließend möcht ich vielleicht noch sagen, der Blick zurück ist angenehm und manchmal muss ich schmunzeln, weil es oft viel Spaß gab, wenn wir uns in so großer Gruppe trafen.
Es war eine schöne Zeit, aber die Betonung liegt auf "war". Man kann so etwas vermutlich nicht ein Leben lang festhalten. Ich habe mich schon vor einiger Zeit entschieden, mehr nach vorn zu blicken.
So fällt es mir nicht schwer, meine Konzertbesuche auch allein zu genießen. Meist bleibe ich ja dann doch nicht allein, es gibt unzählige Menschen, die ich in all der Zeit kennengelernt habe
und "einer" davon ist auf jeden Fall immer vor Ort. Mein Musikinteresse war ja schon immer sehr vielfältig. Und wenn man dann aber unverhofft jemanden aus der "alten Riege" trifft, ist es umso schöner
Ich möchte den Platz hier gleich dazu nutzen, allen, die ich kenne, von Herzen Gesundheit zu wünschen. Und setzt Euch noch nicht ganz aufs "Altenteil"
Wer rastet, der rostet...
Ich habe mir auch schon oft vorgenommen, kürzer zu treten, habe das teilweise auch gemacht, weil ich es eben musste. Aber oft rafft es mich und ich ziehe wieder los.
Und ich merke, dass mir das immer noch gut tut. Auch wenn der Eifer, danach etwas mitzuteilen bedeutend nachgelassen hat, oft fehlt einfach die Zeit.
Wenn ich mich jetzt doch eher selten melde, bedeutet das nicht, dass ich Euch vergessen habe. Das geht doch gar nicht
"Ihr lacht weil ich anders bin. Ich lache, weil Ihr alle gleich seid."
Kurt Cobain
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 20.11.2019 12:21von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
50 Jahre Puhdys....es gab tolle Konzerte, besonders in den 90igern für mich....Das jetzt vieles anders ist, ist die Sache der Band. Es ist vielleicht Schade, aber es ist ihre Sache. Punkt.
Nach 2008 hat eigentlich jeder gemerkt, das die Zeiten vorbei sind. Aber man hat die Kuh noch richtig gemolken. Böse Worte...aber was solls. Das machen ja sehr viele.
RE: 50 Jahre Puhdys - Was bleibt?
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 20.11.2019 12:52von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Auf jeden Fall beschäftigt das Thema PUHDYS die Fanszene immer noch.
Ich finde es gut, dass wir hier unsere Erinnerungen, Gedanken und Bilder austauschen.
Für mich wäre das Jubiläumsjahr 2009 ein guter Abschluss für die Band gewesen. Das hätte uns sicher einige "Dienst nach Vorschrift"-Muggen erspart. Außerdem wäre wohl wohl der eine oder andere Krach vermieden worden.
Wobei ich aber sagen muss, dass die 2012er CD "Es war schön" noch mal ein schönes Album mit frischen Klängen war. Die fremden Songschreiber taten den PUHDYS nach Jahren der Stagnation richtig gut.
Auch die "Heilige Nächte" enhielt noch den einen oder anderen bemerkenswerten Titel.
Gruß Kundi
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