Rockhaus am 2.11.2019 im Alten Schlachthof Dresden
Rockhaus 40 Jahre, man glaubt es kaum…..die junge Band, die Mitte der Achtziger zum ersten Mal für Furore sorgte und sich mit an die Spitze der DDR-Rockszene setzte,
ist nun auch schon Ewigkeiten im Geschäft. Aber die Ewigkeiten kommen mir gar nicht so lange vor. Ich kann mich noch gut an die Anfangsjahre der Band erinnern. Jungs, Mann oh Mann, wie die Zeit vergeht.
Auch wenn es nach der Wende etliche Unterbrechungen gab, hat es Rockhaus doch geschafft, immer wieder Neues und Gutes zu präsentieren und hat auch in schöner Regelmäßigkeit ein paar Touren gemacht. Leider hat auch ein Schicksalsschlag vor Jahren der Band in der Besetzung zugesetzt….aber es geht weiter und das ist gut so. Es gibt noch etliche Fans, die immer wieder Rockhaus wollen. „
Tempozoo“, die neue Scheibe, ist da….leider ohne Keyboarder Mohren und am Bass mit Robert Protzmann anstatt Max Repke, welcher sich mehr anderen Projekten widmet. Schade eigentlich, aber Robert macht seine Sache gut. Mein Eindruck.
Der Schlachthof in Dresden ist zwar nicht meine Lieblingslocation, aber ich konnte an diesem Abend gut damit leben. Der kleine Saal war an diesem milden Novembertag richtig gut gefüllt.
Bestimmt waren rund 600 gutgelaunte Musikfreunde der Band da, um neuen Songs zu lauschen und alte Hits mitzusingen.
Die Stücke leben durchweg von der grandiosen kräftigen Stimme von Mike Kilian, der auch an diesem Abend richtig gut in Form war.
Mittlerweile sind die Songs rockiger und gitarrenlastiger geworden, was durch den zu frühen Tod von „Beathoven“ auch nicht verwundert.
Auch die Setliste wurde dementsprechend angepasst und mancher Song etwas anders gespielt, als man es von CD gewohnt ist. Die dritte Stärke der Rockhaus-Songs sind ihre Texte….
da muss man sagen, zeitlos und nah am Leben. Respekt. Fakt ist jedenfalls, dass der Umfang der guten Rockhaus-Songs so groß über die Jahre geworden ist,
dass es keine schlechten Lieder mehr aufs Konzert schaffen.
Trotzdem hatte die neue Scheibe Vorrang an diesem Abend und die gespielten Titel, ich glaube 8 waren es, enttäuschten beim ersten Hören keineswegs. So war mein Empfinden.
Mein erster Eindruck: „Tempozoo“ ist besser als der Vorgänger “Therapie“, aber kommt nicht ganz an das 2012 erschienene Album“ Treibstoff“ ran.
Die Setliste war wirklich ohne Schwächen und neben den neuen Songs waren mit „Wir“, „Chaos“, „Blutrot“ (alle Treibstoff) „In deinen Augen“ (Positiv) einige meiner echten Lieblingssongs nach 2000 mit dabei und natürlich die Klassiker aus den Anfangsjahren, wo man „I.L.D.“ hervorheben muss.
Was man auch bemerken sollte, die Stimmung, Begeisterung und der Ton waren im Saal richtig gut. Ich habe selten so ein Konzert erlebt, wo die Zuhörer so bei der Sache waren.
Auch die Band hinterließ einen klasse Eindruck. Kilian war stimmlich in Topform. Heinz “Angel“ natürlich voller Energie und Power an der Schießbude, und Chef „Herr Petereit“ ist die Leitfigur an den Saiten schlechthin.
Ich glaube, ihm hat die Band viel zu verdanken für die Tatsache, dass es 40 Jahre geworden sind. Und sie ist eine junge Band geblieben, das muss man betonen, auch wenn die Haare weniger werden.
Trotzdem wäre es für mich weiter eine Option, die Tasten des Keyboards wieder einzubauen. Über 2 Stunden volle Musikpower ohne Pause von Rockhaus in Dresden.
Es hat richtig Spaß gemacht und so manchen Wermutstropfen in der Bandgeschichte nach 1990 weggeblasen. Das war Deutschrock bester Qualität mit einem Hauch Ostrock….
Die Band müsste sich im Westen nie verstecken. Ich hoffe, dass die Jungs weitermachen.
DANKE ROCKHAUS
Am 5. November 2019 gegen 17:41 Uhr wurden durch Admin. Kundi der besseren Lesbarkeit wegen ein paar Absätze in den Text eingefügt