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Chortreffen beim Altstadtfest Leisnig am 25.08.2019
Chortreffen beim Altstadtfest Leisnig am 25.08.2019
in Konzertberichte 2019 und älter 30.08.2019 20:23von genitiv64 • | 196 Beiträge | 450 Punkte
Soll ich wieder mal einen Bericht schreiben? Ich tue es einfach, zumal ich mit auf der Bühne stand, und im Volkschor Waldheim für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig bin. Ich konnte einfach nicht nein sagen, als ich gefragt worden bin. So einen Bericht schreiben, das ist nicht schwer, also wenn man mal bei einer musikalischen Veranstaltung dabei war. Die, die hier ab und zu mal was schreiben, werden das bestätigen. Da kümmert man sich um die Setliste, schildert seine Eindrücke, welche Leute waren dabei, wie war die Anfahrt, was für Kennzeichen haben die parkenden Autos, traf man Bekannte. Aber vorher mal einen Text an die Presse geben, das ist schon schwieriger. Denn da muss ich mal was über den Chor zusammenstellen, wie es begann, wer waren die Chorleiter, wer ist alles dabei, wo sind wir aufgetreten, und und und. Mir fehlt da einfach die Zeit. Oder habe ich vielleicht die falschen Prioritäten? Wenn diesen Bericht meine MitsängerInnen lesen, werden sie vielleicht sagen, warum schreibst Du auch über die anderen Chöre, aber ich will das wiedergeben, was ich alles gesehen und gehört habe.
Ich fange einfach mal an. Ein fester Termin für unseren Chor ist das Altstadtfest inLeisnig. Eine Veranstaltung der Stadt Leisnig in Zusammenarbeit mit „Betreutes Trinken“ Köhler u. Poitzsch Eventcatering und dem Mittelsächsischen Kultursommer. Das soll keine Werbung für das Eventcatering sein, ich finde nur den Namen so toll: „Betreutes Trinken“.
Das Altstadtfest war bisher eine Veranstaltung, bei der Eintritt bezahlt werden musste, zumindest für das Burgviertel. Dieses Jahr war freier Eintritt, die Burg blieb außen vor.
An der Kirche die Bühne aufgebaut, an der die Chöre singen. Dieses Jahr waren 7 Chöre dabei. Alle aus der Region. Irgendwann erkennt man die Sänger wieder, sind es doch meist auch die Chöre, die auch mit in Lichtenwalde dabei waren. Für mich war es in Leisnig der zweite Auftritt. Und es hat schon was, da zieht man die schwarzen Hosen an, das weiße Hemd, die schwarzen Schuhe, die Fliege und die Weste. Ich fühle mich dann doch etwas feierlicher. Mag sein, für den einen ist das spießig. Es hat für mich eher etwas feierliches.
Die Bühnentechnik war toll. Mehrer Mikros nahmen den Ton ab, es war gut ausgepegelt, ein klarer Klang, der überall auf dem Platz ankam.
Leider war es sehr warm, über 30 °C. Gut das die Chöre auf der Bühne im Schatten standen. Es saß so gut wie keiner vor der Bühne, die die da waren, hatten sich am Rand in den Schatten verzogen. Und was mir aufgefallen ist, am Anfang waren noch viele Zuhörer da, zum Ende hin wurden es immer weniger. Es ist offensichtlich so, dass viele Ihre Angehörigen mitgebracht hatten, war der Auftritt dann vorbei, ging es nach Hause. Den Chor nach uns, den habe ich auch noch mitgenommen, dann mussten wir aber los, wir hatten noch einen anderen Termin.
Jörn Hänsel, Geschäftsführer des Miskus, führte durch das Programm. Er moderierte die Veranstaltung an, und fand in den Umbaupausen ein paar Worte zu den einzelnen Chören.
Mir viel wieder mal auf, das diese Art des Gesanges, wahrscheinlich auch das Repertoire nur den Hardcore Fans etwas sagt. Ich habe ein paar Stimmen gehört, die meinten, das klingt ja wie Friedhof. Dabei muss das nicht sein. Dieses Mal habe ich weniger Bilder gemacht, von jedem Chor habe ich mal ein paar Filmchen aufgenommen, hört es euch mal an, und bildet euch eine eigene Meinung.
Gestartet wurde mit dem Frauenchor Leisnig. Alle wurden aufgefordert, den Kanon“ Dona nobis pacem“ mit zu singen. Wenn dann am Ende der Dreiklang steht, das klingt einfach nur gut. Auch wenn es ein Gebet ist, es sagt aber alles: „Gib uns Frieden“. Sie haben noch u.a. „Wie lieblich schallt“, „Alle wollen Geld im Sack“ gesungen.
Danach kam der Männerchor Burgstädt „Einklang“ auf die Bühne. Sie nennen sich Einklang, singen aber mindestens dreistimmig. Wenn dann am Ende ein Vierklang herauskommt, dann hört sich das einfach nur schön an. Was haben Sie gesungen? U.a. das „Heidenröslein“, „Auf einem Baum ein Kuckuck“, „Feins Mädchen vom Lande“.
An dieser Stelle mal eine Beobachtung. Die meisten Sänger der Chöre sind über 50. Und was so gesungen wird, es sind nicht nur Volkslieder, aber doch meist Lieder des 17., 18. und 19. Jahrhunderts. Die, welche in einem Chor singen, werden diese Lieder kennen, und singen für sich bei den anderen Chören mit. Aber wer von den Mitbürgern kennt denn diese Lieder. Da hat die Bemerkung mit dem Friedhof schon wieder etwas wahrhaftiges. Ein Chor, ich erinnere mich nicht mehr welcher, hatte einen doch relativ neuen Pop Song im Repertoire, das in einer Fassung für 3 stimmigen Chor.
Jetzt kam die Heimatgruppe Striegistal auf die Bühne. Die macht wieder etwas komplett anderes. Da wird nur einstimmig gesungen. Dafür aber u.a. solche Sachen wie das „Rennsteiglied“, für mich die Hymne Thüringens, „Hohe Tannen“, „ein Schlafsack und eine Gitarre Olala“ und auch eigene Sachen, wie das „Sachsenlied“ und das „Striegistallied“. Komplett andere Sachen als die „normalen“ Chöre. Sie singen mehr, na ja, für mich ist das Schlager.
Im Anschluß hatte der Frauenchor Burgstädt seinen Auftritt. Sie sangen u.a. „Kommt Ihr Gspielen“, „In einem kühlen Grunde“. An denen haben mir ein paar Arrangements gefallen, die anders sind als sonst. Das zeigt, es geht auch.
Jetzt kam mit mein Auftritt. Der Volkschor Waldheim war an der Reihe. Unter dem neuen musikalischen Leiter Konrad Kothe. Wir waren froh, einen gefunden zu haben, da der Alte mit fast 80 Jahren etwas kürzer treten wollte, um sich mehr seiner Familie zu widmen, aber er singt noch mit. Wolfgang Müller, ein Chormitglied, moderierte das Programm an. Obwohl wir mit ca. 10 SängerInnen zu wenig da waren, für mich stellte es sich als gelungen dar. Von hinten singend, schien es kaum falsche Töne zu geben. Der Dreiklang am Ende stand, die Abschlussnoten wurden getroffen, es klang nicht so, als würde ein Maschinengewehr schießen. Das Repertoire: „Wie schön ist es im Freien“, ein Kanon, „Wie herrlich ist s im Wald“, „Wie lieblich schallt durch Busch und Wald“, „Ein Gläschen gefüllt“, „Lebe Liebe Lache“ und „Ja das ist unser Leben“. Also typische Chorlieder, ein paar neuere Lieder des 20. Jahrhunderts sind auch dabei. Es macht aber trotzdem Spaß, in der Gemeinschaft zu Singen bzw. selbst Musik zu machen, auch wenn nicht mehr so viele Zuhörer da waren.
Nun folgte die „Chorgemeinschaft Frisch Auf Rosswein“. Die sangen u.a. „Regentropfen“ in einer interessanten Version, „Schön ist die Welt“, „Zum Tanze da geht ein Mädchen“, „Sah ein Knab ein Röslein stehn“, „Wir feiern ein Fest mit Freunden“, „Auf Ihr Freunde in froher Runde“.
Zum Abschluß sang dann die „Gruppe Vielstimmig“ aus Mittweida. Da waren wir aber nicht mehr vor Ort, wir mussten leider schon gehen, ein anderer Termin war wichtiger.
Für Liebhaber des Chorgesanges sind solche Veranstaltungen sicher reizvoll. Wenn ich jedoch das Repertoire betrachte, dann wundere ich mich doch nicht, dass die Chöre keinen Nachwuchs finden, oder die SängerInnen immer älter werden. Das es auch anders geht, seht Euch mal die Videos des „Psycho Chor“ der FSU Jena an. Oder des Bürgerchores Hoyerswerda. Aber Unzufriedenheit, also bei mir, ist die Keimzelle der Veränderung.
Fotos habe ich nicht gemacht, hier ist ein Link auf die Playlist der Chöre. Würde mich freuen, wenn Ihr mal reinklickt. Oder auch mal ein paar konstruktive Kritiken abgebt, denn nur so können wir an uns arbeiten und besser werden.
https://www.youtube.com/playlist?list=PLuhsAdu3ahi0waWZVP2X4h7gUMwipeBqr
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