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PAUL BARTSCH & Band & Gäste in der „Freien Spielstätte“ in Halle am 29.05.19
PAUL BARTSCH & Band & Gäste in der „Freien Spielstätte“ in Halle am 29.05.19
in Konzertberichte 2019 und älter 12.06.2019 13:54von Holger • | 259 Beiträge | 706 Punkte
Ist nun schon ein paar Tage her, soll aber nicht unerwähnt bleiben.
Das diesjährige Halle-Konzert von PAUL BARTSCH und seinen Mitstreitern hatten wir schon lange fest bei unseren Terminen eingeplant. Also ging es am Vorhimmelfahrtstag ca. 200 km über die Autobahn nach Sachsen-Anhalt. Bis auf eine kurze Verzögerung hinter Dresden war es eine reibungslose Fahrt. Eine Übernachtung hatten war diesmal auch gebucht, sodaß wir dem Abend ganz entspannt entgegensehen konnten. Zeitlich war sogar noch ein kleiner Abstecher in die Stadt drin.
Der Veranstaltungsort, die „Freie Spielstätte“ lag nur ein kurzes Stück Weg von unserer Unterkunft entfernt. Der Name war ganz frisch (eher bekannt unter dem früheren Namen „Theatrale“) und soll eine neue Heimat für die freien Theatergruppen in der Stadt sein.
Pünktlich um 20 Uhr eröffnete PAUL mit seiner Band das Konzert vor einem vollen Haus. Diese Truppe gibt es nun schon 16 Jahre. Dazu gehören neben PAUL BARTSCH (Akustikgitarre, Mundharmonika, Gesang) THOMAS FAHNERT (Gitarren, Geige, Gesang), GERD HECHT (Bassgitarren), RALF SCHNEIDER (Schlagzeug, Perkussion) und SANDER LUEKEN (Keyboards, Gesang). Da steht schon ein recht beachtliches Maß musikalische Erfahrung auf der Bühne. Beispielsweise waren THOMAS und SANDER schon reichlich in der regionalen Musikszene aktiv bevor die Band 2003 gegründet wurde. Außerdem sind beide sehr gefragte Studiomusiker. Und RALF ist seit fast 30 Jahren Schlagwerker bei der Staatskapelle Halle.
Den Anfang des Konzertes machte der Titelsong „Liebesland“ vom siebten Studioalbum der Band, welches im letzten Dezember auf den Markt kam. Danach folgten mit „Alternative für D“ und dem „Tango von der Schwarmintelligenz“ weitere Lieder von dieser Scheibe. Hier kam auch der erste Gast des Abends auf die Bühne. FRANK NOWICKY aus Leipzig verstärkte mit Saxophon und später auch mit der Querflöte die Band. Er hatte schon bei einigen CD-Produktionen die Jungs unterstützt. Diese ersten Lieder zeigen die klare gesellschaftliche Position zu den vielen derzeitigen Unwägbarkeiten in unserem Land. Passend ein Text aus dem „Tango von der S...“: “Es geht doch längst nicht mehr um Wahrheit, was offenkundig zählt, ist das Gefühl. Die postfaktische Zeit pfeift auf die Klarheit; Emotionen wachsen besser durch Gebrüll.“ Zwischen diesen neuen Liedern spielten sie den Titelsong „Wer weiß schon wie“ von ihrer dritten CD aus dem Jahr 2008, der ebenso von ganz brennender Aktualität im heute und jetzt ist („Doch wer weiß schon, wie das weiter geht, wenn jeder nur für sich einsteht. Und sein Fähnlein nach dem Winde dreht hier in unserem Land“). Obwohl das letzte Album noch ziemlich frisch ist, waren ganz neue, bisher unveröffentlichte Lieder auch mit im Programm. PAUL bemerkte dazu, daß sich bei ihm bald der Abschnitt des Arbeitslebens dem Ende neigt und er versucht, ein bisschen Bilanz zu ziehen. Das folgende Lied erzählte von Leuten, die sogar auf Sandhaufen Schlitten fahren.
Nun folgte „Freund sein“, der Titelsong des vorletzten Albums. Und ein Freund wurde angekündigt, der zweite Gast des Abends. Das war KAY KANKOWSKI, ein Liedermacher aus dem hohen Norden. Er kommt aus einem kleinen Dorf unweit von Eckernförde. KAY und PAULs Band kennen sich schon lange. Sie machen bei ihm im Norden immer Station, wenn sie nach Dänemark unterwegs sind. Die Band hatte in Dänemark schon regelmäßig Auftritte in Gymnasien.
KAYs Lieder sind Bilder aus dem Alltag. Geschichten über die Träume und Liebe der Menschen und über die Liebe zur Heimat. Gemeinsam mit der Band hat mir besonders sein Song über die B 77, eine wichtige Straße in Schleswig-Holstein, sehr gefallen. Er machte dann noch eine reichliche halbe Stunde Soloprogramm und unterhielt die Besucher blendend mit seinen Wortspielereien zwischen den Liedern. Nach diesem Programmteil war Pause angesagt, ca. 25 Minuten. Man konnte Bücher, CDs und auch Vinyl erwerben.
Kurz vor 22 Uhr ging es weiter. Mit „Momente“ wieder ein brandneuer Song. PAUL verriet, dass eine neue Veröffentlichung eigentlich gar nicht mehr lange auf sich warten lassen soll. Vielleicht erscheint die neue Scheibe noch 2019. Wir sind schon mal gespannt. Was folgte war ein Mix aus neueren und älteren Stücken. Vom aktuellen Album die Geschichte von „Supermans freiem Tag“, von „Hans im Glück“ und „des gehörnten Siegfrieds Klage“. Bei letzterem Song griff THOMAS dann zu seiner Geige.
Bei „Doch nicht jeder“, „Fahrerflucht“ und dem etwas älteren „Mach mich nicht nass“ begeisterten die tollen Saxophon-Parts von FRANK NOWICKY.
Kurz vor viertel 12 war das Programm beendet und die Musiker bedankten sich beim Publikum. Aber das forderte noch einen Nachschlag. Die Band war natürlich vorbereitet und hatte ein paar besondere Perlen rausgesucht. Das waren „Häuschen im Grünen“ und ein uraltes Lied aus der Zeit der Wendewirren. „Leben in der Stadt“, eine Hommage an die Stadt Halle. Dieses hatte PAUL damals mit der Hallenser Band FAM aufgenommen, wo auch THOMAS und SANDER zu dieser Zeit dabei waren.
Kurz vor halb 12 war endgültig Schluss. Wir hatten einen großartigen Abend erlebt. Der Ausflug nach Halle hatte sich wirklich gelohnt. Großen Respekt für den Enthusiasmus und Spielfreude der Band. Das sieht man nicht so oft. Sie hatten an diesem Abend alles selbst organisiert. Hier merkt man beim ersten Ton, dass alle 5 mit dem Herzen dabei sind und wirklich gut miteinander können. Ich bin mir sicher, daß wir sie noch eine Weile auf der musikalischen Bühnen erleben können. Freuen wir uns auf die neuen Lieder der angekündigten CD.
RE: PAUL BARTSCH & Band & Gäste in der „Freien Spielstätte“ in Halle am 29.05.19
in Konzertberichte 2019 und älter 15.06.2019 07:43von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Vor vielen Jahren hat mir Kundi mal was zum Hören von Paul Bartsch gegeben. Habe seit her immer vorgehabt, mal zu dem Liedermacher zu gehen. Leider verirrt er sich selten in unsere Gegend. Nun bekam ich von Holger die Bartsch CD "Die Lieder der Bordkapelle". Jetzt kann ich nach vollziehen, warum Holger hier so schwärmt. Absolut klasse Musik. Ein Liedermacher der Schweres leicht aussprechen kann. Hat man selten. Die Musik, die ich gehört habe, da gibt es Anleihen bei der Mitelaltermusik, im Folk und Rock. Sagt mir total zu. Bitte hier mal posten, wenn jemand von euch erfährt, dass Paul Bartsch hier in der Nähe spielt. Danke Holger, für den interessanten Konzertbericht.
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