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KARUSSELL 20.04.18 Kleinkunstbühne Q 24 Pirna
KARUSSELL 20.04.18 Kleinkunstbühne Q 24 Pirna
in Konzertberichte 2019 und älter 03.05.2018 18:01von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Da saß mir doch am Freitag, dem 20. April 2018 wieder die Zeit im Nacken und ich eilte hin und her. Am Nachmittag von Pirna nach Hause und 2 Stunden später wieder zurück. Natürlich hätte ich nach der Arbeit auch gleich in der kleinen Stadt an der Elbe bleiben können, aber man hat halt auch so seine Verpflichtungen. Jedenfalls erreichte ich dann doch pünktlich Pirnas Kleinkunstbühne Q24.
Der kleine Veranstaltungssaal füllte sich nach und nach mit Musikbegeisterten oder soll ich KARUSSELL-Musik-Begeisterten schreiben? Jedenfalls waren erfreulich viele bekannte und liebe Gesichter unter den Gästen auszumachen. Sogar ein paar Arbeitskolleginnen wollten den Abend mit der Musik einer der wichtigsten Bands der früheren DDR verbringen.
Das Konzert wurde ja mit dem Slogan KARUSSELL Hautnah – das Klubkonzert angekündigt und beworben. Das stimmte auch, denn erstmal hat man als Besucher im Q 24 die Musiker während der Mugge zum Greifen nahe vor sich und außerdem kann man in so einem kleinen Rahmen auch eher und besser mit den Künstlern ins Gespräch kommen.
So tauschte ich gleich mal mit Bandgründer und -leader Wolf-Rüdiger Raschke Neuigkeiten aus. Ich berichtete dem Leit-Wolf noch von meinem Blitzerlebnis bei der Heimreise von der KARUSSELL-Mugge in Borna und beichtete ihm auch, dass das mein wohl bisher teuerstes (KARUSSELL-)Ticket war. Der Mann hatte Mitleid mit mir und er versuchte mich auch zu trösten.
Viel interessanter war aber, was er zu erzählen hatte und vor allem auch wie er das tat. Das neue Studioalbum wird „Erdenwind“ heißen und am 11. Mai erscheinen. 10 neue Lieder sowie als Nummer 11 die Instrumentalversion eines dieser Lieder werden auf der neuen Scheibe enthalten sein. Das Album ist im Bandkollektiv entstanden. Wie schon in alten Zeiten beteiligten sich alle Musiker am Entstehungsprozess. Trotzdem war Joe Raschke wieder der antreibende Motor des Unternehmens neue Platte.
Die Band wird „Erdenwind“ der Öffentlichkeit am 15.Mai in der Kuppel auf dem Dach des Gebäudes der Leipziger Volkszeitung mit einer Pressekonferenz und einem anschließenden Livegig vorstellen. Die KARUSSELLer hatten dort ja schon im Jahr 2011 „Loslassen“ präsentiert. Außerdem wird am 05?. Mai ein Video zum Lied „Meine Stadt“ veröffentlicht. KARUSSELL besingt in diesem Song die Stadt, mit der die Band seit Gründungstagen eng verbunden ist, nämlich Leipzig. Das Stück eröffnet übrigens auch die neue Scheibe. Raschke Senior erzählte begeistert von der CD und auch von seinen Plänen für die nächsten 2 bis 3 Jahre. Er steckt voller Ideen, ist immer noch Musiker mit Leib und Seele. Immer vorausgesetzt, dass alle Musiker gesund bleiben, können wir von KARUSSELL in der Zukunft noch einiges erwarten.
Das Konzert in der kleinen Location wurde eine heiße Angelegenheit; musikalisch sowieso, das habe ich nicht anders erwartet. Aber der Raum heizte sich auch ziemlich schnell auf und nicht nur bei den Musikern begann nach wenigen Minuten der Schweiß in Strömen zu fließen. Das reguläre Konzert der Band wurde von einem Lied wie mit einer Klammer zusammengehalten. Es handelte sich um „Als ich fortging“ welches am Anfang als Instrumentalversion angestimmt wurde sowie als Höhepunkt und Ende der regulären von der Band gemeinsam mit dem Publikum zelebriert wurde. Dazwischen gab es allerfeinste Rockmusik aus dem Hause KARUSSELL von damals bis heute.
Schon die markanten Keyboardklänge von „Entweder oder“ jagten mir wohlige Schauer über den Rücken und das sollte nicht das einzige Mal an diesem Abend sein. Mit diesem Song und Liedern wie „Ehrlich will ich bleiben" oder "Autostop" hat die Gruppe KARUSSELL schon vor fast 40 Jahren einen Bengel, der noch grün hinter den Ohren war, begeistert und tut selbiges auch heute noch mit dem alten Sack Kundi. Es sind Lieder, die einen ein ganzes Leben lang begleiten. Wenn ich dann noch bedenke, dass die Texte auch heute noch höchstaktuell sind, komme ich aus meinem kleinen Staun-Universum kaum noch raus. Für mich ist heute jedes Konzert der Band mit solchen Lieblingsliedperlen wie ein Geschenk.
Mit Liedern von der noch aktuellen Scheibe „Loslassen“ wie „Rettet uns‘re Nacht“, „Wer, wenn nicht wir“ und „Oben sein“ brachte KARUSSELL sich und Publikum schon ordentlich in Schwung. Aus eigener Erfahrung wusste ich aber, dass da noch mehr ging. Der weitere Verlauf der Mugge gab mir auch Recht.
Während auf der Bühne die Kapelle ordentlich rockte, schaute ich immer wieder auch mal hinter mich und in die Gesichter der Konzertbesucher. Vielen glänzenden Augen und strahlenden Gesichtern, sich bewegenden Mitsingmündern konnte man ansehen, dass KARUSSELL sie immer noch oder wieder in ihren Bann zieht.
Die Band spielt aber auch jede Mugge so, als ob es die wichtigste Veranstaltung ihres Lebens wäre. Auch in den Gesichtern der Herren Musiker kann man manchmal wie in einem Buch lesen. Ich lese daraus zum Beispiel, dass die Herren voll hinter dem stehen, was sie hier tun und dass sie dabei auch immer noch selber Freude empfinden. In der Hitze des Q 24 sah man aber an den Schweißflecken und -strömen zusätzlich, dass so ein Konzert auch harte und kräftezerrende Arbeit ist. Aber mir ging es nicht anders. Auch mir klebte das Shirt am Leib. Nur gut, dass die Band an diesem Abend auch eine Halbzeitpause einlegte.
Der Graf unter den Gitarristen mit Vornamen Hans erhielt mehr als einmal Beifall auf offener Szene für seine Fingerfertigkeit und musikalische Phantasie beim Spielen seiner Gitarrensolos.
Von der neuen CD spielte KARUSSELL genau zwei Titel. Joe Raschke sang das von Benno Jähnert und ihm komponierte Lied „Sag deinen Namen“. Der sich als Texter und Komponist für „Geben oder Nehmen“ verantwortlich zeichnende Reinhard „Oschek“ Huth sang sein Lied natürlich selbst. Ich erkenne in den Nummern schon ganz viel davon wieder, was die Band für mich so groß machte und macht. Die Vorfreude auf das neue Album.
Auch wenn Oschek wieder das den Fans gewidmete „Lied für euch“ von der letzten Studio-CD ins Mikrofon sang, sind doch auch die anderen Perlen wie „Besinnung“, „Doch wenn die Hähne kräh’n“, oder „Wie ein Fischlein unterm Eis“ Lieder für uns. Dafür danke ich KARUSSELL zum Beispiel mit jedem Konzertbesuch, mit jeden CD-Kauf, jedem Konzertbericht und jedem meiner Fotos.
Während sich „das Wunder an 4 Saiten“ Jan Kirsten und Schlagzeuger Benno Jähnert bei ihren grandiosen Instrumentalsolos schafften, konnten ihre 4 Kollegen und Freunde erstmal kurz verschnaufen. Bei Evergreens wie „Mein Bruder Blues“, Besinnung“ und „Wer die Rose ehrt“ erinnerten wir uns gemeinsam mit der Band an den unvergessenen Peter „Cäsar Gläser“ und an Claus Winter.
Mit „Als ich fort ging“ setzte das Ensemble allmählich zum offiziellen Schlusspunkt an. Gemeinsam mit dem Publikum wurde so lange gesungen bis der Zeremonienmeister Joe auch alles aus den Sangeskehlen der Konzertbesucher herausgeholt hatte und das war eine Menge.
Natürlich gab es noch eine kleine Zugabe, aber in Anbetracht der Hitze im Club wurde auf einen ausführlicheren Zugaben-Block verzichtet. Aber die Autogrammstunde und die Gespräche mit den Fans ließen sich Wolf, Joe, Oschek, Jan, Hans und Benno selbstverständlich nicht nehmen. Nach einer kurzen Erfrischungspause standen sie alle dazu am Fanstand ihren Mann.
Gruß Kundi
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