Mir fehlen die Worte, ganz egal, wie sehr ich nach ihnen suche. Ich habe nur meine Erinnerungen und die Gewissheit, dass da gerade wieder einer geht und ein kleines Stückchen meines eigenen Lebens mitnimmt. Weg sind nun die Hoffnungen, aber auch das Leiden. Einer von denen gewesen zu sein, die HOLGER BIEGE, von der Mitte der 1970er Jahre bis letztmalig 2011, mehrmals trafen, auch mit ihm sprachen und seine Musik live erleben durften, war sicher eine schöne und bleibende Erfahrung. Jetzt das Unweigerliche akzeptieren und die Hoffnung auf Genesung begraben zu müssen, stimmt mich, die eigene Person betreffend, nachdenklich und tut im konkreten Fall weh. Schon wieder!
Auf das Cover seiner ersten Amiga-Scheibe hat er mit Kugelschreiber seinen Namen geschrieben und darunter das Datum vom 27. September 1978, Berlin. Was für ein Tag und was für ein Ereignis, dieser Interpretenpreis des Neuen Leben. Diese Stunden werde ich ebenso wenig vergessen, wie jene beim 60. Geburtstag von Reinhard Fißler in Berlin und mein letztes Konzert mit ihm im September 2011 im Gut Saathain bei Elsterwerda. Dann dieses tragische Ereignis und gestern nun das Ende allen Hoffens und die Erlösung vom Leiden. Er besang einst „Den Reichtum der Welt“ und legte uns den Reichtum seiner Musiker zu Füßen. Der wird bleiben, solange Typen wie ich und DU und WIR leben und unsere Ideale hoch halten: „Jeder Tag ist fremde Landschaft, die du nie zuvor gesehn…“ (Wenn der Abend kommt). So lasst uns bitte weiter neugierig sein, lasst uns leben und alles Wertvolle, wie diese Musik, weitergeben. Dann wird man HOLGER BIEGE, wird man all die anderen und auch uns, nicht vergessen.
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