Rock-Harz-Rentner
(Danke Udo L. für die Inspiration.)
Ich bin Rentner, Rock-Harz-Rentner,
noch sind alle eignen Zähne im Gebiss,
deshalb mag ich keinen Zwieback oder Haferschleim
und vorm Älterwerden hab’ ich keinen Schiss.
Ich hab’ Rücken und ich schlucke
keine Pillen, denn ich fühle mich nicht schlapp
und ich gehe auch nicht regelmäßig zum Friseur,
weil, der schneidet nur die langen Loden ab.
Ich bin Rentner, Rock-Harz-Rentner,
schlafe nachts nur noch im Drei-Stunden-Takt
und dann schleiche ich mich raus auf meinen Balakon,
schütte Kläutel in die Gulkel (meistens nackt).
Wenn ich Bock hab’, geh’ ich wandern
und bei Rock-Konzerten spür’ ich blanke Lust,
weiß sogar noch, wie geil knackig heiße Weiber sind,
denen schau’ ich dann begierig auf den Mund.
Ich bin Rentner, Rock-Harz-Rentner,
manchmal trifft man mich verschwitzt ganz tief im Wald,
pumpe mir mit Harzer Luft die Lungenflügel voll,
darum werd’ ich, wie Methusalem, steinalt.
Unterm Brocken will ich rocken,
mit der Hexe und dem Besen fest im Schritt,
und wenn alle richtig wilde und in Stimmung sind,
nehmen sie mich noch zum Hexentanzplatz mit.
Ich bin Rentner, Rock-Harz-Rentner,
meine Jeans klemmen bei mir fest unterm Bauch,
ich flippe auch nicht aus, nur weil ein Fußball rollt
und den Nachbar mit dem Turban mag ich auch.
Ich esse Bratwurst, trinke Starkbier
und wenn Mick Jagger was signiert, stell’ ich mich an,
vielleicht schreibe ich ein Rentnerbuch vom Lustigsein,
damit jeder Rocker-Rentner lachen kann.
Ich bin Rentner, Rock-Harz-Rentner,
was die andern von mir denken, ist egal,
während manche Leute artig auf die Mutti schwör’n,
hab’ ich Wiederwende-Fahnen im Regal.
Ich bin fröhlich, viel zu ehrlich,
liebe das Leben, die Familie und am Schluss,
gibt’s für Rock-Harz-Rentner einen Gästelistenplatz
für die Himmel-Rock-Arena, weil dat muss ...