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Männertag mit KLARtext 25.05.17 an der Wachbergschänke Dresden
Männertag mit KLARtext 25.05.17 an der Wachbergschänke Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 31.05.2017 18:52von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Da wacht man morgens gegen 04:00 Uhr auf, serviert dem vierbeinigen Adelsspross Fino vom Haus Fasold sein Morgenmenü und stellt anschließend fest, dass man doch noch ein kleines Schläfchen machen kann. So geschah es auch am Donnerstag, den 25. Mai im Jahre des Herrn 2017. Genannter Tag war ja als Feiertag Christi Himmelfahrt im Kalender ausgewiesen. Traumhaft. Schon war ich wieder im Bett verschwunden. Ich liebe Feiertage.
Zu Christi Himmelfahrt wird hierzulande auch feucht-fröhlich der Herrentag (Männertag, Vatertag) gefeiert. Damit sind diverse Bräuche verbunden. Die Brauchtumspflege des Männertages überstand sogar in der DDR die feiertagslose Zeit in den 70er und 80er Jahren. Man erfand allerlei Listen und Kniffe, warum man gerade an diesem bestimmten Donnerstag einen arbeitsfreien Tag, einen Tag Urlaub brauchte oder zumindest am Mittag von der Arbeit verschwinden musste. Ganz krasse Typen holten sich damals, wenn alle Stricke rissen, bei ihrem Hausarzt einen gelben "Urlaubsschein".
Wenn es um ein zünftiges Besäufnis ging, war Mann eben erfinderisch. Sollte mich meine Erinnerung nicht trügen, lief es letztendlich sowieso auf das gemeinsame "Kampftrinken" mit Freunden und Kumpels hinaus. Wir zogen meistens als Männergruppe los, um den ganzen Tag über von Kneipe zu Kneipe zu wandern und dabei kräftig zu bechern. Getränke wurden selbstverständlich reichlich mitgeführt. Man wollte auf dem Weg von Dorfkneipe A zu Ausflugsgaststätte B auf dem Berg X schließlich nicht verdursten. An das Ende der Wanderung konnten sich die meisten Männer, mich eingeschlossen, meistens nicht mehr oder nur schemenhaft erinnern. Aber schön fanden wir es immer.
Nachdem in der Wendezeit und in den ersten Jahren der sogenannten Wiedervereinigung die Aktivitäten zum Männertag insgesamt rückläufig waren, ist nach meinen Beobachtungen wieder eine gewisse Trendwende eingeleitet wurden. Die Männer haben wieder Bock auf gemeinsame Unternehmungen an diesem Feiertag. Wobei anzumerken ist, dass es in unserer Altersgruppe Ü 50 etwas gemäßigter und ruhiger zugeht.
Meine Männertagsrunde per pedes absolvierte ich bereits am Vormittag in Begleitung meines treuen (Ost-)Deutschen Schäferhund-Rabauken Fino. Wir sind übrigens unsere 6 Kilometerrunde beide ohne Alkoholdoping ausgekommen.
Kurz nach dem Mittag pflanzte ich meinen Hintern auf den Fahrersitz meines CEEDrik und peilte unter Mithilfe meines technischen Kursbestimmers mein Fahrziel an. Die Fahrt führte mich ins Hochland am östlichen Stadtrand von Dresden in den dörflich anmutenden Stadtteil Wachwitz.
Hier ist hoch oben auf dem Elbhang nicht nur der Dresdner Fernsehturm zu Hause, sondern auch Dresdens vermutlich ältestes Ausflugslokal. Die vom Turm nur einen Steinwurf entfernte Wachbergschänke (www.wachbergschaenke.de) wurde in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet und eröffnet. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bis in die 1940er Jahre war das Anwesen mit Gaststätte, Aussichtsplattform und einigen Attraktionen wie zum Beispiel einer Kegelbahn, einem Musikpavillon sowie einer Terrassenanlage ein beliebter Erholungs- und Ausflugsort für die Städter. Zu DDR-Zeiten wurde das Haus die meiste Zeit als Studentenwohnheim genutzt.
Nach der Zeitenwende stand das verbliebene Hauptgebäude einige Jahre leer und verfiel.
1996 öffneten die neuen Besitzer nach umfangreichen Sanierungsarbeiten die Wachbergschänke wieder. Wie in den alten Glanzzeiten ist das Wirtshaus wieder Treffpunkt und Raststätte für die Ausflügler, Wanderer und Touristen. Auch Familienfeiern werden durch die Wachbergschänke ausgerichtet. Ich habe am Männertag nur positive Eindrücke von der Wachbergschänke mit nach Hause genommen. Das Objekt und sein großer Biergarten waren sehr gut besucht.es waren übrigens nicht nur die Männer, die ihre Herrentagspartie hierher führte, sondern auch ganze Familien mit Kind und Kegel nutzten den arbeitsfreien Tag für eine Stippvisite in die malerische Umgebung hoch oben über die Elbe.
Mich als bekennenden und leidenschaftlichen Muggenpilger, Konzertnomaden und Konzertgänger hatte nicht nur das schöne Wetter, der Ausblick und die schöne Umgebung zur Wachbergschänke gelockt. Es gab selbstverständlich einen ganz anderen Grund: KLARtext spielte in der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr open air zur Unterhaltung der Gäste in Biergarten.
Ich klebe dieser Kapelle mittlerweile auch schon wieder 10 Jahre an den Hacken. 10 Jahre. das sind mehr als 50 Konzerte und noch viele Begegnungen, Erlebnisse und Gespräche mit den Jungs. Wenn ich an KLARtext denke, dann spült das eine Vielzahl von Emotionen in mir hoch. Aber es sind positive, freundschaftliche und warmherzige Gefühle, die in meiner Seele wallen. Diese 10 Jahre auf dem KLARtext-Trip haben mich noch enger an die Band gebunden. Ich mache mir höchstens langsam Sorgen, dass ich irgendwo einen für mich nicht sichtbaren Inventarverzeichnisstempel von KLARtext an meinem Körper trage.
Manchmal kann ich es selbst kaum glauben, dass schon wieder so viele Zeitsandkörnchen vom oberen ins untere Zeitglas meiner Lebenssanduhr gelaufen sind.
Die KLARtext-Brigade hat sich nach 4 bzw. 5 Jahren in stabiler Vierer-Besetzung wieder vergrößert. Seit wenigen Tagen gehören 5 Musiker zur Band. Der neue Mann heißt Robert und er erlebte am 25. Mai seine Feuertaufe als Keyboarder von KLARtext und damit er nicht aus der Übung kommt, durfte er ein paar Tage später (am Sonntag, dem 28. Mai) gleich mit Enni, Lakki, Cäsar und Karsten auf der großen Hauptmarktbühne zum Abschluss des diesjährigen Stadtfestes Bautzener Frühling spielen.
Zum Mitmeißeln und Auswendiglernen hier noch mal die komplette aktuelle Besetzung von KLARtext:
Mario "Lakki" Lakotta (Gitarre, Gesang),
Enrico "Enni" Lakotta (Schlagzeug),
Gerhard "Cäsar" Skirl (Lead-Gitarre, Gesang),
Karsten Scheibe (Bass) und
Robert Schley (Keyboards)
KLARtext spielte an der Wachbergschänke den ganzen Tag über blockweise. Die einzelnen Blöcke wurden durch Pausen getrennt. Obwohl es ein langer Tag für die Musiker war, agierten sie voller Spielfreude und -lust. Die Jungs haben für ihre aktuellen Konzerte ungefähr 40 Lieder eingeübt, die sie je nach Bedarf, Anlass und Gefühl in die jeweilige Setlist aufnehmen. Das ist eine ganze Menge. Für das neue Bandmitglied Robert war es sicher nicht so leicht, sich da in den wenigen Tagen seiner Bandzugehörigkeit einzufitzen. Vermutlich spielte er aus diesem Grund noch etwas verhalten. Sein Potential war jedoch erkennbar und ich bin mir ziemlich sicher, dass Robert's Keyboardspiel den KLARtext-Sound in der Zukunft auch etwas verändern wird.
Über den Winter sind auch ein paar neue Lieder ins Programmgekommen "Overkill" von Daniel Wirtz oder die deutschsprachige Version "Helden" des DAVID BOWIE -Klassikers-"Heroes" sind mir da als neues Liedgut aufgefallen. "Helden" fand Frontmann Mario "Lakki" Lakotta in der Rocklegenden-Version von CITY so toll, dass er bandintern so lange dafür geworben oder gestritten hat, bis die gesamte KLARtext-Band(-e) hinter dem Song stand. Mir gefällt das fertige KT-Produkt ausgesprochen gut.
Im Jahr 2012? entschieden sich die Jungs neben eigenen Liedern, Songs von GERHARD GUNDERMANN und SIX auch ein paar Perlen von WESTERNHAGEN, GRÖNEMEYER und von DIE TOTEN HOSEN live zu spielen. Heute weiß ich, dass dieser Schritt gar nicht mal verkehrt war. Es gibt eine Menge Leute, die bei den Muggen KLARtext zunächst über die Hits wie "Alkohol", "Tage wie dieser", "Altes Fieber" oder "Sexy" für sich entdecken und schließlich am Gesamtwerk der Band Gefallen finden.
Nicht nur "Das Leben ist bunt", sondern auch die Songliste von KLARtext. Wie sich auch an der Wachbergschänke deutlich zeigte, macht es genau diese bunte Mischung aus eigenen Liedern, Songs von SIX und GUNDI und diesen Hits der großen Deutschrocker, die vielen Hörern zusagt. Das war übrigens auch ganz gut am Publikum zu beobachten, welches am Donnerstag sehr bemerkenswert war. da gab es Leute, die blieben den ganzen Nachmittag da, um der Band zu lauschen. Außerdem kamen immer wieder auch neue Spaziergänger im Biergarten vorbei und viele von ihnen blieben länger als geplant bei einem Bier vor der KLARtext-Bühne hängen. Nach jedem Titel gab es Beifall und das war oft deutlich lauter und mehr als reines Gefälligkeits-Applaudieren. Auch begeisterte Pfiffe waren zu vernehmen.
Ein paar Damen tanzten recht ausdauernd zur KLARtext-Mugge. Bei ihnen schienen besonders die SIX-Gassenhauer wie "Mr. Rock'n Roll", "Geliebt und verletzt" und "geiler isses hier" zu zünden. Auch "Lied für Anja" von den PUHDYS fand ihren ungeteilten Zuspruch.
"Die wundersame (PANKOW-)Geschichte von Gabi" hat mittlerweile auch ihren festen Platz bei KLARtext und man sah auch vor der Bühne wieder viele Gesichter mit diesem seligen Lächeln der Erinnerung an die eigene Jugendzeit. Diese "Gabi" ist eine gute und vor allem auch selten gehörte Sache, denn diesen Song covert auch nicht jeder.
Auch diese Stunden an der Wachbergschänke zu Dresden reihen sich positiv in meine KLARtext-Erlebnisse ein. Auf der Heimfahrt ließ ich die Mugge in mir noch lange nachklingen.
Gruß Kundi
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