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Tino Standhaft & Band - Tante Ju Dresden - 10.02.2017
Tino Standhaft & Band - Tante Ju Dresden - 10.02.2017
in Konzertberichte 2019 und älter 13.02.2017 16:43von Mary • | 327 Beiträge | 726 Punkte
Endlich, endlich habe ich es in Tante Ju geschafft, als Tino Standhaft und Band spielten...
Es war ein wunderbarer Konzertabend. Eric Clapton stand im Mittelpunkt, der gespielten Songs...
Danke, es war einfach herrlich!
Aber..., was das Allerschönste war..., Kundi stand am Bühnenrand..., für mich völlig unerwartet...
Knuddel Dich noch mal, Kundi!
"Ihr lacht weil ich anders bin. Ich lache, weil Ihr alle gleich seid."
Kurt Cobain
RE: Tino Standhaft & Band - Tante Ju Dresden - 10.02.2017
in Konzertberichte 2019 und älter 14.02.2017 19:12von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Unsere liebe Mary hat ja hier schon prima vorgelegt. Lieben Dank dafür.
Aber auch ich möchte meinen (Konzertbericht-)Senf jetzt noch in Wort und Bild dazugeben.
Nach ein paar Tagen des Durchatmens von Körper und Seele bin ich frisch gestärkt, im Kopf wieder etwas freier und insgesamt auch bereit zu neuen Taten.
Die persönlichen Akkus für Gesundheit und für kreatives Berichten von Konzertereignissen brauchten ganz einfach auch mal Zeit zur Neujustierung und zum Aufladen. Das hat im Monat Januar ganz gut funktioniert, denn ich berichtete hier nur von 2 Konzerten, die ich unter anderen besuchte. Weniger ist eben manchmal auch mehr.
Für das zweite Wochenende des Monats Februar 2017 hatte ich mir nun eine Mugge in Dresdens beliebten Liveclub "Tante Ju" ausgesucht. TINO STANDHAFT & BAND gastierten dort am Freitagabend mit ihrem ERIC CLAPTON-Programm. Der Laden war zu Muggenbeginn auch ganz gut besucht. TINO STANDHAFT und seine Mitstreiter sind eben für die Liebhaber guter Livemusik eine echte und feste Hausnummer.
Jede Mugge wird noch besser bzw. schöner, wenn man sie mit Freunden und/oder Freundinnen gemeinsam erleben kann. Da ich diesen musikalischen Abend mit unserer Mary und mit Falk gemeinsam erleben konnte, wurden die Stunden in der "Tante Ju" zu einem kleinen Freudenfest.
Über einen begnadeten Musiker wie ERIC CLAPTON und seine Bedeutung für die Musikgeschichte zu schreiben, heißt ja fast Eulen nach Dresden und Wasser in die Elbe zu tragen. Beides würde ich nie tun, aber ein paar Worte zu diesem legendären Musiker möchte ich doch verlieren. Der im Jahr 1945 geborene ERIC CLAPTON ist seit mehr als 50 Jahren als Rock- und Bluesmusiker aktiv und er hat der Musikszene nicht nur seine Songs und seine Art Gitarre zu spielen gegeben, sondern er hat sie sehr deutlich mitgeprägt. CLAPTON war und ist Vorbild für unzählige Gitarristen.
Die Liste der Bands in denen ERIC CLAPTON wirkte ist lang. Wenigstens die bekanntesten Gruppen wie THE YARDBIRDS, JOHN MAYALL & THE BLUESBREAKERS, CREAM, BLIND FAITH, DEREK & THE DOMINOS seien hier genannt.
Mehr als 280 Millionen Tonträger mit seiner Musik gingen bisher weltweit über die Ladentische. Mit Verkaufsauszeichnungen wie Goldenen Schallplatten, Platin-Schallplatten usw. kann der Mann ganze Wände tapezieren. Weltweit stehen 124 Goldene Schallplatten, 166 Platin-Alben und sogar 3 Diamantene Schallplatten für ihn auf der Haben-Seite. In Deutschland kassierte er alleine 12x Gold und 6x Platin. Hits wie "Tears in Heaven" oder "Layla" laufen täglich rund um den Erdball in den Radioprogrammen und deshalb dürfte sie auch beinahe jedes Kind kennen.
CLAPTON wurde für sein künstlerisches Schaffen mehrfach gewürdigt und ausgezeichnet. Alleine den wichtigsten Musikpreis der Welt, den Grammy Award, konnte er 20 Mal einheimsen. Er ist der einzige Musiker überhaupt, welcher 3 Mal in die in Cleveland (Bundesstaat Ohio, USA) ansässige Rock'n Roll Hall of Fame" aufgenommen wurde und zwar als Bandmitglied der YARDBIRDS (1992), als Gitarrist von CREAM (1993) und als Solokünstler (im Jahr 2000). Außerdem wurde er 2015 in die "Blues Hall of Fame" in Memphis (Tennessee) aufgenommen.
Wir wollen aber auch nicht verschweigen, dass das Leben dieses begnadeten Musikers trotzdem nicht ebenmäßig verlief. Ich nenne hier als Beispiele seine Heroin - und Alkoholsucht, eine Scheidung und den tragischen Verlust seines Sohnes. Auch seine Medikamentenabhängigkeit (Tablettensucht) machte ihm das Leben schwer.
Vielleicht deswegen oder gerade deshalb sind einige Lieder des Meisters auch so einzigartig und berührend. Der Musiker hat sich da auch manchmal einfach etwas von der Seele geschrieben. Das Lied "Holy Mother" war zum Beispiel so ein Werk. CLAPTON schrieb es auf Tour als er dem Alkohol verfallen war und er total verzweifelt, hilflos, nahezu am Ende war. In seiner Ohnmacht und Verzweiflung flehte er darin eine höhere Macht um Hilfe an. Dass er in "Tears in Heaven" versuchte den Verlust seines damals erst 4 Jahr alten Sohnes, seine damit verbundene Trauer und seinen Schmerz zu verarbeiten, ist ja allgemein bekannt. Diese verletzliche, zarte Melodie geht einfach auch zu Herzen. Das umso mehr, wenn man die tragische Geschichte des Liedes kennt.
Eine Formation, die es versteht CLAPTONs Lieder angemessen, niveauvoll und handwerklich geschickt zu spielen, ist die Band von TINO STANDHAFT. Ich habe die Truppe aus Leipzig schon mehrmals erlebt und ich freute mich auch an diesem Abend wieder auf einen Ohrenschmaus mit CLAPTONs Liedern in der speziellen Umsetzung von TINO STANDHAFT, (Gitarren, Gesang), Gitarrist NORMAN DAßLER, BJÖRN KERSTAN(Schlagzeug), Bassist RENALDO VIEHMANN und HENRY ZSCHELLETZSCHKY (Piano, Orgel).
Es waren schon ein paar Minuten über die angekündigte Zeit als die STANDHAFTen die Bühne betraten und mit "White Room" CREAM gleich in die Vollen gingen. Das Publikum und ich selbst ebenso waren sofort wieder gefangen von diesem Songmaterial und von der Interpretation durch STANDHAFT & BAND.
Die Jungs spielen ihren Stiefel nicht einfach so runter, sondern sie haben sich mit den Liedern wirklich auseinander gesetzt, sie für sich angenommen und sie haben in die musikalische Umsetzung eigene Ideen einfließen lassen. Auch die Songauswahl war gut überlegt, sie gab tatsächlich einen aussagekräftigen Einblick in CLAPTONs seit mehr als 50 Jahren andauerndes Schaffen.
Mit "Badge" folgte dann schon eine Nummer von DEREK & THE DOMINOS. Es gehört ja zu r Vita des Herrn CLAPTON, dass er nie sehr lange in derselben Kapelle spielte, aber es hatte immer Hand und Fuß, was er dort jeweils machte.
"Sunshine of your love" hieß dann schon das nächste CREAM-Stück. Dem folgte gleich mit „Let It Grow“ ein Song von CLAPTONs zweiten Soloalbum "461 Ocean Boulevard" aus dem Jahre 1974.
STANDHAFTS interpretierten die Lieder gefühlvoll sowie mit absoluter Spielfreude und -lust. Es machte einfach Spaß die Musiker zu hören und in ihrem Tun auch zu beobachten. Den Spagat zwischen nah am Original spielen und eigenen Interpretationsansprüchen meisterten die Musiker meisterlich. Die Instrumente und die Gesangsstimme griffen famos ineinander wie verschiedene Zahnräder und die "Maschinerie" der Mugge lief wie geschmiert. Der tolle Veranstaltungsraum, Licht- und Tontechnik mit den ganzen dafür zuständigen Leuten trugen ebenfalls ihren Teil zu diesem Gig bei. da gab es nichts zu meckern. Auch da Personal an Einlass, Garderobe und Tresen verdient an dieser Stelle mal ein Extra-Lob.
Wenn es um Meister CLAPTON geht, stehen selbstverständlich die Gitarren und ihre Beherrscher im Mittelpunkt der Betrachtung. Das Gitarren-Tandem Tino STANDHAFT und NORMAN DAßLER zelebrierte wieder ganz große Gitarrenkunst.
Das langjährige Saitenspieler-Gespann sorgte für die entsprechenden und vom Publikum ersehnten Klänge. Dabei kamen sowohl E-Gitarren als auch Akustikgitarren in verschiedenen Konstellationen zum Einsatz. Auch die Solos wurden zwischen den beiden Musikern brüderlich geteilt. Diese Zweierkombination von Gitarren-Virtuosen ist in jahrelanger gemeinsamer Arbeit gewachsen und die beiden Gitarristen verstehen sich nahezu blind.
TINO STANDHAFT macht mit seiner Gesangsstimme aber auch eine gute Figur, ob Rock, Blues oder Ballade - der Mann kann einfach alles singen.
Die aus BJÖRN KERSTAN(Schlagzeug) und Bassist RENALDO VIEHMANN bestehende Rhythmus-Fraktion legte ein grundsolides Musikfundament auf dem die Saitenhexer STANDHAFT und DAßLER ganz beruhigt aufbauen konnte. Keyboarder HENRY ZSCHELLETZSCHKY, der nun auch schon seit fast 3 Jahren fest zur Band gehört, hielt die ganze Musikmache mit seinen Tastentönen wie mit einem unsichtbaren Netz zusammen.
Die nächste Nummer war "Layla", welches zunächst als Akustikversion dargeboten wurde. Später zum Ende hin bzw. im Zugabenteil folgte auch noch die Rocknummer. Das Lied stammt ja aus CLAPTONs Zeiten bei DEREK & THE DOMINOS und wurde bereits 1970 veröffentlicht. Genanntes Stück wurde 1992 für sein Unplugged-Album (sein fünftes Soloalbum) neu aufgenommen. Diese Scheibe dürfte seine erfolgreichste Langrille sein. Die Unplugged-Konzertreihe des Musiksenders MTV und die dazugehörigen Scheiben und Konzerte waren damals ja sehr populär. "Layla" akustisch ist heute ganz sicher bekannter als das Original.
ERIC CLAPTON hatte auch immer ein Gespür für fremde Songs, die ihm gefielen und die ihm musikalisch interessant erschienen. Einige davon wie "Cocaine" und "After Midnight" von J.J. CALE oder "I Shot the Sheriff" von BOB MARLEY machte er dadurch bekannter und davon profitierten auch die Originalinterpreten bzw. -Komponisten. Selbstverständlich waren diese Lieder auch Bestandteil des Konzertes in Dresden. Dazu kam dann auch noch ein "San Francisco Bay Blues" von JESSE FULLER.
Das bereits weiter oben im Text angesprochene Stück "Holy Mother" hat mich wieder sehr angesprochen. Diese wunderschöne liedhafte Melodie hat der Herr CLAPTON aus purer Verzweiflung im Suff geschrieben? Man kann es kaum glauben, aber es ist so.
"Wonderful Tonight" - wunderbare Nacht heute hätte man am Freitag zu vorgerückter Stunde über dieses Konzert im Nachhinein gerne gesagt. STANDHAFT & BAND taten das auf ihre Weise mit dem gleichnamigen CLAPTON-Titel.
Fehlte da nicht noch "Tears in Heaven"? Bisher schon, aber diese berührende Nummer setzte dann endgültig den Schlusspunkt unter die musikalischen Aktivitäten von TINO STANDHAFT & BAND an diesem Abend in der "Tante Ju". Später kehrten die Musiker aber noch für ein paar Gespräche und Autogramme zu den Fans zurück.
Gruß Kundi
RE: Tino Standhaft & Band - Tante Ju Dresden - 10.02.2017
in Konzertberichte 2019 und älter 15.02.2017 22:31von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
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