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Dr. Kinski und sein Salonorchester am 07.11.2008 in Berlin
Dr. Kinski und sein Salonorchester am 07.11.2008 in Berlin
in Konzertberichte 2019 und älter 24.12.2016 14:22von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Hier handelt es sich wieder um einen alten von mir geschriebenen "Schinken" aus dem Jahr 2008. Bitte beachtet das bei den unveränderten Zeitangaben von damas im Bericht
Gestern Abend besuchten wir das Bräustübl in Berlin Friedrichshagen. Diese Viste in Berlin war von langer Hand geplant. Dr. Kinski & sein Salonorchester spielten dort AC/DC-Musik akustisch. In der Band spielen mit Lefty" Michael Linke und Dicki Grimm übrigens zwei Musiker der aktuellen MONOKEL-Kraftblues-Brigade. Am Kontrabass stand an diesem Abend übrigens kein geringerer als PUHDYS-Bassist "Bimbo" Peter Rasym. Neben einem Konzert in der "Kiste" Berlin-Hellersdorf vor einigen Tagen war das Bimbo's zweiter Auftritt bei Dr. Kinski's Salonorchester. Die verstärkte Jugendbrigade aus dem Erzgebirge, Jolina, Sandra und ihr Onkel sowie Lissi und meinereiner wohnten diesem Ereignis bei.
Das Bräustübl der Berliner Bürgerbräu Brauerei in Berlin-Friedrichshagen bot sich meiner Meinung nach irgendwie an für diese Mugge. Dr. Kinski und sein Salonorchester wollten die Musik von AC/DC ja bei Wohnzimmeratmosphäre akustisch darbieten, da fragte sich im Vorfeld der Laie schon, wie das klingen soll. Jedenfalls machten uns die Hörproben auf der My Space-Seite richtig neugierig, und schon Wochen vorher freuten wir uns auf diesen Abend. Also machten wir uns mal wieder auf die Reise nach Berlin. Das Bräustübl war dann auch schnell gefunden und wir fanden eine Kneipe vor, die so einen gewissen Touch von zwanziger Jahre hatte.
Der Einlass in den Saal verzögerte sich etwas, aber das machte uns nichts aus, da wir genug Gesprächspartner und auch Gesprächsstoff hatten. Dann war es endlich soweit und wir konnten den Saal zu betreten. Wir fanden die Musiker bei den letzten Tönen des Soundchecks vor und bestaunten erstmal die Bühne. Zwei Stehlampen, etwas roter Plüsch im Hintergrund mit zwei aufgehängten Bildern und ein paar um die Mikrofonständer gewickelte Federboas zauberten wirklich ein wenig antike Wohnzimmeratmosphäre.
Zu Konzertbeginn war der Saal im Braustübl übrigens voll. Es hat sich mittlerweile wohl rumgeschwiegen, dass ein Abend mit Dr. Kinski und seinen Mannen wirklich sehens- und hörenswert ist. Mit "Hells Bells" läuteten die Herren auf der Bühne die nun folgende Show standesgemäß ein. Besondere Würze erhielt das Konzert dadurch, dass Peter "Bimbo" Rasym an diesem Abend als Gast im Salonorchester für die tiefen Töne zuständig war.
Die Jungs hatten sich auch schick gemacht. Wann sieht man zum Beispiel einen Dicki Grimm schon mal mit Jackett und einer großen Rose am Revers? Bei MONOKEL jedenfalls nicht. Dr. Kinski nahm das Heft des Handelns sofort in die Hand und hatte die Band und das Publikum jederzeit im Griff. Der Mann mit dem irren Blick therapierte mit seinen Ansagen und seinem Auftreten den ganzen Saal.
Der nächste Titel war "You shock me all night long". Musikalisch klang das Ganze wirklich nicht schlecht. Die beiden Gitarristen von Michael "Lefty" Linke und Frank "Franco Calzone"Wellfair spielten die bekannten AC/DC-Riffs auf ihren Akustikgitarren, als ob das schon immer so sein sollte. Dr. Kinski und sein Salonorchester verbreiteten wirklich Frohsinn und die Spielfreude merkt man den Musikern an. Bei so einer augenzwinkernden Show bleibt wohl kein Auge trocken.
"Have a drink on me" endete zum Beispiel als "Die kleine Kneipe in unserer Straße" von Peter Alexander und "Beating around the bush" endete mit der populären Titelmelodie der Olsenbande-Filme.
Das ging den ganzen Abend munter so weiter. "Touch to much" wurde zu einem Tango und "Back in black" wurde zum Reggae-Song umfunktioniert. Gitarrist "Franco Calzone" durfte den Reggae dann auch mit einer riesigen Perücke auf dem Kopf spielen. Plötzlich wurden auch russische Weisen gespielt an "Dirty deeds done dirt cheap" schloss sich das Volkslied "Katjuscha" an.
Bimbo leistete wirklich Schwerstarbeit am Kontrabass und spielte, als ob er schon immer beim Salonorchester dabei gewesen wäre. Das Salonorchester hat da natürlich keine schlechte Wahlgetroffen, als sie den Puhdys-Bassisten für zwei Konzerte ins Boot holten.
Dicki Grimm trommelte mal sanft, zurückhaltend um im nächsten Lied dann wieder mal die sprichwörtliche große Keule raus zu holen. Micha Linke fehlte auf der Bühne zu seinem Glück nur noch eines, und der Herr Dr. K. hatte ein Einsehen und gab dem MONOKEL-Gitarristen dann einen brennenden Glimmstängel.
Aber auch die Patienten im Publikum bekamen bei dieser Therapiestunde von Dr. Kinski genug zu tun. Mitklatschen und Mitsingen war angesagt, und vom Frontmann wurde das auch immer wieder mal eingefordert. Insbesondere dann, wenn mal wieder ein Gitarrensolo angesagt war.
Kann man "Highway to hell" mit der Bonanza-Filmmelodie koppeln? Die Herren auf der Bühne bewiesen, dass das geht, und ich habe mich köstlich dabei amüsiert. Die allerletzte Zugabe hielt noch ein Schmankerl bereit: Dr. Kinski setzte eine große Brille auf und gab uns den Dieter, den Thomas, den Heck mit seiner ZDF-Hitparade, und dass der Blues "The Jack" zum Walzer werden kann, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
Nach dem Konzert konnte man noch lange mit den Musikern plaudern und viele Fans nutzten diese Chance auch redlich. Dr. Kinski und sein Salonorchester ist wirklich ein wunderbares Akustikspektakel und jedem wirklich wärmstens zu empfehlen. Doch es gibt auch noch die härtere Dr. Kinski-Variante, welche sich Dr. Kinski Schocktherapie nennt, und dort gibt es dann den AC/DC-Rock'n Roll pur mit einer heißen Bühnenshow, Feuer und Blitzen und allem was dazu gehört. Das muss ich mir unbedingt auch mal ansehen.
Gruß Kundi
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