|
|
3. Flusslandfestival 30.07.16 Hoyerswerda
3. Flusslandfestival 30.07.16 Hoyerswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 08.08.2016 18:31von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Mein getreuer Motorfreund Ceedrik und ich ritten am 30. Juli wieder mal nach Hoyerswerda.
Dass Fahrziel war allgemein bekannt und das Zeitpolster für die Fahrt war auch mehr als ausreichend, sodass ich ganz entspannt über Land gurkte.
Der Irish Pub "Black Raven" auf der Einstein-Straße am Rande des Wohnkomplexes II ist für Musikfans wie mich eine feste Adresse. Im von Thomas "Ecki" Eckhardt betriebenen Pub gibt es mehrmals im Jahr Veranstaltungen mit guter und interessanter Livemusik. Der Mann hat ein Herz für handgemachte Livemusik und ein gutes Händchen bei der Auswahl der Künstler. SHAWUE, FRANK PROFT, KLARtext, MARY's MEN, SANDER VAN FLINT, IMMERHIN und viele andere Musiker/Bands gastierten schon bei Ecki. Auch ich war schon bei einigen Muggen dort zugegen. Wenn ich mich richtig erinnere, war ich erstmals im Jahr 2008 Im "Black Raven". Bei Thomas Eckhardt und seinem Team fühlt man sich als Besucher gut aufgehoben. Freundliche Atmosphäre, kundenorientiertes Handeln, zivile Preise und selbstverständlich auch die umfangreiche Auswahl an diversen Bieren und Whiskys sind einige der Trümpfe des Hauses.
Unvergessen und das herausragende Ereignis hierbei war meine "Wiederauferstehungs-Mugge" als KLARtext und mein langjähriger Weggefährte VIZE am 31. Mai 2014 gemeinsam mit meiner Familie, Freundinnen, Freunden und Gästen eine rauschende Rockparty feierten. Auch das verbindet mich mit dem Black Raven besonders.
Diesmal stand ein kleines open air-Festival am Black Raven auf dem Programm. In Anspielung auf das im Jahr 2013 am Partwitzer See durchgeführte und sehr groß aufgezogene Seenlandfestival tauften Eckhardt und seine Mitstreiter ihr Event Flusslandfestival. Statt auf ganz große Namen setzende und anschließende "rote Zahlen" schreibende Seenland-Festival-Organisatoren setzten Thomas Eckhardt auf regionale Bands, einen überschaubaren Rahmen und ganz niedrige Kosten. Das ist meiner Meinung nach auch richtig. Natürlich war die Idee des Seenlandfestivals vom Grundgedanken her auch sehr gut. Doch das Konzept von Null auf Hundert ein riesiges Festival mit Weltstars in der Pampa zu etablieren ging bekanntlich schief. Ich denke, dass so ein Festival an einem neuen Ort, noch dazu in der östlichen Pampa des Landes langsam wachsen muss. Aber das nur am Rande.
Diese dritte Auflage des Flusslandfestivals stand unter dem Motto "Auf hohem Fluss". Die Organisatoren Thomas "Ecki" Eckhardt, Thomas Brand und Tommy Schindler hatten alles bestens vorbereitet. Die Stadt Hoyerswerda hat auch die Genehmigung für dieses open air-Festival großzügig bis Mitternacht erteilt. Die Einwohner in den angrenzenden Wohnblöcken waren informiert und waren zu dieser Mugge auch ausdrücklich eingeladen. Mit der Firma PILLETON hatten die 3 T's (wie die Organisatoren manchmal scherzhaft genannt werden) auch einen starken Partner für Ton und Licht ins Boot geholt.
3 Bands sollten open air und eine vierte sollte nach Mitternacht noch in den Räumen des "Black Raven" für beste musikalische Unterhaltung sorgen. Dabei wurde die Auftrittsreihenfolge der Bands mehr oder weniger geheim gehalten, denn es sollte kein typisches "Vorbands - Headliner-Ding" werden und dieser Ansatz war recht originell. Übrigens hätte ich die Kapellen auch in dieser Reihenfolge spielen lassen, wie es am 30. Juli dann geschah.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und was mich besonders erfreute, war der sehr gute Publikumszuspruch an diesem Abend. Die aufgestellten Biertisch-Garnituren waren sehr schnell bis auf den letzten Platz besetzt. Dazu kamen noch viele Gäste, denen nur noch Stehplätze blieben. Dieser Zulauf war schon ein Erfolg für die fleißigen Organisatoren. Der Umsatz bei Speisen und Getränken rollte ordentlich. Auch hier möchte ich die kundenfreundlichen Preise ausdrücklich loben.
Ich habe bisher noch nicht erwähnt, dass dieses Festival auch Geld für einen guten Zweck einspielen sollte. Dazu wurde neben dem äußerst günstigen Eintrittsgeld von 7 Euro noch zusätzlich Geld gesammelt. Am Einlass war eine große Flasche als Sammelbehälter für die Spendengelder aufgestellt. So manches Scheinchen und die eine oder andere Münze wanderten in die Buddel. Reichtümer waren bei so einer "kleinen" Veranstaltung da sicher nicht zu erwarten, aber am Ende konnte sich ein Verein für Frauen über ein paar zusätzliche Euros freuen.
Die erste Band des Abends war COMBONAUT aus Bautzen. Die Kapelle sagte mir bis dato gar nicht. Viele Informationen habe ich über COMBONAUT nicht gefunden. Der Musikstil sollte in Richtung, Soul, Funk und Pop gehen. das war ganz okay, kam aber musikalisch etwas bieder daher. Die dem Funk und Soul eigentlich innewohnende mitreißende musikalische Kraft fehlte mir irgendwie. Mir klang das so etwas zu brav und bieder. Da war nix von Explosivität zu spüren. na ja, Musik ist und bleibt halt Geschmackssache.
Da war das folgende Duo Pop-KO schon ein andres Kaliber für mich. Richard Schwertner (Gesang, Gitarren, Cajón, Xylophon, Mundharmonika) und Robert Schuster (Gitarren, Gesang) brachten schöne und bekannte Songs in einem eigenen Akustikgewand zum klingen. Beim Gesang wechselten sie sich ab. Die Songauswahl war ungewöhnlich breit gefasst vom Rock'n Roll eines ELVIS PRESLEY, über den modernen Country eines JOHNNY CASH, über die unkaputtbaren ROLLING STONES bis hin zu GERHARD GUNDERMANN und RIO REISER. Country, Rock, Blues, Folk - es war wohl von allen Stilen etwas dabei.
Zeitweise bekamen die beiden Herren Verstärkung an Gesang und Gitarre von einer Frau aus dem Publikum. Es handelte sich dabei um eine langjährige Freundin von Robert. Sie heißt Carolin Markowski.
und sie spielt sonst eigentlich eher am Lagerfeuer als auf Bühnen. Musikalisch fühlt sie sich bei Songs von RIO und GUNDI sehr wohl.
"Kann mich nicht erinnern" von Gundi, "Irrenhaus" von Keimzeit waren schon Volltreffer. Es kam jedoch noch besser, denn 2 Lieder des unvergessenen Peter "Cäsar" Gläser trafen ebenfalls in Kundi's schwarze Seele: "Wer die Rose ehrt" aus RENFT-Zeiten und "Lieb ein Mädchen" von KARUSSELL. Ich gebe allerdings zu, dass die zahme Version des THE CLASH-Klassikers "Should I Stay or Should I Go" am Anfang schon etwas gewöhnungsbedürftig war. Insgesamt war der Gig von Pop-KO jedoch abwechslungsreich und unterhaltsam.
Richard Schwertner beeindruckte unter anderem mit seiner instrumentalen Vielseitigkeit. Der Mann machte seine Sache nicht nur an Mundharmonika, Akustikgitarre, Cajón, Xylophon shr ordentlich. Wann sieht man schon mal einen Musiker eine Resonatorgitarre in Lapsteel-Variante spielen. Diese auf dem Schoß liegende Gitarre und die an eine Zither erinnernde Spielweise mit solchen Metallhäkchen an Fingern ist nicht nur ansehenswert, sondern von den Klängen her auch ungewöhnlich.
Pop-KO war fürs Erste eine schöne Neuentdeckung. Leider rannte Richard und Robert die Zeit davon und deshalb beendeten sie ihre Mugge dann ziemlich schnell und unvermittelt. Das Duo wird in meine persönliche Beobachtungsliste aufgenommen.
KLARtext übernahm dann das Zepter und ich denke, dass ich da diesmal gar nicht viel schreiben muss. Ich habe in der Vergangenheit schon oft über die Band berichtet. Allein im laufenden Jahr habe ich hier im Forum schon 3 Berichte geschrieben. Ich möchte aber wenigstens hervorheben, dass KLARtext als Band wieder überzeugend und begeisternd war. Begeisterte Rufe, Pfiffe und dergleichen aus dem Publikum belegen das auch. Obwohl es bei diesem Festival offiziell keinen Headliner gab, war KLARtext schon so etwas wie das musikalische Sahneschnittchen des Tages. Frontmann Mario "Lakki" Lakotta ließ aber auch nix anbrennen. Immer wieder suchte er mit Worten, Blicken und Handbewegungen Kontakt zu den Zuhörern und diese ließen sich gerne von ihm animieren mitzuklatschen und mitzusingen. In Hoyerswerda ging das Ensemble unter dem Bandnamen KLARtext vor ungefähr 10 Jahren auch die ersten Schritte und noch immer sind Hoywoy-Muggen so etwas wie Heimspiele für Enni und Co., obwohl seit ein paar Jahren auch die Konzerte im Burkauer Ortsteil Jiedlitz Heimspielcharakter haben.
Neben den KLARtext- und GUNDI-Liedern waren es insbesondere auch die von KLARtext gespielten SIX-Nummern, die auf breiteste Begeisterung stießen. Na ja, kurz hinter Hoywoy in Richtung Spremberg fängt ja das SIX-Land auch an. Nach Mitternacht beendeten Lack, Enno, Cäsar und Karsten die Freilandkonzert-Aktivitäten am Black Raven für diese Nacht. Wer immer noch nicht genug hatte, konnte von da an in den Räumlichkeiten des Pubs der Band BRAIN STEW lauschen. Ich für meinen Teil machte mich aber lieber auf den Heimweg, denn am Sonntag hatte ich auch noch etwas in meinem Muggenkalender stehen.
Gruß Kundi
Fotos Band COMBONAUT
« KURTL & DI DICKN FREUNDE 31.07.16 Schirgiswalde | KARUSSELL 29.07.2016 / Filmnächte Chemnitz / Theaterplatz » |
Besucher
0 Mitglieder und 50 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 1350 Gäste online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 3230
Themen
und
13922
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |