Nachdem wir HAASE vor 2 Wochen mit seinem Soloprogramm und einigen Titeln seines neuen Albums erlebt hatten, war er am letzten Sonnabend mit GUNDIS Seilschaft unterwegs. Im Q 24 spielt die SEILSCHAFT immer akustisch, da der Klub nicht allzu groß ist. Aber wohl gerade deswegen war die Hütte knacke voll, ausverkauft wie man so sagt. Es war ein Stehkonzert, was im Q 24 eher nicht die Regel ist. Ein bestuhltes Konzert mit der SEILSCHAFT ist eigentlich gar nicht vorstellbar.
Fast pünktlich ging es kurz nach 20 Uhr los mit „Sieht nach Regen aus“, wohl der erste Song, der in der jetzigen SEILSCHAFTs-Ära neu entstanden ist. Das erste Mal haben wir ihn im Oktober 2012 im Freiberger Tivoli gehört. Dazu hatte HAASE dann den sehr treffenden Vergleich der Titelzeile mit der derzeitigen Situation in unserer Republik, das „sieht nicht mehr nur nach Regen aus, das „schifft schon richtig“.
Danach folgte bekanntes, der Wunsch nach einem richtig kalten Winter mit weißem Schnee, die Lausitzer Hymne über die mageren Kühe und es wurde natürlich auch wieder die Uhr geschlachtet. Anschließend ein ruhigerer Teil mit sehr emotionalen „Balladen“. „Fliegender Fisch“, „Wo bleiben wir“ und vor allem „Gras“, was sehr beeindruckend von MARIO, MICHAEL (diesmal an der Gitarre ) und HAASE zelebriert wurde. Nach „Niemandsland“ und „Einsame Spitze“ mußte ein Stop auf der Bühne eingelegt werde. Die herrschenden Temperaturen machten eine Pause von 30 Minuten zur Frischluftzufuhr notwendig.
Im zweiten Teil ging es weiter mit „Krieg“, und dem wunderschönen „Blau und Blau“. Das „Lebenslied“ war der nächste neuere Titel, der aber absolut gelungen ist. Vor dem Finale hatte die Band noch Stimmungsmacher wie „Macht ja nüscht“ und „Wenn ich wär“ im Gepäck, aber auch Klassiker wie „Ruhetag“ und „Vater“ durften nicht fehlen.
Die Stimmung war von Anfang an überschwänglich. Ich hatte den ersten Teil vor der Bühne erlebt und den zweiten Teil im hinteren Bereich des Klubs. Aber egal wo man stand, die Textsicherheit der Besucher war frappierend. Vor allem besonders beim Finale. Hier wurden die üblichen Songs gespielt, die auf keinem SEILSCHAFT-Konzert fehlen dürfen. „Und mußt du weinen“, „Der 7. Samurai“ und als Abschluß „Alle oder keiner“. Das Publikum wollte aber noch mehr und bekam es natürlich auch. Der Zugabenblock wurde eröffnet mit „Kann mich nicht erinnern“ mit einem großartigen Zusammenspiel am Ende des Titels von MICHAEL am Akkordeon und ANDY am Saxophon. Es folgten noch „Keine Zeit mehr“ und das obligatorische „Nach Haus“. Und zu allerletzt „Brunhilde“ mit total emotionalem Publikumschor, da war wohl HAASE auch etwas beeindruckt.
Kurz vor viertel 12 war ein wunderschönes Konzert zu Ende. Es hat bestimmt keiner den Weg ins Q 24 bereut, vielen Dank an die Organisatoren für den unvergesslichen Abend. In 2 Wochen zur GUNDERMANN-Party in der Kufa in Hoywoy können wir GUNDI schon wieder huldigen (Party und 61.Geburtstag). Auch in diesem Jahr steht wieder ein sehr interessanter Abend (mit STELLMÄCKE, AXEL STILLER und SOLL SEIN) ins Haus. Darauf freuen wir uns schon sehr.