|
|
Die 3HIGHligen 22.01.16 KesselhausLager Singwitz
Die 3HIGHligen 22.01.16 KesselhausLager Singwitz
in Konzertberichte 2019 und älter 25.01.2016 18:41von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Konzertbericht Teil 1 von 2:
Der Stern von Bethlehem wies ihnen am Freitagabend nicht den Weg zum Geburtsort von Jesus. Wobei mir gerade einfällt, dass sich die (religions-)Wissenschaftler heute überhaupt nicht einig sind, ob es den Stern von Bethlehem überhaupt gab, ob es "nur" ein Komet war oder auch nur eine Lichterscheinung. Es gibt aber auch die Theorie, dass man den Stern nachträglich in die biblische Geschichte eingefügt hat, um die Bedeutung dieser Szene der Geburt Jesu und der Huldigung des neugeborenen Königs der Juden durch die Sternendeuter(im Laufe der Jahrhunderte wurden aus den Sternendeutern in den biblischen Überlieferungen die Heiligen 3 Könige) deutlicher hervorzuheben.
Übrigens war bei dem Schneesturm am Freitagabend außerdem überhaupt gar kein Stern am Himmel zu sehen. Ich gehe deshalb davon aus, dass sich unsere 3HIGHligen, der Schein-HIGH-lige Tobias und die Betreuer/Techniker von einem schnöden Navigationsgerät nach Singwitz leiten ließen.
Es sind ja auch nicht die Weisen aus dem Morgenland (Caspar, Melchior und Balthasar = die Heiligen 3 Könige), um die es hier gehen soll. Ihre mitgebrachten Schätze waren nicht nur für den einen Auserwählten bestimmt und es waren auch nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe. Ich werde jetzt natürlich nicht die Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums weiter ausgraben, aber als Einstieg für einen Konzertbericht sollte das auch genug sein.
Die 3HIGHligen (Dirk Zöllner, André Herzberg und Dirk Michaelis) und der Der schein-HIGH-lige Gitarrist TOBIAS "Tobi" HILLIG waren ins KesselhausLager Singwitz gekommen, um den Musikfans in der sehr gut gefüllten Halle ein paar ihrer musikalischen Schätze darzubieten.
Seit Jahren machen die 3 Sänger zur Freude der Fans zeitweise gemeinsame HIGHligen-Sache. 3 Sänger, die schon seit Jahrzehnten erfolgreich auf den Bühnen stehen. Sie sind ausgewiesene Könner ihres jeweiligen Fachs, Persönlichkeiten und Individualisten. Eigentlich ist jeder dieser Künstler ein Alphatierchen und wenn gleich 3 Exemplare dieser starken Persönlichkeiten aufeinandertreffen, sind gewöhnlich Auseinandersetzungen und Revierkämpfe angesagt. Bei ZÖLLNER, HERZBERG und MICHAELIS funktioniert das aber scheinbar anders. Die 3 Herren sind seit Ewigkeiten befreundet und sie schätzen sich.
Die 3HIGHligen sind ein gutes Beispiel dafür, dass 3 unterschiedliche Charaktere, die hauptamtlich auch noch unterschiedliche Musikrichtungen bedienen, sehr gut miteinander auskommen können und das sogar für die Zeiträume gemeinsamer Touren.
Musikalisch ist das auch eine sehr spannende Geschichte, wenn der Rockchan-songier DIRK MICHAELIS auf den Funk- und Soul-Bruder DIRK ZÖLLNER trifft und beide dann auf den Rocker ANDRÉ HERZBERG treffen. Da vermischen sich musikalische Vorlieben und es entstehen aus bekannten Liedern der Sänger neue eigenständige Versionen mit zum Teil ungewöhnlichen Klangbildern. Da die 3HIGHligen immer nur für einen eng begrenzten Zeitraum und in Abständen für Konzerte zusammenkommen, sind diese Konzerte durchaus als Bonus und/oder zusätzliches Bonbon für die Fans zu sehen. Für die Musiker trifft das höchstwahrscheinlich auch zu. Zumindest merkt man ihnen die Freude am gemeinsamen Musizieren bei den Muggen auch deutlich an.
Trotz des Wetters, bei dem man keinen Hund vor die Türe jagen würde, waren viele Fans nach Singwitz gekommen. Das Kesselhaus war sehr gut gefüllt, wobei das Gros der Plätze Stehplätze waren. Ein hilfreiches Winken von lieben Musikfreunden war für mich das Zeichen, mich direkt an den Bühnenrand vorzukämpfen. Von mir aus konnte es jetzt anfangen, doch ein paar Minuten mussten wir uns noch gedulden.
Das Intro verkündete uns dann die Kurzgeschichte der 3HIGHligen und die Unterschiede zu den Heiligen 3 Königen.
Mit blinkenden HIGHligenscheinen kamen sie dann auf die Bühne, DIRK ZÖLLNER, DIRK MICHAELIS und ANDRÈ HERZBERG. Ihre Erscheinung - ach nee, ihr Erscheinen wollte ich doch schreiben, wurde vom Beifall und positiven Zurufen des Publikums begleitet. Kein Zweifel, dass im Kesselhaus Singwitz an diesem Abend viel Wiederholungstäter in Sachen
3HIGHligen-Konzerrte waren unter den Besuchern waren.
Der scheinHIGHlige TOBIAS HILLIG hatte seinen Platz bereits eingenommen. Das gemeinsame Lied der 3HIGHligen stimmte noch mal pfiffig auf den folgenden Abend ein.
Mit DIRK ZÖLLNERs "Auf der Reise" wurde das Programm gleich fortgesetzt.
Der Abend war gekennzeichnet durch häufige Instrumentenwechsel und ebenso häufige Wechsel der Gesangssolisten bis hin zu zeitweisem Gruppengesang. Der einzige Musiker auf der Bühne, der in seiner Rolle als Leadgitarrist und Backroundsänger blieb, war TOBI HILLIG.
HERZBERG spielte abwechselnd Piano, Gitarre und Mundharmonika. MICHAELIS wechselte im Verlaufe des Abends mehrmals von E- oder Akustikgitarre zu Cajón oder zum Piano. Witzig fand ich den Einwurf, dass DIRK M. vor Jahren auf Grund seiner großen Hände als Cajón- Rhythmiker von seinen beiden Kollegen ausgewählt wurde. Er trug außerdem zeitweise an Reitersporen erinnernde Schellen an seinen Schuhen. DIRK ZÖLLNER spielte zeitweise E- oder Akustikgitarre.
Es ging recht locker und beschwingt auf der Bühne daher und das ohne den Ablaufplan zu gefährden. "Vor dem letzten Knall" war der erste Song, den uns ANDRÈ HERZBERG als Sänger an diesem Abend präsentierte. Das gute Stück stammt von seiner ersten Solo-Platte und die erschien bereits im Jahre 1991.
Überhaupt muss ich die Musiker auch mal für die zusammengestellte Setlist loben. Bei jeder 3HIGHligen-Tour ist diese ein klein wenig anders. Es gibt zwar ein Grundgerüst aus unverzichtbaren Hits, welche gesetzt sind, aber das Drumherum ist auch nicht zu verachten. Die 3 Männer platzieren da nämlich interessante Lieder älteren und auch neueren Datums um die Hits.
---Ende Konzertbericht Teil 1---
Gruß Kundi
RE: Die 3HIGHligen 22.01.16 KesselhausLager Singwitz
in Konzertberichte 2019 und älter 25.01.2016 18:49von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Konzertbericht Teil 2:
"Du hast 'n Mann" aus dem Liedfundus von DIRK MICHAELIS (vom 2011er Album "XV") wurde gesanglich aufgeteilt. Jeder der 3HIGHligen sang hierbei eine Strophe des Liedes. Dabei konnte man sehr deutlich hören, wie unterschiedlich die Gesangsstimmen der 3 Helden klingen und wie sie trotzdem in einem Lied auch harmonieren können.Der Herr ZÖLLNER steuerte von aktuellen DIE ZÖLLNER-Tonträger den Titelsong "In Ewigkeit" bei. Diese ZÖLLNERsche Liebeserklärung ist mitreißend wie immer, klingt so abgespeckt aber auch noch verletzlicher. Dieses Hammerteil von Lied war kaum noch zu toppen.
Aber man soll ja Glaube, Liebe, Hoffnung nie aufgeben und findet so vielleicht Seelenverwandte. "Seelenverwandt" - so hieß auch ein Lied von der DIRK MICHAELIS-Langrille "Glaube, Liebe, Hoffnung"(2010). In Singwitz war ich wirklich ergriffen von diesem Song und seiner Darbietung durch DIRK MICHAELIS. Ich kann mir nicht helfen, aber langsam erreichen mich seine Lieder tatsächlich auch gefühlsmäßig, zumindest einige von ihnen.Es war dramaturgisch ausgezeichnet gelöst, dass genau nach diesen zwei Gefühlskrachern erstmal Pause war. So kannte man das gehörte erstmal verarbeiten und das Gefühlschaos ein wenig glatt bügeln.
Was der Herr MICHAELIS gerade so schön aufgebaut hatte, riss er nach der Pause gleich wieder ein und zwar mit einem sogenannten Welthit, den er in einer eingedeutschten Version sang. So wurde aus Chasing Cars" von Snow Patrol bei ihm "Vergessen wir die Welt". Ich fand es schlagerhaft - langweilig.Nur gut, dass der PANKOW-Song "Staub im Wind" von HERZBERG und das sehr berührende "Sand" von ZÖLLNER gleich folgten und diesen leider etwas schwachen Snow Patrol-Moment fix wegwischten.
Bei "Nach vorn" von der HERZBERG-Album "Losgelöst" sahen wir die Herren HERZBERG; ZÖLLNER und HILLIG als seltsamen Personenzug in gebückter Haltung, den Kopf auf dem Rücken des Vordermannes, über die Bühne marschieren. Mich erinnerte dieses Bild irgendwie an einen Elefantentross. Ich weiß gar nicht mal, warum. Witzig war es aber allemal und ab sofort nenne ich diese Bühneneinlage für mich nur noch Elefanten-Polonaise.
Mit „Stilles Dorf“ von seinem Langspielwerk „Rockchansongs“ aus dem Jahr 1992 kam ich für mich wieder mit DIRK MICHAELIS ins Reine. Die Schlappe von vorhin war abgelegt. Dieses Lied hat Herz, Tiefgang und Seele. Da war ich ganz bei ihm. Muss man zu ZÖLLNERs „Idylle im Krieg“ noch etwas sagen? Diese berührende, sensible Ballade mit den Hähle-Worten ist und bleibt ein in sich geschlossenes Meisterwerk und der Gesang eines DIRK ZÖLLNERs ist Seelenmassage allererster Güte. Es war einfach schön, dass auch die "Idylle" in diesem Programm war.
Er wird zwar scherzhaft der scheinHIGHlige TOBIAS genannt, aber der Gitarrist aus Thüringen ist mittlerweile ein ganz wichtiger Faktor bei den 3Highligen. Er hält mit seiner Gitarrenarbeit den 3Highligen-Laden musikalisch zusammen und er verleiht ihm durch sein differenziertes Spiel und seine Solos die richtige Würze. Auch das Singwitzer Publikum konnte sich davon und von der Klasse eines TOBIAS HILLIG überzeugen.
Nun wurde es aber auch mal Zeit, dass etwas Schwung und rockige Klänge in die Sache kam. Herr HERZBERG sah sich dazu berufen und zunächst verteilte er Sonnenbrillen an seine Kollegen. Die Blues-Brothers spielten sodann den PANKOW-Kracher „Korrekt, korrekt“ von der der Langrille „Neuer Tag in Pankow“. Flott ging es weiter mit „Keiner wird dich lieben“ aus dem Hause MICHAELIS. An dieser Stelle endete der reguläre Konzertteil. Das Publikum verlieh aber mit Beifall, Pfiffen und Worten ihrer Bitte nach Zugaben ordentlich Nachdruck.
Natürlich ließen sich die 3HIGHligen und der scheinHIGHlige TOBIAS auch nicht zu lange bitten. Es folgten nacheinander die größten Hits der 3 Interpreten und dabei wurde der schwarze Hut von ANDRÈ HERZBERG wie ein Staffelstab von Sänger zu Sänger gereicht. Den Anfang machte DIRK MICHAELIS mit „Als ich fort ging“. ZÖLLNER sang den Hit „n´ Käfer auf´m Blatt“. Meister HERZBERG schließlich holte die grandiose „Langeweile“ – Perle aus der PANKOW-Truhe hervor.
Man war fast in Versuchung den Männern „Haltet nicht an“ zuzurufen. Diesen Titel gab es dann auch noch für das äußerst begeisterte und dankbare Publikum. Nach dem letzten verklungenen Ton tauchten die Musiker auch bald am Fanstand auf, um mit den Fans ins Gespräch zu kommen und das eine oder andere Autogramm zu geben. Der großartige Abend klang ganz langsam aus. Draußen vor der Tür empfing uns wieder der Schneesturm, aber die Seele war von der Mugge erwärmt und so machte mir das gar nichts mehr aus. Der Weg nach Hause war ja nicht weit
Gruß Kundi
« 70 Jahre LACKY - eine Geburtstagsgala für REINHARD LAKOMY | Verleihung "Lächelnde Linse" an MASCHINE » |
Besucher
0 Mitglieder und 60 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 1037 Gäste online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 3230
Themen
und
13922
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |