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(M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 31.12.2015 14:13von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Mein Musikjahr 2015 – ein Rückblick (31.09.2015)
Mein (Musik)Jahr 2015 klingt so langsam aus und man kommt unweigerlich in Versuchung, das alles noch einmal Revue passieren zu lassen, was da gerade alles abgelaufen ist:
Das Wichtigste gleich zu Beginn. Ich wohne jetzt schon länger als ein Jahr in Halberstadt und ich lebe noch! Von hier aus benutze ich andere Wege zu den Muggen, ich versuche, mir andere „Locations“ zu erobern und von hier aus sind meine bisher bevorzugten Örtlichkeiten nur mit etwas mehr Aufwand zu erreichen. Trotzdem habe ich immerhin noch 44 Mal vor irgendwelchen Bühnenrändern gestanden oder gesessen. Das ist deutlich mehr, als ich zulassen wollte.
Nebenbei habe ich vor kurzem die magische 66 erreicht! Zum ersten Mal wurden auch einmal meine Autogrammkarten und signierten Fotos gezählt und bin, die doppelten nicht mitgerechnet, bei rund 1.400 rausgekommen. Auch meine Poster, die Mehrzahl von ihnen signiert, wurden nun begutachtet, durchgezählt und sortiert sowie eine Zahl deutlich über 400 notiert. Das hat mich überrascht. Welche Zahl sich hinter dem Vinyl im meinem Regal verbirgt, weiß ich schon seit längerem und dort bin ich inzwischen auf dem Laufenden. Der ganze Bestand – Erinnerungsstücke, Zeitschriften, alte Verträge, seltene Werbemittel und natürlich die Sammlung – sind gut hier angekommen und werden genutzt.
Im vergangenen Jahr haben außerdem die Puhdys ihren Rückzug als Band angekündigt. Sie haben ihn medial zelebriert, aus meiner Sicht mehr aufgeblasen, als nötig gewesen wäre und sie haben den Fans noch einmal richtig in die Geldbörsen gelangt. Das hatte die Band in ihren letzten Jahren perfektioniert und stand ihr letztlich (bei vielen) nicht gut zu Gesicht. Dass dabei auch tolle Musik stattfand, ging da schon fast unter. Auch Electra hat sich verabschiedet und ist die gleiche Zeremonie mit mehr Demut, was nicht gleichzeitig geringerer Aufwand bedeutet, angegangen. Beide Kapellen wird man vermissen, über Wertigkeiten zu streiten, überlasse ich anderen Deppen. Beide habe ich schon auf den Tanzsälen in den Dorfkneipen der DDR erlebt und von beiden habe ich mich, auf meine Weise, bei einem ihrer letzten Konzerte verabschiedet, denn beide sind auch Teil meines Lebens als Musikliebhaber.
Welche von den 44 Konzerten in 2015 ich hervorheben möchte, ist mir ziemlich schwer gefallen. Nach einigem Überlegen, habe mich für insgesamt fünf Konzerte entschieden und eines der besonderen Art als Bonus hinzu gefügt:
Spencer Davis Group – 07.03. Neuruppin
Eine meiner Helden aus den 1960er Jahren. Auch wenn Stevie Winwood inzwischen längst nicht mehr mit der Altherrenriege von Spencer Davis tourt. Dass diesmal aber mit Eddie Hardin & Pete York das legendäre Duo Hardin & York auf der Bühne saßen und etwas aus ihrem eigenen Fundus zum Besten gaben, war schon eine kleine Sensation und hatte ich mir lange gewünscht. Einmalig wurde dieses Konzertevent im Nachhinein leider durch den plötzlich Tod von Eddie Hardin am 7. September dieses Jahres. Noch ein halbes Jahr zuvor, in Neuruppin, war er auf der Bühne quicklebendig und ich hatte Gelegenheit, ihn um Autogramme auf Plattenhülle und Foto zu bitten. Jetzt ist dieses Cover von „The World’s Smallest Big Bands“ schon eine Rarität und so ein Konzert nicht mehr wiederholbar.
Manfred Mann’s Earth Band, 06.05. Admiralspalast Berlin
Manfred Mann ist wie ein Chamäleon durch die Jahrzehnte der Rock-Geschichte gewandelt. Mit Jazz angefangen, sich dem Beat zugewandt, um anschließend Jazz-Rock im „Chapter Three“ zu spielen. Seine eigentliche Berufung aber fand er in den 1970er Jahren mit der Earth Band, mit der er der Welt einige wunderschöne Hymnen schenkte. Genau dieses Spektrum, vom Beat, über Swing bis Heavy, in einem Konzert zu erleben, macht die Faszination dieses Mannes aus, der mit seinen 70 Lenzen noch immer mit Leichtigkeit bei Sache ist und den Spaß am Rock’n’Roll nicht verlernt hat. Das zu erleben, war faszinierend.
Electra – The Last Waltz, 19.09. Theater Magdeburg
Diese Combo kenne ich seit ihren ersten Tagen und durch alle Stationen ihrer Karriere. Für ihr Mühen, der Rockmusik einen kunstvollen Anstrich zu verleihen, habe ich sie stets bewundert. Die scheinbar unscheinbaren Melodien und den großartigen „Dom“ bewundere ich, umso mehr tat es dann weh, Abschied nehmen zu müssen. Aber gerade für diese Entscheidung haben die Musiker um Bernd Aust auch meinen uneingeschränkten Respekt. Das Konzert im Theater war wohl der magische Höhepunkt einer glanzvollen und ehrlichen Lebensleistung. Ohne Schnörkel, ohne Medienspielchen und den Blick ihren Fans zugewandt – einfach nur beispielhaft. Diese Kapelle wird (mir) fehlen!
Moya Brennan, 03.12. Kirche St. Jacobi Braunschweig
Die Frontfrau der irischen Kultband Clannad ist eine Ausnahmeerscheinung. Sie transportiert mit ihrer Musik keltisches Erbe in die Moderne, ohne sich vordergründig dem Mainstream anzupassen. Sie wirkt stets noch ein wenig distanziert. Ich habe insgesamt 12 Clannad-Album als Vinyl, aber erst in diesem Jahr die Chance gefunden, wenigstens sie, mit einem Solo-Programm, live erleben zu können. Ich war sehr beeindruckt von der Tiefe und Ruhe, die auch live von ihrer Musik ausgeht und glücklich, einige Worte mit ihr wechseln zu können. Der Abend ging mir direkt unter die Haut und mein Sohn war auch dabei und hat es still genossen, seinen alten Herrn im Rausch der Musik zu begleiten.
Lift – Meeresfahrt, 18.12. Dresden
Spätestens mit dem Einstieg von Wolfgang Scheffler wird aus einer guten Profi-Kapelle in Dresden die Band, die das Liedhafte mit dem Balladesken verschmilzt und dennoch nahe am Prog-Rock agiert. Live spielt man in den 1970ern neben eigenen Songs auch Sachen von Rick Wakemann und Procol Harum, manchmal sogar mit drei Keyboardern auf der Bühne. Daraus hätte ganz Großes erwachsen können, wie das Album „Meeresfahrt“ vermuten lässt. Doch ein Unfall zerstört alle Hoffnungen. Ganze 35 Jahre später führt Lift, mit Heubach und Patzer als Gäste, die Meeresfahrt noch einmal vollständig live auf und begeistert damit den prall gefüllten Alten Schlachthof in Dresden. Was für ein hochemotionales Konzerterlebnis, das so nicht mehr zu wiedererholen sein wird. Eine Ära geht wohl langsam zu Ende.
Bonus: Eplemöya Songlag, 12.09. Kirche Huysburg
Das war eine ganz besondere Stunde. Nach überstandenem gesundheitlichem Rückschlag, und noch auf wackeligen Beinen, ein Konzert in einer steinalten Kirche auf der Huysburg nahe Halberstadt. Das Trio Eplemöya Sonlag aus Skandinavien, zwei Jazz- und eine Folksängerin, sangen sich a capella ganz tief in mein Herz. Bis zu diesem Moment mir völlig unbekannt, haben sie mir eine weitere Tür in ein anderes Klanguniversum geöffnet. Die sakrale Umgebung, die intime Musik und die Erkenntnis, dass es manchmal ganz schnell geht, haben mich innerlich tief bewegt, mich demütiger werden und die Erkenntnis reifen lassen, dass ich einiges ändern muss und werde.
Das erste Konzert, über das ich jemals so etwas wie einen Konzertbericht verfasst habe, besuchte ich am 29. September 2006 in der kleinen Dorfkirche in Lomnitz, hinter Ottendorf-Okrilla, nahe Dresden. Damals spielte LIFT und am nächsten Tag habe ich meine Eindrücke von diesem Konzert in die Tasten gehämmert, denn den Sound von LIFT hatte ich völlig anders in meiner Erinnerung gespeichert, als so eine sparsame Kammermusikvariante. Das musste ich irgendwie von mir geben. Dieses Datum jährt sich 2016 zum zehnten Mal. Der „Konzertgänger und Aufschreiber“ begeht also im kommenden Jahr so etwas wie ein rundes Jubiläum, diesen Konzertbericht als Stichtag angenommen. Wie das gestaltet und was danach kommen wird, weiß ich noch nicht, aber eine Idee ist schon da. In diesem Sinne:
Ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr 2016 wünscht Euch
HH aus EE in HBS am HZ
Der vollständige Beitrag ist hier nachzulesen: http://www.mein-lebensgefuehl-rockmusik....usikjahr%202015
[gruen]Aus rechtlichen Gründen (Urheberrecht) wurden durch Admin. Kundi am 02.12.2018 die Fotos der Amiga-Schallplattenhülle,der AGK und Plakate aus DDR-Zeiten entfernt[/gruen
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 03.01.2016 13:29von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Hallo Hartmut.
Danke für Deinen interessanten Rückblick, weil da auch immer was Unbekanntes dabei ist. Hm....und lange haben wir uns leider auch nicht auf Konzis getroffen. Schade, aber die Wohnorte sind auch bissl weit auseinander.
Ich habe es, auch berufsbedingt durch Schichten/rollende Woche, auf 29 Konzerte 2015 gebracht. Viel Bewährtes war da dabei. Große und kleine Muggen.
Hervorheben möchte ich dabei: Grönemeyer in Leipzig im Stadion. Große Mugge wo alles stimmte und der die Konzerte von seinen Konkurrenten Lindenberg und Maffay klar in den Schatten stellte.
Keimzeit überzeugte mich wiedermal in Plauen beim OpenAir und im Freiberger Tivoli. Für mich immer wieder Spielfreude,gute Texte und astreiner ruhiger Sound. Leisegang ist einfach gut.
East Blues Experience spielte 2 herrliche Muggen in den kleinen Locations von Lichtentanne und Markneukirchen. Die Band war, glaub ich, noch nie so gut Live.
Grave Digger in Glauchau zu Weihnachten. Die Urgesteine der deutschen Metalszene um Chris Boltendahl aus NRW waren wieder mal so nah dran und gut drauf, das es ein wahres Feuerwerk war. Die Band spielt seit über 10 Jahren in Glauchau und jedes Konzert ist voller Energie und Lust.
Erja Lyytinen in Lichtentanne. Die Slidekönigin aus Finnland war nach ihrer Babypause wieder länger in D und ist musikalisch sehr gereift. Das war 1A Sound und wie bei allen anderen Gigs sah man ihre Freude am Bluesen an.
Hervorheben möchte ich noch DELTA MOON in Affalter, die immer wieder Spitze sind und begeistern. Eine große positive Überraschung war Patricia Vonne aus den USA, die beim kleinen Louisianna Ball Festival in Freiberg einen ganz besonderen Auftritt hinlegte.
Allen ein rockiges Jahr 2016
Steffen aus Großharti
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 05.01.2016 17:54von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
Meine Konzerthighlights 2015 waren MTS noch mit Mike Schafmeyer in Leipzig Engelsdorf (TBE) Völkerball ( Tribut Rammstein) mein Debut im Hellraiser Leipzig, Diplomkonzert Jasmin Graaf, 2 mal Apfeltraum, Karusselfantreffen in der Priesse, Karussell beim Stadfest und zur Filmpremiere " Hiddensee", Schönauer Parkfest mit Winnie 2 und Bellbreakers, Rockhaus in der MB, Ruff Us Stone( Londoner Band von Tobi Künzel, neuerdings auch mit Lutz Künzel), Final Stap im Tonellis, Kitty Daisy& Lewis im Täubchental, auch dort aber im kleinenSaal The Rebel Tell Band ( deutsche Songs aller Genres im Rockabilly/ Countrygewand), Diamond Hands, Wise Guys ( Rockabilly aus Moskau, bzw. Ukraine) AC/DC in Dresden, Nightwish, Hannes Bauer Orchestra Gnadenlos bei Tonellis( Udos Gitarrero), Generalprobe zur Udo Lindenbergtour in Hannover, 35 Jahre The Hooters Parkbühne Leipzig, 18 Jahre Feelmen The Soulorchestra ( 1 der beiden Bands von Tonelli) und diverse Abende bei Tonellis.
P.S. die hier Anfang des Jahres im Flower Power ware auch genial:
http://www.falten-rock.net/die-band.html
SIX und Karat beim Goitzschefest ( Mein erstes mal SIX, bin angesixt, mein 2.es Mal Karat( 1981 war ich auch schon mal bei Ihnen, und bin begeistert vom Mundispielenden Tastenmann)
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 06.01.2016 19:25von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
Mir liegt das Berichte über die einzelnen Konzerte schreiben nicht so, und auch aus Zeitgründen wird da nicht all zu viel kommen, ich hoffe, ihr seht mir das nach.
Konzerte ankündigen, und mal nen kleinen Clip, das kriege ich noch hin.
Deswegen bin ich beim Jahresrückblick nicht weiter auf die einzelnen Highlights eingegangen.
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 06.01.2016 19:53von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Siehst'e und ich krieg' das mit dem kleinen Clip nicht gebacken. Da bin ich wohl mit dem Schreiben schneller .
So ergänzen wir uns gegenseitig und das gefällt mir.
Also alles im grünen Bereich.
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 10.01.2016 11:31von Ingo • | 452 Beiträge | 972 Punkte
Bei einem Jahresrückblick müsste ich länger nachdenken. Aber mein persönliches Album des Jahres kommt von einer deutschsprachigen Sängerin die bisher allerdings nur englisch gesungen hat.
Besonders gut fand ich ihre Musik nie, auch ihr Auftreten kam immer etwas arrogant rüber. Jetzt allerdings, nachdem sie erstmals in ihrer "MUTTERSPRACHE" singt gefällt sie mir bzw. ihre Musik viel viel besser.
SARAH CONNOR - "MUTTERSPRACHE". Bessere Texte gehen kaum und mal wieder ein Beispiel dafür, dass man sich als Deutscher doch in deutsch einem großen Publikum viel besser verständlich machen kann.
Gratulation zu diesem Album, da ist doch ihr erster "Deutscher" Auftritt mit dem versingen bei der Dt.Nationalhymne schon längst wieder vergessen.
Alles was zu Ende ist, kann auch Anfang sein.
RE: (M)ein JAHRESRÜCKBLICK auf das Musikjahr 2015
in Off-Topic 10.01.2016 16:38von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
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