Mission Bühnenrand - Das private Muggenpilgerforum mit Herz und Verstand

Mein lieber mein Hans, den sie noch immer (heimlich) Wodka nennen,

nun ist schon wieder eine Erdumlaufbahn um die Sonne geschafft. Vier Jahreszeiten haben sich abgewechselt, zwölf Monate auch und draußen ist es nebelig. Zumindest vor meinem Fenster. In den vergangenen Wochen ist eine Menge passiert und manches davon tut richtig weh, wenn ich an den Zeltbau im Garten denke. Du hast einen Warnschuss erhalten und dass auch ich einen bekommen würde, finde ich auch nicht lustig. Heute ist ein Tag nach „September Eleventh“ und wahrscheinlich wirst Du so tun, als wäre heute nüscht los.

Dabei stimmt das gar nicht! Electra drehen einen ihrer „letzten Walzer“ in Landsberg und die Stern Combo Meissen jubiliert schon wieder im Theater der Elbestadt. Beide werden wir nicht dabei sein und beide haben wir ähnliche Gründe dafür. Doch so genau weiß man das bei Dir ja nie, wie Du selbst beim Konzert von Jürgen Kerth in meiner neuen Umgebung bewiesen hast. Das war ein bewegender Abend und ein wunderbares Miteinander mit Dir. Auch, weil das Bier so gut geschmeckt hat und der Jürgen so gut drauf war.

Wir beide sind vom gleichen Schrot und Korn. Wir wissen, wie die richtige Klaus Renft Combo einst live klang und was wirklich bei ihren Konzerten los war. Wir wissen, wie es in der Umgebung einer Kokerei riecht und warum Panta Rhei eine der besten Bands in der DDR war. Das mit den Puhdels verkneife ich mir an dieser Stelle.

Wir sind beide Septemberkinder, sensibel, wie jeder weiß, und großzügig, wie Du still und leise bewiesen hast. Als Du damals urplötzlich vor unserer Tür standest, wusste ich, mit dem Typen werde ich mich verstehen und auch noch eine Menge erleben. So ist es dann auch gekommen und dafür bin ich sehr dankbar.

Wahrscheinlich wirst Du diesen Tag wieder nach ganz eigener Art begehen. Doch wie auch immer, lass’ Dich von mir virtuell umarmen und ein paar nette Worte in Dein Ohr flüstern. Pass’ auf Dich auf, werde ich sagen, und bleib’ wie Du bist, doch vor allem gesund. Den Friseur sollten wir auch weiterhin meiden, wie der Teufel das Weihwasser und die Politiker ihr Volk.

Alles Gute, mein Hans (und Wodka)!
Sei mir gegruselt und umärmelt.

Hartmut (jetzt in HBS im HZ) sowie Evi und die Lily