in Konzertberichte 2019 und älter
14.08.2015 18:45
von
PMausM
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Ich kann euch sagen, sich bei der Hitze vor eine Bühne zu begeben, das können nur die Härtesten. Aber wer hat Mitleid mit den Künstlern? Also wir hatten es. Vorigen Sonntag hatten wir uns kurzfristig entschieden, eine Band anzuschauen, die wir schon lange auf dem Plan stehen haben. Kundi liegt uns seit 3 Jahren penetrant mit Dresdner Musikern in den Ohren, die die Musik der Bruderländer covern. Kundi hat Torpedo Laubegast ins Herz geschlossen und wir können das seit letztem Sonntag sogar verstehen. Es ist eine ganz genial Truppe. Sie schaffen es, die Leute zu begeistern. Nun war es aber so, in Laubegast haben sie ihr Heimspiel, da sind die Zuschauer schon von Haus aus Fans. Von der ersten Minute an wurde getanzt. Ein großer Pluspunkt war für mich die Auswahl der Titlel. Sie setzten auf Sachen, die man nicht mehr im Radio zu hören bekommt. Trotzdem hab ich bestimmt 80% der Lieder wieder erkannt, konnte aber nicht alle den richtigen Interpreten zuordnen. Da hätte ich mir mehr zielführende Moderation gewünscht. Wer in den 70ziger Jahren groß geworden ist, kann mit der Musik der Bruderländer noch was anfangen und freut sich total, wenn diese alten Sachen gepielt werden. Da Torpedo eine sehr peppige Frontfrau hat, spielten besonders die Schlager, die früher von den Sängerinnen der Bruderländer gesungen wurden, eine Rolle. Die Frontfrau Kati sang besonders gern die Lieder von Kati Kovacs und Maryla Rodovicz. Die Roten Gitarren kamen auch zu Ehren und natürlich Omega. Besonders hat mir gefallen "Wichtig sind Tage die unbekannt sind" von Anawa. Dieser Klassiker durfte einfach nicht fehlen. Fast vergessen hatte ich Djon Delhusa. Von der Ostmusik Seite gab es Lieder von Reinhard Lakomy und F. Fischer. Ich hatte meinen Sohn und Freundin mit, dachte, sie gehen bestimmt rasch wieder. Ganz im Gegenteil, sie fanden die Torpedos großartig. Interessant ist, sie sind aus einer Generation, die diese Musik nicht mehr gehört hat. Hatte ihnen angekündigt, es würden Sachen aus den ehemaligen Bruderländern gespielt. Gewundert haben sie sich, dass alles in Deutsch gesungen wurde. Sicher wären diese Songs eben längst bei uns vergessen, wenn damals nicht so viel Wert darauf gelegt worden wäre, dass die Interpreten Deutsch singen. So haben sich die Roten Gitarren oder Omega für alle Zeiten einen Platz in den Herzen des Ostvolks gesichert. Die damaligen Schlager wie "Ein kleiner Zug sang seinen Blues" oder "Maja" haben sicher die Zeiten überdauert, weil sie einfach gute Texte haben, die Geschichten erzählen und an diese Geschichten erinnert man sich auch noch nach 40 Jahren. Ganz unbekannt war mir die begnadete Keyboarderin und Akkordeonspielerin Annett nicht. Hab sie schon bei den Elbzigeunern gesehen. Damals hatten sie spontan mit Lied Fass in Lichtenwalde gespielt und ich fand sie schon dort großartig. Übrigens waren die Elbzigeuner im MDR , in der Sendung bei Kuno in Hainichen. Kundi wird bestimmt noch einiges hier ergänzen. Ich sehe mich für die Filmchen zuständig und hier ist der "Schaukeljunge" ursprünglich von Kati Kovacs.