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BUDDY JOE 01.08.2015 Sommeropenair Kneipennacht in Meißen

in Konzertberichte 2019 und älter 12.08.2015 04:38
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Hier sind erste Fotos.
Bericht folgt im nächsten Beitrag.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 12.08.2015 20:40 | nach oben springen

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RE: BUDDY JOE 01.08.2015 Sommeropenair Kneipennacht in Meißen

in Konzertberichte 2019 und älter 12.08.2015 20:39
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Am 01. August trugen mich meine folgsamen Motorpferde im lockeren und entspannten Trab nach Meißen. Dort fand zum 32. Mal die Kneipennacht statt und die lockte bei dem rekordverdächtigen Sommerwetter mit einigen open air-Veranstaltungen.
Mir stand an diesem Abend irgendwie der Sinn nach klassischen Hardrock und da passte mir die Band BUDDY JOE aus der Region ganz gut in den Kram. Die Kapelle ist auf meiner biologischen Festplatte schon ein paar Jahre mit dem Vermerk "unbedingt mal angucken" gespeichert. Ich las den Bandnamen immer wieder in diversen Programmen von den Weinfesten in Meißen bzw. Weinböhla und das seit Jahren. Die musikalische Ausrichtung von BUDDY JOE war schon von jeher für mich interessant. Ich bin ja unter anderem mit der Musik der ganzen Hardrock-Ikonen praktisch groß geworden. Was damals nicht schlecht war, höre ich auch heute noch gerne. BUDDY JOE stand deshalb schon sehr lange auf meiner Agenda. Aber ihr kennt das ja selbst mit dem Terminchaos eines Muggenpilgers, Konzertnomaden bzw. Konzertgängers. Immer wieder kam irgendwas dazwischen. Ich hatte ja schon langsam ein schlechtes Gewissen, weil die Band bei mir noch in Wartestellung ruhte.

Diesmal passten Wetter, Zeit, Ort der Mugge sowie meine Muggenlust und - laune nahezu perfekt zusammen. Das war ja schon fast so wie ein Volltreffer im Lotto. BUDDY JOE sollte auf dem Heinrichsplatz auftreten. Den Platz habe ich noch von einigen Muggen der CRAZY BIRDS in sehr guter Erinnerung. Suchen brauchte ich den Veranstaltungsort also auch nicht. Im Gegensatz zum herbstlichen Weinfest kam ich mit meiner Kalesche auch bis unmittelbar an den Heinrichsplatz heran. Das schöne Wetter und die Aussicht auf gute Livemusik lockten die Leute in die Innenstadt. Eintrittsgeld bzw. kostenpflichtige Armbänder wurden für die Kneipennacht nicht erhoben. Auch das sorgte wohl für den regen Zuspruch.

Auf dem Platz war ein Getränkestand zur Versorgung des Publikums aufgebaut. Die Band und die Musikanlage stellte man einfach zu ebener Erde auf eine Art Teppich. Auf eine Lichtanlage wurde gleich komplett verzichtet. Zwei vor der Band hingelegte Scheinwerfer mit rotem Licht sollten es dann in der Dunkelheit als Beleuchtung richten. Natürlich richteten die beiden Funzeln in der Dunkelheit dann so gut wie gar nichts aus. Schade eigentlich, denn die Band war es wert nicht nur gehört, sondern auch gesehen zu werden. In Anbetracht der Tatsache, dass es heute kleine Bühnen/Podeste und Lichtanlagen für jeden Geldbeutel zu mieten gibt, war das meiner bescheidenen Meinung nach ein bissel schwach vom Veranstalter. Ich frage mich die ganze Zeit, was wohl passiert wäre, wenn es plötzlich geregnet hätte.

Die Band BUDDY JOE gibt es übrigens bereits seit dem Jahr 1996 und sie hat ihre Wurzeln im Raum Meißen - Weinböhla. Frontmann Andreas "Andy" Richter und Basser Joachim "Buller" Rietz sind wohl beide seit Gründungstagen dabei. Die Band hatte in der langen Zeit auch einige Besetzungswechsel zu verkraften. Den letzten großen Umbruch gab es wohl im Jahr 2013 als Urgestein Manfred Leineweber (Gitarre, Gesang) ging. Ganz glücklich scheint das damals nicht gelaufen zu sein, denn BUDDY JOE stand fast vor dem Aus. Seit diesen Tagen hat die Band auch eine neue Homepage mit neuer Internetadresse (www.buddy-joe-band.de)
Die alte Seite www.buddy-joe.de ging vom Netz und die Domain steht zum Verkauf.

Damals stieß dann auch Jens-Uwe "JUB" Berg als Leadgitarrist zur Band. Er spielte lange bei der bekannten QUEEN-Coverband THE GREAT PRETENDER des ehemaligen MerQury-Sängers Stephan Eberhardt. Inzwischen hat sich THE GREAT PRETENDER aber aufgelöst. Der Gitarrist ist für die Aufgabe bei BUDDY JOE wirklich prädestiniert und die Band konnte mit seiner tatkräftigen Hilfe und seinem Talent den Neuanfang/Umbruch ziemlich schnell vollziehen.
Unlängst half JUB übrigens bei einem Konzert unserer geliebten CRAZY BIRDS mit FALKENBERG in Trassenheide aus und vertrat dabei den verhinderten Ecki Lipske sehr ordentlich. Doch es gibt noch eine Verbindung von den "Verrückten Vögeln" zu BUDDY JOE Im Jahr 2003 oder 2004 trommelte kurzzeitig auch unsere Freundin Angela "Angie" Ulrich bei BUDDY JOE.

Heutzutage liefert Schlagzeuger Axel "Axl" Müller den Grundrhythmus für seine Kollegen. Keyboarder Jens Taste vervollständigt die aktuelle Bandbesetzung und bereichert das musikalische Gefüge mit satten Keyboardklängen.

Ich muss schon sagen, dass BUDDY JOE mich musikalisch ganz schön beeindruckt hat. Die Jungs haben es echt drauf den klassischen Hardrock der späten 60er und der 70er Jahre qualitativ hochwertig zu interpretieren. Den Musikern gelingt dabei auch der Spagat zwischen nah am Original spielen und eigenständiger Bearbeitung sehr gut. Das hatte schon alles Hand und Fuß. Der melodiöse klassische Hardrock mit harten Gitarrenriffs, wunderschönen Gitarrensolos, druckvollem Schlagzeug, treibenden Bass, satten Keyboardklängen und einer markanten Gesangsstimme feierte auf dem Heinrichsplatz mit BUDDY JOE eine glänzende Wiederauferstehung. Na ja, eigentlich war diese Musik in den Herzen der Fans ja nie weg. Es ist einfach zeitlose, handgemachte und mitreißende Rockmugge.

Das rockende Ensemble servierte meinen Lauschlappen einen ganz besonderen Festschmaus aus unvergessenen Songs, Klängen und Tönen. Die Band spielte von ca. 20:00 Uhr bis nach Mitternacht und eigentlich waren die gespielten Lieder allesamt Volltreffer. Anders gesagt, die Setlist beinhaltete nicht einen einzigen Schwachpunkt und die Band agierte glänzend. Das war für den alternden Rockmusikfan Kundi sogar ganz großes Ohrenkino.

Sänger Andy Richter deckte mit seiner wandlungsfähigen Rockröhre ein bemerkenswert großes Spektrum von Tom Petty, über Neil Young und Mick Jagger bis hin zu Ian Gillan ab.
Das war über weite Strecken schon ganz großes Gesangs-Tennis. Hut ab vor dem Mann. Da konnte man seine ungelenken Bewegungen und seine zum Teil unbeholfen wirkenden Ansagen auch getrost übersehen bzw. überhören, denn seine Hauptaufgabe als Sänger erfüllte er glänzend.

Der Name Ian Gillan ist gerade gefallen und das führt mich auch gleich zu DEEP PURPLE. BUDDY JOE hatte nämlich eine ganze Latte an Songs aus dem DEEP PURPLE-Fundus im Programm und die kamen wirklich sagenhaft geil rüber. Besonders angetan war ich von den hammondmäßigen Keyboardklängen. Dazu braucht man ja heutzutage nicht unbedingt eine originale Hammondorgel. Diese Klänge kann man ja mit den modernen, digitalen Instrumenten auch erzeugen. Auf jeden Fall hat Jens Taste an den Keyboards phantastisch den Jon Lord gegeben. Das war schon eine kleine Lecke, die Orgel bei „Black Night“, „Hey Joe“ oder „Perfect Stranger“ zu hören. DEEP PURPLE – das war in der ganz großen Zeit auch und besonders der kreative Instrumentenstreit zwischen Blackmore’s Gitarre und Lord’s Orgel. Da schwärmen die Fans heute noch davon. Jens-Uwe Berg und Jens Taste taten es vielleicht ein paar Nummern kleiner, aber nicht weniger schön. Übrigens habe ich Jens Taste schon bei seiner vorigen Band Soko Rock gehört. Aus der Sicht von heute kann ich sagen, dass er dort und mit den einfach gestrickten Kuschelpunk- bzw. einfachen Rocksongs musikalisch schlicht unterfordert war. Es waren zwar gefällige Lieder, aber die Tasteninstrumente fungierten fast nur als Füllmasse. Das ist für einen Jens Taste natürlich zu wenig.
Der Mann wacht erst richtig auf, wenn es knifflig und konzertant wird. Die Klassikanleihen, die ein Jon Lord bei seiner Arbeit nahm, liegen ihm einfach auch.

Aber es ging sogar noch höher hinauf auf der DEEP PURPLE-Orgasmusskala: BUDDY JOE brachte uns auch noch „Child in Time“. Eigentlich probt die Band den Titel ja noch, aber sie deklarierten schnell diese Mugge in Meißen zur öffentlichen Probe und wagten sich an das gute Stück.

Die beiden Rhythmiker an Schlagzeug und Bass, Axel "Axl" Müller und Joachim "Buller" Rietz haben ein sehr solides Fundament gelegt. Der Axl hat mit einer scheinbaren Leichtigkeit und Unerschöpflichkeit ausdauernd und sehr kraftvoll getrommelt. Buller hat seinen Bass ebenfalls ordentlich grooven und bullern lassen. Das kam schon gut.

Wenn eine Band BUDDY JOE heißt, darf natürlich Material von der holländischen Band GOLDEN EARRING nicht fehlen. Mit „Radar Love“ und „Buddy Joe“ knallte uns das muntere Quintett aus dem Elbtal dann auch fesch die bekanntesten Songs der Rockmethusalems aus den Niederlanden um die Ohren. Golden Earring gibt es nämlich seit mehr als 50 Jahren.

Wahnsinnig gefreut habe ich mich auch über die „Tagesreise“ der Hort Krüger-Band. Das hat die Band wirklich auch toll gespielt. Aus der Ostrocksparte hörten wir dann auch noch CITYs „Am Fenster“ mit Gitarrist Jens-Uwe Berg an der Geige.

„Whiskey in the Jar“ der von Thin Lizzy in die heutige Zeit und in die Rockmusik übertragene traditionelle irische Folksong ging natürlich auch ab wie Schmidts Katze. Das gilt natürlich auch für „I won‘t Break Down“ von Tom Petty oder „Born To Be Wild“ von Steppenwolf und die vielen anderen hier nicht genannten, aber an diesem Abend in Meißen gespielten Lieder. Mir hat das Zuhören unheimlich Spaß gemacht und meine Beine haben mehr als einmal gezuckt. Der Besuch dieser Band war auf jeden Fall keine verschenkte Lebenszeit und eine Wiederholung ist absolut nicht ausgeschlossen. Ich gehe sogar so weit und sage, dass ein erneuter Konzertbesuch bei BUDDY JOE meinerseits sogar sehr wahrscheinlich ist.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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